Chronik

12.12.2012 monatliches Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
Bei dem Treffen ging es um einen Rückblick auf die medialen und politischen Erfolge von denen die Forderung der Wiener Stadtregierung nach einer Alternative zur Abflugroute Liesing ein wichtiger Wendepunkt ist. Wichtig waren auch die Einsprüche gegen den Bescheid der 3. Piste, bei der die EU die fehlende UVP für die bisherigen Ausbauten nach wie vor massiv bemängelt. Neu ist das Formular auf der Homepage zur Erstellung einer Anzeige von Überflügen die gegen die Luftverkehrsregeln verstoßen. Im Sinne eines Ausblicks wurden die Optionen für öffentlichkeitswirksame Aktivitäten im Jahr 2013 lebhaft diskutiert.

30.11.2012 Infrastrukturministerin und Umweltminister "verordnen" gesundheitsschädlichen Fluglärm
Wie erst kürzlich bekannt geworden hat wurde am 31. Oktober eine Verordnung des Infrastrukturministeriums erlassen, die mit Zustimmung des Umweltministers schwer gesundheitsschädlichen Fluglärm für zumutbar erklärt. So gilt beispielsweise unter Tags erst ein Dauerschallpegel von 62 dBA im Jahresdurchschnitt als nicht mehr zumutbar, im Umkehrschluss sind 61,9 dBA laut Verordnung zumutbar. Und das obwohl das relative Erkrankungsrisiko für eine Reihe von schweren Erkrankungen durch Fluglärm spätestens ab 40 dBA Fluglärmdauerschall unter Tags signifikant ansteigt. Eine Abschätzung auf Basis der bisher umfangreichsten Studien von Prof. Greiser zeigt exemplarisch, was hier als zumutbar verordnet wurde:
Verordnung gesundheitsschädlichen Fluglärms
Erhöhung des relativen Erkrankungsrisikos durch einen Dauerschallpegel von 61,9 dBA unter Tags  
(60,14 dBA 24h Dauerschallpegel)
Sämtliche  Herz- kreislauferkrankungen koronare
Herzkrankheit
Schlaganfall Depression Brustkrebs
+ 77% (Männer),
+ 82 %
(Frauen)
+ 65% (Männer),
+ 110 %
(Frauen)
 +102%(Männer), +131% (Frauen) + 226% (Frauen) + 134% (Frauen)

Im Bereich Liesing entspricht der in der "Luftverkehrs-Immissionsschutzverordnung" als zumutbare verordnete Lärm rund 3000 dröhnenden Starts pro Tag!

Für die Nacht wurde durchschnittlich 6 * 68 dBA ebenfalls als zumutbar erklärt d.h. 6 sehr laute Flugzeuge die mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Aufwachen führen, hält man im Infrastrukturministerium ebenso für zumutbar wie eine unbegrenzte Anzahl nicht ganz so lauter Flugzeuge!

Die Verordnung die laut dem neuesten Geschäftsführerbrief des so genannten Dialogforums dazu dienen soll, die auf Wien ausgerichtete 3. Piste durchzudrücken, wurde entgegen zahlreichen medizinischen Studien und den WHO-Richtlinien erlassen, über die auch ein als fehlerhaft bekanntes Auftragsgutachten nicht hinwegtäuschen kann.  Damit setzt sich die Infrastrukturministerin aber auch großzügigst über die
Selbst Umweltminister Berlakovich hat die Verordnung noch 2010 abgelehnt hat, ob ihn so wie beim kurzfristigst geänderten UVP-Gesetz der Landeshauptmann von Niederösterreich zu einer Meinungsänderung bewogen hat, ist nicht bekannt. Es ist aber fraglich, ob eine solche Gesetzesänderung ausreicht, um sich im Rahmen einer UVP über medizinische Tatsachen hinwegzusetzen.

Weiterleitung von Protestmails an einen vom Flughafen finanzierten Verein ohne jeder hoheitliche Funktion
Wie wenig man sich im Infrastrukturministerium inhaltlich mit den negativen Auswirkungen des Flugverkehrs und konstruktiven Vorschlägen zur Problemlösung auseinander setzen möchte, belegt auch der gleich lautende Schimmelbrief der offensichtlich als Antwort auf die Protestmails vom 24.11 verschickt wurde. Darin wird lapidar auf einen vom Flughafen finanzierten Verein verwiesen, in dem AUA, Austro Control und Flughafen mit ihren Vetorecht dafür sorgen, dass die 2004 erfolgte Optimierungen des Flugverkehrs auf Kosten des Steuerzahlers, beibehalten wird, während andererseits die Nichteinhaltung von Vereinbarungen durch die Austro Control jahrelang ohne jede Konsequenz bleibt. Exemplarische Antworten auf diese von vielen Fluglärmbetroffenen als Verhöhnung empfundene Vorgangsweise finden sich unter den Beschwerdemails.

29.11.2012 neuer Bezirksvorsteher will Interessen der Liesinger vertreten
In einem sehr konstruktiven Gespräch zwischen engagierten Bürgen und dem neuen Bezirksvorsteher zum Thema Fluglärm hat Herr Bischof zugesagt, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für die Interessen seines Bezirks einzusetzen. Einen Widerspruch zwischen dem Ansatz, dass möglichst wenig Menschen vom Fluglärm betroffen sein sollen und sozialdemokratischen Grundsätzen kann er nicht erkennen.

24.11.2012 Aktionstag gegen Fluglärm - Protestmailaktion gegen den unzumutbare und unnötig hohe Belastung des dichtest besiedelten Gebiets Österreichs mit Fluglärm
Am 24. November finden in verschiedenen europäischen Städten Demonstrationen gegen den Fluglärm statt. In Österreich haben zahlreiche Menschen ihre Solidarität und eigene Betroffenheit mit Protestmails an die Verantwortlichen zum Ausdruck gebracht. Exemplarisches Beispiel für die vielen Protestmails. 

23.11.2012 monatliches Treffen der BI-Liesing gegen Fluglärm
Bei dem gut besuchten Treffen ging es neben den weiteren geplanten Aktivitäten für 2012 auch um die Möglichkeit störende und gefährliche Überflüge die ohne Notwendigkeit über dicht besiedelten Gebiet erfolgen (also immer dann wenn es dazu auch andere Möglichkeiten gibt) magistratischen Bezirksamt Anzeige zu erstatten. Weiters wurde auch diskutiert, dass die Chancen auf erfolgreiche Sammelklagen dadurch gestiegen ist, dass laut EU-Generalanwälting "wirtschaftlichen Folgen von Fehlern bei der Anwendung der UVP-Richtlinie Schadensersatzansprüche auslösen können" und der Umgang der österreichischen Behörden mit UVP-Verfahren rund um den Flugverkehr unglaubliche Mängel aufweist. So wurde beispielsweise die Abflugroute Liesing 2004 ohne UVP und angeblich auch ganz bewußt ohne Vorwarnung der Betroffenen errichtet und von der Austro Control mit einer Kapazitätssteigerung in der Luft begründet. Die damit in Zusammenhang stehende Kapazitätssteigerung des Flughafens am Boden erfolgte durch den EU-rechtswidrig erfolgten Ausbau des Flughafen ohne UVP.

Wie schwierig eine vernünftige Diskussion mit Austro Control und Behörden ist, wurde von einer Fluglärmbetroffenen aus Brunn am Gebirge berichtet, die sich gegen den unzumutbaren Fluglärm zu Wehr gesetzt hat.

23.11.2012 Unzulässige Besserstellung des Flugverkehrs verursacht hohe Gesundheitskosten - Flugrouten zu Lasten des Steuerzahlers sind ungerecht (Presseaussendung der BI Liesing gegen Fluglärm)
Das Auto und seine Kosten prägen aktuell wieder die Tagespolitik. Der VCÖ liefert auch gleich die passende Studie dazu, wonach der Kfz-Verkehr 2.300 Mio. € an Gesundheitskosten verursacht. Eine Gesamtbetrachtung der Verkehrsträger wird allerdings vermieden, denn diese könnte das Bild stören:
Selbst wenn Autofahrer die eine und der Flugverkehr eine andere Lobby haben, ist eine solche Ungleichbehandlung der beiden Verkehrsträger abzulehnen.
 
Vom VCÖ werden alleine die Gesundheitskosten des Fluglärms mit 138 Mio. € pro Jahr beziffert
. Ein guter Teil davon wäre leicht vermeidbar. So belaufen sich die alleine die Gesundheitskosten der Abflugroute Liesing, die 2004 unnötigerweise ausgerechnet über dichtest besiedeltes Gebiet mit 100.000 Menschen gelegt wurde, auf rund 18 Mio. € pro Jahr, davon mindestens 12 Mio € an direkten Gesundheitskosten und geschätzte weitere 6 Mio € an indirekten Gesundheitskosten. Weitere Auswirkungen wie die schlechtere kognitive Entwicklung von Kindern sind hier noch nicht berücksichtigt.
 
Die BI "Liesing gegen Fluglärm" fordert daher eine transparente Darstellung der Kosten nach Verkehrsträgern sowie eine vernünftige Luftverkehrspolitik, welche die Anzahl der Fluglärmbetroffenen tatsächlich minimiert, womit beträchtliche Summen einzusparen wären.


25.10.2012 Stellungnahme zur EU-Umgebungslärmrichtlinie
Neben zahlreichen aktiven Fluglärmbetroffenen haben wir auch als Bürgerinitiative die Möglichkeit zur Stellungnahme zur EU-Umgebungslärmrichtlinie genutzt, die - nicht zuletzt auf Grund der sehr unzureichenden Umsetzung, bisher nichts gebracht hat. Dabei haben wir darauf hingewiesen, dass Flugrouten entsprechend dem ausgewogenen Ansatz so zu legen sind, dass möglichst wenig Menschen betroffen sind. Etwas was im Fall der "Abflugroute Liesing" die unter anderem auch Zwölfaxing, Rustenfeld, Teile von Favoriten und Perchtoldsdorf sowie Breitenfurt massiv verlärmt, wohl kaum der Fall sein kann. Weiters haben wir  darauf hingeweisen, dass der geplante Kommissionsvorschlag betreffend lärmbedingte Betriebsbeschränkungen auf Flughäfen in die falsche Richtung läuft und daher einzustellen ist.

24.10.2012 Monatliches Treffen
Beim monatlichen Treffen ging es um die Entwicklungen der letzten Monate und die Überlegungen 2013 wieder eine Podiumsdiskussion mit Politikern durchzuführen, die bereits jetzt oder nach der Wahl für die Flugroutengestaltung verantwortlich sind. Interessant war auch der Austausch mit Betroffenen unserer "Schönwetterabflugroute" aus Favoriten, die auch die "zufällige" Häufung der für Wohngebiete unzumutbar lauten Starts zu besonders sensiblen Zeiten kritisieren und die sich aktiv für die Einstellung der Abflugroute einsetzen wollen.

14.10.2012 Internationale Zivilluftfahrtorganisation für Kurven in der Luft zur Vermeidung sensibler Gebiete
Dicht besiedelte Gebiete zu umfliegen entspricht dem auch von der EU geforderten ausgewogenen Ansatz der ICAO zur Lärmminderung durch entsprechende Strecken. In einem der Dokumente dazu aus dem Jahr 2008 ist im Abschnitt 6.2. zu lesen, dass die internationale Zivilflugorganisation ausdrücklich Kurven vorsieht, um sensible Gebiete vor Lärm zu schützen. Warum es hier österreichische Politiker gibt, die hier päpstlicher als der Papst agieren und stattdessen auf möglichst kurze Flugwege pochen, nur damit sich die Airlines ein wenig Geld ersparen, wofür sie Einsparungen bei den CO2-Emissionen vorschieben, ist unverständlich. Aber vielleicht ist man ja auch im Infrastrukturministerium langsam zu einem Umdenken bereit. Andernfalls wäre es sicher spannend, wenn Infrastrukturministerin Bures, die auch Bezirksvorsitzende der Liesinger SPÖ ist, der dortigen Bevölkerung rechtzeitig vor der Wahl erklären könnte, warum noch immer ohne Notwendigkeit über ihren Bezirk geflogen wird. Das Dialogforum ist jedenfalls keine gute Ausrede. So hat auch das, was in dem ICAO-Dokument zur Lärmvermeidung über das Dialogforum und seine Bemühungen um Abflugrouten, die wann immer möglich, besiedeltes Gebiet vermeiden, zu lesen ist, mit der Realität der Abflugroute Liesing nichts zu tun. Es sei denn, man geht davon aus, dass nur jene Orte berücksichtigt werden sollten, in denen ein (inzwischen ehemaliger) Flughafenvorstandsprecher oder der Chef der Austro Control wohnen.

6.10.2012 
Rechtskurve von der Piste 29 wieder in Diskussion - Abflugroute Liesing bald Vergangenheit?
Laut eines Berichts im Kurier wird die Schaffung einer Flugroute mit Rechtskurve von der Piste 29 östlich der Borealis für Jets ernsthaft geprüft - entgegen  dem Titel im Kurier also nicht über die Raffinerie um damit Favoriten und Liesing zu entlasten. Die Rechtskurve ist sicher die für den Flugverkehr attraktivste Variante dieses dicht besiedeltes Gebiet zu entlasten, denn derzeit müssen alle Flugzeuge von der Piste 29 erst einmal eine Linkskurve fliegen. Gleichzeitig müsste damit Großenzersdorf und der Norden Wiens von Landungen bei Windstille entlastet werden. Im Interesse der Bevölkerung ist dieser Bereich beim Starten östlich zu umfliegen (analog zur den Flugrouten LANUXxD und KOVELxD). Es ist aber nur eine Möglichkeit von vielen nicht über dicht besiedeltes Gebiet zu starten und so auch die Gesundheitskosten durch Fluglärm drastisch zu reduzieren. Daher sollten auch die anderen Optionen rasch und ernsthaft geprüft werden um möglichst schnell zu einer Lösung zu kommen. Eine weitere halbherzige Lösung des erst durch die Flughafen-Mediation geschaffenen Problems kann die politischen Entscheidungsträger nicht aus ihrer Verantwortung gegenüber der Bevölkerung entlassen.

5.10.2012 Infoveranstaltung der BI "Liesing gegen Fluglärm" am Liesinger Platz bei der S-Bahn
Infoveranstaltung bei der S-Bahn in Liesing
Nicht nur die Heliumballons stießen auf großen Anklang, es gabe auch viele interessante Gespräche, aus denen hervorging, dass Betroffene aber auch nicht selbst betroffene nicht verstehen, warum ohne Notwendigkeit über Wiener Stadtgebiet gestartet wird. Daher wurde auch die Möglichkeit vor Ort gegen die Belastung unnötig vieler Menschen durch Fluglärm zu unterschreiben entsprechend wahrgenommen.


29.9.2012 Bürgeranwalt zum Thema 3. Piste
Bei der Bürgeranwaltssendung zur 3. Piste wurde mit einem gut aufbereiteten Fachbeitrag eingeleitet. In der Diskussion ging es um Fragen zum bisherigen rechtswidrig genehmigten Ausbau, um das UVP-Verfahren zur 3. Piste aber auch um die Nichteinhaltung von Versprechen der Austro Control zum gekurvten Anflug. Dieser wurde in den Flughafenunterlagen für die  3. Piste, die wohl kaum ohne Mitwirkung der Austro Control entstanden sein dürften, so festgelegt, dass der Experte im Umweltverträglichkeitsgutachten dessen Überarbeitung wegen technischer Nichtumsetzbarkeit gefordert hat. Der stattdessen vom Tower-Chef Woborsky als Beispiel für einen von der Austro Control genehmigten gekurvten Anflug eingebrachte Anflug für Salzburg, würde - umgelegt auf die Piste 11 - bestenfalls den Fluglärm innerhalb Wiens umverteilen. Selbst wenn Frau Bundesministerin Bures Kurven in der Luft kritisch gegenüber steht, so zeigen die aktuellen Lösungen Starts gekurvt zu führen, wie negativ sich das für manche Bereiche z.B. Liesing nutzen lässt. Auf Basis dieser Erfahrung ist nicht irgend ein x-beliebiger gekurvter Floriani-Anflug zu fordern, sondern einer der dem ausgewogenen Ansatz der EU und den in den Luftverkehrsregeln geforderten Schutz dicht besiedelten Gebiets entspricht, in dem er dicht besiedelte Gebiete - wo immer technisch möglich - vermeidet:

gekurvter Anflug über möglichst unbesiedeltes Gebiet


2007 ist Wien fluglärmfrei - eines von vielen haltlosen Versprechen?
Bemerkenswert ist, dass dem Zitat von Herrn Dr. Zemsky, der laut Frau Dr. Heger 2002 angeblich behauptet hat, dass Wien 2007 fluglärmfrei sein werde, von Seiten der Austro Control nicht widersprochen wurde. Dass dann 2003 in der Flughafenmediation unter tatkräftiger Mitwirkung der Austro Control beschlossen wurde, die Abflugrouten so zu ändern, dass eine Abflugroute auf Wien-Liesing mit über 90.000 Einwohner verlegt wurde, während der zitierte Austro Control Chef persönlich von "seiner" Abflugroute entlastet wurde, zeigt, was von Versprechen dieser Behörde zu halten ist.

Wie Aussagen der Austro Control zu interpretieren sind, wird aber auch daran deutlich, dass sich die Austro Control zwar dafür rühmt, freiwillig an Verhandlungsprozessen im Mediationsverfahren und Dialogforum teilzunehmen, um sich dann aber  mit dem Argument, dass Verhandlungsergebnisse nicht exakt den Aussagen der  Austro Control entsprechen würden, um die Einhaltung dort erzielter Vereinbarungen wie beispielsweise der vertraglich festgehaltenen mindestens
40%igen Reduktion der Flugbewegungen auf der Abflugroute Liesing zu drücken.

Zunahme und Verlagerung des Fluglärms auf besonders dicht besiedeltes Gebiet durch eine 3. Piste wird von der Flugverkehrslobby verschwiegen
Unerwähnt blieb auch, dass ein Parallelpistensystem Richtung Wien in Kombination mit einseitigen Optimierungen für den Flugverkehr, die schon jetzt zu unnötig vielen Betroffenen führt, den Flugverkehr auf praktisch das gesamte Wiener Gebiet und dessen dicht besiedelten Süden fokussieren würde. Die Vervierfachung der Starts über Liesing aber auch das Einzementieren der Westeinflugsschneise im Geradeausanflug lassen sich jedoch den Unterlagen des Flughafens entnehmen. Damit würde es nicht nur zu mehr Lärm kommen, sondern es würde die Anzahl der Betroffenen massiv steigen. Behauptungen die Lärmzonen wären im Mediationsvertrag ohnehin gedeckelt beziehen sich in Wahrheit nur auf die besonders stark betroffenen Gebiete rund um den Flughafen und basieren bereits auf der Lärmerhöhung durch die 3. Piste.

Auch die Aussage von Dr. Schmelz vom Flughafen, dass die UVP zur 3. Piste ja auch den zusätzlichen Lärm durch die Ausbauten ohne UVP berücksichtigt, entpuppen sich bei genauer Betrachtung als Halbwahrheit. So wird in einem UVP-Verfahren immer der Unterschied zwischen Nullszenario und Projekt bewertet. Wenn das Nullszenario also ohne 3. Piste bereits die Kapazitätsausweitung durch die rechtswidrig genehmigten Ausbauten enthält, so sind die weiteren Verschlechterung dazu nicht mehr so groß wie sie ohne diese Ausbauten wären. Das wurde von den Fachgutachtern des Flughafens und des Landes NÖ. dazu benutzt, um negative Auswirkungen wie die Erhöhung der Feinstaubbelastung als irrelevant abzutun.

Dass die Bürgerinitiativen im Dialogforum, von denen aus Angst um das gute Gesprächsklima dort, keine einzige den UVP-Bescheid zur 3. Piste Abstand beeinsprucht hat, von Herrn Ing. Jöchlinger ausgerechnet für ihre Zivilcourage gelobt wurden, entspricht dem bereits bekannten Muster der Vermarktung von Wunschverhandlungspartnern durch den Flughafen.

17.9.2012
Pressekonferenz: 3. Piste - Dimensionen einer politischen Entscheidung

Bei einer Pressekonferenz von Bürgerinitiativen im Presseklub Concordia  ging es um das juristisch und wirtschaftlich höchst fragwürdige und volkswirtschaftlich katastrophale Projekt 3. Piste Richtung Wien. Zahlreiche interessierte Journalisten haben die in den 9 Vorträgen von Anwälten, einem Immobilienexperten, einem Landwirt, einer prominenten Politikerin, Mediziner und einem Molekularbiologen und in der Pressemappe angesprochenen Kritikpunkt aufgegriffen - so auch der ORF. Damit gibt es auch vom Flughafen Wien entsprechende Stellungnahmen. So behauptet dieser, er hätte bei den Pisten im UVP-Verfahren nicht getrickst. Womit sich die Frage stellt, wie man beispielsweise  einen Variantenvergleich der nicht der Realität entspricht, im Jahr 2011 als Prognosezeitpunkt 2010 sieht, den Liesingern zur Zeit der öffentlichen Stellungnahme eine Entlastung statt einer Vervierfachung vorgegaukelt hat und der durch die Revision der Umweltverträglichkeitserklärung durch den Flughafen selbst widerlegt wird am besten bezeichnet.

Auch die Kritik des Flughafen an der Rentabilitätsabschätzung, welche die Unwirtschaftlichkeit der 3. Piste aufzeigt verwundert, wäre es doch am Flughafen gewesen, entsprechende Zahlen vorzulegen, welche belegen sollten, dass die 3. Piste nicht mit Steuergeld finanziert werden muss.



Video: Pressekonferenz gegen die 3. Piste am 17. September 2012
Videogröße 280 MB; Dauer: 86 min


10.9.2012
Pünktlichkeit im Flugverkehr auf Kosten der Bevölkerung
Wenn die
Austro Control sich in einer Presseaussendung kürzlich selbst für die Pünktlichkeit im Flugverkehr lobt, verschweigt sie dabei geflissentlich, welche Regelungen dafür ignoriert werden. So wird z.B. dafür auch in der Nacht rücksichtslos über dicht besiedeltes Gebiet geflogen. Denn staut es sich einmal spät abends am Flughafen, so wird sogar die flugverkehrsfreundliche Nachtflugregelung des Mediationsvertrags aufgehoben und noch tiefer über dicht besiedeltes Gebiet gestartet.

Jährliche Überschreitung der Verhandlungsergebnisse auf der Abflugroute LiesingMediationsvertrag des Wiener Flughafens Papier nicht wert
Wie man bei der Austro Control zur Meinung gelangt, den Mediationsvertrag beinahe 100 % einzuhalten, verwundert aber auch noch aus einem anderen Grund. So wurde die im  Mediationsvertrag 2005 festgehaltene mindestens 40%ige Reduktion auf der 2004 überfallsartig geschaffenen Abflugroute Liesing noch nie eingehalten. Auch 2011 wurde der Zielwert wieder um über 37% überschritten. Wenn die Jahr für Jahr auftretende Abweichung von bisherigen Vereinbarungen im Dialogforum keinerlei nennenswerte Reaktionen auslöst, ist auch klar, was man von zukünftigen Verhandlungen in diesem vom Flughafen finanzierten Verein erwarten darf.

Wie wenig Lärmschutz bei der Austro Control zählt, wird aber auch an den immer tiefer erfolgenden und damit am Boden lauteren Starts deutlich. Hauptursache dürfte sein, dass Piloten den Schub in Geschwindigkeit statt in Flughöhe umsetzen. Und während ein vom Infrastrukturministerium in Auftrag gegebenes Gutachten der EU die Einhaltung einer Maximalgeschwindigkeit unter 3 km Höhe als Lärmschutzmaßnahme im Zusammenhang mit der Abflugroute Liesing verkauft, will man bei der Austro Control von dieser Bestimmung nichts wissen.

Umso dringlicher erscheint die Forderung der Wiener Stadtregierung, der Oppositionsparteien und der Bürger nach Einstellung der Abflugroute über den dicht besiedelten 23. Bezirk. Formal und auch politisch zuständig ist dafür das Infrastrukturministerium. Bundesministerin Bures dürften aber möglichst billige Flugrouten für die Fluglinien wichtiger sein als die Gesundheit der Bevölkerung und die damit in Zusammenhang stehende Belastung des Steuerzahlers durch unnötig viele vom Fluglärm Betroffene.

23.8.2012
Zahlreiche Berufungen gegen den Genehmigungsbescheid zur 3. Piste

Wie andere Bürgerinitiativen auch hat auch die BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" gegen den Genehmigungsbescheid des Amts der NÖ-Landesregierung berufen und darin zahlreichen Anträge gestellt.
Kurzzusammenfassung der Begründung: "Der Bescheid, mit welchem der Flughafen Wien AG die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb des Vorhabens „Parallelpiste 11R/29L“ erteilt wird, wird dem gesamten Inhalt nach angefochten. Als Rechtsmittelgründe werden materielle Rechtswidrigkeit und Rechtswidrigkeit infolge der Verletzung von Verfahrensvorschriften geltend gemacht. Weiters ist weder die wirtschaftliche noch die volkswirtschaftliche Sinnhaftigkeit des Projekts erkennbar. Die Erlassung des angefochtenen 399 Seiten umfassenden Bescheides und Zustellung per Edikt just zu Beginn der Hauptferienzeit erscheint überdies willkürlich und bewusst so gewählt, dass die fristgerechte Erstattung (von vornherein absehbarer) Rechtsmittel erschwert wird." Vollständige Berufung der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste".

Interessanterweise dürfte es kaum Einsprüche von jenen BIs geben,  die im Dialogforum des Flughafens vertreten sind. Hier wirkt sich der Knebelungsparagraph im Mediationsvertrag (Seite 4), bei dem sich die BIs als Teil der ARGE BI verpflichtet haben, keine Maßnahmen zu setzen, welche die Genehmigung der 3. Piste verzögern könnten, wenn der Flughafen bei der Einreichung des Projekts bestimmte Abmachungen erfüllt. Da diese jedoch nicht im Bescheid stehen (können), läuft sich das auf einen einseitigen Rechtsmittelverzicht heraus, weshalb zahlreiche BIs so wie unsere auch, den Mediationsvertrag nicht akzeptieren und daher auch nicht an der Flughafen-Mediation/Dialogforum teilnehmen können. Dazu kommt noch, dass die formale und politische Letztverantwortung  für Flugrouten bei der zuständigen Infrastrukturministerin liegen und nicht in den Aufgabenbereich eines Flughafens fallen.
Dröhnende Überflüge im Tiefflug
29.7.2012
Flugzeuge immer tiefer und lauter

In den letzten Wochen fällt auf, dass die Flugzeuge immer tiefer über Liesing  fliegen - die Folge ist eine noch höhere Lärmbelastung als in den Jahren zuvor. Dass es nicht oder nicht ausschließlich an der höheren Beladung der Flugzeuge liegt, zeigt  beispielsweise die Überschreitung der in den Karten der Austro Control angegeben Maximalgeschwindigkeit von 250 Knoten angezeigte Luftgeschwindigkeit, die laut Auskunft der Austro Control bei 6000 Fuß einer tatsächlichen Geschwindigkeit von 280 Knoten entspricht.  So hatte der Flug der FlyNiki  nach Düsseldorf offensichtlich genug Schub um das Geschwindigkeitslimit bereits in 1,3 km Höhe über Grund um um 34 Knoten oder über 60 km/h zu überschreiten.  Zum Vergleich - statt 1,3 km Flughöhe am Ende der Abflugroute hat man bei den Verhandlungen über die Neuschaffung der Flugroute über Liesing Überflugshöhen von mindestens 3,2-4 km gefordert.  Letztlich wurde nicht einmal die Zusicherung, dass es zu keiner zusätzlichen Belastung mit Fluglärm kommen sollte, schriftlich fixiert. Die Konsequenzen müssen nicht nur 100.000 Betroffene sondern auch der Steuerzahler ausbaden, der für die dadurch unnötig hohen Gesundheitskosten zur Kasse gebeten wird. So gesehen kann man nur hoffen, dass der Forderung nach Einstellung der Abflugroute durch die Wiener Landesregierung auch bald Taten folgen. Endlose weitere Diskussionen im Dialogforum, wo diese Frage bereits seit Jahren - auch vom Vertreter Wiens Herrn Gemeinderat Valentin - ohne merkbaren Erfolg diskutiert werden, helfen nicht weiter.

25.7.2012 Monatliches Treffen
Hauptthema beim von sehr vielen engagierten Betroffenen besuchten Treffen waren der Bescheid der NÖ-Landesregierung zur 3. Piste gegen den die BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" aber auch viele andere BIs mit zahlreichen Argumenten berufen werden. So finden sich zu den meisten unserer  unsere Stellungnahmen weder im Bescheid noch in der Verhandlungsschrift entsprechende Antworten.  Ein weiteres Thema war die Gesundheitsgefährdung durch Fluglärm, bei dem entsprechend der bestmöglichen Abschätzung, die relative Risikoerhöhung durch Fluglärm für eine Reihe von schweren Krankheiten in Liesing bereits jetzt deutlich über jenen 10-15% liegt, die man laut eines Vertreters der NÖ Gebietskrankenkasse durch einen gesunden Lebensstil an Risikominimierung erreichen kann.

