Gesendet:                       Montag, 08. Dezember 2014 10:04

An:                                  alois.stoeger@bmvit.gv.at; herbert.kasser@bmvit.gv.at; ursula.zechner@bmvit.gv.at; elisabeth.landrichter@bmvit.gv.at; wolfgang.papesch@bmvit.gv.at

Cc:                                   werner.faymann@spoe.at; buergermeister@magwien.gv.at; kontakt@ullisima.at; sabine.oberhauser@bmg.gv.at; service@lebensministerium.at; obu@lebensministerium.at; erich.valentin@spoe.at; gerald.bischof@spoe.at; manfred.juraczka@wien.oevp.at; roman.stiftner@oevp-wien.at; Ernst.Paleta@wien.oevp.at; roman.schmid@fpoe-wien.at; doris.bures@spoe.at; christian.deutsch@spoe.at; ruediger.maresch@gruene.at; tarik.darwish@gruene.at; maria.vassilakou@gruene.at; georg.willi@gruene.at; eva.glawischnig-piesczek@gruene.at; toni.mahdalik@fpoe.at; gerhard.deimek@fpoe.at; info@teamstronach.at; matthias.strolz@parlament.gv.at; michael.schiebel@neos.eu; vac@volksanwaltschaft.gv.at; info@austrocontrol.at; liesing@fluglaerm.at; vhorak@gmx.at

Betreff:                           Beschwerde über die sonntäglichen Weckflüge im 23. Bezirk und die an den Hypo-Skandal erinnernde Flugverkehrspolitik

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich beschwere mich über die unzumutbaren Weckflüge Sonntag früh, die ganz offensichtlich ohne Notwendigkeit über Liesing erfolgt sind. Denn zwischen 6:30 und 7:30 gab es weniger als 10 Landungen. Statt also zu einem Zeitpunkt, wo man es sich aussuchen kann, über möglichst unbesiedeltes Gebiet zu starten, hat es die Austro Control - trotz gegenteiliger Bestimmungen in den Luftverkehrsregeln und im Luftfahrtgesetz – vorgezogen, möglichst viele Menschen zu wecken. Zur Illustration:

 

Dass so etwas in einem angeblich demokratischen Staat regelmäßig ohne Konsequenzen bleibt, hat nicht zuletzt mit der Desinformationskampagne der Flugverkehrslobby zu tun, denen jene Art von Politikern, denen wir auch das Hypo-Desaster verdanken, bereitwilligst auf den Leim zu gehen scheinen. Hauptsache scheint ja zu sein, in der Öffentlichkeit möglichst gut dazustehen. Dazu braucht es die entsprechende mediale Berichterstattung und die wird bekanntlich auch über Anzeigen gesteuert. Man darf sich also die Frage stellen, ob nicht auch die ganzseitigen Anzeigen des Flughafens, die ohne erkennbaren ökonomischen Nutzen sind, nicht unwesentlich zur Steuerung der Flugverkehrspolitik in eine bestimme Richtung beitragen.

Sicher ist jedenfalls, dass die Probleme von den Entscheidungsträgern oder ihren Beauftragten nicht gelöst sondern nur kleingeredet werden. Jüngstes Beispiel sind von der Wiener Landes-ÖVP auf ihrer Homepage verbreitete Behauptungen, Liesing werde durch eine 3. Piste vom Fluglärm entlastet. Behauptungen, die auch die Wiener SPÖ und der Flughafen gerne streuen, die aber in diametralem Gegensatz zu den öffentlich bekannten Fakten stehen.

Bekannt ist auch, dass die vom Flughafen finanzierten Konstrukte mit todschicken Namen wie „Mediation“ oder „Dialogforum“  nicht Teil der Lösung sondern Teil des Fluglärmproblems sind. Diese führen entgegen anderslautenden Behauptungen nicht zu weniger sondern zu mehr Fluglärmbetroffenen. Das sollte jedem unvoreingenommenen Beobachter spätestens seit der dort beschlossenen Verlegung einer Abflugroute auf das dicht besiedelte Liesing, klar sein. Dass dort auch noch eine Nachtflugregelung ausverhandelt wurde, die dazu führt, dass entgegen den Behauptungen eines Herrn Gemeinderat Valentin auch vor 7 Uhr und nach 21 Uhr über den 23. Bezirk gestartet wird, ergänzt das Bild. Das Tüpfelchen auf dem i ist wohl, dass 2006 trotz eines Vertreters Liesings im sogenannten Dialogforum dort eine Gegenanflugroute über den südwestlichsten Teils Liesing beschlossen wurde, die auch bereits ohne Einkurven nicht nur in Rodaun, sondern zumindest auch in Kalksburg und Teilen von Mauer die Gegend verlärmt. Dass im Dialogforum beschlossene Vereinbarungen nicht eingehalten werden und die dort festgelegte Anzahl der Starts über Liesing Jahr für Jahr massiv überschritten wird, gehört dort schon zum guten Ton.

 

Statt die Bevölkerung weiter für blöd zu verkaufen, ersuche ich daher um die unverzügliche Einhaltung der Luftverkehrsregeln, welche die Vermeidung von unnötigem Fluglärm - insbesondere über dicht besiedelten Gebieten wie Liesing - vorschreiben!

Weiters fordere ich auch die vollständige Rücknahme der seit 2004 über Liesing gelegten Flugrouten, die entgegen allen Versprechungen zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität und Gesundheit von 100.000 Betroffenen führen und zu denen es genug Alternativen mit um Größenordnungen weniger Betroffenen gibt!

Mit freundlichen Grüßen