Sehr geehrte Damen und Herren!

Auch Montag Abend hat man sich bei der Austro Control wieder einmal großzügig über die Nachtflugregelung der Flughafenmediation hinweggesetzt und ist laut Flugspuren der Austro Control nach 21 Uhr 5 mal mit Jets und nach 22 Uhr mit einer auch nicht viel leiseren Turbo-Prop über Liesing gestartet:

Gewitter gab es keines, so dass hier ganz klar gegen die Vereinbarungen des Mediationsvertrags verstoßen wurde. Das ist umso verwunderlicher, als man von der Leitung des BMVIT fast gebetsmühlenartig auf die Errungenschaften der Flughafen-Mediation verweist, während die nachgeordnete Dienststelle Austro Control daran nicht gebunden zu sein scheint. 

Dass die Flughafenmediation ohne Einbeziehung der Liesinger zur Verlegung eine Flugroute über den 23. Bezirk geführt hatte, zeigt, dass es hier nicht um Mediation im eigentlichen Sinn sondern nur um die Durchsetzung von Partikularinteressen auf Kosten von 100.000 Betroffenen ging. Die Nichteinhaltung der Nachtflugregelung wegen Problemen (Stromausfall) am Flughafen ist ein weiterer Beweis dafür. In die gleiche Richtung geht, dass die 2005 als großen Teilerfolg vermarktete 40%igen Reduktion der Starts über Liesing, einfach nicht eingehalten wird. Sich hier auf für Betroffene nicht nachvollziehbare Rechenmethoden zurückzuziehen, erscheint zwar unseriös, fügt sich aber nahtlos in andere Vorgehensweisen rund um den Flughafen Wien ein, die von einer Politik des Austricksens gekennzeichnet ist (Pseudo ex-Post-UVP für Skylink und Co., nachträglich geänderte UVP zur 3. Piste, Änderungen im UVP-Gesetz auf Zuruf von Landespolitikern, Gefälligkeitsgutachten im Auftrag des BMVIT, Antworten auf Beschwerdemails die nicht der Realität entsprechen, höchst eigenartige Gesetzesinterpretationen zu Lasten der Bevölkerung...).

Mit freundlichen Grüßen