12.7.2012 Abflugrouten müssen weg von Wien - Wiener Stadtregierung für Einstellung der Flugroute über Liesing
Wie heute im Morgenjournal zu hören und auf oe1.orf.at nachzulesen ist, ist es jetzt offizielle Position der Wiener Stadtregierung, dass die Abflugroute über Liesing weg muss. "Konsens in der Wiener Stadtregierung gebe es aber darüber, dass man insgesamt weniger Fluglärm über Wien will, und das bedeute: zumindest keine Abflugrouten über Wien. Mit anderen Worten: auch die derzeitige Abflugroute über Wien-Liesing müsse weg.Gemeinderat und Verkehrssprecher der Grünen, Mag. Rüdiger Maresch im O.-Ton: "Es kann nicht sein, dass dicht verbautes Gebiet - mehr als 100.000 Menschen vom Fluglärm betroffen sind und es gäbe Alternativrouten die über kaum bewohntes Gebiet fliegen" 

Bei der Austro Control, die sich als Teil der Flugverkehrswirtschaft sieht, versteckt man sich in gewohnter Weise hinter dem Dialogforum und behauptet, es müsse eine konsensuale Lösung geben. Etwas was 2003 aber nur dadurch erreicht hat, dass man die Liesinger und ihren Bezirksvorsteher nicht in die Mediation eingeladen hat und sie mit der Flugroutenverlegung nach Liesing vor vollendete Tatsachen gestellt hat.


10.7.2012
Niederösterreichische UVP-Behörde trickst Bürger aus
3. Piste Richtung Wien und FlugverkehrsverteilungScheinbar völlig unbeindruckt von sachlichen Argumenten versucht man der Baustelle 3. Piste den Weg zu ebnen und erklärt die umweltunverträglichste Variante eines Flughafensausbaus - Richtung Wiener Zentralraum - für umweltverträglich. Details unter UVP zur 3. Piste.

Und damit es nicht am Widerstand der Bürger scheitert, versucht man diese mit einem Veröffentlichungstermin in der Urlaubszeit - am Freitag vor Beginn der Gerichtsferien - auszutricksen. So endet die Einspruchsfrist für ein Projekt mit einer ganzen LKW-Ladung an Unterlagen bereits am 24. August 2012. Dass die Politik für diese unwürdige Vorgangsweise voll verantwortlich ist, ergibt sich nicht nur aus der Machtverteilung sondern ist auch an der - angeblich auf Wunsch des niederösterreichischen Landeshauptmanns - auch noch schnell erfolgten Änderung des UVP-Gesetzes zu Gunsten der Interessen der Flugverkehrswirtschaft, erkennbar.


7.7.2012 Abflugroute Liesing geht zu Lasten des Steuerzahlers
Wenn von einer Abflugroute 100.000 Menschen in ihrer Lebensqualität und Gesundheit geschädigt werden, zu der es ausreichend Alternativen über weitgehend unbesiedeltes Gebiet gibt, geht das auch zu Lasten des Steuerzahlers. Das zeigt eine neue Abschätzung, bei der nicht nur die rund 50 zusätzlichen Schlaganfälle pro Jahr die in Liesing und Perchtoldsdorf dem Fluglärm zuzurechnen sein dürften sondern die Erhöhung der Gesundheitskosten für alle Herz-Kreislauferkrankungen, Depression und Brustkrebs zu Grunde liegt. In Summe machen alleine die direkten Gesundheitskosten knapp 12 Millionen Euro pro Jahr aus.

Dem gegenüber scheinen die Mehrkosten von 100.000 bis 1,1 Millionen Euro, welche den Airlines bzw. deren Passagieren durch das großräumige Umfliegen von Wien und seinen Siedlungsachsen entstehen, geradezu vernachlässigbar, machen diese doch je nach Variante nur ein Zehntel bis ein Hundertstel aus. 
Gesundheitskosten übertreffen Umwegkosten um mindestens eine Größenordung Umfliegen der Siedlungsachsen als Alternative zur Abflugroute Liesing
Die Abflugroute über Liesing entspricht also nicht den von der EU geforderten ausgewogenen Ansatz. Auch ein Vergleich mit den Kosten pro Ticket und den erst im Frühjahr erhöhten Kerosinzuschlag der AUA für Europaflüge, zeigt, dass die Kosten für das Umfliegen pro Ticket vernachlässigbar wären:
UmwegkostenversusKerosinzuschlag
Dass hier der minimal höhere CO2-Ausstoß ebenfall kein Argument für unnötig hohe Gesundheitskosten darstellt, sieht man auch in anderen Bereichen wie Tempo-30-Zonen und Ortsumfahrungen.

27.6.2012
 
Monatliches Treffen zum Informationsaustausch im griechischen Restaurant Ambrosia, Speisinger Straße 201
Beim wieder sehr gut besuchten Treffen im Gastgarten des Ambrosia ging es neben der Planung der weiteren Aktivitäten auch um die Relativierung der von der Austro Control gegenüber Infrastrukturministerin Bures getroffenen Feststellungen durch die Austro Control  selbst. So hat sich in dem am 13.6. stattgefunden Gespräch zur Klärung der Fakten herausgestellt, dass Aussagen von Dr. Sommerbauer nicht schwarzweiß zu verstehen sind. Aus 17 km unbebautes Gebiet wurde im Gespräch z.B. 17 km geringfügig verbaut. Die Berechnungen der Austro Control zur Einhaltung der Sollwerte auf der Flugroute Liesing beziehen sich laut Herrn Woborsky nicht auf die im Mediationsvertrag 2005 öffentlichkeitswirksam vereinbarte "mindestens 40%ige Reduktion" auf der Abflugroute Stockerau sondern nur auf eine windabhängige Reduktion innerhalb eines Kontigents, dass wiederum von der Flugverkehrswirtschaft beeinflußt wird. Auch für die Nachtflugregelung gibt es zahlreiche Ausnahmen, die über die im Mediationsvertrag festgelegten noch weit hinaus gehen. Die Lärmmessung und die Kosten einer Flugminute fallen nicht in den Kompetenzbereich der Austro Control und sollen daher noch gesondert mit den entsprechenden Experten des Flughafens bzw. der AUA besprochen werden. Alles in allem stellt sich aber dar, dass die ACG meint, sich im Rahmen der Gesetze zu bewegen, wobei dafür auch entsprechend einseitige Interpretationen herhalten müssen.  

Was also für den Schutz der Betroffenen fehlt, ist eine entsprechende Sichtweise der politischen Vertreter und daraus resultierende Anweisungen an die ACG bzw. die Schaffung entsprechender gesetzlicher Grundlagen.

Maßnahmen wie die Aufweichung des UVP Gesetzes als Anlassgesetzgebung, Verweise von Ministerien und Behörden auf zivilrechtliche Vereinbarungen oder aber auch das Hinhalten der EU mit einer Ex-Post-Umweltverträglichkeitserklärung können von den Betroffenen nur als Förderung eines einseitig deregulierten Flugverkehrs aufgefasst werden. Speziell dann, wenn dem gegenüber Studien zur Gesundheitsschädlichkeit des Flugverkehrs und eine Abschätzung der daraus resultierenden hohen volkswirtschaftlichen Kosten durch das Überfliegen dicht besiedelter Gebiete steht.

18.6.2012 Ausserkraftsetzung der Nachtflugregelung am 10.6. wegen eines Verkehrsstaus beim Flugbetrieb?
Am Sonntag den 10.6. wurde entgegen der Nachtflugregelung der Flughafenmediation bis 23:00 auf den Tagflugrouten über Liesing und andere dicht besiedelte Gebiete gestartet und damit rund 200.000 Menschen am Einschlafen gehindert. Entgegen anderslautenden Schutzbehauptungen aus dem Infrastrukturministerium wurde die Nachtflugregelung des Teilvertrags von der Austro Control nicht deshalb aufgehoben, weil  ein Gewitter Gefahr für die Flugzeuge bedeutet hätte, sondern laut Austro Control deshalb, um einen Verkehrsstau am Flughafen aufzulösen. Das zeigt einmal mehr, wie wertlos Vereinbarungen im Mediationsverfahren/Dialogforum für Fluglärmbetroffene sind. Im übrigen stellt sich die Frage, ob 45 Starts in 1,5 Stunden nicht auch mit der Nachtflugroute zu bewältigen gewesen wären .

Nachtflugregelung wegen Verkehrsstau(?) ignoriert


11.6.2012
Aktion gegen die Abschaffung lärmschutzbedingter Betriebsbeschränkungen durch die EU

Unter www.kein-nachtflug.eu/ ist es möglich den zuständigen EU-Kommissar Siim Kallas ein Protest-Mail mit der Aufforderung zu schicken, das geplante EU-Gesetz zur praktischen Abschaffung lärmbedingter Betriebsbeschränkungen wie beispielsweise Nachtflugverbote, zurückzuziehen.  Dieses ist bereits sehr gut vorformuliert. Persönliche Anmerkungen wie beispielsweise die Forderung dicht besiedelte Gebiete zu umfliegen, lassen sich aber auch hinzufügen.

23.5.2012 Monatliches Treffen zum Informationsaustausch im griechischen Restaurant Ambrosia, Speisinger Straße 201
Beim gut besuchten Treffen im Gastgarten des Ambrosia war auch der Klubobmann der Liesinger ÖVP, Ernst Paleta zu Gast. Er fordert, dass die im Koalitionsübereinkommen der Wiener Stadtregierung festgeschriebene Studie über die Gesundheitsauswirkungen des Fluglärms in Wien endlich durchgeführt wird. Auch möchte Hr. Paleta durch eine Studie zur "Auswirkung des Flugverkehrs auf den Wirtschaftsstandort" Klarheit in diese Frage bringen. Dass es noch immer keine Verhandlungsergebnisse zu den im Koalitionsübereinkommen der Wiener Stadtregierung bereits 2010 als Ziel festgelegten neuen Flugrouten gibt, verwundert nicht nur ihn.

Thema war auch die Bewertung der im Grunde vernachlässigbaren Umwegkosten für das Umfliegen dicht besiedelter Gebiete auf Basis von Zahlen der Eurocontrol. Für die neuen Luftballons haben wir den Slogan "Aus für Flugrouten zu Lasten unserer Gesundheit!" beschlossen. Die neu überarbeitete Facebook-Seite der BI Liesing stieß auf ein sehr positives Echo.


22.5.2012
Rüge für EU-Kommission wegen Flughafen-Wien-Ausbau
Der Versuch des BMVITs Bürger und EU im Zusammenhang mit den ohne UVP erfolgten Ausbauten des Flughafen Wiens(Skylink, Parkhäuser, Pistenverlängerung...) für dumm zu verkaufen ist gescheitert. Jetzt rügt der europäische Ombudsmann Nikiforos Diamandouros die EU-Kommission wegen zu laxen Vorgehens. Der Sonderbericht des Europäischen Bürgerbeauftragten an das Europäische Parlament im Anschluss an den Empfehlungsentwurf an die Kommission in der Beschwerde 2591/2010/GG ist die "schärfste Waffe", die dem Ombudsmann zur Verfügung steht, sie wird relativ selten eingesetzt. Bei 2.500 bis 3.000 Beschwerden im Jahr werde nur etwa eine auf diesem Weg weiterverfolgt, hieß es laut Bericht der Krone im Büro des Bürgerbeauftragten.

Wenn die Kommission die Empfehlung aufnimmt – was wahrscheinlich ist – und sich gegen Österreich durchsetzt, könnte das bedeuten, dass für alle Maßnahmen eine nachträgliche UVP nötig wird. Und das wiederum könnte die 3. Piste um Jahre verzögern. Insbesondere da der Abschlußbericht des BMVIT auf die Einwände der Bürgerinitiativen
nicht oder nicht adäquat eingeht und sich auf  Gutachten mit einem fahrlässig veralteten medizinischen Wissensstand stützt. Auch von den vom Umweltombudsmann geforderten Ausgleichsmaßnahmen ist nicht zu bemerken. So wird nach wie vor unnötiger Weise über dicht besiedeltes Gebiet gestartet und gelandet. Gegenüber 2003 sind durch die Flugroutenverlegung nach Liesing  stattdessen Zigtausende mehr von gesundheitsschädlichen Fluglärm betroffen - ein unhaltbarer Zustand der nicht nur den Luftverkehrsregeln widerspricht sondern auf Grund der damit verursachten hohen Krankheitskosten auch zu Lasten des Steuerzahlers geht!

27.4.2012 Infoveranstaltung am Maurer Hauptplatz mit anschließenden monatlichen Treffen
Infoveranstaltung am Maurer HauptplatzBei der unter dem Motto  "Aus für Flugrouten zu Lasten unserer Gesundheit & Geldbörse!" stattgefundenen Infoveranstaltung, haben zahlreiche Menschen die neuen Unterschriftenlisten unterschrieben. Auch die neuen Infofolder sind auf großen Anklang gestoßen.

Fluglärm ist in Liesing einfach einfach brennendes Problem, das dringend gelöst gehört und auch leicht zu lösen ist. So wäre ein großräumiges Umfliegen Wiens und seiner Siedlungsachsen nicht nur im Interesse der vielen unnötig von Fluglärm Betroffenen sondern auch im Interesse der Allgemeinheit ist, geht doch die Gesundheitsbelastung auch zu Lasten der Geldbörse aller Steuerzahler.

18.4.2012 Zwischenbericht an Infrastrukturministerin Bures - widersprüchliche Fakten ungeklärt
Unsere mehrfachen Versuche eine gemeinsame Sicht der Fakten zu erreichen sind bisher schon im Ansatz gescheitert. Denn entgegen anders lautenden Zusagen ist man bei der Austro Control bisher nicht bereit gewesen, über die der Infrastrukturministerin vom Austro Control Vorstand selbst vorgetragenen Aussagen zu diskutieren. Vielleicht gerade auch deshalb, weil diese unter anderem sogar im Widerspruch zum Flughafen-Evaluierungsbericht stehen. Reaktionen zu unserem diesbezüglichen Mail an die Frau Bundesministerin Bures vom 15.4 werden wir ggf. hier veröffentlichen.

Inzwischen stellt sich aber jedenfalls die Frage, auf welcher Grundlage bei der Austro Control und im Infrastrukturministerium Entscheidungen über Flugrouten gefällt werden. Beispielsweise wenn ein ein großräumiges Umfliegen Wiens und seiner Siedlungsachsen bereits auf Grund von gar nicht nachvollziehbaren Kostenabschätzungen in Frage gestellt wird, obwohl selbst die Ministerin zugibt, dass damit das Fluglärmproblem zu lösen wäre.

28.3.2012 Monatliches Treffen zum Informationsaustausch und zur Planung von Aktivitäten
Hauptthema war das Treffen mit Frau Bundesministerin Bures und anderen hochrangigen Vertretern des BMVIT und der Austro Control. Unabhängig von der Frage der Klärung der von der Austro Control beim Treffen mit der Ministerin präsentierten aber nicht nachvollziehbaren Fakten und der Prüfung von Gesprächsangeboten, ist festzustellen, dass die Letztverantwortung für den gesundheitsschädlichen Fluglärm in Liesing bei der Politik liegt, die nicht nur formal zuständig ist, sondern auch im Mediationsverfahren des Flughafens der bestimmende Faktor war. Mit anderen Worten:: 
Die Politik auf Landes- und Bundesebene hat das Problem der Flugroute über Liesing ohne Einbindung der davon betroffenen Bürger geschaffen. Also ist es auch ihre Aufgabe das Problem wieder zu lösen.  Auch wenn die BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" diesen Vorgang durch Gespräche mit wem auch immer gerne unterstützt, liegt die Verantwortung immer noch bei jenen Politikern die dafür bezahlt werden.

Überlagerung der Starts mehrerer NächteEin Abschiebung der Verantwortung auf das Dialogforum des Flughafens und die darin vertretenen Bürgerinitiativen ist abzulehnen. Denn damit wird den Bürgern auch weiterhin keine Rechtssicherheit gegeben und die  Bürger sind somit vom mehr oder weniger guten Willen der Flugverkehrswirtschaft abhängig. Bestes Beispiel ist dafür das nicht existierende Nachtflugverbot. Stattdessen wurde im Mediationsverfahren des Flughafens eine Nachtflugregelung geschaffen, die von Airlines wie Fly Niki laufend in Frage gestellt wird und die scheinbar nur für die Westeinflugsschneise wirkt. Die Landungen ab 21 Uhr wurden - für die Airlines weitgehend kostenneutral - auf die Nordeinflugsschneise verlagert.

Bei den Starts gibt es durch die Flughafenmediation eine Verschlimmbesserung für viele vorher nicht Betroffene. Denn statt ausschließlich auf Flugrouten über möglichst dünn besiedeltes Gebiet zu starten, wird die dafür geschaffene Nachtflugroute Sollenau verwendet. Dort wird aber zwischen 21 und 22 Uhr nur bis 2km Höhe geflogen, danach verlärmen die Flugzeuge das gesamte dicht besiedelte Gebiet südlich von Wien und fliegen dann oft weiter stadteinwärts über Liesing als unter Tags, was aus der Überlagerung der Flugspuren mehrerer Tage besonders deutlich wird (siehe Grafik).

Selbst nach 22 Uhr dürfen sich die Pilot ab 3 km Höhe ihren Weg selbst suchen - auch über dicht besiedeltes Gebiet. Dazu kommen die durch ihr unangenehm  und lang anhaltendes, sägendes Geräusch  erkennbaren Turbo-Props, die entsprechend den Regeln, die sich die Flugverkehrslobby in der Flughafenmediation geschaffen hat, dort fliegen dürfen, wo es für die Fluglinien am billigsten ist - also auch direkt über Liesing. Im Endeffekt wird für Einsparungen von rund 100 Euro pro Flugzeug ein Siedlungsgebiet von 200.000 Menschen bis nach 22 Uhr mit Fluglärm terrorisiert, was zu Gesundheitskosten führen dürfte, welche die Einsparungen um ein Vielfaches übertreffen. Von anderen negativen Effekten wie unausgeruhten Mitarbeitern, die auch der Wirtschaft viel Geld kosten, nicht zu reden.

4.3.2012 Vorschlag der EU-Kommission für eine Verordnung zur Aushebelung lärmbedingter Betriebsbeschränkungen auf Flughäfen (Better Airport Package)
Wird der Vorschlag der EU-Kommission für eine Verordnung für lärmbedingte Betriebsbeschränkungen auf Flughäfen in der vorliegenden oder in ähnlicher Weise beschlossen, so ergibt sich daraus eine massive Schädigung der europäischen Volkswirtschaft. Entgegen dem Titel verfolgt dieser keinen ausgewogenen oder gesamtwirtschaftlichen Ansatz sondern eine klare Prioritätensetzung zu Lasten der Gesundheit der Bevölkerung. Das wird beispielsweise an der folgenden Stelle deutlich: Lärmminderungsmaßnahmen sollten ausgesetzt werden können, um unerwünschte Auswirkungen auf die Flugsicherheit, die Flughafenkapazität und den Wettbewerb zu vermeiden
(Artikel 1 (9) - Seite12).

Weiters ist in dem Vorschlag immer wieder von Kosteneffizienz die Rede, ohne dass darin die Umwelt- und Gesundheitskosten erkennbar berücksichtigt sind. Damit ist auch zu befürchten, dass der in den österreichischen Luftverkehrsregeln verankerte Schutz dicht besiedelter Gebiete vor vermeidbaren Fluglärm ausgehebelt wird. Daher ist dieser Entwurf entsprechend abzulehnen - email an die EU-Abgeordneten, die diesen Entwurf zu Fall bringen können.


26.2.2012 Flughafenhotline hält Fluglärmbetroffene weiter am Schmäh

Auch wenn die Aussage es müsse einfach (bei Windstille) über Liesing gestartet werden bereits mehrfach widerlegt ist, hält man bei der Flughafenhotline daran fest, Fluglärmbetroffene auch in diesem Punkt weiter für dumm verkaufen zu können. Wie unprofessionell die "Verwirr- und Beschwichtigungstelle" des Flughafens dabei mit Fakten umgeht, wird auch daran deutlich, dass man dort behauptet,  "
Der gesamte Bezirk Liesing liegt somit außerhalb der 45dB Zone." während ausgerechnet im Evaluierungsbericht des Flughafendialogforums das Gegenteil nachzulesen ist:
 Flughafenaussagen werden durch Flughafenevaluierungsbericht widerlegt
Die Hotline-Aussage lässt aber auch jedes Verständnis für die tatsächliche Gesundheitsschädlichkeit von Fluglärm vermissen. So zeigen umfangreiche wissenschaftliche Studien, dass Fluglärm unter Tags spätestens ab 40 dBA Dauerschallpegel als gesundheitsschädlich einzustufen ist. Beispielsweise hat man am Flughafen Köln-Bonn für das Zeitfenster unter Tags bereits ab diesem Wert eine mit jedem Dezibel stark steigende Risikoerhöhung für eine Reihe von Herzkreislauf-Erkrankungen, für Depression und für Brustkrebs gefunden. Da hilft es also wenig, wenn der durchschnittliche Fluglärm-Dauerschallpegel in Liesing "nur" 43 dBA beträgt. Auch eine Abschätzung auf Basis von 24-Stunden Lärmpegel zeigt, dass beispielsweise das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, durch die unnötige Abflugroute Liesing um rund ein Drittel ansteigt. Ganz abgesehen davon bedarf es keiner komplexen Berechnung, um zu wissen, dass Weckflüge Sonntag früh oder spät am Abend alles andere als gesund sind.

Dass erschreckende Ausmaß an Realitätsverweigerung wird aber nicht zuletzt daran deutlich, dass die sich Flughafenhotline mit der Nachtflugregelung des Mediationsvertrags rühmt. Diese sieht vor, dass es in Zukunft durchschnittlich "nur" noch 8 Weckflüge in der Kernzeit der Nacht geben soll. Warum die Flughafenhotline damit gegenüber Fluglärmbetroffenen, die vor 2004 weder unter Tags noch in der Nacht durch startende oder landende Flugzeuge merkbar überflogen wurden, zu punkten versucht, ist unverständlich. Dazu kommen noch Aussagen über die eigene Unzuständigkeit des Flughafens für dass durch die Flughafenmediation verursachte Fluglärmproblem in Liesing.

Flughafenhotline versucht Bürgerinitiative mit hohlen Phrasen zu diffamieren
Fluglärmbetroffenen, welche die offensichtlichen Schmähs des Flughafens nicht glauben wollen und sich damit an die BI "Liesing gegen Fluglärm" wenden, wird dann auch noch von der Flughafenhotline erklärt, dass diese Bürgerinititative Sachargumenten nicht zugänglich sei. Auf Rückfrage, um welche Sachargumente es sich denn handelt, gibt es freilich auch nach 8 Wochen noch immer keine Antwort. Dass man beim Flughafen jede ernsthafte Diskussion auf Sachebene per email zu vermeiden scheint, ist aber auch nicht neu. Vielmehr erinnert die Verweigerung schriftlicher Aussagen gegenüber gut informierten Bürgern auch an diverse Gespräche am Flughafen, die sich vor allem durch mangelnde Transparenz auszeichnen. So hat ein Flughafenmitarbeiter beispielsweise die Zusammenfassung eines 4-stündigen intensiven Gesprächs am Flughafen - ebenfalls ohne eine einzige sachliche Begründung - als falsch zurückgewiesen und bereits zugesagte Auswertungen verweigert.

Verbale Verdrehung der Täter-Opfer-Rolle
Dass Flugverkehrslobbyisten eigenes Fehlverhalten den davon Betroffenen unterschieben, dürfte ein bereits gut einstudiertes Verhaltensmuster sein. So ist auch die alte Behauptung, die Forderung nach Rücknahme der überfallsartig nach Liesing verlegten Flugroute, würde dem Floriani-Prinzip entsprechen, zu verstehen. Ganz nach der Volksweisheit "Wie der Schelm spricht, so denkt er".

Beschwerden direkt an Politker
Da der Flughafen sich selbst aber ohnehin nur als Infrastrukturanbieter ansieht (Zitat der Flughafenhotline: Einleitend kann festgestellt werden, dass die Flugbewegungslenkung im Zuständigkeitsbereich der Austro Control GmbH liegt, die Flughafen Wien AG jedoch nur die Infrastruktur (Pisten/Abfertigungsgebäude/etc.) zur Verfügung stellt)  und eine fachlich kompetenten Diskussion mit dem Callcenter der Flughafenhotline bzw. den dafür vom Flughafen bezahlten Mitarbeitern nicht sinnvoll möglich scheint, empfiehlt es sich, Beschwerdemails in Zukunft nur noch an die verantwortlichen Politiker zu schicken. -Vor allem an die für die Austro Control auch formal zuständige Infrastrukturministerin Bures. Die Beschwerdelinks wurden bereits entsprechend angepasst.

22.2.2012 Monatliches Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm"
Beim Treffen wurde nicht nur über die sehr gut gemachte letzte Bürgeranwaltssendung und die neuesten Behauptungen der Flughafenhotline diskutiert sondern auch die nächsten Termine mit Politikern besprochen. Thema waren auch die Gestaltung eines vereinfachten Info-Flyers und die Möglichkeit Informationen ganz einfach in den Diskussionsforen der Online-Ausgaben der Zeitungen zu posten.

11.2.2012 ORF2 Bürgeranwalt zum Thema Fluglärm

Nachdem das Ergebnis der letzten Bürgeranwaltssendung war, dass das unnötige Überfliegen dicht besiedelter Gebiete eine politische Entscheidung ist, waren dieses Mal die Vertreter der 4 Wiener Rathausparteien und ein Vertreter der Austro Control eingeladen, dem Bürgeranwalt ihre Lösungen zu präsentieren.
Flugrouten über Wien und alternative AbflugroutenDie von Herrn Gemeinderat Valentin (SPÖ) wieder einmal ins Spiel gebrachte Rechtskurve von der Piste Richtung Westen zur Entlastung Liesings,  ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Bekannt ist aber auch, dass es auch einige andere Alternativen gibt, die ebenfalls im Sinn des von den  Luftverkehrsregeln geforderten Schutz dicht besiedelter Gebiete sind. Beispielsweise die auf der Karte des ORF exemplarisch in rot eingezeichneten Abflugrouten, welche nicht nur Wien sondern auch die daran angrenzende dicht besiedelten Gebiete in Niederösterreich entlasten. Daher ist die von Herrn Gemeinderat Mag. Maresch(Grüne) und Herrn Gemeinderat Mahdalik (FPÖ) einhellig geforderte Einstellung der Abflugroute Liesing technisch mit oder ohne Rechtskurve leicht umsetzbar. 

Sollwerte für Startsüber Liesing werden jedes Jahr massiv überschrittenDie von Herrn Gemeinderat Stiftner (ÖVP) ins Spiel gebrachte Kritik an der Austro Control wegen der permanenten Überschreitung der vereinbarten Werte für Liesing, scheint mehr als berechtigt. Kurz die Vorgeschichte: Für 2004 wurde in der "Flughafen-Mediation" in Abwesenheit eines Vertreters aus Liesing die Verlegung einer Abflugroute auf den dicht besiedelten 23. Bezirk beschlossen (untere blaue Flugroute). Nachdem innerhalb weniger Wochen mehr als 10.000 Menschen dagegen unterschrieben haben, wurde im Dialogforum als 1. Maßnahme vereinbart, dass 40% der Starts auf dieser Flugroute ab Mai 2005 stattdessen um den Norden Wiens herumfliegen sollten (obere blaue Flugroute). 

Da damit laut Pistenbelegungsplan ohnehin hauptsächlich bei Windstille über Liesing gestartet wird, wo es sich die Austro Control aussuchen kann, wo geflogen wird, kann der Wind nicht daran schuld sein, wenn beispielsweise 2010 46,5% mehr Starts über Liesing geleitet wurden, als vereinbart. Ebenso unterliegen auch die anzufliegenden Zielflughäfen einer langfristigen Planung, sodass bei einer absehbaren Überschreitung der Prozentsätze für bestimmte Flugrouten entsprechende Maßnahmen zu treffen wären. Die Begründung von Herrn Woborsky, dass es sich bei den vereinbarten Sollwerten nicht um Zielwerte sondern nur um eine unverbindliche Abschätzung handelt, zeigen daher auch nur, wie wenig sich die Austro Control für den Sinn von Vereinbarungen im Dialogforum interessiert. 

Damit erhärtet sich der Verdacht, dass die vom Flughafen finanzierten Konstrukte Mediationsverfahren und  Dialogforum nur geschickte Inszenierung sind, um die Interessen der Flugverkehrslobby rücksichtslos durchzusetzen und die Austro Control letztlich macht, was sie bzw. eine unter dem Einfluss der Flugverkehrslobby stehende Politik möchte. 

Politisch wie formal ist letztlich Infrastrukturministerin Bures dafür verantwortlich, dass der Flugverkehr so abgewickelt werden sollte, dass auch die Gesundheit der Bevölkerung möglichst wenig geschädigt wird. Ein zivilrechtliches (und unfaires) Schein-Mediationsverfahren kann auch niemals staatliche Luftverkehrsregeln, welche im Interesse des Steuerzahler den Schutz dicht besiedelter Gebiete vor Fluglärm vorsehen, außer Kraft setzen. Daher ist die von der nachgeordneten Dienststelle Austro Control bei Verhandlungen mit der Wiener Stadtregierung an den Tag gelegte Blockadepolitik in erster Linie dem von der SPÖ geführten Infrastrukturministerium anzulasten.

Weitere Themen waren das längst fällige Nachtflugverbot für Wien, der gekurvte Anflug um Wien herum und die 3. Piste. Erklärungen von Herrn Gemeinderat Valentin, dass die zusätzliche Kapazität des Monsterprojekts dem Flugverkehr und gleichzeitig auch noch der Entlastung der Bevölkerung vor Fluglärm dienen sollen, wirken wieder einmal gut erfunden. So scheint es wenig glaubwürdig, dass der Flughafen zuerst 2,4 Milliarden für eine 3. Piste zahlt, um dann den erzielten Kapazitätsgewinn von 0,3 Pisten oder rund 15% für die Spitzenzeiten auch noch der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Vielmehr lässt die Ausrichtung der ohne vernünftigen Variantenvergleich festgelegten 3. Piste auf den Wiener Zentralraum und dessen Süden, und die damit mögliche Steigerung der Flugbewegungen eine systematische Zerstörung der Lebensqualität in der dichtest besiedelten Region Österreich erwarten. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob hier - so wie bei der damit stillgelegten 2. Piste zur Entlastung Wiens und der AUA-Expansion - letztlich wieder einmal der Steuerzahler für die Finanzierung zur Kasse gebeten wird.

28.1.2012 (Job)Killer Flughafenausbau 
Während in Österreich nicht nur die Wirtschaftskammer mit nicht nachvollziehbaren Argumenten vehement eine 3. Piste fordert, zeigt das Beispiel Frankfurt, was sich hinter dem angeblichen Jobmotor Flughafenausbau verbirgt. Abbau von Arbeitsplätzen und Zerstörung von Gesundheit und Eigentum.

Abbau von Arbeitsplätzen und Gesundheitszerstörung am Flughafen Frankfurt
Bericht Jobwunder Großflughafen? 4:27 min (scobel)
http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=29075

Manager ausgenommen wird auch am Flughafen Wien ein Sparpaket gefahren - wohl um die Verdreifachung der Kosten beim Skylink finanzieren zu können und zusätzlichen Spielraum für eine Dritte Piste zu schaffen. Mit der Inbetriebnahme der 3. Piste würde die zur Entlastung Wiens aus Steuermitteln finanzierte 2. Piste unter Tags weitgehenst stilllegt und damit - folgt man den Argumenten der Wirtschaftskammer Wien - die Kapazität von 1,7 Pisten auf 2 Pisten zu erhöhen:
Die gesamte Scobel-Sendung zum Thema Lärm ist unter http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=29071 bis nächsten Donnerstag abrufbar.


26.1.2012 Monatliches Treffen zum Informationsaustausch
Beim monatlichen Treffen beim dafür gut geeigneten - weil relativ ruhigen - Liesinger Bräu ging es um die Möglichkeit Fluglinien wegen Lärmbelästigung anzuzeigen und um die Kommunikation mit Austro Control, BMVIT, Flughafen und den Politikern. Ein weiteres Thema war die Optimierung der Kommunikationsprozesse untereinander.

10.1.2012 Umfliegen dicht besiedelter Gebiete spart auch Steuergeld - Unnötige Flugroute Liesing geht zu Lasten der Allgemeinheit - Presseaussendung der BI Liesing gegen Fluglärm
Während ununterbrochen öffentlichkeitswirksam über Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen nachgedacht wird, darf der Flugverkehr weiterhin steuerbegünstigt unnötig hohe Gesundheitskosten verursachen.

So genießt der Flugverkehr Steuerprivilegien, von denen die Bevölkerung nur träumen kann. Beispielsweise zahlt die Flughafen Wien AG für ihr riesiges Areal keine Grundsteuer, ist der Großteil aller Tickets mehrwertssteuerfrei und Mineralölsteuer genauso wenig Thema wie schwefelfreies Kerosin. Von einer Kostenübernahme für die verursachten Umweltschäden durch den Flugverkehr gar nicht zu reden. So könnten durch eine gerechtere Besteuerung schon lange viele zusätzliche Millionen ins Budget fließen.

Gleichzeitig dröhnen täglich unzählige Flugzeuge ohne Notwendigkeit über dicht besiedeltes Stadtgebiet wie den 23. Bezirk. Die fatalen Auswirkungen sind die Gesundheitsschädigung unnötig vieler Menschen verbunden mit unnötig hohen Gesundheitskosten. Und die müssen auch  von der Allgemeinheit getragen werden. Weitere zig Millionen Euro Steuergeld  pro Jahr wären also dadurch einzusparen, dass möglichst dort geflogen wird, wo keine Menschen betroffen sind - ganz im Sinne der entsprechenden Luftverkehrsregeln und EU-Richtlinien!

6.1.2012 Umwege in der Luft nur aus Spaß oder zur Vereinfachung der Arbeit der Austro Control nicht aber aus Lärmschutzgründen möglich?
Während man bei den Fluggesellschaften offensichtlich keine Probleme hat, zu Silvester einen Extra-Umweg über Wien zu fliegen, muss angeblich aus Kostengründen und damit zur Vermeidung eines minimalen Umwegs über dichtest besiedeltes Gebiet gestartet werden. Welche Umwege aus "Spaß" geflogen werden, hat die AUA zu Silvester vorgeführt. Statt auf den direkten Weg zum Flughafen zu fliegen, hat der Pilot eine Achterschleife von Währing bis Maria Enzersdorf und zurück eingeschlagen:

AUA Flug Teneriffa nach Wien

Aber auch routinemäßig werden große Umwege in Kauf genommen. Beispielsweise wenn ein Flugzeug aus Kiew über Budapest und dann auch noch über den Südwesten Wiens geschickt wird - vorbei am Flughafen (blaues Kreuz) um dann von Westen her zu landen - und das bei Windstille, also ohne erkennbare Notwendigkeit:
AUA FLug von Kiew nach Wien

Womit sich einmal mehr die Frage stellt, warum man bei Starts den dicht besiedelten Süden Wiens nicht auch großräumig umfliegt - aus Lärmschutzgründen und im Interesse der Steuerzahler, die andernfalls für unnötig hohe Gesundheitskosten aufkommen müssen.
Flugrouten die möglichst wenig Menschen betreffen entlasten den Steuerzahler

17.12.2011 Weiterhin konsequente Realitätsverweigerung zu Lasten des Steuerzahlers
Was sich bereits seit Jahren wie ein roter Faden durch zahlreiche Aussagen der Flugverkehrslobby durchzieht, ist die konsequente Realitätsverweigerung. Offensichtlich ist man in bestimmten Kreisen der Meinung, es reiche, etwas nur oft genug zu behaupten, damit es alle glauben. Dass das über die - vorsichtig ausgedrückt - nicht nachvollziehbare Notwendigkeit der Flugroute Liesing weit hinausgeht, zeigen einige aktuelle Beispiele:
 
Flugroutenverschiebung auf dichtest besiedeltes Gebiet zur Minimierung der Anzahl der Betroffenen?
So hat ein anonymer Mitarbeiter der Flughafenhotline zuletzt behauptet, die 2004 u.a. auf das dicht besiedelte Liesing verschobenen Flugrouten wurden nicht primär nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten gewählt, sondern mit dem Ziel, die Anzahl der Betroffenen möglichst gering zu halten.  Man hat also Flugrouten von weniger dicht besiedelten auf dichter besiedeltes Gebiet verlegt und traut sich dann noch zu behaupten, dass damit die Anzahl der Betroffenen reduziert werden sollte?

Vorschriften, die wir nicht sofort finden, können wir auch nicht verletzen?

Nicht weniger verwunderlich ist der Schimmelbrief der Austro Control, zur Frage nach der Nichteinhaltung der Maximalgeschwindigkeit von 250 Knoten unter 10.000 Fuß.  Darin schränkt deren Sprecher die Vorschrift einfach auf Landungen ein, obwohl sowohl aus den Regeln des Flughafens als auch aus den Startroutenkarten der Austro Control selbst hervorgeht, dass die Geschwindigkeitsbeschränkung auch für Starts gilt. Bis dato gibt es keine Antwort auf eine entsprechende Nachfrage. Aber laut Auskunft eines Juristen reicht es bei Beamten ohnehin, wenn diese sich etwas erfolgreich einreden können, damit sie für ihr Verhalten nicht mehr belangt werden können. 

Desinformation mit Halbwahrheiten?
Einen ähnlichen Weg geht hier der - nach eigenen Aussagen für den Fluglärm ohnehin unzuständige - Gemeinderat Valentin. Bereits Ende September hat er u.a. mit folgenden sehr geschickt formulierten Aussagen im Wiener Gemeinderat aufhorchen lassen:
Wie diese angeblichen Berichtigungen, in denen schon die Aussagen des Vorredners z.T. falsch zitiert werden, zu verstehen sein dürften, geht auch aus einer entsprechenden Presseaussendung hervor: "Die Grenzwerte für Lärmbelastung würden keineswegs überschritten. Zudem hätte es über Liesing auch früher schon eine Flugroute gegeben." Beides ist objektiv falsch, was den Experten Valentin auch bekannt sein sollte.

So wird bei den WHO-Richtlinien explizit darauf hingewiesen, dass die in der entsprechenden Tabelle angeführten Werte für tieffrequentem Lärm wie Fluglärm entsprechend niedriger anzusetzen wären. Daher gelten die dort in der Tabelle angeführten Werte für Fluglärm nicht und können somit gar nicht eingehalten werden. Würde man hingegen den entsprechenden Korrekturwert berücksichtigen, so kommt man auf einen Wert, der in Liesing praktisch täglich überschritten wird. Aber offensichtlich ist der Vorsitzende des Wiener Umweltausschusses Valentin nicht bereit, jenen Teil der WHO-Richtlinien, die ihm nicht ins Konzept passen, zu berücksichtigen - und das trotz vielfach wiederholter Hinweise.

Dort wo Herr Valentin eine ehemalige Abflugroute im Norden von Liesing behauptet, kann diese auf Grund des Flugbeschränkungsgebiets gar nicht existiert haben, womit auch die vermeintliche Aufteilung auf Grund des fehlenden Restes widerlegt wäre. Weiters belegen nicht zuletzt jene Flugspuren, welche die  BI "Liesing gegen Fluglärm" von Herrn Gemeinderat Valentin erhalten hat, dass die Flugroute vor 2004 nicht über den 23. Bezirk sondern südlich davon verlaufen ist. Zur Illustration die Überlagerung dieser Flugspurenkarte aus dem Jahr 2000 (Straßen in rot) mit  einer Karte mit den gleichen Straßen in gelb und der Stadtgrenze als graue Linie:

Flugspuren belegen Flugroutenverschiebung nach Wien

Realtitätsverweigerung auf Steuerkosten?
Womit sich auch die Frage stellt, wie lange wir uns solche Politiker noch leisten können, die sich in öffentlicher Realtitätsverweigerung üben und damit die Einstellung einer Flugroute, die den Steuerzahler jährlich viele Millionen Euro kostet, unnötig in die Länge ziehen?
Abschließend noch ein treffendes Zitat aus der obigen Gemeinderatsitzung: "Ich möchte grundsätzlich anmerken, dass auch das ständige Wiederholen von Dingen, die nicht den Tatsachen entsprechen, einer sachlichen Diskussion nicht wirklich förderlich ist, und ich bedaure, dass manche Mandatare dieses Hauses darauf nicht verzichten können!"  - Das Urteil, auf wen diese Aussage bei der Diskussion im Gemeinderat anzuwenden ist, bleibt dem Leser überlassen...

24.11.2011 Podiumsdiskussion zum Thema „Die EU: Hüterin der Umwelt?"
Die Mehrheit der Diskutanten war der Meinung, dass diese Frage mit Nein zu beantworten ist. Ein praktisches Beispiel dafür liefert das Ex-Post-UVP-Verfahren zum Ausbau des Flughafens Wiens, wo die EU-Kommission sich letztlich mit einem Abschlußbericht zufrieden gibt, der nicht auf die Stellungnahmen der Bürgerinitiativen eingeht und der auf einem medizinischen Wissenstand von vor 20 Jahren aufbaut. Hier dürfte sich die angeblich auch in Brüssel extrem aggressiv agierende Flugverkehrslobby gegen die Interessen der Bürger durchgesetzt haben. Der angeblich in der offiziellen Stellungnahme der EU Anfang November erfolgte Hinweis, man möge seine Interessen im Rahmen des UVP-Verfahrens zur 3. Piste einbringen, ist ein weiteres Beispiel für Bürgerverhöhnung, war zu diesem Zeitpunkt die Beweisaufnahme dafür bereits einige Zeit abgeschlossen.

Andererseits gibt es aber auch einige Bestrebungen von EU-Seite die in die richtige Richtung gehen, beispielsweise die Einbeziehung des Flugverkehrs in den Emissionshandel oder die geplante Ausweitung der Einschränkung für besonders laute Flugzeuge um 5 Dezibel.

23.11.2011 Monatliches Treffen der BI-Liesing gegen Fluglärm
Neben Überlegungen zur Optimierung der Unterschriftenlisten und der Info-Folder wurde auch der Beitrag des Flugverkehrs zum Feinstaubproblem diskutiert. 

21.11.2011
Sachliche Diskussion über Fluglärm kann nur auf Basis von Fakten erfolgen
Wenn Herr Lauda eine sachliche Diskussion über Fluglärm führen möchte, dann rennt er bei der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" offene Türen ein. Generell sollte man davon ausgehen dürfen, dass einem Airliner die Fakten in seinem Bereich bestens bekannt sind. Um so mehr verwundert die Diskrepanz zwischen Aussagen und Realität, die einmal mehr das von anderen Vertretern der Flugverkehrslobby bekannte Muster widerspiegelt:

Aussage Lauda: Nachtruhe von 21 Uhr bis 7 Uhr ist unnötig lang.
Faktum: Kinder brauchen 10 Stunden oder mehr Schlaf, daraus ergibt sich die Forderung nach einen entsprechend langen Nachtflugverbot. Derzeit gibt es ein solches nur für die Westeinflugsschneise, nicht aber für den Norden und den Süden Wiens.

Aussage Lauda: In der Nacht ist nur eine Piste offen. 
Faktum: Am Flughafen Schwechat ist auch in der Nacht auch jetzt schon oft mehr als eine Piste in Betrieb. Die meisten Landungen erfolgen dabei auf den Pisten 29 oder 16 und damit von Osten kommend oder über den Norden Wiens, die meisten Starts auf der Piste 29 über den Süden Wiens. (Evaluierungsbericht des Dialogforums für 2010, Seite  27).

Aussage Lauda: Einen A380 hört man beim Starten fast nicht mehr
Faktum: Ein A380 ist beim Start laut Flugzeugtypisierung (Flyover 6,5 km nach dem Abheben) um rund 10 Dezibel lauter als ein A320 - eines der häufigsten derzeit eingesetzten Flugzeuge. Damit ist von einem vermehrten Einsatzes des Großraumflugzeuges A380 eine massive Mehrbelastung mit Fluglärm zu erwarten.

Aber vielleicht geht es auch ja auch nur darum, von den Verlusten der Airlines und den Abschreibungen des Flughafens, welche eine 3. Piste unfinanzierbar erscheinen lassen, abzulenken.

22.10.2011
Ex-Post-UVP - Gefälligkeitsgutachten im Auftrag des BMVIT verkaufen EU und Bürger für dumm
Zur Erinnerung -
2006 hat Frau Dr. Heger im Namen von zahlreichen Bürgerinitiativen die UVP-lose Ausbauten am Flughafen Wien bei der EU eingeklagt  und Recht bekommen. Der Flughafen musste deshalb im Rahmen eines Vertragsverletzungsverfahren die UVP quasi nachholen.  Dazu hat auch die BI "Liesing gegen Fluglärm" im Dezember 2009 eine mit über 900 Unterschriften unterstützte Stellungnahme abgegeben.

Nach mehr als 20 Monaten gibt es dazu erstmals eine Antwort in Form eines Abschlußberichts (der inzwischen wieder gelöscht wurde), dessen Ausführung darauf schließen lässt, dass die Zeitverzögerung vor allem auf politischen Überlegungen beruht. So fand sich dort auch  ein inzwischen wieder gelöschtes und mit Dezember 2010 datiertes Gutachten zu den Stellungnahmen, welches durch den wiederholten Verweis auf nicht den Stand der Wissenschaft entsprechende Gesetzestexte einer sachlichen Auseinandersetzung weitgehend ausweicht.

Beispielsweise verweist der Gutachter an zahlreichen Stellen auf den Umgebungslärm-Aktionsplan 2008 Teil B13 Flugverkehr, laut dem in ganz Österreich unter Tags nur 7 Personen vom Fluglärm betroffen sind, was allgemein als Verhöhnung der Fluglärmbetroffenen verstanden wurde und der bereits von zahlreichen Bürgern bzw. Bürgerinitiativen sachlich fundiert kritisiert wurde.(Leicht auffindbare Beispiele Bsp.1, Bsp.2, Bsp.3). In dem Aktionsplan finden sich dann auch "vorhandene oder zur Realisierung absehbare Maßnahmen zur Lärmminderung", die der Gutachter unabhängig von der tatsächlichen Relevanz ohne weiteren Kommentar zitiert, was auf fehlende Auseinandersetzung mit der Materie schließen lässt:

Zitat im Gutachten: Die Standard-Instrumenten-Abflugstrecken des Flughafens Wien sind gleichzeitig Lärm mindernde Abflugverfahren. Ihre Einhaltung innerhalb der Leistungsgrenzen des jeweiligen Luftfahrzeuges ist verbindlich.
Anmerkung dazu: Das Flugrouten die ohne Notwendigkeit über dicht besiedelte Gebiete wie den 23. Bezirk und Mödling gehen, lärmmindernd sein sollen, kann man wohl nicht wirklich glauben. Tatsächlich führen Flugrouten wie die 2004 mutwillig nach Liesing verlegt Flugroute zur einer unnötigen Erhöhung der Gesundheitskosten, die dem Steuerzahler zur Last fällt.

Zitat im Gutachten:  Geschwindigkeitsbegrenzungen unter einer bestimmten Flughöhe (Flugfläche 100, entspricht etwa einer Höhe von 3.000 m über dem Meeresspiegel) reduzieren die Lärmentwicklung durch Reduzierung der Triebwerks- und Umströmungsgeräusche.
Anmerkung dazu: Die Vorschrift gibt es zwar wirklich - unter 10.000 Fuß darf die Höchstgeschwindigkeit demnach maximal 250 Knoten betragen, nur wird diese nicht eingehalten. Startende Flugzeuge gewinnen so nicht  an Höhe sondern fliegen viel zu schnell und tief - und das auch über dicht besiedelte Gebiete wie den 23. Bezirk. Zur Illustration:

Nichteinhaltung Lärmmindernder Maßnahmen

Zitat im Gutachten: Zusätzlich wurde im Jahr 2008 eine Nachtflugbeschränkung für den Flughafen Wien festgelegt, dessen Grundlagen im Mediationsverfahren zwischen dem Flughafen Wien und den Mediationsteam erarbeitet wurden.
Anmerkung dazu: Auf seiner Homepage macht der Flughafen Wien u.a. damit Werbung für Frachtflugverkehr, in dem er behauptet, es gäbe keine Nachtflugbeschränkungen für Kapitel III Flugzeuge.

Alleine diese 3 Beispiele legen nahe, dass es sich um ein reines Gefälligkeitgutachten handeln dürfte, dass ähnlich wie jene zur 3. Piste und zur  Luftverkehrs-Immissionsschutzverordnung  nur der Beschwichtigung dient!.

Schwärzung von Einwänden und veraltete Umweltmedizin
Besonders unangenehm fällt auch auf, dass aussagekräftige Grafiken unserer Einwände in dem Gutachten "geschwärzt" dargestellt und ihre Aussagen ignoriert werden. Hier ein Beispiel von vielen:

Original zeigt stärke Störwirkung und damit Gesundheitsschädlichkeit des Fluglärms "Geschwärzte Variante" zur Informationsverschleierung
Original - Fluglärm und Straßenlärm sind an Hand der Farbe zu unterscheiden Geschwärzte Variante im Gutachten von DI Wolfgang Stundner (Zivilingenieur für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft.)
Statt also die Zusammenfassung mehrerer Studien ernst zu nehmen, beruft sich der Gutachter auf eine Bundes-Umgebungslärm"schutz"verordnung, welche für Fluglärm um 5 Dezibel höhere Schwellwerte als für Straßenlärm vorsieht, obwohl Fluglärm - wie eben auch aus der ungeschwärzten Variante der obigen Grafik leicht erkennbar - bei gleichen Dauerschallpegel um einiges störender und wie andere Untersuchungen zeigen, gesundheitsschädlicher als Straßenlärm ist. Im Gutachten werden also nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse wie die vom Umweltbundesamt veröffentliche Studien von Prof. Greiser sondern auch schon sehr lange bekannte Forschungsergebnisse - trotz expliziten Hinweis darauf  - konsequent ignoriert.  Dass der Gutachter hier noch auf ein weiteres Gutachten im  Auftrag des BMVIT verweisen kann, dass zur gesamten Thematik des Fluglärms nur sehr wenige Literatustellen auflistet, von denen die neuste noch dazu aus dem Jahr 1994 ist, macht deutlich, dass es hier nur um die Einhaltung formaler Kriterien nicht aber um die Gesundheit der Menschen geht.

Aber auch der unreflektierte Verweis auf die inkonsistenten Lärmmessungen des Flughafens
deren haarsträubende Unvollständigkeit für Siebenhirten schon aus den Messprotokollen selbst hervorgeht, zeigt die unwissenschaftliche Oberflächlichkeit, mit der man sich im Auftrag des BMVIT über die systematische Zerstörung der Lebensqualität einer ganzen Region hinwegsetzt.

Tricks auf Steuerkosten?
Nicht zuletzt werden auch unübersehbare Hinweise auf offensichtliche Tricks im Umweltverträglichkeitsbericht, wie die Verwendung besonders leiser Flugzeugentwicklungen nur für die Planvariante, denen dort dafür 43% aller Flugbewegungen zugeordnet werden, vom Gutacher einfach ignoriert (3.1.1.3 unserer Stellungnahme). Womit sich auch die Frage stellt, ob wir diese Gutachten mit unserem Steuergeld finanzieren mussten oder ob die Flugverkehrslobby wenigstens die Kosten dafür trägt.

Unabhängig davon verwundert es, dass Behörden ihre Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Flugverkehr scheinbar völlig unreflektiert auf offensichtlich unvollständigen, einseitigen und nicht dem Stand der Wissenschaft entsprechenden Gutachten aufbauen. So erinnert die Vorgangsweise
nicht zufällig an jene, die überhaupt zur ex-Post UVP geführt hat aber auch an das Verfahren zur 3. Piste. Letztlich stellt sich damit auch die Frage, ob der dafür notwendige Verwaltungsaufwand durch dessen Ergebnisse auch nur annähernd zu rechtfertigen ist.

13.10.2011 Monatliches Treffen
Beim monatlichen Treffen ging es um die Podiumsdiskussion und die von Herrn Gemeinderat Valentin gebrachten Argumente, die sich vorsichtig ausgedrückt, als nicht nachvollziehbar herausgestellt haben. Beispielsweise um die Behauptung die Flugroute Liesing ging auch schon vor 2004 über Liesinger Bezirksgebiet. Eine Aussage die auch durch Überlagerung der von ihm vorgelegten Flugspuren des Flughafens aus dem Jahr 2000 mit den Bezirksgrenzen in Google Earth klar widerlegbar ist. Das der Randbereich des 23. Bezirks bereits früher schon - beispielsweise durch die temporäre Verlegung einer Flugroute von Mai 1988 bis November 1989 über Perchtoldsdorf - unzumutbaren Fluglärm ausgesetzt war, kann jedenfalls keine Rechtfertigung dafür sein, dass die Flugroute 2004 unsinnigerweise stadtweinwärts verlegt wurde. Vielmehr zeigt die Flugroutenrückverlegung 1989, dass entsprechender Anrainerprotest offensichtlich schon früher dazu geführt hat, dass Verschlechterungen wieder zurückgenommen werden.

Weitere Themen waren die neue Unterschriftenaktion und wie man die Nachbarn auch außerhalb der Bezirksgrenzen mit einbinden kann. Dazu ist vor allem interessant, dass es sowohl mit dem Bezirk Mödling als auch mit Favoriten, Hietzing und Meidling eine Reihe von gemeinsamen Zielen gibt. So würden auch diese Gebiete von auf die Bevölkerungsdichte hin optimierten Abflugrouten bzw. vom Nichtbau einer 3. Piste profitieren.

08.10.2011
So unnötig ist die Abflugroute Liesing - Überflüge im Minutentakt entlarven Kapazitätsschmäh
Seit Jahren wird den Liesingern von Flugverkehrslobyisten erzählt, dass eine 5. Flugroute über Liesing aus Kapazitätsgründen und damit zur Arbeitsplatzsicherung unumgänglich notwendig gewesen sei.  Überflüge im Minutentakt über den 23. Bezirk machen hingegen deutlich, welche Kapazität eine Abflugroute tatsächlich hat. Beispielsweise am 6.10.2011, wo 4 Starts hintereinander mit einem durchschnittlichen Abstand von deutlich weniger als 2 min auf der Flugroute Liesing zu beobachten waren:

Abstand zwischen Starts weniger als 2 Minuten
Aber auch 2 Minuten Abstand bedeuten bereits 30 Starts pro Minute auf einer einzigen Flugroute. Vergleicht man die so ermittelbare Kapazität von Flugrouten mit der von deutschen Flughäfen angegebenen Maximalkapazität von 40 Starts pro Piste so stellt man fest, dass sich daraus beim besten Willen keine Rechtfertigung für 5 Flugrouten von einer Piste ableiten lässt. 

Kapazität in Starts pro Stunde
1 Piste 40 1 Abflugroute 30
2 Abflugrouten 60
2 Pisten 80 3 Abflugrouten 90

Selbst wenn man davon ausgeht, dass Propellerflugzeuge wie Turbo-Props auf Grund niedrigerer Geschwindigkeit eine Sonderbehandlung d.h. mehr Abstand oder eine eigene Flugroute benötigen, lässt sich damit selbst mit einer 3. Piste keine Notwendigkeit für mehr als 4 Abflugrouten von den geplanten Parallelpisten Richtung Wien erkennen. Dabei ist in der Tabelle für 2 Pisten noch nicht einmal berücksichtigt, dass im Parallelpistensystem nicht eine Stunde lang ausschließlich gestartet werden kann, muss doch auch noch dort gelandet werden.

Derzeit würden jedenfalls von der Piste Richtung Wien 2 Abflugrouten plus eine Propellerflugroute mehr als ausreichen. Dabei stellt sich auch die Frage, warum die Propellerflugroute nach der Rechtskurve, die es bereits seit langem gibt, nicht stärker verwendet wird. Unabhängig davon besteht jedenfalls ausreichender Spielraum, um die Abflugrouten von der Piste Richtung Westen so zu optimieren, dass sehr viel weniger Menschen betroffen sind. Etwas was ja alleine schon auf Grund der damit möglichen Minimierung der Gesundheitskosten eindeutig im Interesse der Allgemeinheit ist.

In Deutschland überprüft erstmals das Bundesumweltamt bei welcher Routenkonstellation möglichst wenige Menschen dem Lärm ausgesetzt wären  - etwas was auch für Österreich zu fordern ist. Und zwar so, dass damit auch alle Fluglärmbetroffen erfasst sind und nicht so wie beim Dialogforum des Wiener Flughafens, wo die Betroffenheit durch einen bereits als gesundheitsgefährdend einzustufenden Fluglärm-Dauerschallpegel von 40 dBA trotz unzähliger Beschwerden in den Berechnungen noch immer nicht berücksichtigt wird.

22.9.2011 Podiumsdiskussion "Einlösung politischer Versprechen zur Flugroute über Liesing - Wann?" 
Die Podiumsrunde mit Aktivisten und Politikern

Über 300 bereits gut informierte Teilnehmer aus dem 23. Bezirk und dessen Umgebung, wie z.B. Perchtoldsdorf, füllten den Saal. Zu Beginn gab es 4 Kurzvorträge zu den Themen:
In den Vorträgen wurde auch mehrfach auf die Einhaltung der Luftverkehrregeln und den dort verankerten Schutz dicht besiedelter Gebiete vor vermeidbarem Fluglärm hingewiesen. Applaus gab es dabei für die Forderung nach Einstellung der Flugroute Liesing!
In den anschließenden Kurzstellungnahmen der Politiker ging es um die Fortschritte bei der Einlösung der Versprechen betreffend der Einstellung der Flugroute Liesing  bzw. der von der SPÖ bereits 2004 versprochenen Nichtbelastung durch die Flugroutenverlegung nach Liesing:
rund 300 Teilnehmer füllten den Saal bei der Podiumsdiskussion

In der offenen Debatte haben dann zahlreiche Menschen im Saal vehement ihre Betroffenheit über den Fluglärm und ihre Enttäuschung über eine Politik zum Ausdruck gebracht, die entweder nicht Willens oder nicht in der Lage ist, die Interessen der Bürger adäquat zu vertreten. Dabei wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass im Interesse unserer Zukunft und der unserer Kinder und Kindeskinder kurzfristige Gewinne nicht über Gesundheit, Eigentumsrechte und nachhaltiges Wirtschaften gestellt werden dürfen - auch nicht, wenn die Gemeinde Wien am Flughafen beteiligt ist.

Die sehr geschickten Versuche von Herrn Gemeinderat Valentin, Probleme mit einer Fülle von Halbwahrheiten schönzureden, wurde von den meisten Anwesenden nur als weitere Zumutung empfunden. Ein leicht überprüfbares Beispiel ist die Frage, nach einer möglichen Einflussnahme des Flughafens auf die Austro Control (ACG) durch entsprechende Besetzung des Aufsichtrats der ACG. Herr Valentin hat in diesem Zusammenhang völlig richtig darauf hingewiesen, dass Herr Mag. Kaufmann, der dort im Aufsichtsrat sitzt,  nicht mehr im Vorstand der FWAG ist. Was er nicht erwähnt hat, ist, dass Herr Mag. Kaufmann bereits in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Flughafen Wien AG im Aufsichtrat der Austro Control tätig war (Auszug aus dem Geschäftsbericht der ACG 2009, der auch den AUA-Chef als Aufsichtsratmitglied auflistet).

Herrn Gemeinderat Valentins gelang es auch mit seinen Aussagen zur gezeigten Greiser Studie Verwirrung zu stiften. So behauptete er, dass es sich um Studien zum erhöhten Medikamentenverbrauch auf Grund des Nachtfluglärms gehandelt hat, während die gezeigte Studie auf Entlassungdiagnosen aus dem Krankenhaus aufbaut und die Abhängigkeit von 24h Fluglärm aber auch vom Fluglärm in der Nacht und am Tag untersucht wurden. Es ist zwar richtig, dass am Flughafen Köln-Bonn der Nachtfluglärm eine größere Rolle als Wien spielt, vor diesem Hintergrund wurde aber beispielsweise für Schlaganfälle für Frauen ohne Schallschutzfensterförderung ein höheres Risiko pro Dezibel Tagfluglärm-Dauerschallpegel gefunden als pro Dezibel Nachtfluglärm. Womit klar ist, dass die gesundheitsschädliche Wirkung von Fluglärm nicht auf die Nacht beschränkt ist.

Weiters ist festzuhalten, dass die Kritik in einem Ärzteblatt über methodische Fehler auf den Behauptungen eines Herrn Prof. Eikmann beruhen dürften, der dazu schon vor langer Zeit eine Unterlassungserklärung gegenüber Prof. Greiser abgegeben hat. Die beiden Verlage, die Eikmanns Arbeiten dazu veröffentlicht haben, haben ein entsprechende Verfahren gegen Prof. Greiser in zweiter Instanz verloren.

Dass Herr Gemeinderat Valentin der Frage, was er für Liesing positiv verändern will, mehrfach ausgewichen ist, scheint auch eine eindeutige Antwort zu sein, die durch die Abwesenheit des Bezirksvorstehers noch unterstrichen wurde. Auch auf die Frage, warum überhaupt über Liesing geflogen wird, blieb Herr Gemeinderat Valentin trotz umfangreicher Redezeit eine Antwort schuldig.

Umso wichtiger ist es, dass jede(r) Einzelne hartnäckig bleibt und von seinem Recht, sich über Fluglärm zu beschweren Gebrauch macht, Unterschriften sammelt und bei gemeinsamen Veranstaltungen mitmacht. Nur so kann es gelingen den Einfluss auf eine Politik zu verstärken, die teilweise noch immer in eine völlig falsche Richtung läuft!



09.09.2011 und 10.09.2011 Infoveranstaltungen der BI "Liesing gegen Fluglärm" in Liesing und Atzgersdorf
Informationsveranstaltungen in Liesing und Atzgersdorf
Hauptthema war die Betroffenheit durch den jetzt schon unzumutbaren Fluglärm und was man dafür tun kann, damit der 23. Bezirk, Perchtoldsdorf und Breitenfurt wieder umflogen werden. In diesem Zusammenhang haben wir auf die Podiumsdiskussion hingewiesen, bei der es auch möglich ist Fragen und Aufforderungen direkt an die anwesenden Politiker zu stellen sowie die Möglichkeit Unterschriftenlisten gegen die Flugroute über Liesing mitzunehmen.

Die weitgehend ablehenden Haltung der Bevölkerung zu einer 3. Piste, die vor allem noch mehr Fluglärm und krebserregenden Feinstaub bringt, hat sich auch in zahlreichen Gesprächen bestätigt. Unverständnis herrscht aber auch darüber, warum der Flughafen eine Piste Richtung Wien und dessen dicht besiedelten Süden bauen möchte.

07.09.2011 Monatliches Treffen

Beim monatliches Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" ging es um die UVP und die zahlreichen Einwände gegen die 3. Piste. Erstaunen hat dabei hervorgerufen, wie man seitens der Behörden und deren Gutachter nicht nur die offensichtliche Umweltverträglichkeit sondern auch die zahlreichen Widersprüche in den Berechnungsgrundlagen zu ignorieren versucht.

Weiteres Thema waren die in ganz Liesing verteilten Einladungen zur Podiumsdiskussion am 22.9.

03.09.2011 46,5% Überschreitung der vereinbarten Starts auf der Abflugroute Liesing - Evaluierungsbericht 2010 belegt wie wenig im Flughafen-Dialogforum getroffene Vereinbarungen zählen

Der wochenlang entgegen der offiziellen Ankündigung per Presseaussendung verheimlichte Evaluierungsbericht des Dialogforums belegt, was man bei der Austro Control von dort getroffenen Vereinbarungen hält. So wurden 2010 bereits 10% aller Starts über das dicht besiedelte Liesing geschickt, damit wurde der 2005 im Dialogforum vereinbarte Werts von 6,84% beinahe um das 1,5 fache überschritten.

Durchschnittlich wurden die Bewohner des 23. Bezirk und ihre Nachbarn damit 36 mal pro Tag statt 25 mal pro Tag dem Gedröhne eines startenden Flugzeugs ausgesetzt, Nachtflugroute und Lander nicht mitgezählt. In absoluten Zahlen ist damit die Situation schlimmer als 2004 als 10.000 Menschen für die Einstellung der Abflugroute unterschrieben hatten. 

Abgesehen davon, dass es überhaupt nicht einzusehen ist, dass eine Abflugroute 2004 ohne Notwendigkeit auf das dicht besiedelte Liesing verlegt wurde, ist es auch nicht glaubhaft, dass die Anzahl der Flugbewegungen auf dieser Flugroute, die laut Pistenbelegungsplan der Austro Control derzeit praktisch nur bei Windstille zum Einsatz kommt, nicht einhaltbar sein sollte. Vielmehr machen die Jahr für Jahr erfolgten Überschreitungen deutlich, warum es bei der Abflugroute über Liesing wirklich geht - um Profitoptimierung für die Airlines, die zur Vermeidung minimaler Umwege lieber 100.000 Menschen in ihrer Lebensqualität und Gesundheit schädigen.

Dass es nicht um faire Verteilung sondern um möglichst kurze Flugwege ist auch aus der Ausdehnung der Lärmzonen Richtung Liesing und Maria Enzersdorf gut erkennbar ist. Auch die mit einer 3. Piste ganz offiziell geplante Vervierfachung der der Starts über Liesing zeigt das wahre Gesicht der Flugverkehrslobby, über das todschicke Begriffe wie "Mediationsverfahren" und "Dialogforum" nicht länger hinwegtäuschen können. Dass in den Flughafenunterlagen zur 3. Piste bereits für Teile Liesings (Erlaa, Inzersdorf) Listen für die Eintragung einer Sicherheitszone im  Grundbuch im Zusammenhang mit einer neuen Landeroute über den Südwesten Wiens existieren, vervollständigt das Bild.

29.08.2011 Infoveranstaltung der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" zu Beginn der UVP-Verhandlungen
Infoveranstaltung beim Multiversum in Schwechat
Bei der Infoveranstaltung der BI "Liesing gegen Fluglärm" war es möglich, Politiker und Journalisten auf grundsätzliche Widersprüche in der Umweltverträglichkeitserklärung zur 3. Piste und die Umweltunverträglichkeit der Flugroute über Liesing aufmerksam zu machen. In den niederösterreichischen Medien dürften aber Stellungnahmen der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" unerwünscht sein. So hat das ORF-Team vor Ort ein Interview verweigert und ist ein Beitrag in den niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) seltsamer Weise zwar bei Google auffindbar, den Beitrag selbst gibt es aber nicht mehr.      

26.08.2011 Presseaussendung zur umweltunverträglichsten Variante einer 3. Piste

Keine Flugroute über Liesing mit 3. PisteIn unserer Presseaussendung machen wir darauf aufmerksam, dass das UVP-Verfahren auf dem Holzweg ist:
  • in dem von der EU geforderten nachträgliche UVP-Verfahren für den Skylink und andere Ausbauten am Flughafen werden die mit Tausenden Unterschriften legitimierten Stellungnahmen vom Infrastrukturministerium einfach ignoriert - damit werden die Bürger de facto um ihre Rechte gebracht!
  • in sich widersprüchliche Umweltverträglichkeitserklärungen und der offensichtlich falsche Variantenvergleich bestärken den Verdacht, dass die umweltunverträglichste Variante eingereicht und entgegen den gesetzlichen Grundlagen durchgeboxt werden soll!
  • Eine heimliche Verzehnfachung der Starts über Liesing in den Unterlagen, die Jahre nach der Möglichkeit Stellung zu nehmen erfolgt ist, widerspricht der Idee dass Anrainer im UVP-Verfahren Parteienstellung haben sollen
Die als Möglichkeit eine 3. Piste doch noch ein wenig umweltverträglicher zu gestalten ins Spiel gebrachte Wegverlegung der Flugrouten von Liesing ist zwar eine gute Idee, erfordert aber keine 3. Piste. Stattdessen sind Wien und seine Siedlungsachsen im Süden und Norden auch jetzt schon großräumig zu umfliegen!

25.08.2011 Schriftliche Stellungnahme der BI "Liesing  gegen Fluglärm und die 3. Piste" zum Umweltverträglichkeitsgutachten abgegeben

Hauptkritikpunkte unserer Stellungnahme sind neben der fehlenden Umweltverträglichkeit des Projekts auch die Qualität der Gutachten die das Gegenteil beweisen wollen:
  • Insbesondere das umweltmedizinische Gutachten fällt durch besondere Einseitigkeit in der Literaturauswahl und deren Fehlinterpretation auf, die zu absurd hohen Grenzwerten für Fluglärm führt. Womit Liesing trotz der geplanten Vervielfachung des Fluglärms in keiner Lärmkarte aufscheint.
  • Im Luftmedizinischen Gutachten scheint hingegen das Gesetz von der Erhaltung der Masse außer Kraft gesetzt zu sein. So verschwinden die durch den zusätzlichen Flugverkehr produzierten Schadstoffe scheinbar spurlos im "Schwechater Bermudadreieck".
  • Dass der zu Entscheidungsfindung wichtige Variantenvergleich völlig falsch ist, belegt der Flughafen bereits selbst in seiner überarbeiteten Planvariante.

Daneben gibt es eine Fülle von Einwänden aus unseren früheren Stellungnahmen, die von den Gutachtern nicht oder nicht ernsthaft beantwortet wurden. Davon abgesehen ist aber ohnehin die Frage zu stellen, wie seriös ein Verfahren sein kann, in dem der Flughafen 2 Jahre nach der Möglichkeit Parteienstellung zu erlangen, die Anzahl der Flugbewegungen über Liesing still und heimlich mehr als verzehnfacht hat. 

17.08.2011 So wird bei der Umweltverträglichkeitsprüfung zur 3. Piste getrickst
Während bei der offiziellen Auflage der Umweltverträglichkeitserklärung des Flughafens zur 3. Piste 2008 für Liesing mit 2,2% aller Starts gerechnet wurde, hat man diese lange nach der Frist zur Stellungnahme auf 17,3% hochgeschraubt. Die Konsequenz - statt den dicht besiedelten 23. Bezirk gegenüber dem derzeitigen Status zu entlasten, soll die Anzahl der Überflüge mit einer 3. Piste vervierfacht werden. Insgesamt ergibt sich gegenüber der offiziellen Auflage eine heimliche Verzehnfachung der Starts über Liesing und somit ein völlig anderes Projekt, das deshalb auch neu einzureichen oder entsprechend der offiziellen Auflage aus dem Jahr 2008 abzuändern ist.

widersprüchliche UVP-Szenarien
Nicht geändert wurde hingegen der völlig unrealistische und veraltete Variantenvergleich,  in dem für das Jahr 2010 mit einer 3. Piste Richtung Norden 6(!) mal mehr Starts über Liesing errechnet wurden, als mit einer 3. Piste Richtung Liesing. Was nicht nur unlogisch ist, sondern auch im direkten Widerspruch zur neuen Planvariante steht. Damit entzieht man Behauptungen, es wäre die umweltverträglichste Variante eingereicht  worden, endgültig die Beurteilungsgrundlage. Womit sich aber auch die Frage stellt, was den Gutachtern und der zuständigen Behörde sonst noch alles nicht aufgefallen ist und warum entsprechenden Einwänden nicht oder nicht ausreichend nachgegangen wurde?

Für die seriöse Fortsetzung einer Umweltverträglichkeitsprüfung der 3. Piste fehlen jedenfalls die Grundlagen!

15.08.2011 Umweltverträglichkeitsprüfung der 3. Piste - eine Farce?
Liest man die auf mehrere Dokumente verteilte Beantwortung von Einwänden der Bürger, so entsteht schnell der Eindruck, dass man die Umweltverträglichkeitsprüfung am Flughafen Wien nicht sonderlich ernst nimmt. Beispielsweise findet man auf den Einwand, dass die Umweltverträglichkeitserklärung auf zu niedrigen Flugverkehrszahlen beruht, die Antwort, dass "die Leistungsfähigkeit des Bahnsystems nicht Teil der UVP ist":

Bahnverkehr als Antwort auf Flugbewegungen

oder wenn als Antwort auf die Stellungnahme zur Betroffenheit Liesing davon die Rede ist, dass Liesing nicht direkt überflogen wird, während aus den anderen Dokumenten der Umweltverträglichkeitserklärung eine Vervierfachung der Starts genau über das Verwaltungszentrum Liesings ersichtlich ist:

Liesing wird nicht direkt überflogen

Dazu passt auch, dass deutliche Änderungen in den Lärmzonen zwischen den 2008 veröffentlichten Unterlagen und den neuen Unterlagen als unerheblich eingestuft werden, kann man doch neue Fluglärmbetroffene nach Meinung der Projektwerber und der von ihnen bezahlten Gutachter bei Bedarf einfach hinter Lärmschutzfenster sperren. Artgerechte Haltung für von extrem starken Fluglärm Betroffene, weniger stark Betroffene, deren Gesundheitsgefährdung durch Fluglärm vom "Flughafendoktor" nicht anerkannt wird, glaubt man ignorieren zu können.

09.08.2011 Dialogforum der FWAG veröffentlicht Evaluierungsbericht - aber nur laut Presseaussendung
nach mehr als einen Monat fehlt der angekündigte Evaluierungsbericht immer nochLaut Presseaussendung mit dem Titel "Dialogforum Wien veröffentlicht den Evaluierungsbericht 2010" und laut korrigierter Presseaussendung sollte der neue Evaluierungsbericht seit 7.7.2011 im Internet abrufbar. Zitat: Der Evaluierungsbericht 2010 (Lang- und Kurzfassung) steht ab sofort ebenso wie die Evaluierungsberichte für die Jahre 2004 bis 2009 auf der Website des Dialogforums (www.dialogforum.at) als Download zur Verfügung.

Wie viel Aussagen des Dialogforums des Flughafens wert sind, ist auch daran zu messen, dass der Evaluierungsbericht auch mehr als einen Monat nach dessen Ankündigung noch immer nicht zur Verfügung steht. Womit sich die Frage nach dem Warum stellt?

Interessant ist auch, das man beim Dialogforum in der korrigierten Variante der Presseaussendung ausdrücklich den Fortgang des UVP-Verfahrens zur 3. Piste mitten in den Sommerferien begrüßt, wo der Widerstand gegen dieses umweltunverträgliche Projekt urlaubsbedingt am geringsten ist. Aber wie heißt es so schön, dessen Brot ich ess', dessen Lied ich spiel!

Gerade zu mutig erscheint hingegen die Kritik daran, dass auch 2010 die Zielwerte für die Starts von der Piste 29 - so wie üblich - überschritten wurden und damit der Süden Wiens und die angrenzenden niederösterreichischen Gemeinden dadurch stärker als geplant vom Flugbetrieb betroffen waren. Konsquenzen gibt aber ohnehin keine - bei Windstille muss selbstverständlich auf der Schönwetterflugroute über das dicht besiedelte Liesing gestartet werden!

30.07.2011 Öffentliche Anhörung zur 3. Piste noch in den Sommerferien und auf Basis falscher Grundlagen
Umweltverträglichkeitsgutachten (UVGA) der niederösterreichischen Umweltbehörde über die geplante Dritte Piste des Wiener Flughafens zur öffentlichen Einsicht aufgelegt. Die Frist zur Einsichtnahme endet am 25. August, die öffentliche Anhörung dauert vom 29. August bis zum 7. September 2011. 

Die Auflage und Verhandlung dieses Gutachtens in einem Zeitraum, da sowohl die Betroffenen als auch die meisten Gegen-Gutachter im Urlaub sind, lassen auf klare Absichten schließen: Einwendungen zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Bevölkerung sind unerwünscht.

Das Ausgangsszenario für die Beurteilung der Umweltauswirkungen der dritten Piste baut auf den bisherigen - nach Meinung von damit befassten Juristen rechtswidrig erlangten - Bewilligungen für die Ausbauten am Flughafen auf, für die es immer noch kein abgeschlossenes UVP-Verfahren gibt.

Die gesamte Vorgangsweise fügt sich damit nahtlos in das Sittenbild ein, welches Flughafen und politisches Umfeld in den letzten Jahren abgegeben haben.

27.06.2011 Wie der Flughafen auf offizielle Stellungnahmen der Stadt Wien zur 3. Piste reagieren
In der offiziellen Stellungnahme der Stadt Wien an das Amt der Nö. Landesregierung zur 3. Piste vom 23. Juli 2008 ist unter 6.4 zur Pistenbelegung in concreto zu lesen: "Ferner ist erforderlich, dass Starts auf der Piste 29 (R und L) so strukturiert werden, dass das Grenzgebiet Wien/NÖ (dichtest besiedeltes Gebiet) im Vergleich zum Status Quo merkbar entlastet wird. Die derzeitige vorläufige Verkehrverteilung des Einreichprojekts ist mit den Zielsetzungen des UVP-G und dem aus §17 UVP-G resultierenden Prinzip der Minimierung der Betroffenen nicht vereinbar"   Was damit gemeint ist, wurde in einer Pressekonferenz von Herrn Gemeinderat Valentin auch schriftlich weitergegeben: Bei Starts auf der Piste 29L und 29R, also in Richtung Wien, ist sowohl bei der Routenlegung als auch bei der Belegung darauf zu achten, dass das dichtbesiedelte Gebiet im Grenzbereich Wien/Niederösterreich (wienseitig 10. und 23. Bezirk) zum Status Quo relevant entlastet wird.

In der damals vorliegenden Revision 03 waren laut Dokument 04.110 Variantenvergleich Fluglärm unter 5.1 Grundlagen der Berechnung 2.2% aller Starts Liesing zugeordnet (je 1.1% auf den Flugrouten DESNA1L und STO1L) , in der Revision 05 aus dem Jahr 2010 sind es 17.3% aller Starts, die mit einer 3. Piste über das dicht besiedelte Liesing geschickt werden sollen (siehe unten). Jeweils ohne Berücksichtigung der Nachtflugroute SNU.  Und die Flugrouten gehen auch in der neuesten Version der UVE direkt über Liesinger Gebiet.

Damit muss man die politische Frage stellen, warum der Flughafen obige Stellungnahme der Stadt Wien nicht nur offensichtlich ignoriert hat sondern das genaue Gegenteil zur Forderung nach Entlastung dicht besiedelter Gebiete im Süden Wiens in den neu eingreichten Unterlagen des Flughafens zu finden ist?

Darüber hinaus ist die grundsätzliche Frage zu stellen, warum UVP-Gesetz und 
Luftverkehrsregeln, die einer Verlagerung von Flugverkehr auf dicht besiedeltes Gebiet diametral entgegenstehen, von der Aviation Group seit Jahren offensichtlich eiskalt ignoriert werden können?

24.06.2011 3. Piste würde Vervierfachung der Starts und garantierte nächtliche Weckflüge für Liesing bringen
Wie in neuesten Version der Einreichunterlagen des Flughafens zur 3. Piste schwarz auf weiß zu lesen ist, ist bis 2025 eine Vervierfachung der Starts über Liesing geplant - also im Jahresdurchschnitt rund 100 dröhnende Starts pro Tag über dichtest besiedeltes Gebiet.

Flugrouten über Liesing laut Einreichunterlagen des Flughafens

Grund ist nicht nur das mit einer 3. Piste mögliche Wachstums des Flugverkehrs, sondern dass entgegen Behauptungen der Austro Control bei der letzten Stadtkonferenz dann von den beiden Parallelpisten in Richtung Wien über Liesing gestartet werden soll. Zusätzlich soll über den Rand Liesings auch noch von der Flugroute MOTIX1A gestartet werden, die auf 1.6% aller Starts aufgestockt wird. Insgesamt mehr als 17% statt rund 7% sind auch eine massive prozentuelle Zunahme. Weiters wären die Flugzeuge von der geplanten 3. Piste auch noch um einiges lauter, da diese näher an Liesing liegt als die 1. Piste.  
Mit der 3. Piste wird über Liesing wird von 2 Piste aus gestartet

Und auch in der Nacht soll Liesing nicht nur von Flugzeugen die von der Nachtflugroute SNU bereits ab 6000 Fuß zu ihrem Ziel fliegen sondern auch direkt überflogen werden. Vor allem von Flügen zu den erst 2010 offiziell Liesing zugeordneten Destinationen im Norden und Nordosten (LEDVA, MIKOV) ist mit garantierten Weckflügen zu rechnen.

Jahrelange Behauptungen
von Vertretern des Flughafens, der Austro Control oder anderer Flugverkehrslobbyisten, mit der 3. Piste würde Liesing automatisch entlastet, werden damit offiziell widerlegt. Insbesondere die Begründung dass der Flugverkehr mit einer 3. Piste viel mehr Möglichkeiten habe, dicht besiedeltes Gebiet zu umfliegen, zeigt sehr schön, wie Betroffene systematisch für dumm verkauft werden. Denn erstens wird dieser angebliche Spielraum laut Einreichunterlagen des  Flughafens dazu verwendet, um dort zu fliegen, wo es für die Airlines am kürzestens ist und zweitens gab es in Wirklichkeit noch nie eine Notwendigkeit überhaupt über Liesing zu starten.

Während also Betroffene und Politker von den Flugverkehrslobbyisten jahrelang mit nicht nachvollziehbaren Argumenten hingehalten werden, arbeitet man bei der Aviation Group weiter an der rücksichtlosen Umsetzung der eigenen Interessen auf Kosten der Bevölkerung!

Gleichzeitig wird damit auch klar, wie wichtig es ist, der Zerstörung unserer Lebensqualität und Gesundheit endlich tatsächlich Einhalt zu gebieten.
Insbesondere ist die rasche Einstellung der unnötigen Flugroute über Liesing zu fordern. Politische Aussagen in diese Richtung gibt es bereits ebenso wie erste Verhandlungen und mit etwas gutem Willen wäre auch die Umsetzung überhaupt kein Problem. Dazu veranstalten wir auch am 22. September 2010 um 19 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion mit PolitikerInnen und Vertretern unserer BIs in der VHS Liesing. Dazu sind alle von den Flugrouten über Liesing Betroffenen herzlich eingeladen sind.

09.06.2011 
Monatliches Treffen 
der BI "Liesing gegen Fluglärm"

Themen waren die Studiodiskussion in der Sendung Bürgeranwalt und die geplanten Aktivitäten für den Sommer.

04.06.2011
ORF Sendung Bürgeranwalt - Thema "Fluglärm über Wien"
Diskussion im ORF-Studio desw BürgeranwaltsJetzt hat auch die Sendung Bürgeranwalt das Thema Fluglärm in der vom ORF gewohnt professionellen Art und Weise aufgegriffen. Diese ist noch bis Samstag online in der ORF-TV-Thek abrufbar.

Besonders beachtenswert haben wir bei der Studiodiskussion die Positionierung von Herrn DI Hesina vom Flughafen-Dialogforum gefunden, der offensichtlich mit - alleine schon technisch nicht nachvollziehbaren Argumenten ("Anflugroute Liesing"?) - versucht, die Wiener Fluglärmbetroffenen gegeneinander auszuspielen.  Damit stellt sich die Frage, ob es Herrn DI Hesina hier in Wahrheit nicht nur um die Interessen seines Arbeitgebers (Flughafen) geht?  Tatsächlich ist es so, dass beispielsweise eine von der BI "Liesing gegen Fluglärm" exemplarisch vorgeschlagene Lösung, bei der auch bei Windstille auf der Piste Richtung Norden gestartet wird, nicht nur die Anzahl der vom Abfluglärm betroffenen Menschen massiv reduzieren würde, sondern gleichzeitig auch noch den Norden Wiens und Großenzersdorf von den Anflügen entlasten würde. 

Widersprüchlich sind auch die Aussagen von Herrn Ing. Jöchlinger (Flughafen Wien AG) der einerseits behauptet, durch den Transitflugverkehr gebe es nicht mehr Flugzeuge und Augenblicke später argumentiert, dass deshalb doppelt so viele Destinationen angeflogen werden. Sein Ratschlag die Bürger mögen sich mit ihren Anliegen nach einer Reduktion der Lärmbelastung an genau jenen Flughafen wenden, welcher gleichzeitig das überproportionale Verkehrswachstum gezielt fördert, verwundert auf Grund des offensichtlichen Interessenskonfliktes. Diese Diskrepanz wird auch daran deutlich, dass die Flughafen-Hotline vielfach den Wind als Grund für die Lärmbelästigung in Liesing behauptet, obwohl die Flugroute über Liesing praktisch nur bei Windstille verwendet wird. Auch steht der Verweis auf das Flughafen-Dialogforum zur Optimierung im Interesse der Bürger in einem eindeutigen Widerspruch zur Verlegung einer Flugroute von weniger dicht besiedeltem Gebiet auf das dicht besiedelte Liesing.

Im starken Kontrast zu den Aussagen der anderen Vertreter der Aviation Group stand hingegen die absolute Korrektheit, die man von einem führenden Mitarbeiter der Austro Control wohl auch zu erwarten hat.

Das Ergebnis der Diskussion war jedenfalls, dass es an einem ausreichend klar formulierten politischen Auftrag fehlt, die Interessen der Bürger gegenüber den Begehrlichkeiten der Flugverkehrslobby zu schützen und damit die Versprechen der Politiker auch tatsächlich umzusetzen.

25.05.2011 monatliches Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm" im Gastgarten des Brandauer
Beim gut besuchten Treffen ging es neben der medialen Wahrnehmung der Gesundheitsschädlichkeit der Flugroute über Liesing (großer Artikel in der Bezirkszeitung) auch um die volkswirtschaftliche Unsinnigkeit der Verteilung von Fluglärm auf möglichst viele und noch dazu dicht besiedelte Gebiete. Ein weiteres Thema war die steuerliche Ungleichbehandlung zwischen Autofahrern und dem Fluglinien, die beispielsweise dadurch zum Ausdruck kommt, dass Fluglinien keine Mineralölsteuer bezahlen müssen. Auch dass ein angeblich in Liesing wohnender Flughafenmitarbeiter angeblich keinen Fluglärm hören kann, sorgte für große Verwunderung.


18.05.2011 Gleichmäßige Verteilung des Flugverkehrs belastet Steuerzahler unnötig und überproportional!

Einlösen der Versprechen der Wiener Umweltstadträtin Sima zur Flugroute über Liesing wäre auch im Interesse der Allgemeinheit!
Verteilt man den Flugverkehr auf möglichst viele Flugrouten, so ist das vielleicht im Interesse der Flugverkehrslobby, nicht aber im Interesse des Steuerzahlers. Denn entgegen anders lautenden Behauptungen gibt es keinen Grenzwert unter dem Fluglärm nicht mehr gesundheitsschädlich ist. Vielmehr weisen aktuelle Studien darauf hin, dass bereits 30 Abflüge pro Tag zu einer überproportional starken Steigerung der Gesundheitsbelastung führen (Abbildung „Erhöhung des Gesundheitsrisikos pro Überflug“). Dieses Ergebnis ist auch an Hand der Störwirkung, die bereits ein einzelner Weckflug pro Tag auslöst, leicht nachvollziehbar.
Erhöhung des Gesundheitsrisikos pro Überflug. Entsprechend den Studien von Prof. Greiser steigt das Risiko mit jedem Dezibel Fluglärm über 35,25 dBA 24-Stunden Dauerschallpegel linear an. Daraus und aus der Formel für den Dauerschallpegel ergibt sich, dass bereits 30 Überflüge zu einer starken Steigerung des Gesundheitsrisikos führen, während bei 250 Überflügen pro Tag eine Entlastung um 30 Überflüge nur noch rund ein Zehntel dieses Effekts ausmacht.

Die Verlagerung von Flugverkehr von stark betroffenem, aber dünn besiedeltem Gebiet auf vorher nicht betroffenes, aber dicht besiedeltes Gebiet, führt daher zu einer überproportionalen Mehrbelastung des Steuerzahlers. Eine Beispielrechnung zeigt, dass einer geringfügigen Entlastung eine 100fach höhere Mehrbelastung des Steuerzahlers entgegensteht (Abbildung „Modellrechnung Fluglärmumverteilung“). Dass diese nicht vernachlässigbar ist, zeigt eine Abschätzung der Gesundheitskosten, welche der Allgemeinheit z.B. durch die Flugroute über Liesing entstehen. Diese bewegen sich alleine für die zusätzlichen Schlaganfälle im Bereich von rund 4 Millionen Euro pro Jahr.
Modellrechnung Fluglärmumverteilung. Werden 30 laute Überflüge von stark betroffenem, aber dünn besiedeltem Gebiet auf ein nicht betroffenes, aber um den Faktor 10 dichter besiedeltes Gebiet verlagert, so steht der Entlastung eine um mehr als den Faktor 100 höhere Gesundheitskostenerhöhung im neu belasteten, dicht besiedelten Gebiet gegenüber.
Abschätzung der Gesundheitskosten die der Fluglärm allein durch zusätzliche  Schlaganfälle verursacht. Berechnungsgrundlage: 10.000 Betroffene im dünn besiedelten und 100.000 Betroffene im dicht besiedelten Gebiet.


Diskussionen über die Einhaltung von Prozentsätzen eines in absoluten Zahlen steigenden Flugverkehrs, wie sie zwischen dem Flugverkehrslobbyisten Valentin und der Austro Control gerne geführt werden, gehen daher am eigentlichen Problem vorbei.
Denn  den vom Fluglärm betroffenen Menschen hilft es leider vergleichsweise wenig, wenn statt 15 dröhnender Starts nach 20 Uhr für einige Zeit nur noch 12 dieser Überflüge stattfinden. Der erholsame Abend ist so oder so durch gesundheitsschädlichen Stress ersetzt worden.

Zur  Flugroute die 2004 überfallsartig auf das dicht besiedelte Liesing verlegt wurde, gibt es nach Aussagen von Piloten genügend Alternativen, die über weitgehend unbesiedeltes Gebiet verlaufen, in dem Wien und seine Siedlungsachsen um flogen werden. Daher sollte die „Schönwetterflugroute“ über Liesing, die auch dem Sinn der Luftverkehrsregeln nach Schutz dicht besiedelter Gebiete widerspricht, so schnell als möglich wieder eingestellt werden.

Für die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima bieten daher die Verhandlungen mit der Austro Control über neue An- und Abflugrouten nicht nur die Chance, ihre gegenüber den Liesingern und Hietzingern abgegebenen Versprechen endlich in die Tat umzusetzen, sie könnte auch zur Einsparung unnötiger Gesundheitskosten beitragen.


13.05.2011
Infoveranstaltung und ORF-Dreharbeiten für Bürgeranwalt am Maurer Berg
Zum Thema "Aus für Flugroute Liesing oder 3. Piste Fluglärmterror?!" fand am Maurer Berg eine gut besuchte Informationsveranstaltung statt, bei der dem ORF zahlreiche Interviews über die Betroffenheit durch den Fluglärm in Liesing und Hietzing gegeben wurden. Besonders ärgert die Betroffenen, dass hier eine Flugroute ohne technische Notwendigkeit auf dicht besiedeltes Gebiet gelegt wurde und diese von der Austro Control auch noch rücksichtlos genutzt wird. 
Gut besuchte Informationsveranstaltung / ORF Dreharbeiten
Bei der Veranstaltung hat man sich auch die Frage gestellt, wann die Politiker der im Rathaus vertretenen Parteien endlich ihre Versprechen zur Einstellung der "Schönwetterflugroute" über Liesing einhalten? Insbesondere die Wiener Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima, die bereits 2004 versprochen hatte, dass es durch die Flugroutenverlegung keine zusätzliche Lärmbelastung für die BürgerInnen und Bürger in Liesing und Hietzing geben dürfe, könnte diese jetzt umsetzen. Dazu reicht es aber sicher nicht, wenn in den Gesprächen mit der Austro Control darüber diskutiert wird, ob statt 8.6% "nur" noch 6.8% der Flugzeuge über Liesing starten und damit beispielsweise 100.000 Menschen Sonntag früh nur noch 3 mal statt 4 mal aufwecken dürfen. Stattdessen ist die volkswirtschaftlich kontraproduktive Flugroute durch Alternativen über möglichst unbesiedeltes Gebiet zu ersetzen.

04.05.2011
Beginn der Verhandlungen der Wiener Stadtregierung mit der Austro Control über neue Flugrouten
Auf Initiative der Grünen soll jetzt mit der Austro Control über An- und Abflugrouten gesprochen werden, die an der Stadt vorbeiführen. Rüdiger Maresch, der Umweltsprecher der Grünen, geht davon aus, dass Alternativen über weniger dicht besiedeltem Gebiet möglich sind. Das Umfliegen dicht besiedelten Wiener und niederösterreichischen Gebiets ist alleine schon auf Grund der Einsparung bei den Gesundheitskosten im Interesse der Allgemeinheit. Damit könnte aber auch die Wiener SP Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima endlich ihre Versprechen gegenüber den Liesinger einlösen, u.a. dass die Abflugroute über Liesing solange geändert wird, bis es keine Verschlechterung gegenüber 2004 mehr gibt. In der Praxis ist das nur durch die vollständige Einstellung der unnötigen Flugrouten über dem dicht besiedelten Liesing erreichbar. Etwas was auch FPÖ und Wiener ÖVP seit vielen Jahren fordern.

Dass man bei der Behörde Austro Control glaubt, sich bei Verhandlungen über die Flugrouten hinter dem vom Flughafen bezahlten Flugverkehrslobbyistenverein Dialogforum verstecken zu können, verwundert hingegen. Schließlich evaluiert man dort die Flugroute über Liesing schon seit 7 Jahren ohne eine Lösung gefunden zu haben.

27.04.2011 Monatliches Treffen der BI-Liesing gegen Fluglärm
Neben dem Austausch aktueller Infos ging es vor allem um die Organisation der für den September geplanten Podiumsdiskussion mit Schwerpunkt "Einhaltung der Politiker-Versprechen zur Einstellung der Flugroute Liesing" sowie um Inhalt und Titel der Einladungen, die dafür in ganz Liesing verschickt werden. Ein weiteres Thema war auch die Zusammenarbeit mit den ebenfalls von den Flugrouten über Liesing betroffenen Nachbarn in Breitenfurt und Perchtoldsdorf.

16.04.2011 Infoveranstaltung in Atzgersdorf "Einstellung der unnötigen und gesundheitsschädlichen Flugroute über Liesing oder Fluglärmhölle durch 3. Piste?"
Infoveranstaltung20110416 Aus den zahlreichen Gesprächen ergibt sich das folgende Bild:
  1. Die Idee, dass es auch ohne merkbare Einschränkungen für den Flugverkehr möglich sein sollte, dicht besiedeltes Gebiet zu umfliegen, dürfte sich bereits "herumgesprochen" haben.
  2. Die im Mai beginnenden Gespräche zwischen Wiener Stadtregierung und Austro Control, bei denen es auch um die Forderung nach einem "Aus für die Flugrouten über Liesing"  gehen wird, sind eine erfreuliche Neuigkeit. 
  3. Eine mögliche 3. Flughafen-Piste Richtung Wien wird hingegen als ernst zu nehmende Bedrohung gesehen.

15.04.2011 Alternativen zu den Abflugrouten über Liesing, die den Luftverkehrsregeln entsprechen
§9 in den Luftverkehrsregeln sieht vor, dass möglichst wenig Menschen vom Fluglärm betroffen sein sollen. Wien und seine Siedlungsachsen müssen daher umflogen werden. Das gilt auch für Starts Richtung Nordwesten.
Flugrouten nach Nordwesten
Um dem den in den Luftverkehrsregeln verankerten Schutz dicht besiedelter Gebiete zu entsprechen, sind die exemplarisch eingezeichneten Abflugrouten (grün), die Wien und seine Siedlungsachsen umfliegen, die beste Alternative. Die Abflugroute über Liesing (schwarz umrandet) widerspricht hingegen dem §9 der Luftverkehrsregeln, da es damit zu einer unnötigen Lärmbelastung im dicht besiedelten Gebiet kommt. Die derzeit bei Nordwestwind verwendete Startroute (blau) könnte auch bei Windstille verwendet werden.


23.03.2011 Monatliches Treffen der BI Liesing gegen Fluglärm
Das sehr gut besuchte monatliche Treffen diente vor allem dem ausführlichen Informationsaustausch mit dem Verkehrssprecher jener Partei, die seit 2010 in der Wiener Stadtregierung ist und deren Ruf als Öko-Partei nicht zuletzt an der Einhaltung der Wahlversprechen gegenüber den Fluglärmbetroffenen gemessen wird. An der lebhaften Diskussion über die Option Flugverkehr wieder nach Bratislava zurückzuverlagern und über die unnötige Betroffenheit eines ganzen Wiener Bezirks, nahmen auch 2 Vertreterinnen der Liesinger Grünen teil.

13.03.2011 Überflüge nach 21 Uhr über Liesing im Widerspruch zu Aussagen von Flughafenpolitikern und Austro Control
Trotz wiederholten Aussagen eines Herrn Gemeinderat Valentin, dass die Nachtflugregelung Überflüge über Liesing  zwischen 21 Uhr Abends und 7 Uhr früh unmöglich mache, wird in dieser besonders sensiblen Zeit regelmässig über das dichtest besiedelte Liesing gedröhnt. Das betrifft nicht nur die - aus Sicht der Lärmvermeidung - geradezu schildbürgerhafte Nachtflugroute Richtung Sollenau, welche bereits ab 2 km Höhe direkt über dicht besiedeltes Gebiet nach Wien führt, sondern auch in den Flugspuren als "Propeller"-Flüge  verharmloste Starts, die so gut wie täglich zwischen 21 und 22 Uhr mit 70 - 80 Dezibel Spitzenschallpegel von Ost nach West über Liesing hinwegdröhnen. Interessanterweise dürften diese in den Flugspuren der ACG trotzdem der Nachtflugroute SNU zugeordnet werden, obwohl hier nicht einmal der Versuch unternommen wird, in diese Richtung zu fliegen. Dafür wird dann auch direkt nach Westen weitergeflogen, also offensichtlich zu Destinationen, zu denen gar nicht über Liesing gestartet werden sollte.

Nachtflug über Liesing Richtung Westen ohne Flugroutenzuordnung

Aus dem nächtlichen Fluglärmterror ergeben sich somit auch einige Fragen, die über die ganz offensichtlich unnötige Belastung Liesings hinausgehen:
  1. Werden diese nächtlichen Überflüge über das Wohngebiet von 100.000 Menschen dadurch in der Flughafenstatistik beschönigt, dass diese der Nachtflugroute nach Sollenau zugeordnet werden? Und ist der feste Glaube an die so gewonnenen Zahlen des Flughafens, die dann keine nächtlichen Starts über Liesing ausweisen, mit ein Grund für die fortgesetzte Realitätsverweigerung mancher Politiker?
  2. Warum gibt es ausgerechnet für die Verlagerung von Starts auf dichtest besiedeltes Gebiet eine Ausnahme von der vom Vertreter der Austro Control im Dialogforum geradezu als Dogma vertretenen fixen Zuordnung von Flugrouten zu Destinationen? Warum soll es nicht möglich sein, Liesing Sonntag früh zu umfliegen, während es umgekehrt kein Problem darstellt, am späten Abend - entgegen der üblichen Zuordnung - Flugverkehr von weniger dicht besiedelten auf dichtest besiedeltes Gebiet zu verschieben?
  3. Kann es sein, dass viele der behaupteten Zwänge, denen die Austro Control scheinbar so hilflos ausgeliefert ist und die dazu führen, dass offensichtlich unnötig viele Menschen gesundheitsschädlichem Fluglärm ausgesetzt werden, von ihr selbst definierte Regeln darstellen, die vor allem dazu dienen, die Interessen der Aviation Group und/oder deren Vorstandsmitglieder durchzusetzen?
23.02.2011 Monatliches Treffen der BI Liesing gegen Fluglärm
Das gut besuchte monatliche Treffen diente nicht zuletzt dem ausführlichen Informationsaustausch mit dem Klubobmann der zweitstärksten Partei im Bezirk. Im Rahmen der Diskussion wurde u.a. festgestellt, dass Schwechat für einen Großflughafen mit ungebremstem Wachstum der falsche Standort ist und daher dort eine 3. Piste nicht sinnvoll ist. Diskutiert wurde auch die Möglichkeit, dicht besiedeltes Gebiet großräumig zu umfliegen, etwas was wohl die beste Lösung für alle wäre, da bei einer Konzentration des Flugverkehrs auf möglichst unbesiedeltes Gebiet, großzügige Entschädigungen für die dann noch Betroffenen leichter finanzierbar wären, als bei einer gleichmäßigen Verteilung des Flugverkehrs.

Ökosystem Wien19.02.2011 Neues Buch "Ökosystem Wien" enttarnt die Flughafen-Mediation als PR-Aktion zur rücksichtlosen Durchsetzung der Interessen der Aviation Group
Auf immerhin sechs Seiten des kurzweilig geschriebenen und gut bebilderten Buches Ökosystem Wien geht es auch um die Mediation, die der Flughafen Wien in den Jahren 2000 bis 2005 durchgeführt hat. In recht sachlicher Weise wird der Ablauf der Mediation beschrieben und darauf eingegangen, wie diese geschickt dazu missbraucht wurde, die Interessen der Aviation Group kompromisslos durchzusetzen. So wurde zwar zu Beginn der Mediation ein Ausgleich der Interessen festgelegt und in der Vereinbarung festgelegt, dass " ... keine Lösung auf Kosten einer anderen Gruppe gehend darf und folglich Beschlüsse nur im Konsens aller Beteiligten gefasst werden dürfen".  In der Folge wird dann aufgezeigt, dass genau diese Spielregel nicht eingehalten wurde und welche Folgen das für Wien und insbesondere das dort gar nicht vertretene Liesing hatte. 

Der Artikel weist auch auf die bisher unwiderlegten Behauptungen hin, dass selbst die an der Mediation beteiligten Bürgerinitiativen mit falschen Lärmberechnungen getäuscht wurden und dass das Mediationsverfahren dazu gedient hat, von der UVP-Pflicht für die Ausbauten am Flughafen abzulenken, womit in der Zwischenzeit unter Verletzung geltenden EU-Rechts am Flughafen die Kapazität erweitert wurde. Zuletzt wird auch auf das Grundproblem der Flughafen-Mediation eingegangen, dass "Wachstumsziele des Flughafens nicht in Frage gestellt werden durften" und die vielen Diskussion daher auch aus Sicht von daran beteiligter BIs als sinnlos empfunden wird.

Das gleiche Grundproblematik findet man wenig überraschend auch in dem ebenfalls vom Flughafen finanzierten Dialogforum, wo alle Vorschläge, die auch nur eine minimale Reduktion der Anzahl der Slots zur Folge hätten oder sonst irgendwie nicht im Interesse des Flughafens sind, sofort abgeblockt werden. 

11.02.2011 Beitrag über Bürgerinitiativen im ORF - Umfliegen dicht besiedelter Gebiete ist zumutbar
In der Sendung Konkret wurde die Frage aufgeworfen wie man sich gegen unnötige Umweltbelastungen zu Wehr setzen kann. Als Beispiel für eine Bürgerinitiative die sich gegen Fluglärm zur Wehr setzt, wurde über die "BI Liesing gegen Fluglärm" berichtet. 
BI Liesing im Interview mit dem Team von Konkret Umfliegen der Siedlungsachsen zumutbar
Die Sendung fasst die Problematik sehr gut zusammen, es wurden aber auch die Lösungsvorschläge gebracht. So sollte es ein Umweg von bis zu 2 Flugminuten zum Umfliegen der dicht besiedelten Siedlungsachsen für die Fluglinien zumutbar sein, denn damit gefährdet man weder Arbeitsplätze und schon gar nicht den Standort der Flughafens, während damit um eine Größenordnung weniger Menschen von gesundheitsschädlichen Fluglärm betroffen wäre. Das käme - auf Grund geringerer Gesundheitskosten - auch dem Steuerzahler zu Gute, der für die Fluglinien wie die AUA in den letzen Jahren ohnehin schon genug zur Kasse gebeten wurde.

20.01.2011 Monatliches Treffen der BI-Liesing
Die wichtigsten Themen waren dieses Mal die neue Lärmmessung in Siebenhirten, die optimale Darstellung der unnötig hohen Anzahl an Betroffen in Liesing durch neue Karten und die Schlussfolgerungen die aus der jüngsten Stadtkonfernenz des Dialogforums gezogen werden können. Für Spannung hat dabei insbesonder der Vergleich zwischen Aussagen der Vertreters des Dialogforums und der öffentlich verfügbaren Unterlagen gesorgt, von denen sich einige Details auch in den Gesprächsnotizen der BI Liesing zur Stadtkonferenz  wiederfinden. Insbesondere die hartnäckige Verharmlosung des Fluglärms in Wien durch die unvollständige Interpretation der WHO-Richtlinien verwundert.

Beim monatlichen Treffen wurde auch intensiv über das Projekt Podiumsdiskussion 2011 diskutiert. Dazu sollen wieder die Politiker aller Rathausparteien eingeladen werden, um den interessierten Betroffenen aus Liesing die Möglichkeit zu bieten, mit den Volksvertrretern die Fortschritte in Richtung Einstellung der unnötigen Flugroute über Liesing zu diskutieren. Weitere geplante Themen sind die Gesundheitsgefährdung durch Fluglärm in Liesing, Alternativen zu den Flugrouten über Wien und die zu erwartenden Folgen einer 3. Piste für Liesing.

16.1.2011 Rechtskurve von der Piste 29 soll Entlastung Liesings vom Fluglärm bringen, kann aber nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden
Wie bereits in zwei Zeitungen berichtet, soll die Rechtskurve von der Piste 29 nicht nur für Propellermaschinen sondern in Zukunft auch für kleine Jets verwendet werden können. Bei der Stadtkonferenz des Dialogforums wurden weitere Details bekannt. So soll dafür auch eine neue Flugroute geschaffen werden, die nicht über Wiener Stadtgebiet geht. Dass dieser an sich begrüßenswerte Vorschlag zu keiner merkbaren Entlastung Liesings führen kann, liegt an zwei massiven Einschränkungen:
  1. Kann diese Flugroute nur von Flugzeugen beflogen werden, die auch noch mit halber Triebwerksleistung die Kurve vor der Borealis schaffen, damit wäre diese Flugroute überhaupt nur für die relativ kleine Jets wie z.B. die ohnehin eher leisen Embraer-Jets verwendbar
  2. Kann diese Flugroute nur dann verwendet werden, wenn nicht gleichzeitig über den Norden Wiens auf der Piste 16 gelandet wird. Damit kommt diese überhaupt nur bei Nordwestwind zum Einsatz, wo normalerweise ohnehin auf der Piste 34 gestartet werden kann d.h. mit Verbesserungen für Liesing ist nur in Ausnahmefällen zu rechnen, beispielsweise wenn die Piste 34 wegen Schneefalls gesperrt ist.
Im Normalbetrieb, kann nur eine Änderung der Regelung, dass bei Windstille über den Norden Wiens gelandet und den Süden Wiens gestartet wird, zu einer Verbesserung für die Liesinger führen. Dazu müsste immer dann, wenn die meisten Flugzeuge starten - so wie jetzt schon bei Nordwestwind - von Süden her gelandet werden, Starts Richtung Norden könnten dann auch auf der Piste Richtung Norden stattfinden und die behauptete kapazitätsmäßige Notwendigkeit für die Flugroute über Liesing wäre definitiv nicht mehr gegeben.

Grundsätzlich stellt sich aber auch die Frage, ob tatsächlich mehr als 4 Abflugrouten hinter der Linkskurve von der Piste 29 benötigt werden und ob die Flugroute über Liesing nicht nur für seltene Ausnahmefälle geschaffen wurde, die es im Sinne eines ausgewogenen Ansatzes gar nicht rechtfertigen, dafür rund 100.000 Menschen gesundheitsschädlichem Fluglärm auszusetzen.

Behauptungen Liesing würde durch die geplante 3. Piste entlastet sind ebenfalls nicht schlüssig nachvollziehbar. Vielmehr ist mit dem genauen Gegenteil zu rechnen.


29.12.2010
Karte der Statistik Austria mit Bevölkerungszahlen bringt Unsinnigkeit der Flugroutenverlegung nach Liesing auf den Punkt
Die unten stehende Grafik die auf einer Karte der Statistik Austria basiert präsentiert die Wohnbevölkerung der einzelnen Gemeinden bzw. der Wiener Bezirke als Kreise, bei denen die Fläche der Kreise jeweils proportional zur Anzahl der Einwohner ist:
Liesing hat deutlich mehr Einwohner als jede Gemeinde im südlichen Umfeld

Damit wird auf einen Blick deutlich, dass Liesing(23.) weit mehr Einwohner hat,
als die angrenzenden niederösterreichischen Gemeinden. Nachdem die 2004 von Brunn am Gebirge (Br.) nach Liesing verlegte Abflugroute den gesamten 23. Bezirk und große Teile Perchtoldsdorfs(P.) beschallt, wird daraus auch grafisch leicht erkennbar, wie unsinnig die Flugroutenverschiebung von Brunn/Gebirge nach Liesing war.  (Dass der am südlichen Rand Wiens eingezeichnete Kreis für den 23. Wiener Gemeindebezirk der für mehr als 90.000 Einwohner steht, auch nicht annähernd in den Bezirksgrenzen Platz findet, entspricht der in Wien ungleich höheren Bevölkerungsdichte, auf die Eintragung der meist in ähnlicher Größenordnungen liegenden "Bevölkerungskreise" für die anderen Bezirke wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.)

Deutlich zu erkennen ist auch, dass die von der Wiener Stadtregierung ins Auge gefasste Einstellung der unnötigen Flugroute über Liesing einen enorm großen Hebel bietet, um die negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen des Flugverkehrs zu reduzieren. Denn die Entlastung von 100.000 Menschen von gesundheitsschädlichen Fluglärm kommt auch dem Steuerzahler und damit der österreichischen Allgemeinheit zu Gute.

15.12.2010
Monatliches Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm"
Beim gut besuchten Treffen ging es hauptsächlich um die Möglichkeit einer Sammelklage und die neuesten politischen Entwicklungen.

Sammelklage wegen Gesundheitsschädigung und Immobilienentwertung durch Fluglärm
Aus den fachlich fundierten Ausführungen eines mit der Fluglärmmaterie vertrauten Rechtanwalts wurde klar, dass es hier neben Schadenersatzforderungen für Immobilien- und Grundstücksentwertung auch die Möglichkeit gibt, wegen bereits eingetretener aber auch zu erwartenden Gesundheitsschäden durch Fluglärm zu klagen. Finden sich genug Betroffene, was bei der großflächigen Betroffenheit Liesing durchaus zu erwarten ist, so wären entsprechende Schadenersatzklagen auch für Prozessfinanzierungsgesellschaften recht attraktiv. Diese übernehmen im Gegenzug zu einer Erfolgsbeteiligung das komplette Prozessrisiko.

Wiener Gemeinderat für Einstellung der Flugrouten über Liesing
Ein weiteres Thema war die positive politische Entwicklung im Wiener Gemeinderat, bei der sich die Parteien bei allen die Differenzen über die Vorgangsweise, darin einig sein dürften, dass die Abflugroute von Liesing weg verlegt werden sollte. Interessant ist vor allem die öffentlichkeitswirksame Interpretation des Koalitionsvertrags durch Mag. Maresch von den Grünen, dass die Verhandlungen mit der Austro Control mit dem Ziel geführt werden, die durch die Flugroutenverlegung 2004 erfolgte Belastung zurückzunehmen. Auch die Wiener SPÖ scheint diese Absicht jetzt mitzutragen und negiert das Problem nicht länger. Diese positiv zu bewertende Haltungsänderung war auch bei einem Treffen mit dem Liesinger SP-Bezirksvorsteher merkbar. So war man sich im Rahmen des konstruktiven Informationsaustausches mit Herrn Bezirksvorsteher Wurm darüber einig, dass die Flugroutenverlegung nach Liesing ein politisch motiviertes Verhandlungsergebnis war und keine technische Notwendigkeit darstellt.

11.12.2010 Abflugroutenänderung 2004 auf Kosten der Liesinger - ein Wunschkonzert?
Wie bereits 2009 in einer Presseaussendung der FPÖ zu lesen war, hat von der Flugroutenverschiebung 2004 nach Liesing nicht zuletzt der in Brunn/Gebirge wohnhafte SPÖ Flughafenvorstandssprecher profitiert. Inzwischen ist bekannt geworden, dass er nicht der einzige Top-Manager der darin aktiv involvierten Unternehmen ist, der damit vom Fluglärm entlastet wurde. So ist auch im Kurier vom 9.12.2010 zu lesen, dass ein Chef der Austro-Control durch das im Flughafen-Mediationsverfahren beschlossenen Flugroutenroulette entlastet wurde, ging doch auch über seine Liegenschaft im Norden Laxenburgs vor 2004 eine Flugroute, die ebenfalls von dort wegverschoben wurde.
Flugroutenroulette
Diese "Optimierungen" auf Kosten eines ganzen Wiener Bezirks mit über 90.000 Einwohnern sind umso auffälliger, als es für die Flugroutenverlegung nach Liesing keine nachvollziehbare Begründung gibt. Denn ausgerechnet der Pistenbelegungsplan der Austro Control widerspricht wiederholten Behauptungen, dass die Flugroute aus Kapazitätsnotwendigkeiten nach Liesing verlegt werden musste. So geht aus dem Dokument der ACG hervor, dass die Flugroute über Liesing gerade in den windrelevanten Situationen nicht benötigt wird und somit nur als im Grunde unnötige "Schönwetterflugroute" zu verstehen ist.

Weiters wurden laut Erklärungen eines Experten von der Austro Control eine mögliche A
lternative für eine fünfte Abflugroute von der Piste 29, die ohne Flugroutenverschiebung am nördlichen Ende auskommen wäre, nicht einmal geprüft. Laut Herrn Gemeinderat Valentin hat die Austro Control die Flugroute über Liesing hingegen als einzige Möglichkeit für eine fünfte Flugroute dargestellt. Auch daraus ergibt sich die Frage, ob hier nicht Privatinteressen im Vordergrund gestanden sind?

24.11.2010 Monatliches Treffen der BI-Liesing gegen Fluglärm
Beim wieder sehr gut besuchten Treffen ging es um die neuesten politischen Entwicklungen in Wien und die Erwartungshaltung gegenüber den Grünen, ihre langjährige Forderung nach Einstellung der unnötigen Flugrouten über Liesing gemeinsam mit ihrem Koalitionspartner so schnell als möglich umzusetzen.

Thema war auch der Kronenzeitungsartikel vom 22.11. mit dem Titel "Manipulationen bei den Messungen: So wird Fluglärm in Liesing "geringer", in dem auch darauf hingewiesen wurde, dass in den Studien von Prof. Greiser für den Tag eine höhere Zunahme des Gesundheitsrisikos für Brustkrebs, Depressionen, Schlaganfälle und Hirndurchblutungsstörungen gefunden wurde, als für den gleichen Fluglärm in der Nacht und der Fluglärm in Liesing bereits gesundheitsschädliche Ausmaße erreicht hat. Insbesondere die im Artikel auch angesprochene Konzentration die Tagesrandzonen wie beispielweise den späten Abend stört. Es ist auch nicht einzusehen, warum gerade in den sensibleren Zeiten besonders viel Flugverkehr auf dicht besiedeltes Gebiet verlagert wird.

Auf großes Interesse stieß die Möglichkeit,  einen Großteil der Überflüge samt Detailinformationen am Computer oder Smartphone in Echtzeit abfragen zu können. Damit stellt sich  die Frage, welchen Sinn es macht, dass die Darstellung der Flugspuren unter www.flugspuren.at erst nach 24 bis 48 Stunden erfolgt und warum wichtige Detailinformationen wie der Maschinentyp und die Flughöhe über 3 km Höhe fehlen?


20.11.2010 Liesing von dröhnenden Starts am späten Abend besonders stark betroffen - Entlastung weniger dicht besiedelter Gebiete auf Kosten von 100.000 Menschen und des Steuerzahlers!
Genau jene Flugrouten (LANUX und KOVEL) unter denen am meisten Menschen wohnen (alleine Liesing hat über 90.000 Einwohner) werden in der - abgesehen von der Nacht - sensibelsten Zeit(zwischen 20h und 21h) am stärksten durch Fluglärm belastet. So müssen die Liesinger in dieser Zeit durchschnittlich unter mehr als 11 Überflügen leiden und werden durch 7 Überflüge auf der gerade dort besonders nahen Nachbarflugroute (MOTIX1C und LUGIM1C) zusätzlich belastet. Das bedeutet also durchschnittlich alle 5 Minuten ein dröhnender Überflug mit 75-80 Dezibel und jedes zweite Mal dazwischen auch noch das Grollen der Flugzeuge auf der Nachbarflugroute. Und das in einer Zeit, in der zumindest kleine Kinder einschlafen können müssen und die auch generell eine Erholungsphase sein sollte. Selbst danach ist noch nicht Schluss!

Grafik Mitte: schematische Darstellung der Flugrouten, Liesing ist hauptsächlich von den Flugrouten LANUX1C und KOVEl1C betroffen.
Grafik Rechts: Lärmmessung Liesing 18.11.2010, 20 bis 22 Uhr
Tabelle unten: Zuordnung der Starts zwischen 20 und 21 Uhr laut www.flugspuren.at
Die meisten Starts am späten Abend erfolgen über Liesing
Abflugrouten Piste 29 dröhnende Überflüge im Minutenabstand
Konzentration der Starts am späten Abend auf dicht besiedeltes Gebiet
Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, dass es bei der Flugroutenverschiebung nach Liesing nicht um eine (volks)wirtschaftlich vernünftigere Verkehrsgestaltung ging, sondern dass die in der dubiosen Flughafen-Mediation eingebundenen Teilnehmer sich auf Kosten von 100.000 dort nicht oder nicht ernsthaft vertretenen Menschen entlasten ließen, was auch zu unnötig hohen Gesundheitskosten führt. Aussagen, die Flugroutenverschiebung nach Liesing sei die beste Lösung für alle, werden damit klar widerlegt!
 
Dass die an der Macht befindlichen Wiener Politiker scheinbar tatenlos zugesehen haben, wie ein Bezirksteil, der deutlich mehr Einwohner hat als jede niederösterreichische Stadt, entgegen allen Versprechungen systematisch dem Fluglärmterror ausgesetzt wird, ist ein Armutszeugnis für die bisherige Umweltpolitik der Stadt Wien!

14.11.2010 Koalitionsabkommen zwischen SPÖ und Grüne sieht Gespräche mit der Austro Control zur Optimierung der Flugrouten über Wien vor
Erfreulicherweise sind in dem Koalitionsabkommen der neuen Wiener Stadtregierung bereits relativ konkrete Vorschläge für den Umgang mit der Fluglärmproblematik festgelegt.

Fluglärm

Die Stadt Wien wird Gespräche mit der Austro Control zum Thema Optimierung des Fluggeschehens über Wien (wie z.B. Nachtflüge, Flugrouten) sowie zur Optimierung der Umsetzung der Verhandlungsergebnisse aus dem Mediationsprozess aufnehmen.

Darüber hinaus wird die Stadt Wien alle Verhandlungen begünstigen, die eine Kooperation der Flughäfen Wien und Bratislava zum Ziel haben.

Weiters wird eine Studie (ähnlich der „Greiser-Studie“) erstellt, die mögliche Zusammenhänge von Nachtflügen über Wien und die Gesundheitsauswirkungen derselbigen analysiert.

Nachdem es für die Flugroute über Liesing keine Notwendigkeit gibt und mit deren Einstellung gleichzeitig der Norden Wiens entlastet werden würde, ist davon auszugehen, dass diese Thema der Gespräche mit der Austro Control sein wird. Das Wahlversprechen der Grünen, bei einer Koalition mit der SPÖ an der Forderung nach Einstellung der Flugroute über Liesing festzuhalten, wurde auch wieder durch eine pointierte Presseaussendung der FPÖ in Erinnerung gerufen.

Was etwas verwundert, ist hingegen die Einschränkung der geforderten Studie für Wien auf Nachtfluglärm, sollte doch die Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln-Bonn gerade in Bezug auf die Gesundheitsgefährdung durch Nachtfluglärm bereits recht gut auf Wien übertragbar sein. Mit der Forderung der Grünen nach einen Nachtflugverbot wäre es wichtiger Erkenntnisse für Tages- und Tagesrandzonen zu gewinnen. Auch sollte sich auch die Forderung Fluglärm nach dBC zu bewerten, in dieser Studie wiederfinden.

14.11.2010 Lärmmessungen des Flughafens am Maurer Berg bestätigen gesundheitsschädliche Fluglärmwerte in Liesing
Vom Flughafen am Maurer Berg durchgeführte Lärmmessungen bestätigen die früheren Hochrechnungen der BI "Liesing gegen Fluglärm". So erreichten der Fluglärm dort laut Flughafen bei den Messungen im Sommer bereits 42,7 dB(A) für den 16-Stunden-Tagesmittelwert (LEQ). Dass dieser Werte deutlich höher als die vom Flughafen für Siebenhirten angegebenen Werte sind, dürfte mit der deutlich höheren Erfassungsquote von rund 70% zusammenhängen. Eine entsprechende Hochrechnung auf 100% zeigt im 1. Halbjahr 2010 sowohl für Siebenhirten als auch für den Maurer Berg gesundheitsschädliche Dauerschallpegel für den 16-Stunden Tag. In Siebenhirten zeigt die Hochrechnung knapp 45 dB(A),  für den Maurer Berg sind es "nur" 44,2 dB(A).  Die Differenz steht in Übereinstimmung mit dem niedrigeren Maximalpegel der am Maurer Berg gemessen wurde.
Fluglärm-Dauerschallpegel im 23. Bezirk
Auch eine graphische Hochrechnung mittels log. Trendlinie für die Teilergebnisse der 4 Quartalsergebnisse für 2009 in Siebenhirten bestätigt die tatsächliche Größenordnung des Lärmpegels.

Die auf Grund der Hochrechnung ermittelten Dauerschallpegel liegen mit 43 bis 45 dB(A) für den Tag jedenfalls alle in einem gesundheitsschädlichem Bereich. So wurde in den Studien von Prof. Greiser für das Zeitfenster unter Tags für jedes Dezibel über 40dB(A) eine signifikante Zunahme des Erkrankungsrisikos für eine Reihe von schweren Erkrankungen festgestellt.

Dass die Werte für den Abend
am Maurer Berg die laut einfachen Hochrechnung der BI "Liesing gegen Fluglärm" über 46 dB(A) erreichen, noch deutlich höher sind, als unter Tags, verwundert wenig, sind doch 15-20 dröhnende Überflüge in der Zeit von 19-22h keine Seltenheit. Um so kritischer ist das Gedröhne im Minutenabstand auf die tägliche Haupterholungszeit vom Standpunkt der Lebensqualität und Gesundheit zu werten. Insbesondere Kinder die um diese Zeit schlafen gehen sollten, leiden hier besonders. Damit stellt sich aber nicht nur die Frage nach Gesundheitsschäden sondern auch die nach einem Zusammenhang mit mangelhaften Leistungen in der Schule, attestieren doch entsprechene Studien bereits bei 45 dB(A) nur noch eine durchschnittliche kognitive Entwicklung.

Übereinstimmung der Hochrechnung für Siebenhirten mit den Lärmkarten des Flughafen-Dialogforums-Evaluierungsberichts
Interessanterweise stimmen die Ergebnisse Hochrechnung der Dauerschallpegel für Siebenhirten auf 100% Erfassungsquote mit 43 bis 44 dB(A) für 2009 recht gut mit den Lärmkarten des Flughafens überein, aus denen hervorgeht, dass Liesing an der Grenze der 45 dBA-Zone liegt. Dass die vom Flughafen selbst publizierten LEQ-Werte für den gemessenen Lärm von knapp 38 dB(A) im Jahresschnitt 2009 weit unter dem aus den Lärmkarten zu erwartenden Werten liegt, dürfte also an den extrem niedrigen Erfassungsquoten liegen. 

Ausschnitte aus den Lärmkarten des Flughafen-Dialogforums-Evaluierunsberichts
Unten: Flugverkehr 2005 mit Flugrouten 2005, die blau eingefärbte Zone mit der Beschriftung 45 umfasst 45,0-49,9 dB(A) Dauerschallpegel unter Tags, die Position der Lärmmessstation Siebenhirten ist mit einem roten Kreis markiert.
Rechts: Flugverkehr 2009 mit Flugrouten 2009, die Position der Lärmmessstation Siebenhirten ist mit einem roten Punkt markiert.

Trotz uneinheitlicher Abstufung der Lärmzonen ist erkennbar, dass die Lärmzonen auch bei gleichen dB(A) Abständen um so breiter werden, je niedriger die Lärmwerte sind. Damit dürfte der gesamte 23. Bezirk in der nicht eingezeichneten aber gesundheitsschädlichen Lärmzone zwischen 40 und 45 dB(A)  liegen.
Lärmkarte für den Flugverkehr 2005 - 45 dB(A) bis an die Grenze Liesings
Ausschnitt der Lärmkarte für den Flugverkehr 2009


Lärmmessstation in Siebenhirten ungeeignet
Dass die in Siebenhirten gemessenen Maximalpegel höher als am Maurer Berg sind und für keine der angegeben Flugzeugtypen unter 62 Dezibel liegt, widerspricht Behauptungen des Flughafens, dass die Erfassungsquote in Siebenhirten deshalb so niedrig ist, weil so viele Flugzeuge unter dem Schwellwerte von 55 dB(A) fallen. Stattdessen dürften hier die Fremdgeräusche ausschlaggebend sein, deren gleichzeitiges Auftreten mit Fluglärm für den Flughafen Grund genug darstellt, dröhnende Überflüge in seinen Auswertungen ersatzlos zu streichen.

Damit stellt sich einmal mehr die Frage, warum Flughafen-Dialogforum und Gemeinderat Valentin trotz der bereits Ende 2007 öffentlich geäußerten Warnungen der BI "Liesing gegen Fluglärm" dass
eine Lage in unmittelbarer Nähe zu Triester Straße, Badener Bahn und Autobahn ungeeignet ist, weiterhin an diesem Standort festgehalten und sachlich fundierten Vorschläge für einen anderen Standort ignorieren. Bewahrheitet haben sich hingegen Befürchtungen, dass die unzureichenden Lärmmessergebnisse zu einer unrealistischen Darstellung der Situation mißbraucht werden.

24.10.2010 Flughafen-Hotline argumentiert mit falsch ermittelten Lärmwerten
In einer der aktuellen Antworten der Flughafen-Hotline auf die zunehmende Fluglärmbelastung in Liesing wird behauptet, dass dere Fluglärm in Liesing immer leiser wird, während gleichzeitig zu lesen ist, dass die Anzahl der durchschnittlichen Starts über Liesing Überflüge pro Tag von unter 30 auf 34 gestiegen ist. Dazu werden Lärmmessungen herangezogen die nur einen Bruchteil der Flugzeuge erfassen.

In den Unterlagen ist für die Lärmmessstation in Siebenhirten 2009 eine durchschnittliche Erfassungsquote von 25,5% und ein LEQ-Wert von 37,8 dB(A) zu finden. Die Erfassungsquote im 1. Halbjahr 2010 lag bei nur noch 15,5%, für das 1.Halbjahr 2010 wurde ein LEQ-Wert von 36,9 dB(A) ausgewiesen. Im Vergleich zur Situation 2009 wird in der Folge eine Reduktion der Lärmbelastung dargestellt. Die BI "Liesing gegen Fluglärm" hat bereits mehrfach auf die Problematik der geringen Erfassungsquoten hingewiesen: Tatsächlich ergibt eine Hochrechnung für 100% Erfassungsquote für 2009 einen LEQ-Wert von 43,7 dB(A) und für das 1. Halbjahr 2010 sogar schon 44,9 dB(A).

Hochrechnung auf 100% zeigt wahre Lärmbelästigung

Auch findet sich in den vom Flughafen veröffentlichten Messungen keine Abnahme sondern eine Zunahme des energetisch gemittelten Maximalpegels, was Behauptungen die Flugzeuge über Liesing würden immer leiser, widerspricht und somit die Richtigkeit die Erfassungsquote hochzurechnen, also der Rechnung der BI "Liesing gegen Fluglärm", bestätigt.
 
Die Behauptungen der Flughafen-Hotline beruhen somit auf falschen Annahmen und sollen wohl einmal mehr dazu dienen, Betroffenen - und vermutlich auch den verantwortlichen Politikern - auf Basis falscher Zahlen Illusionen über die tatsächliche Fluglärmbelastung vorzugaukeln.


Liesing wird als "Fluglärm-Überdruckventil" missbraucht
Interessant ist auch die Rechtfertigung der Flugroutenverschiebung nach Liesing durch die Flughafen-Hotline. So ist dort zu lesen: Ohne dieser Änderungen (also ohne das Aufsplitten der STO2C/MEDIX2C/LUGIN2C in KOVEL1C/LANUX1C/LEDVA2C/MIKOV3C und in MOTIX1C/LUGIM1C, sowie die Umverteilung von mindestens 40% der Starts von Luftfahrzeuge mit nördlichen Destinationen) würden demnach anstatt von durchschnittlich 34 Flugzeugen pro Tag auf der jetzigen Strecke insgesamt 91 Flugzeuge (49 Flugzeuge mit nördlichen Destinationen sowie 42 Flugzeuge auf MOTIX1C/LUGIM1C – Stand Ende Juli 2010) auf der vor 2004 gültigen Strecke im Bereich Perchtoldsdorf fliegen.

Dieser Versuch einer Begründung für die Flugroute über Liesing demonstriert den Umgang des Flughafens mit dem Fluglärmproblem. Nachdem nur Werte über 45 dB(A) Eingang in den Evaluierungsbericht finden, ist es offensichtlich oberste Prämisse den Lärm, und damit die Flugrouten so zu verteilen, dass dieser Wert nicht erreicht wird. Durch diese Vorgehensweise werden durch zunehmenden Flugverkehr immer mehr Menschen belastet – es spielt für den Evaluierungsbericht ja keine Rolle, dass der Fluglärm bereits ab 40 dB(A) gesundheitsschädlich ist. Am Beispiel der Flugroute Liesing wird deutlich, dass dafür auch die gesundheitsschädliche Belastung von Gebieten mit 100.000 Menschen in Kauf genommen werden.
 
Vielleicht sollte man den anonymen Schreiber der Flughafenhotline als Berater nach Ungarn schicken, um das dortige Rotschlamm-Problem zu lösen. Denn folgt man dessen Logik, würde eine Verteilung über ganz Ungarn das Problem lösen, selbst wenn damit auch Budapest betroffen wäre.

Trotzdem sollte man sich von unbrauchbaren oder verweigerten Antworten der Flughafen-Hotline nicht abschrecken lassen, Beschwerdemails zu schreiben, gehen diese doch auch an Politiker und Zeitungen.

20.10.2010 Monatliches Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm"
Beim gut besuchten Treffen ging es in den zahlreichen Diskussionen vor allem darum, wie die positive politische Entwicklung in Richtung Einstellung der Flugroute über Liesing am besten unterstützt werden kann. Dabei wurde beschlossen, am eingeschlagenen Weg festzuhalten und weiterhin vor allem auf Informationsaustausch mit der Bevölkerung und den Politikern aller Parteien zu setzen. Dazu soll auch ein Treffen mit dem Bezirksvorsteher Herrn Wurm dienen.

13.10.2010 unkontrollierter nächtlicher Fluglärmkrawall im 23. Bezirk
Die Lärmmessungen der BI "Liesing gegen Fluglärm" bestätigen Beschwerden von Betroffenen über den nächtlichen Fluglärm zwischen 21:30 und 22:30. Lärmspitzen von 75 Dezibel sind schon unter Tags unzumutbar, erst Recht in der Nacht.
Lärmspitzen bis 75 Dezibel zwischen 21:30 und 22:30
Aus den Flugspuren ist klar ersichtlich, dass sich die Austro Control und Fluglinien nicht einmal an die Vereinbarungen des vom Flughafen gelenkten Mediationsvertrags halten. Statt wenigstens die dort vorgesehene Nachtflugroute verwenden, wurde (wieder einmal) einfach direkt über Liesing gestartet.
Nächtliche Überflüge direkt über Liesing
Was auffällt ist, dass der Start um 22:11 Liesing in einer Höhe von nur 1000 bis 1300m überflogen hat, um am Rande des Bezirks in den geräuschintensiven Steigflug überzugehen.
Weiter ist einer der 6 Starts der 2010 nach Liesing verlegten Flugroute LDVA2C Richtung Norden zugeordnet.

Die enormen nächtlichen Lärmbelastungen zeigen, wohin die Verlegung von Flugrouten auf dicht besiedeltes Gebiet führt und entziehen Behauptungen des Liesinger Bezirksvorsteher Herrn Wurm, der Mediationsvertrag schütze Liesing vor unnötigen Überflügen, den letzten Rest an Glaubwürdigkeit. Vereinbarungen die offensichtlich nur dem Zweck einer Scheinlegitimierung der Belastung der Bevölkerung dienen und bei denen selbst der Kompromiss des Kompromisses des Kompromisses  - jeweils zu Gunsten der Aviation Group - von dieser nicht eingehalten werden, sind aus Sicht der zahlreichen vom Fluglärm betroffenen Menschen völlig wertlos und gehören auch von den zuständigen Politkern dringend überdacht.

Generell stellt sich einmal mehr die Frage, wann die unnötige und den Interessen der Allgemeinheit zuwiderlaufende Flugroute über Liesing, deren Rücknahme von der Mehrheit der Wiener Parteien gefordert wird, endlich eingestellt wird.


2.10.2010 Infoveranstaltung beim Einkaufszentrum Riverside
Gleichzeitig mit dem Besuch des Bürgermeisters fand auch eine Infoveranstaltung der BI "Liesing gegen Fluglärm" statt. Vertretern der Bürgerinititative war es eine Ehre, dass der Herr Bezirksvorsteher Wurm sich sogar die Zeit für eine kurze Begrüßung nahm.

Infoveranstaltung beim Riverside Einkaufszentrum

Dem amtierenden Bürgermeister wurde eine Flasche "Fluglärmwein" überreichtIn den zahlreichen Gesprächen mit Passanten ging es hauptsächlich um die Frage, wo sinnvollerweise geflogen werden sollte. Dass weder bei starkem Nordwestwind noch bei starkem Südostwind über Liesing gestartet werden muss, hat speziell bei denjenigen großes Erstaunen hervogerufen, denen die  "Winderklärungen" der Flughafen-Hotline bekannt sind. Dass dann ausgerechnet bei Windstille planmäßig über Liesing gestartet wird, sorgte für großes Unverständnis gegenüber der derzeitigen Flugverkehrspolitik.Übergabe einer Flasche "Fluglärmwein" an die Frau Staatssekräterin Marek

Inzwischen wurde dem amtierenden Bürgermeister Dr. Häupl von einem Vertreter der BI -Liesing eine entsprechend dekorierte Flasche eines aus Mauer stammenden "1. Liesinger Fluglärmweins" überreicht. Diesen nett verpackte Einladung zum Gespräch über das Problem hatte zuvor bereits die Spitzenkandidatin der Wiener ÖVP, Staatssekretärin Christine Marek erhalten. 

22.9.2010
Diskussionsrunde der BI "Liesing gegen Fluglärm", 19h, Gasthaus Brandauer, Maurer Hauptplatz
Beim gut besuchten Treffen ging es neben der Frage, welche Möglichkeiten es gibt, sich aktiv für die Einstellung der Flugrouten über Liesing einzusetzen auch um die neuesten Entwicklungen.

Freude herrschte vor alle darüber, dass alle drei bei der Podiumsdiskussion anwesenden Vertreter der Parteien Wort gehalten hatten und nicht nur die Grünen sondern auch die ÖVP den von der FPÖ im Wiener Gemeinderat eingebrachten Antrag auf Einstellung der Flugrouten über Liesing gestimmt hatten.
Bei der ÖVP dürfte dieses klare Bekenntnis zur Vertretung der Interessen der Bevölkerung vor allem auf parteiinternes Lobbying der Liesinger ÖVP insbesondere auf die unermüdliche Arbeit von Herrn Bezirksvorsteher-Stv. Paleta zurückzuführen sein. Eine wesentliche Grundlage dem Antrag zuzustimmen dürften aber auch die Präsentationen der BI-Liesing im Rahmen der Podiumsdiskussion geliefert haben, womit es nicht verwundert, dass die ferngebliebene SPÖ dem Antrag nicht zustimmte.


17.9.2010 Wiener Oppositionsparteien stimmen im Gemeinderat geschlossen für die Rücknahme der Flugroute über Liesing
Der von der FPÖ eingebrachte Antrag stellt fest, dass die überfallsartig eingeführte Flugroute über Liesing seit dem Jahr 2004 für lebensqualitätszerstörende, gesundheitsgefährdende Lärmemissionen und massive Entwertungen der Wohnobjekte bzw. Grundstücke sorgt und dass die betroffenen Menschen sind nicht gewillt sind, diese ohne ihre Einbindung beschlossene massive Benachteiligung länger hinzunehmen. Auch die ÖVP und die Grünen haben dem Antrag, dass sich der Gemeindrat für die umgehende Rücknahme der Flugroute über Liesing aussprechen soll, zugestimmt. Von der ÖVP gibt es dazu auch eine entsprechende Presseaussendung, aus der hervorgeht, dass auch die Wiener Wirtschaftspartei die Flugrouten über Liesing für unnötig erachtet.

Damit bleibt abzuwarten ob auch bei der SPÖ ein Umdenken einsetzt oder ob die Partei die Flugrouten über Liesing weiterhin mit nicht nachvollziehbaren Argumenten verteidigt und die politische Alleinverantwortung für diesen volkswirtschaftlichen Schildbürgerstreich auf sich nimmt, der zu unnötig vielen vom Fluglärm betroffenen Menschen führt!

8.9.2010 Öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema "Gesundheitsschädlicher und verkehrstechnisch unnötiger Fluglärm in Liesing - eine politische Notwendigkeit? "

Podiumsdiskussion im vollbesetzten Saal der VHS Liesing

Die Podiumsdiskussion fand in dem bis auf den letzten Platz besetzten Garderobensaal der VHS Liesing statt, was das große Interesse an diesem Thema zum Ausdruck brachte. Neben Vertretern unserer Bürgerinitiative und dem Moderator fanden sich
am Podium ein, um interessierten Bürgern ihren Standpunkt zum Thema Fluglärm in Liesing zu erklären. Der für die Wiener SPÖ reservierte Platz blieb leer, da vom Wiener Bürgermeister - trotz der bereits am 19. August erfolgten Einladung - kein Vertreter nominiert wurde.

Zu Beginn gab es kurze Impulsreferate die sich im Spannungsfeld zwischen Behauptungen der verantwortlichen Wiener Politiker und Realität bewegten:
  1. Kurzreferat zu den Flugrouten:  Ausgangspunkt war die von der Flughafenhotline immer wieder behauptete windbestimmte Notwendigkeit einer Abflugroute über Liesing, die sich an Hand des Pistenbelegungsplans der Austro Control klar wiederlegen läßt.So ist diesem zu entnehmen, dass gerade dann, wenn am Flughafen Schwechat die meisten Flugzeuge starten wollen, sowohl bei starken Südostwind noch bei Nordwestwind keine Starts über Liesing vorgesehen sind. Das bedeutet, dass es keine verkehrsmäßig oder technische Notwendigkeit gibt, über Liesing zu starten - erst recht nicht bei Windstille.  
  2. Kurzreferat zum Thema Fluglärm und dessen Messung: Ausgangspunkt waren Briefe und öffentliche Behauptungen von Umweltstadträtin Mag. Sima und des Bundesumweltamts, die Gemeinde Wien hätte der Flugroute über Liesing nur zugestimmt, wenn es dadurch zu keiner messbaren Lärmbelastung kommt. Lärmmessungen des Flughafens die sich jedes Jahr in einen eigenen Evaluierungsbericht finden, scheinen Behauptung zu stützen dass das auch der Fall ist, während die vielen Beschwerden und 10.000 Unterschriften gegen die Flugroute über Liesing das Gegenteil belegen. Als Erklärung wurde zuerst einmal der Unterschied zwischen dem was offiziell nach dB(A) gemessen wird und dem tatsächlichem Lärm an Hand eines Hörbeispiels präsentiert, das die verharmlosende Wirkung einer Messung nach dB(A) eindrucksvoll demonstriert. Danach konnte auch der Zusammenhang zwischen unvollständiger Erfassung des Fluglärms durch den Flughafen und den unrealistisch niedrigen Ergebnissen der Flughafenmessungen aufgezeigt werden. Eine enstprechende Hochrechnung zeigt hingegen einen gesundheitlich mehr als bedenklichen Dauerschallpegel von mehr als 43 dB(A).
  3. Kurzreferat zum Thema Fluglärm und Gesundheit:  Am Beispiel Bluthochdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen wurde auf die schädliche Wirkung von Fluglärm und auf die mit der Flugroute über Liesing zu  erwartenden unnötig Erhöhung der Gesundheitskosten um 3,75 Mio alleine für Schlaganfälle hingewiesen, welche die Allgemeinheit belasten. Dass die Verlegung von Flugrouten auf das dichtest besiedelte Liesing einzigartig sein dürfte und entgegen dem internationalen Trend zur Reduktion der Anzahl der vom Fluglärm betroffenen Menschen erfolgte, widerspricht dem volkswirtschaftlichen Hausverstand - Motto  "Wien ist anders!"? 
Aus den ersten Stellungnahmen der anwesenden Parteienvertreter war ersichtlich, dass alle drei Politiker die Einstellung der Flugrouten über Liesing fordern.

Von Herrn LA Mahdalik gab es die glasklare Aussage, dass seine bereits seit vielen Jahren mehrfach in Presseaussendungen, aber auch in der Wahlwerbung auf den Punkt gebrachte Forderung nach Einstellung der Flugrouten über Liesing auch der Parteilinie der gesamten FPÖ entspricht.

Herr LA Maresch von den Grünen präsentierte zuerst einmal die anderen Forderungen der Grünen rund um die Fluglärmproblematik wie eine absolutes Nachtflugverbot und eine absolute Deckelung des gesamten Flugverkehrs am Flughafen Wien Schwechat. Dazu verwies er auch auf die zahlreichen Anträge welche die Grünen im Sinne der Fluglärmbetroffen gestellt hatten, beispielsweise den nach Erweiterung des Flugbeschränkungsgebiets auf Liesing - womit über Liesing nicht mehr gestartet werden würde. Zur Frage der Problematik der Flugrouten über Liesing, war von ihm zu hören, dass es Parteilinie der Grünen ist, dass Flugrouten über wenig bis nicht bewohnten Gebiet gehen sollten - womit klar sein dürfte, dass sich an der langjährigen Forderung der Grünen nach Einstellung der Flugrouten über Liesing nichts geändert hat.

Von Herrn BV-Stv. Paleta von der ÖVP war zu hören, dass seine auch schriftliche Forderung "weg mit den Flugrouten über Liesing" von der Landespartei abgesegnet wurde, und dass auch der Wirtschaftsprecher der Wirtschaftspartei die BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" politisch unterstützt. Behauptungen es müsse über Liesing geflogen werden, um den Flugbetrieb ordnungsgemäß aufrecht zu erhalten, bezeichnete er als "Lavendel". Weiters verwies er auf sein bereits recht erfolgreiches parteiinternes Lobbying.

Schwerpunkt der zahlreichen Fragen aus dem Publikum war, ob die Austro Control in Österreich tatsächlich alles darf und warum ohne Notwendigkeit über Liesing gestartet wird. Weiters wurde auch auf das Sicherheitsrisiko von Flugrouten über dicht besiedeltes Gebiet hingewiesen und dass zur Frage eines Flugzeugabsturzes auf Wiener Gebiet vom Wiener Bürgermeister nur lapidar auf die Wiener Feuwehr hingewiesen wurde. Auch die Frage ob hier nicht auch juristisch oder mit Demonstrationen gegen die Flugrouten vorgegangen werden sollte, wurde diskutiert.

Zur weiteren Entwicklung des Flughafens Wien Schwechat wurde von Herrn LA Maresch von den Grünen eine Eindämmung des Flugverkehrs gefordert. Die FPÖ schlägt einen mitteleuropäschen  Zentralflughafen in der kleinen ungarischen Tiefebene mit einer Anbindung durch Hochgeschwindigkeitseisenbahnen vor. Herr BV-Stv. Paleta verwies darauf, dass ähnlich der Donau auch der Flughafen soweit reguliert werden muss, dass ein gedeihliches Nebeneinander möglich ist.

Im Publikum gab es ziemliches Unverständnis über die Abwesenheit der SPÖ bei der Podiumsdiskussion. Auch dass Verkehrsministerin Bures die Austro Control offensichtlich nicht dazu anleitetet, die Interessen der Bevölkerung entsprechend zu berücksichtigen, wurde offen kritisiert.

Neben anderen Emissionen des Flugverkehrs war auch der krebserregende Feinsstaub Thema. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass die durch den Flughafen Wien verursachte Partikelanzahl in der gleichen Größenordnung liegt, wie jene des gesamten PKW Verkehrs in ganz Wien und Niederösterreich zusammen.

Die 3. Piste und deren - insbesondere bei Beibehaltung der Flugrouten über Liesing -  massive Auswirkungen auf Liesing wurde ebenfalls diskutiert. Grüne und FPÖ lehnen die 3.Piste ab, Herr BV-Stv. Paleta von ÖVP hofft auf einen Bescheid im UVP-Verfahren, der seine Lebensqualität nicht weiter beeinträchtigt.

27.8.2010 Im 23. Bezirk werden 30.000 Einladungen zur Podiumsdiskussion verteilt
In Mauer und Alt-Erlaa wurde bereits mit der Verteilung von rund 30.000 Einladungen begonnen. Die Einladungen werden in den Bezirksteilen Mauer, Kalksburg, Rodaun,  Liesing, Atzgersdorf, Erlaa, Siebenhirten und Teilen von Inzersdorf verteilt.
Diejenigen, welche keine Werbung in ihrem Briefkasten wollen, können sich die Einladung auch als PDF herunterladen.

Für die Podiumsdiskussion selbst gibt es bereits definitive Zusagen der 3 Oppositionsparteien, während es vom Wiener Bürgermeister noch keine Antwort auf die direkt an ihn gerichtete Anfrage gibt, wer für die SPÖ an der Diskussion teilnehmen wird.

22.8.2010 exemplarische Auswertungen der Flugspuren verdeutlichen die fehlende Notwendigkeit über Liesing zu starten

Nicht nur der von der Austro Control selbst gestaltete Pistenplan zeigt, dass es keine kapazitätsmäßige oder windmäßige Notwendigkeit für die Startroute über Liesing gibt. Auch eine exemplarische Auswertung an Hand der Flugspuren der Austro Control verdeutlicht, dass es problemlos möglich sein sollte, den Flugverkehr so zu lenken, dass damit deutlich weniger Menschen vom Fluglärm betroffen wären.

So zeigen die Flugspuren für Sonntag, den 15.8.2010, dass zwischen 7 Uhr und 8 Uhr in der Früh neun (dröhnende) Starts die über das dicht besiedelte Liesing geflogen wurden, während auf der zur Entlastung Wiens aus Steuergeld mitfinanzierten 2. Piste (16/34) weniger als zehn Landungen und 2 Starts stattgefunden haben.

Flugspuren verdeutlichen freie Kapazität auf der zur Entlastung Wiens gebauten 2. Piste

Selbst für den Laien scheint es naheliegend, dass auf dieser 2. Piste noch die Möglichkeit bestehen müsste, zwischen den Landungen auch noch weitere Starts über weitgehend unbesiedeltes Gebiet einzuschieben. Tatsächlich gehen Insider in diesem Zusammenhang von 45 - 55 Flugbewegungen aus, die auf einer Piste untergebracht werden können, wenn auf dieser gleichzeitig gestartet und gelandet wird.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass unnötigerweise gerade über eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Österreichs gedröhnt wird, war der letzte Donnerstag. Auch hier wurde in der Erholungsphase am Abend alleine zwischen 20:00 und 21:00 zehnmal direkt über Liesing gestartet, obwohl auf der zur Entlastung Wiens gebauten 2. Piste mit nur 23 Landungen in dieser Zeit noch mehr als ausreichend Kapazität zur Verfügung stand. Es wäre also problemlos möglich gewesen, die Starts Richtung Tschechien und die Slowakei mit einem großen Bogen um Wien herum Richtung Norden zu führen, statt unsinnigerweise über den dicht besiedelten Süden Wiens zu fliegen.

Diese beiden Beispiele verdeutlichen, wie leicht es eigentlich möglich wäre, die Anzahl der vom Fluglärm betroffenen Menschen drastisch zu reduzieren. 

7.8.2010 Liesing ohne verkehrstechnische Notwendigkeit vom Fluglärmterror betroffen
Der Pistenbelegungsplan der Austro Control bestätigt, was mit der Materie vertraute Personen wie Piloten schon länger vermuten. Bei der für die Flugrouten über Liesing immer wieder behauptete kapazitätsmäßigen Notwendigkeit handelt es sich augenscheinlich um einen Schmäh!

Denn gerade dann, wenn die meisten Flugzeuge in kurzer Abfolge starten (überwiegend Depatures), sieht der Pistenbelegungsplan der Austro Control bei starkem Wind keine Abflüge über Liesing vor. So soll bei Ost/Südostwind auf der Piste 16 nach Süden gestartet werden und bei West/Nordwestwind sind die im Pistenbelegungsplan in Klammern angeführten Flugrouten von der Piste 34 aus zu fliegen. Das betrifft alle 4 Flugrouten (LEDVA, MIKOV,KOVEL, LANUX), die direkt über Liesing verlaufen und zu Grenzübergabepunkten in Tschechien und der Slowakei geführt werden.

Hingegen werden laut Pistenbelegungsplan bei Windstille (Calm) - also bei verkehrstechnisch noch weitgehend vernachlässigbarem Wind - die Flugrouten LANUX und KOVEL von der Piste 29 über Liesing geführt, während dafür andere Destinationen nicht von der Piste 29 sondern von der Piste 34 aus beflogen werden. Gleichzeitig wird über den Norden Wiens gelandet - als möglichst eng um Wien herumgeflogen.
Verwendung der Startrouten wenn überwiegen gestartet wird, zeigt fehlende kapazitätsmäßige Notwendigkeit über Liesing zu starten
Dazu findet sich auch im Diskussionsforum Austrian Aviation Net bereits 2008 ein entsprechender Expertenbeitrag, der beschreibt, dass aus Kapazitätsgründen bei Nordwestwind Starts Richtung Tschechien und Slowakei auf der Piste 34 (und damit nicht über Liesing) geführt werden,  um eineinhalb Pisten für den Start verwenden zu können. Umkehrschluss: die 2004 eingeführte Ausweitung der Flugrouten über Liesing dient also nicht der Kapazitätserweiterung.

Dass ausgerechnet bei vernachlässigbarem Wind dann doch über Liesing gestartet wird, zeigt, dass die 2004 nach Liesing verlegten Flugrouten ein politisch verursachtes Problem sind, für das es keine verkehrstechnische Rechtfertigung gibt. Vielmehr wurden hier unter dem falschen Vorwand der Kapazitätsoptimierung die berechtigten Interessen der Bevölkerung an der Vermeidung unnötiger Lärmbelastung dem Verlangen der Airlines nach Profitoptimierung geopfert.

Für die 2004 angeblich aus Kapazitätsgründen benötigte zusätzliche Flugroute über Liesing dürfte es auch eine Alternative über weitgehend unbesiedeltes Gebiet gegeben haben

Dass die Flugroute über Liesing den Politikern von der Austro Control angeblich als einzige mögliche Option verkauft wurde, den Bereich der für Startrouten von der Piste 29 auszuweiten, fügt sich nahtlos ins Bild. Dabei reicht jedoch ein Blick auf die auch im Internet verfügbaren Flugroutenkarten aus, um zu sehen, dass es eine Alternative mit um Größenordnungen weniger Betroffenen am südöstlichen Rand der schon existierenden Flugrouten geben dürfte. Diese dürfte aber von den Beamten der Austro Control nicht einmal geprüft worden sein.
Flugroutenverschiebung nach Liesing - ungeprüfte Alternativen im Südosten
Je mehr sich Behauptungen über die nur mit der Flugroute über Liesing erreichbare Kapazität und nicht vorhandene Lärmbelastung als Fiktion heraustellen, desto vehementer ist die Einstellung der Flugrouten über Liesing zu fordern!

18.7.2010 Dröhnende nächtliche Überflüge über dem dicht besiedelten Liesing
Weckflüge mitten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit bis zu 77 Dezibel(!) lassen sich nicht nur mit Hilfe der Lärmmessungen der BI "Liesing gegen Fluglärm" objektiv nachweisen, sondern auch an Hand der Flugspuren der Austro Control bestätigen.
Dröhnende Überflüge um 0:30 und 0:55

Sowohl um 0:30 als auch um 0:55 wurde über dichtest besiedeltem Gebiet gestartet und dabei erheblicher Lärm produziert, der viele Menschen aus dem Schlaf gerissen haben dürfte.
Flugspuren bestätigen Nichteinhaltung der Nachtflugregelung
Dass es sich bei den nächtlichen Überflügen nicht um Notfälle gehandelte haben dürfte, geht alleine schon daraus hervor, dass es sowohl um 0:30 als auch um 0:55  über Liesing gestartet wurde.  Es sei denn, man ginge davon aus, dass jedes Gewitter einen Notfall darstellt, der es erlaubt, mitten in der Nacht über dichtest besiedeltes Gebiet zu dröhnen. Würde man eine solche Sichtweise auf das Autofahren anwenden, so dürfte bei einer Sperre eines Autobahnabschnitts auf der Umfahrung selbstverständlich auch dann Tempo 130 gefahren werden dürfen, wenn die Straße mitten durch ein Ortsgebiet durchgeht.

Leider sind dröhnende Überflüge in der Nacht kein Einzelfall: Insbesondere rund um 22h wird häufig über Liesing geflogen. Generell ist die auf Wien-Liesing angewandte Nachtflugregelung, in der fälschlicherweise davon ausgegangen wird, dass Flugzeuge ab 2 oder 3km Höhe keine merkbare Lärmbelästigung mehr darstellen und daher in dieser Flughöhe über dicht besiedeltes Gebiet geflogen wird, völlig unzureichend, die Bevölkerung vor dem besonders gesundheitsschädlichen nächtlichen Fluglärm zu schützen. Daher ist hier ein absolutes Nachflugverbot zu fordern!

1.7.2010 Monatliches Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm" zum Informationsaustausch
Beim sommerlichen Treffen im Gastgarten des Gasthaus Brandauers waren die Berichte über die Besprechung mit Herrn Gemeinderat Valentin und die Podiumsdiskussion im Cajetan-Felder Institut Hauptthema. Weiters ging es auch um die Eckpunkte der noch zu erstellenden Einladungen für die Veranstaltung am 8. September zu der die BI "Liesing gegen Fluglärm" alle politischen Parteien nach Liesing einlädt.

Eine positive Überraschung waren auch die in ganz Wien verschickten FPÖ Wahlkampf Broschuren, in denen das Thema Fluglärm an sehr prominenter Stelle platziert ist und in denen die SPÖ aufgefordert wird, die Einstellung der 2004 über den Westen Wiens gelegten Flugschneise auf Schiene zu legen. Dass Grüne und ÖVP bereits die gesundheitsschädliche Wirkung von Fluglärm und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen für dicht besiedelte Gebiete, in den Wahlkampf eingebracht haben, lässt darauf hoffen, dass hier auch seitens der Verantwortlichen endlich Konsequenzen gezogen werden. Hier sind konkrete Schritte Richtung Einstellung der Flugroute über Liesing gefordert,  Versprechen alleine sind wenig hilfreich!


23.6.2010  Podiumsdiskussion „Flughafen Wien - Guter Nachbar oder Störenfried?“ Gegenwart und Zukunft
Bei der trotz eines spannenden Fußballspiels gut besuchten Veranstaltung im alten Wiener Rathaus wurde nicht nur über den Flughafen und die Fluglärmproblematik sondern auch die Rolle der Politik diskutiert. Aufhorchen lies eine Aussage von Senator Fritz Svihalek (Stadtrat für Umwelt- und Verkehrsagenden a.D.), dass Beamte der Austro Control mit Vorschlägen wie das Fluglärmproblem entschärft werden kann, mehr als zurückhaltend sind und daher hier auch das Management in die Pflicht genommen werden müsse. Eine Erfahrung die sich mit der Flugroutenverschiebung nach Liesing deckt, für die entsprechende Alternativen mit um Größenordnungen weniger Betroffenen von der Austro Control nicht einmal geprüft worden sein dürften.

Ein weiteres Thema war auch, dass eine intelligente Flugroutenführung, die zu einer Minimierung der Anzahl der Betroffenen führt, keine Arbeitsplätze kostet und die durch Fluglärm verusachten Gesundheitskosten senkt. Daraus ergibt sich in Zeiten knapper Budgets die Forderung, dicht besiedelte Gebiete- wann und wo immer möglich - zu umfliegen.

12.6.2010 Infoveranstaltung der BI "Liesing gegen Fluglärm" am Maurer Berg
Infoveranstaltung am Maurer Berg
Die Infoveranstaltung am Rande des "Tages der Artenvielfalt" hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits Interesse, Zustimmung und die Unterstützung für unser Anliegen von vielen Menschen, die am Weg zur Großveranstaltung auf das Thema Fluglärm und Gesundheitsgefährdung angesprochen wurden. Andererseits die ablehnende Haltung der Wiener Stadtregierung, die das von ihr geschaffene Problem möglichst zu ignorieren versucht.
 
Ein Beispiel: Trotz polizeilicher Anmeldung wurde uns von der MA-49 die Verteilung von Informationen auf jenem Teil der Kalksburger Strasse untersagt, der als Forststrasse deklariert ist. Ein bürokratischer "Kraftakt", der wiederum von einem Passanten wie folgt kommentiert wurde: "Das Imperium schlägt zurück!".

Dass Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima auch am Rückweg von ihrer Veranstaltung im Unterschied zum niederösterreichischen Umweltlandesrat Dr. Pernkopf nicht einmal bereit war, Informationsmaterial zum Thema Fluglärm entgegenzunehmen, war trotzdem irgendwie erstaunlich. Hatte doch gerade sie den Liesingern versprochen, dass es durch die neue Flugroute zu keiner zusätzlichen Lärmbelastung kommen wird.  Leider löst sich das Fluglärmproblem nicht dadurch, dass man dieses konsequent ignoriert. So führt Fluglärm selbst im Schlaf zu einem Anstieg des Blutdrucks.
 
Obwohl nicht offizieller Teilnehmer am Tag der Artenvielfalt dürfte es der BI "Liesing gegen Fluglärm" ganz gut gelungen sein, auf die Zerstörung des Naherholungsgebiets durch die seit 2004 aus politischen Gründen nach Liesing verlegten Flugrouten aufmerksam zu machen. Denn die Luftballons mit den Slogans "Lebensqualität statt Fluglärm!" und "5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!" waren auf Großveranstaltung allgegenwärtig (siehe Foto).
 
Stellt sich die Frage, wann man seitens der Politik endlich reagiert und der volkswirtschaftliche Hausverstand zum Durchbruch kommt! Denn minimal kürzere Flugrouten für die Airlines können einfach nicht wichtiger sein, als die Lebensqualität und Gesundheit von 100.000 Betroffenen. 

Postings zum Thema "Wiener Stadtregierung vermarktet Erholungsgebiet statt es vor Fluglärm zu schützen" im Forum...

10.6.2010 Zerstörung des Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiets Liesing durch Fluglärm
Die beeindruckende Artenvielfalt der Tiere und Pflanzen am Maurer Berg ist seit 2004 um eine Artenvielfalt verstärkt worden, die man weder im dicht besiedelten Liesing noch im angrenzenden Naherholungsgebiet als erwünscht betrachten kann - so führen rund 40 Starts pro Tag direkt über Liesinger Gebiet zu einem unzumutbaren und gesundheitsschädlichen Gedröhne.

Gut besuchte Informationsveranstaltung am Mauerer Hauptplatz Unartenvielfalt
Beeindruckende Artenvielfalt am Maurer Berg In einem Landschaftsschutzgebiet unerwünschte Artenvielfalt

Auch die Wiener Umgebungslärmschutzverordnung legt das Landschaftsschutzgebiet Liesing als ruhiges Gebiet fest, für das die Summe aller Schallquellen einen Schwellenwert von 50 dB Lden und
40 dB Lnight nicht übersteigen darf. Entsprechend der Lärmstörwirkung von Fluglärm wären um 10-15 Dezibel niedrige Werte zu fordern, die aber seit der Flugroutenverlegung 2004 mit  einem Lden von rund 45 dB so gut wie täglich massiv überschritten werden. Da hilft es auch nicht, wenn Fluglärm auf Grund der Bundeskompetenz von der obigen Regelung explizit ausgenommen ist - eine widmungsgemäße Nutzung des Naherholungsgebiets Liesing wird dadurch trotzdem verunmöglicht!

Postings im Forum...

Nachdem es unmöglich ist, das Landschaftsschutzgebiet und die über 100.000 von der Flugroute über Liesing betroffenen Menschen umzusiedeln, sind die entsprechenden Flugrouten abzusiedeln bzw. einzustellen!

29.5.2010
Informations- und  Protestveranstaltung der BI "Liesing gegen Fluglärm" gegen das unnötige Verlärmen eines ganzen Bezirks
Gut besuchte Informationsveranstaltung am Mauerer Hauptplatz

Auch dieses Mal haben wieder zahlreiche Fluglärmbetroffene aus der Umgebung die Gelegenheit genutzt, sich am Maurer Hauptplatz über Ursachen und Auswirkungen des Fluglärms in Liesing zu informieren. Aus den vielen Gesprächen lassen sich zwei immer wieder kehrende  Diskussionspunkte herausfiltern:
Kein Diskussionsthema war hingegen die Gesundheitsschädlichkeit des Fluglärms, diese scheint vielmehr Teil des Allgemeinwissens geworden zu sein.

26.5.2010 Monatliches Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm" zum Informationsaustausch
Themen beim gut besuchten monatlichen Treffen der BI-Liesing waren:

11.5.2010 Vortrag von Prof. Greiser und Podiumsdiskussion zum Thema Gesundheitsrisiko Fluglärm
Schwerpunkt des Vortrags von Prof. Greiser waren die Gesundheitsauswirkungen des nächtlichen Fluglärms. Dass Fluglärm unter Tags genauso als gesundheitsschädlich einzustufen ist, wurde an den gezeigten Daten über Brustkrebs deutlich. So steigt das Brustkrebsrisiko mit jedem Dezibel Tagfluglärm stärker als bei nächtlichem Fluglärm. Eine Tatsache, die auch für Depressionen und Schlaganfälle bei Frauen festgestellt wurde. Eigentlich nicht wirklich erstaunlich, da sich statistisch gesehen Frauen länger am Wohnort aufhalten als Männer.
 
Die Parallelen beim Umgang mit dem Gesundheitsrisiko Fluglärm erinnern an das Thema Passivrauchen: Trotz des erwiesenen Erkrankungsrisikos (plus 20-40%) wurde die Tatsache von der Raucherlobby jahrzehntelang verneint bzw. von der Politik als Panikmache abgetan. Nun liegen die Erkrankungsrisiken bei Fluglärm weit höher als beim Passivrauchen.  Bei der Veranstaltung war man sich darüber einig, dass konsequenterweise auch möglichst unbesiedeltes Gebiet geflogen werden! Damit stellt sich einmal mehr die Frage, wann die Verantwortlichen auch beim Thema Fluglärm bereit sind, auf den volkswirtschaftlichen Hausverstand zu hören und somit unnötig hohe Gesundheitskosten vermeiden?
 
In der Diskussion hat der Umweltsprecher der Wiener Grünen, GR Mag. Maresch, wiederholt betont, dass die Absiedlung der Flugroute über Liesing, die 2004 überfallsartig über 100.000 Betroffene verlegt wurde, eine Kernforderung der Grünen ist und bleibt. Laut Maresch steht diese Forderung bei möglichen Koalitionsverhandlungen mit der Wiener SPÖ an oberster Stelle und nicht zur Disposition!
 
Auch am Podium vertreten war Prof. Kundi, welcher im Auftrag des BMVIT eine Studie erarbeitete, welche in der Folge von Minister Bures als Basis zum Entwurf "Luftverkehr-Imissionsschutzverordnung" diente. Angesprochen darauf, dass die hohen Lärmpegel welche er in seinem Gutachten vorschlägt, die kognitive Entwicklung von Kindern nachweislich beeinträchtigt, sagte der Prof., dass damit eben die Schulen konsequenterweise abzusiedeln seien. Im persönlichen Gespräch stellte sich dann auch heraus, dass sich Prof. Kundi vom Auftraggeber BMVIT falsch interpretiert fühlt und dass ein Gutachten mit Empfehlungen für deutlich niedrigeren Fluglärm seiner Meinung nach sinnlos gewesen wäre, da es vom Auftraggeber "schubladisiert" worden wäre.

2.5.2010 
Diskussion über die neuerliche Flugroutenverschiebung nach Liesing
Immer wieder erreichen die BI "Liesing gegen Fluglärm"  Fragen von Betroffenen zu den neuen Flugrouten über Liesing und dazu was von den Antworten des Flughafens und des Liesinger Bezirksvorstehers Herrn Wurm zu halten ist, in denen behauptet wird, dass die neuen Flugrouten nichts anderes wären als eine Aufsplittung der schon früher verwendeten Flugroute STO4C in die Flugrouten LEDVA2C und MIKOV3C.

Der Aussage  der  Flughafenhotline "Am 27. August 2009 (also vor mittlerweile 8 Monaten) wurde die SID STO4C durch die beiden Abflugstrecken LEDVA2C und MIKOV3C ersetzt" sind folgende Fakten gegenüber zu stellen:
Zu der Aussage der Flughafenhotline „Es gibt dadurch keine negativen Auswirkungen für die Bevölkerung, da die Lage der Strecke unverändert geblieben und die Anzahl der LFZ auf dieser Strecke gleichgeblieben, bzw. derzeit sogar geringer geworden ist.“ ist  anzumerken:
Es entsteht also einmal mehr der Eindruck, dass die Aussagen des Flughafens und seiner Vertreter dazu dienen sollen, das wahre Problem, welches der Flugverkehr in Liesing verursacht, zu verharmlosen. Und von der Einhaltung der Versprechen, dass es durch die Flugrouten über Liesing auf Dauer weder zu einer merkbaren noch einer messbaren Lärmbelastung kommen wird, scheint man auch nichts mehr wissen zu wollen.

21.4.2010 Neuerliche Verlagerung von Flugrouten auf dicht besiedeltes Gebiet! - Dialog ohne Kommunikation?
Die BI "Liesing gegen Fluglärm" ist Hinweisen von Betroffenen nachgegangen, wonach seit einiger Zeit "anders" geflogen wird und stellte Erstaunliches fest: Man fliegt nun nach Südwesten, um nach Nordosten  zu kommen! Zu diesem Zweck  wurden Flugrouten, welche früher direkt nach dem Start nach Norden über die Felder abbogen, ausgerechnet auf das dicht besiedelte Liesing verlagert. Beachtlich sind hier nicht nur die unnötig hohen Gesundheitskosten, die vermeidbare Überflüge über dicht besiedeltem Gebiet mit sich bringen, sondern auch der erhebliche Umweg, den die Airlines dafür in Kauf nehmen müssen.

MIKOV2C und LEDVA1C nach Rechtskurve von der Piste 29 MIKOV3C und LEDVA2C nach Linkskurve von der Piste 29
LEDVA und MIKOV mit Rechtskurve LEDVA und MIKOV mit Linkskurve
Quelle: www.flugspuren.at 2009 Quelle: www.flugspuren.at 2010
 
Die genauere Betrachtung bringt die Ignoranz und Abgehobenheit der Verantwortlichen zu Tage: Es gab keinerlei Information an die betroffenen Bürger, keine mediale Information, von einer UVP nicht zu reden. Dies ist als wiederholter Nachweis zu verstehen, dass es für die Anrainer des Flughafens keinerlei Rechtssicherheit gibt - wer heute nicht betroffen ist, kann also morgen bereits unter einer Flugroute aufwachen!
 
Aber auch die Position des Fluglärmvertreters der Rathauspartei bekommt hier einen schalen Beigeschmack - hatte dieser doch jahrelang erklärt, dicht besiedelte Gebiete im Süden Wiens durch eine Rechtskurve von der Piste 29 entlasten zu wollen. Tatsächlich wurde nun das Gegenteil davon umgesetzt. Dass so etwas nicht ohne die Zustimmung des Vertreters Wiens im Dialogforum möglich sein dürfte, ist nahe liegend. Jedenfalls helfen den Betroffenen weder immer wiederkehrende Verweise auf die formale Unzuständigkeit der politisch mächtigsten Gemeinde Österreichs noch auf die Implementierung einer Lärmgebührenordnung weiter, die keinen Einfluss darauf nimmt, wo oder wann geflogen wird.
 
Alles in allem drängt sich für die BI "Liesing gegen Fluglärm" und die Betroffenen damit der Schluss auf, dass die Fluglärmlobbyisten einen Dialog führen, welcher keiner Kommunikation mit den Bürgern bedarf.

Presseaussendung

21.4.2010 
Monatliches Treffen zum Informationsaustausch 
Das gut besuchten Treffen diente ausführlichen Diskussion der neuesten Entwicklungen. Schwerpunkt war die erfreuliche mediale Präsenz des Themas Fluglärm in Liesing (ORF, Heute, Krone, Kurier...) und die Abschätzung der gesundheitsschädlichen Dauerschallpegel, wo unterschiedliche Ansätze zu übereinstimmenden Ergebnissen geführt haben. Weiters wurden die nächsten Informationsveranstaltungen geplant.

17.4.2010 Informationsveranstaltungen mit Wiedererkennungswert
Informationsveranstaltung beim Merkur in der BreitenfurterstrasseUnter ungewohnt kondensstreifenfreien und ruhigen Himmel fand die erste heurige Informationsveranstaltung der parteiunabhängige Bürgerinitiative "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" beim Merkur in der Breitenfurterstrasse statt.  Aus zahlreichen Reaktionen wurde klar, dass die Bürgerinitiative bereits einen bemerkenswerten Wiedererkennungswert erreicht hat. Und dass Fluglärm krank macht, dürfte mittlerweile auch einer breiten Masse bekannt sein.  

7.4.2010 Am Sonntag nach der Zeitumstellung wurden unnötig viele Menschen durch dröhnenden Fluglärm gewecktDröhnende Überflüge ab 7:15 (physiologisch gesehen bereits ab 6:15)
Dröhnende Überflüge Sonntag früh sind in Liesing leider nichts ungewöhnliches. Besonders schlimm ist das aber nach der Umstellung auf die Sommerzeit, die ja nicht zufällig von Samstag auf Sonntag erfolgt. Statt die "gestohlene" Stunde in der Früh durch längeren Schlaf kompensieren zu können, wurden die Liesinger von dröhnenden Überflügen ab 7:15 geweckt - physiologisch betrachtet also bereits um 6:15!

Dass es dafür nicht die geringste erkennbare Notwendigkeit  gab, belegt wieder einmal die Auswertung der Flugspuren:
Unterm Strich ergibt sich das folgende Bild: die im Zusammenhang mit der Zeitumstellung besonders gesundheitsschädlichen Weckflüge, erfolgten ohne die geringste erkennbare Notwendigkeit ausgerechnet so, dass möglichst viele Menschen davon betroffen waren. Ein weiteres Beispiel dafür, wie die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung systematisch den Interessen der Luftverkehrslobby geopfert werden.

Einzige Abhilfe ist die Verlegung der Flugrouten auf möglichst unbesiedeltes Gebiet - also eine volkswirtschaftlich sinnvolle Optimierung der Flugrouten nach Anzahl der Betroffenen und nicht so wie in der Flughafen-Mediation nach dem Shareholder-Value für die Flughafenaktionäre!
Weckflüge über das dicht besiedelte Liesing ohne Notwendigkeit

25.3.2010 Treffen zum Informationsaustausch und zur Aktionsplanung
Nach dem Austausch über aktuelle Themen wurde eine ganze Reihe von Infoveranstaltungen vor den Sommerferien beschlossen. Für den Herbst wollen wir die Wiener Politiker zu einer Podiumsdiskussion nach Liesing einladen. Weiters wurden noch einige Änderungen am überarbeiteten Informationsblatt über den gesundheitsschädlichen Fluglärm in Liesing diskutiert, welches in größerer Stückzahl gedruckt werden soll.

11.3.2010 Überflüge über dicht besiedeltes Gebiet sind volkswirtschaftlich unsinnig und gesundheitspolitisch unverantwortlich
Flugrouten im Süden Wiens verlaufen über dichtest besiedeltes GebietIn Deutschland ist es jetzt "amtlich". Fluglärm in der Umgebung des Flughafens Köln-Bonn erhöht das Erkrankungsrisiko dramatisch. Dass das in den betroffenen Gebieten rund um Wien Schwechat ähnlich sein wird, leugnen wohl nur mehr eingefleischte Fluglobbyisten.

Eine genauere Berechnung kann nur mit einer gleichartigen Studie für den Flughafen Wien erreicht werden. Für eine erste Abschätzung der zusätzlichen Krankheitsfälle reicht aber die Übertragung der Greiser Studien. Bei rund 100.000 betroffenen Menschen in Liesing und den direkt angrenzenden Gebieten in Wien und Niederösterreich ist entsprechend dem ermittelten Risiken u.a. mit 50 zusätzlichen Schlaganfällen pro Jahr zu rechnen.

Dabei macht nicht nur das persönliche Schicksal betroffen. Es entstehen auch beträchtliche Kosten für das von der Allgemeinheit finanzierte Gesundheitssystem. Multipliziert man beispielsweise die bekannten durchschnittlichen Kosten pro Schlaganfall von rund 75.000 Euro mit der Anzahl der 50 zusätzlichen Schlaganfälle, so kommt man alleine dafür auf rund 3,75 Millionen Euro pro Jahr. Vermeidbares Leid und Kosten, die der Verlegung der Flugrouten auf das dicht besiedelte Liesing zuzuschreiben sind.

Daher sind nicht nur Austro Control und Infrastrukturministerium, sondern auch das Gesundheitsministerium dringend gefordert, zu den Flugrouten über Liesing volkswirtschaftlich sinnvollere und gesundheitspolitisch verträglichere Alternativen zu finden bzw. zu verordnen.  

Zum Lesen und Weitergeben gibt es eine Zusammenfassung als PDF mit dem Titel "Jetzt ist es amtlich: Fluglärm macht krank".  Eine entsprechende Presseaussendung der parteiunabhängigen BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" wurde von Gemeinderat Mahdalik einmal mehr mit der Forderung nach Rücknahme der im Jahr 2004 eingerichteten Flugschneise über dem 23. Bezirk unterstützt.

Die Ablehnung der Übertragbarkeit der Studie auf Liesing durch Herrn Gemeinderat Valentin mit dem Argument, die Studie habe sich (nur) mit nächtlichem Fluglärm auseinandergesetzt erweckt den Eindruck, dass sich Herr Gemeinderat Valentin bisher auch nur mit der Überschrift der Studie auseinandergesetzt hat. Andernfalls sollte er wissen, dass die die stärkste Risikoerhöhung für Schlaganfälle und Depressionen im Zeitfenster von 6-22 Uhr gefunden wurde und eine Beschränkung auf nächtlichen Fluglärm als Gesundheitsrisiko dem Problem Fluglärm nicht gerecht werden kann. Abgesehen davon gibt es in Wien kein absolutes Nachtflugverbot sondern nur eines für Landungen auf der Piste 11. Behauptungen, in Wien werden die WHO Grenzwerte eingehalten, die auf einer nicht nur laut WHO für Fluglärm ungeeigneten Messung nach dBA beruhen, sind wertlos. Diese und andere Verharmlosungen werden von den Fluglärmbetroffenen über die Grenzen Wiens hinaus als Provokation aufgefasst - Diskussion

Eine Video-Interview zur Studie und deren Übertragbarkeit von Prof. Dr. Greiser findet sich auf  You Tube

1.3.2010 Fluglärm macht krank - auch die Liesinger und ihre Nachbarn
Die neuesten Untersuchungen von Prof. Greiser über die Gesundheitsschädlichkeit von Fluglärm am Flughafen Köln-Bonn, die auf den Daten von 1,020 Millionen Versicherten gesetzlicher Krankenkassen beruhen, sind jetzt offiziell vom deutschen Bundesumweltamt publiziert worden. Die Ergebnisse zeigen für Herz- und Kreislauferkrankungen einen linearen Anstieg des Erkrankungsrisikos ab einem mit 35,25 dBA recht niedrigen 24-Stunden-Dauerschallpegel  Bei Frauen sind die Erkrankungsrisiken für Depressionen signifikant erhöht. Eine auf die gleiche Art durchgeführte Auswertung, welche die signifikante Erhöhung des Risikos für Krebserkrankungen ab 35,25 dB(A) Fluglärm Dauerschallpegel nachweist, ist bisher aus politischen Gründen nicht offiziell veröffentlicht worden.

Die Ergebnisse der Studien lassen sich am besten als einfache Balkengrafiken zusammenfassen.
Signifikante Erhöung der Risiken durch Fluglärm an ausgewählte schwere Krankheiten zu erkranken Mit jedem Dezibel Fluglärm über einem 24-Stunden-Fluglärm-Dauerschallpegel von 35,25 dBA, steigt das Risiko für eine Reihe von schweren Erkrankungen. Ausgewählte Krankheitskategorien aus den Studien von Prof. Dr. Greiser, Werte für Betroffene ohne die Möglichkeit der Finanzierung von Schallschutz durch den Flughafen.

Überträgt man die Erkenntnisse von Prof. Greiser auf Liesing, so erhält man ein beunruhigendes Bild über die Auswirkungen der seit 2004 überfallsartig auf dicht besiedeltes Gebiet verlegten Flugrouten. Eine Erhöhung mit fatalen Auswirkungen auf die Bevölkerung: So steigt das Erkrankungsrisiko durch Fluglärm bei Frauen und Männern
Bei Frauen steigt das Risiko
Signifikante Erhöung der Risiken durch Fluglärin in Liesing an ausgewählte schwere Krankheiten zu erkranken

Die seit 2004 überfallsartig auf das dicht besiedelte Liesing verlegten Flugrouten verursachen einen 24-Stunden-Fluglärm-Dauerschallpegel von 40,8 dBA (Durchschnitt 6 verkehrsreichste Monate), also 5,55 dBA über der Schwelle von 35,25 dBA. 


Eine genauere Abschätzung kann nur mit einer gleichartigen Studie für den Flughafen Wien erreicht werden. Laut persönlicher Empfehlung von Prof. Greiser sollte dabei der Fluglärm auch nach dBC erfasst werden.

17.2.2010 Monatliches Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
Neben den Ereignissen der letzten Monate wurden die Auswirkungen von Fluglärm auf die Gesundheit der Liesinger und ihrer Nachbarn diskutiert. Neu ist in diesem Zusammenhang eine weitere Studie von Prof. Greiser, deren offizielle Veröffentlichung nicht zuletzt deshalb zurückgehalten werden dürfte, weil daraus hervorgeht, dass Fluglärm  über 40 dB(A) auch das Risiko für Brustkrebs signifikant erhöht. Umgelegt auf die derzeitige Fluglärm-Situation in Liesing bedeutet das eine statistische Erhöhung der Anzahl der von Brustkrebs Betroffenen um ein Drittel gegenüber der Situation vor der überfallsartigen Verlegung der Flugrouten auf dieses dicht besiedelte Gebiet.

In diesem Zusammenhang drängt sich auch die Kostenwahrheit beim Flugverkehr als Thema auf, was gerade im Zusammenhang mit der Budgetkonsolidierung und möglichen Steuererhöhungen an Brisanz gewinnt. Dass der Flugverkehr zum Unterschied von der Bevölkerung von Mehrwerts- und Mineralölsteuer befreit ist, hat weder etwas mit Verteilungsgerechtigkeit noch mit sozialer Umverteilung zu tun - zumindest nicht mit der von oben nach unten.

Das nächste Treffen findet am 18.3.2010 statt,  für den 10.4.2010 ist bereits eine öffentliche Infoveranstaltung geplant.

12.2.2010 Wirtschaftssprecher der ÖVP setzt sich für Fluglärmbetroffene ein - Ablehnung der Verordnung des BMVIT quer durch alle Parteien
Mit dem bekannten und engagierten Abgeordneten zum Nationalrat, Herrn Dkfm. Dr. Günter Stummvoll, hat die parteiunabhängige BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"  einen weiteren prominenten Unterstützer in Liesing gefunden. Zuletzt hat er die fundierte Stellungnahme gegen die gesundheitsschädliche "Verordnung des Infrastruktur- und Lebensministeriums zur Luftverkehr-Immissionsschutzverordnung – LuIV vom 16.12.2009." durch 
tatkräftig unterstützt.

Die Verordnung wird aber auch von der Arbeiterkammer und den 
Umweltanwaltschaften aller Bundesländer und den anderen Parteien abgelehnt. So kritisiert die FPÖ diese als Skandalverordnung und die Grünen haben eine eigene Stellungnahme abgegeben. Sogar die Wiener SPÖ hat sich gegen die extrem hohen Grenzwerte ausgesprochen, die sich auch im ersten Teilrückzieher von Frau Bundesministerin Bures wieder findet.  Trotzdem verdient die Verordnung damit aber noch immer die Note "Nicht Genügend". Denn 54 dB(A) Dauerschall Fluglärm sind  eindeutig gesundheitsschädlich und können daher nicht per Verordnung für zumutbar erklärt werden. Und die überhöhten Grenzwerte sind ja nicht der einzige Punkt, in denen die Verordnung den Flugverkehr statt die Betroffenen schützt.

Aus dem Büro des Umweltministers gibt es in der Zwischenzeit erste Stellungnahmen aus denen hervorgeht, dass u.a. die Spitzenpegelkriterien für die Nacht, Zeitpunkt der Reduktion der "Immissionsschwellenwerte" und die Höhe des Irrelevanzkriteriums zur Diskussion gestellt werden sollen.

9.2.2010 Stadtkonferenz des Dialogforums
Bei dieser Stadtkonferenz des Dialogforums ging es in 1. Linie um die Frage der Notwendigkeit der Flugrouten über Liesing. Ausgangspunkt war ein nach der letzten Stadtkonferenz erstelltes Dokument, in dem an Hand der Flugspuren versucht wurde, die Notwendigkeit der zahlreichen Überflüge im Laufe eines Tages über das dicht besiedelte Liesing auf Alternativen zu prüfen. Dieses Dokument wurde bereits im Juni 2009 an Austro Control, Gemeinde Wien und Flughafen verschickt, ist also keineswegs neu. Auch die Darstellung von Herrn Gemeinderat Valentin, dass darin der Austro Control vorgeworfen wird, den Mediationsvertrag nicht einzuhalten, findet sich darin nicht. In dem Dokument wurde aber festgestellt, dass die Notwendigkeit für die zahlreichen Überflüge über Liesing in keinem konkreten Beispiel  feststellbar war und die Nachtflugregelung offensichtlich die Interessen des Flugverkehrs höher bewertet als die der Bevölkerung.

Seitens der Austro Control wurde dieses Dokument erst nach 8 Monaten, dafür aber um so heftiger, kritisiert. Dazu wurde von der ACG bei der Stadtkonferenz erklärt, dass die vielen Startrouten von der Piste 29 deshalb notwendig seien, um in Spitzenzeiten die mit der Piste 29 mögliche Maximalkapazität zu garantieren und dass in den anderen Zeiten mangels Flexibilität dann von der Piste 29 auch über Liesing geflogen werden müsse. Folgt man den technisch nicht nachvollziehbaren Aussagen der Austro Control, so wären einige zusätzlichen Slots (Start- und Landemöglichkeiten) am Flughafen Wien, die derzeit nur in den Spitzenzeiten benötigt werden, Grund genug, um über Liesing zu fliegen. Auf Vorschläge eines Piloten für Alternativen wurde nicht eingegangen, dazu ist aber noch ein Gespräch geplant. Dass die Nachtflugregelung die Liesinger nicht vor nächtlichen Überflügen schützt, wurde damit begründet, dass man den Fluglinien keine so langen Umwege zumuten könne.

Zur Frage des Antrags, von der Piste 29 mit einer Rechtskurve über die ÖMV/Borealis zu starten, sei nur bekannt, dass es hier keine Zustimmung des Ministeriums gebe, eine schriftliche Begründung aber trotz angeblicher täglicher Bemühungen von Herrn GR Valentin nach wie vor fehle.

Von Herrn GR Valentin kam einmal mehr die Aussage, wie wichtig der Flughafen für die Wirtschaft und den Tourismus sei.  Das Gegenbeispiel Zürich, wo die Pleite der  Swiss Air zu deutlich weniger Flügen geführt hat, die Anzahl der Arbeitsplätze und die Wirtschaftsleistung im Großraum Zürich im gleichen Zeitraum aber trotzdem gestiegen sind, wurde vom Vertreter des Flughafens einfach für falsch erklärt.

Laut Herrn Gemeinderat Valentin hätte es die Flugroute über Liesing ohnehin geben müssen, weshalb die Gemeinde Wien dieser zugestimmt habe. Diese Demonstration der Machtlosigkeit gegenüber den Wünschen des Flughafens durch einen "Sozialdemokraten" Valentin, lässt darauf schließen, dass man im roten Wien einen Rückschritt in eine Zweiklassengesellschaft in Kauf nimmt. Dazu passt das beharrliche Schweigen von Umweltstadträtin Mag. Sima zu diesem Thema ebenso, wie die in einem Vortrag von Ministerialrat DDr Zulinsky vom BMVIT geäußerten Ideen, dass es unter den Flugrouten zur Verslumung kommen wird.

Laut dem Vertreter des Flughafens lagen die Flugbewegungen letztes Jahr in Liesing praktisch gleich hoch wie im Vorjahr. Dass von einem Rückgang der Flugbewegungen um knapp 10% in Liesing nichts zu bemerken war, ist also kein Wunder.

Ebenfalls angesprochen wurden die Lärmmessungen nach dB(C), deren grundsätzliche Sinnhaftigkeit nicht mehr bestritten wurde, für die aber gesetzliche Grenzwerte fehlen. Weiters wurde auch die noch unveröffentlichte Studie von Prof. Greiser andiskutiert.

29.1.2010 Einstellung der Flugrouten über Liesing ist im Sinne eines echten Luftverkehr-Immissionsschutz 
Denn alleine schon auf Grund der ab 40 dB(A) Dauerschall einsetzenden gesundheitsschädlichen Wirkung ist der Flugverkehr auch noch 20-30 km vom Flughafen entfernt so zu führen, dass möglichst wenige Menschen in ihrer Gesundheit beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund ist auch die Einstellung der seit 2004 überfallsartig nach Liesing verlegten und der Umgebungslärmrichtlinie der Europäischen Union widersprechenden Flugrouten über Liesing zu fordern. Die vollständige Stellungnahme zur in Begutachtung befindlichen Luftverkehr-Immissionsschutzverordnung der parteiunabhängigen BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" wurde mit dem eindringlichen Ersuchen die darin angeführten Fakten und Studien im Detail zu prüfen und zu würdigen per email und Fax an die zuständige Abteilung im BMVIT übermittelt.

Weitere Stellungnahmen die sich gegen die geplante Verordnung aussprechen gibt es unter anderen auch von anderen BIs und der grünen Bundespartei. Aber auch das Umweltministerium ist mit der von der Luftfahrtabteilung im Infrastrukturministerium ausgearbeiteten Verordnung, welche die Luftfahrt statt die Bürger schützt, nicht zufrieden und hat eine ganze Liste von Änderungswünschen.

28.1.2010 Bundesumweltamt lehnt Verordnungsentwurf des BMVIT klar ab
Das Umweltbundesamt hat zum Entwurf der LuIV eine Stellungnahme abgegeben. Hauptkritikpunkte sind vor allem die Höhe der Schwellenwerte und das mit der Verordnung festgelegte Irrelevanzkriterium von 2 dB. Einer Zustimmung zur Verordnung in der vorliegenden Form durch den Umweltminister fehlt also die fachliche Grundlage. Auf der Homepage des Bundesumweltamts ist auch zu lesen, dass das Erkrankungsrisiko für Herz- und Kreislauferkrankungen bereits ab Fluglärmbelastungen von 40 Dezibel ansteigt. Gesundheitsschädlichen Fluglärm über 40 dB(A) Dauerschall für zumutbar zu erklären, erscheint daher hochgradig unlogisch.

27.1.2010 Auch Gutachten im Auftrag des BMVIT zeigt Unsinnigkeit und Gesundheitsschädlichkeit der darin empfohlenen Grenzwerte
Zu der kurz vor Weihnachten in Begutachtung gegebenen Verordnung des Infrastrukturministeriums existiert auch ein Gutachten, welches von Umweltmedizinern der Universität Wien erstellt wurde. Das Gutachten und die darin empfohlenen Grenzwerte widersprechen sich aber. So wird im fachlichen Teil des Gutachtens darauf hingewiesen, dass die Störwirkung von Fluglärm am besten durch die C-bewertete Lärmkurve also Grenzwerte nach dB(C) wiedergegeben wird (Abschnitt 3.5.8 Seite 16), während eine Empfehlung für Grenzwerte nach dB(A) abgegeben wird. Weiters ist auch aus dem Gutachten auch erkennbar, dass die abgegebenen Empfehlungen gesundheitsschädlich sind. Wie gesundheitsschädlich diese wirklich sind, wird aber erst klar wenn man die im Gutachten verwendete Orginalliteratur zum Bluthochdruck liest und deren Angaben in der zentralen Tabelle des Gutachtens einträgt:
Tabelle 8 des Gutachtens im Auftrag des BMVIT zeigt gesundheitsschädliche Grenzwerte, die noch deutlicher werden, wenn man die Werte aus der Originalliteratur einträgt
Abenteuerlich erscheint aber auch, wie aus der Tabelle 8 im Abschnitt 5.1.7 ab Seite 72 Empfehlungen für Grenzwerte abgeleitet werden. Da wird die Studie von Eriksson,2007 welche den Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und Fluglärm an Hand von 24 Stundenwerten größer bzw. kleiner 50 dB(A) Dauerschall und nur für Männer untersucht hat, dazu verwendet um die HYENA Studie von Jarup, 2008 die sich mit dem Nachtfluglärm und den Auswirkungen auf Bluthochdruck ab 34 dB(A) beschäftigt hat, für irrelevant zu erklären. Dann wird nicht nur beim Dauerschall sondern auch bei den Spitzenschallpegel darüber hinweggesehen, dass die Studie von Eriksson gar nicht für nächtlichen Fluglärm erstellt wurde und auf Grund der Art der Auswertung gar keine Aussagen darüber treffen kann, ob Fluglärm nicht auch schon unter 50 Dezibel gesundheitsschädlich ist. Das mit dem nochmals um 2 Dezibel erhöhten Grenzwert kein vernünftiges Durchschlafen mehr möglich ist, geht sogar aus der Tabelle des Gutachtens hervor.

Genauso unwissenschaftlich liest sich die Ableitung der Empfehlung für den Fluglärm unter Tags. Hier werden einfach 10 dB(A) zum vorher ermittelten Grenzwert für Nachtfluglärm addiert, obwohl aus der in der Tabelle angeführten Studie mit bereits 25% Belästigten nur 52 statt 62 dB(A) Dauerschall für Fluglärm unter Tags ermittelt wurde. Dass bereits ab 45 Dezibel nur noch eine durchschnittliche kognitive Entwicklung von Kindern möglich ist d.h. Fluglärm bereits darunter negative Auswirkungen hat, wird an der Stelle des Gutachtens, wo es um die Empfehlung geht, einfach ignoriert, ist aber aus der Tabelle eine Seite davor ersichtlich.

Dass auch das Gutachten die eigene Empfehlung auf Seite 73 bereits 2 Seiten weiter hinten kritisiert, erweckt den Eindruck, dass auch die Autoren des Gutachtens die empfohlenen Werte für bedenklich halten und die in der Verordnung stehenden Werte für zumutbaren Fluglärm bereits vor der Erstellung des Gutachtens von der Flugverkehrslobby festgelegt wurden.  Gesundheitsschädlichkeit war dabei offensichtlich kein Kriterium. Eine Festlegung der Grenzwerte für Fluglärm, wie sie im Entwurf der Verordnung des Infrastrukturministeriums stehen, lässt sich durch das Gutachten jedenfalls nicht rechtfertigen. Insbesondere im Licht der letzten Studienergebnisse von Prof. Greiser, welche wesentlich besser abgesichert sind, als die meisten wenn nicht alle bisherigen Studien und welches die Schädlichkeit von Fluglärm bereits ab 40 bzw. 32,25 dB(A) Dauerschall nachweist, wäre das in Kraft setzen der Verordnung in der vorliegenden Form umwelt- und gesundheitspolitisch grob fahrlässig. Das gilt auch für eine ganze Reihe anderer Punkte in der geplanten Verordnung, die statt die Bürger vor dem Flugverkehr den Flugverkehr vor den Bürgern schützen soll.

24.1.2010 Flugspuren zeigen auf - Fluglärmterror über den dicht besiedelten Liesing ohne technische Notwendigkeit
Eine Überlagerung Flugspuren  für die Starts- und Landungen am 22.1.2009 zwischen 14 und 15 Uhr zeigt, dass es sich hier um eine verkehrsarmen Zeiten gehandelt hat, in der also ohne nachvollziebare Notwendigkeit über Liesing gestartet wurde. 

22.1.2010 Starts und Landungen zwischen 14h und 15h
Bei 11 Landungen pro Stunde sollte es eigentlich kein Problem sein, beispielsweise auf der Piste 34 mit einer Rechtskurve Richtung Nordwesten über weitgehend unbesiedeltes Gebiet zu starten. Stattdessen wurde aber 4 Starts über das dicht besiedelte Liesing durchgeführt (betroffener Bereich rot umrandet) - unter anderem wurden damit 100.000 Menschen dem Lärm eines 400t schweren chinesichen Frachtflugzeugs ausgesetzt, welches über Liesing noch nicht einmal 2km Höhe erreicht hatte.

Diese Beispiel zeigt wieder einmal, wie einseitig der Flugverkehr am Flughafen Wien auf die Interessen der Fluglinien abgestimmt ist. Denn weniger Aufwand bei der Austro Control bedeutet weniger Arbeitsplätze bei der Austro Control und damit geringere Kosten für die Fluglinien.

Das gilt auch für die Flugroute über Liesing als ganzes. Denn leichte Vorteile für die Airlines wie kürzere Flugrouten und der Aufbau nicht benötigter Kapazitätsreserven rechtfertigen noch lange nicht, dass die Lebensqualität von 100.000 vor 2004 nicht vom Fluglärm Betroffenen zerstört wird und der Allgemeinheit entsprechend hohe, aber leicht vermeidbare Gesundheitskosten (Studie von Prof. Greiser mit dem Titel "Tödlicher Lärm" im Spiegel) aufgebürdet werden.

Daher sind hier dringend klare Regelungen zum Schutz der Bevölkerung vor der Willkür des Flugverkehrs erforderlich, zu denen auch der Entzug der Genehmigung für die Flugroute über Liesing gehört!


23.1.2010 Dröhnende Überflüge auf der Flugroute über Liesing - von Einhaltung der Versprechen der Wiener Stadtregierung keine Spur
Weckflüge, dröhnende Überflüge im Minutentakt bis in den späten Abend, der tägliche Mittagsangriff mit schwer beladene Interkontinentalflugzeugen nach New York, Washington und Toronto und zuletzt ein chinesisches Frachtflugzeug nach Frankfurt über dem dicht besiedelten Liesing machen wieder einmal klar, was die Flugverkehrslobby von volkswirtschaftlichen Überlegungen und Rücksichtnahme auf die Allgemeinheit hält.
22.1.2010, 14:50 - laut dröhnende Jade Cargo 747F ER über Liesing
Davon dass es durch die 2004 überfallsartig nach Liesing verlegte Flugroute zu keiner zusätzlichen merk- oder messbaren Lärmbelastung kommen sollte, ist in dem Wohngebiet von 100.000 Menschen noch immer nichts zu merken. Doch für die heurigeWien-Wahl zählen nur noch überprüfbare Tatsachen, denn realitätsferne und nicht annähernd eingehaltene Versprechen helfen genauso wenig, wie jahrelange Realitätsverweigerung.

22.1.2010 Beinahezwischenfall über Liesing?
Die zwei Flugzeuge, die sich am 12.10.2010 um 15:30 mit erstaunlich geringen vertikalen und zeitlichen Abstand über Liesing entgegen gekommen sind, sind auch in den überlagerten Flugspuren sichtbar (roter Pfeil neben aufsteigenden startenden Flugzeug, blauer Pfeil neben landenden Flugzeug). Diese Bilder bestätigen den Eindruck, dass die Flugrouten über Liesing keinen besonderen Beitrag zur Sicherheit des Flugverkehrs leisten.
 
sich bedrohlich kreuzende Überflüge am Rande des dicht besiedelten Liesings
 
Auch wenn eine entsprechende Anfrage an die Austro Control vom 14.1.2010 nach mehr als einer Woche noch immer unbeantwortet ist, zeigt der Vorfall, dass kreuzende Flugbewegungen auch ohne offensichtliche Notwendigkeit erfolgen. Und warum sich kreuzende Überflüge gerade am Rande des dicht besiedelten Liesings über hügeligem Gebiet sicherer sein sollen, als über flachen und nur sehr dünn besiedelten Gebiet nördlich von Wien, ist ebenso wenig erkennbar, wie der Grund dafür, dass ausgerechnet über dichtest besiedelten Gebiet gestartet und gelandet wird. Aber vielleicht gibt es hier ja auch einen Zusammenhang mit dem permanenten Personalmangel bei der Austro Control?

6.1.2010 Infrastrukturministerium hat einen Entwurf für gesundheitsschädliche Fluglärmzumutbarkeitswerte in Begutachtung gegeben.
Kurz vor Weihnachten hat das Infrastrukturministerium eine Verordnung in Begutachtung gegeben, in der die künftigen Zumutbarkeitswerte für Fluglärm festgelegt werden. Nicht nur, dass diese Grenzen auf einer für Fluglärm ziemlich ungeeigneten Bewertung nach dB(A) beruhen, werden damit auch die bereits bekannten medizinischen Kriterien für die Gesundheitsgefährdung durch Fluglärm bei Weitem überschritten. 

Wert Zumutbar laut geplanter Verordnung - Gesundheitsschädlichkeit / Empfehlungen Maximalwert WHO 

LAeq Tag

62 dB(A) (Jahresdurchschnittswerte)

signifikante Erhöhung des Risikos für verschiedene Krankheiten wie Schlaganfälle und Depressionen ab 40 dB(A) (neueste Studie Prof. Greiser, sechs verkehrsreichste Monate), nur noch durchschnittliche kognitive Entwicklung bei Kindern bei 45 dB(A)

LAeq Nacht

52 dB(A) 

(Jahresdurchschnittswerte)

Laut WHO bereits moderate Effekte im Bereich 30 dB(A) - 40 dB(A), als allgemeiner Grenzwert gilt 40 dB(A), wobei für Fluglärm entsprechend der Art des Lärms niedrigere Grenzwerte gelten müssten (Tageswerte)

LAmax

6 mal 71 dB(A)  (Jahresdurchschnittswerte)

Laut WHO maximal 60 dB(A), wobei für Fluglärm entsprechend der Art des Lärms niedrigere Grenzwerte gelten müssten

Bei Überschreitung sind auf Kosten des Flughafens Schallschutzfenster einzubauen, danach oder bei Weigerung des Besitzers diese einzubauen gilt der Fluglärm als zumutbar. Wer sich im Freien aufhält, ist somit selber schuld.

Weiters scheint es damit möglich, den Fluglärm durch Flughafenausbauten alle 5 Jahre um 2 Dezibel zu steigern, ohne dass eine Überschreitung der Zumutbarkeit vorliegt - obwohl das beinahe einer Verdoppelung der Überflüge entspricht.

Sollte beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie bis zum 29. Jänner 2010 keine Stellungnahme einlangen, wird (dort) davon ausgegangen, dass gegen den Entwurf keine Bedenken bestehen.

Kommt die Verordnung in der eingereichten Form, wäre damit ein weiterer Schritt Richtung hemmungsloser Zerstörung der Lebensqualität und Gesundheit durch Fluglärm gesetzt. Denn was genehmigt oder verordnet ist, wird - wie am Beispiel der Flugrouten über Liesing zu sehen ist - von der Flugverkehrslobby auch ohne Rücksicht auf die Interessen der Allgemeinheit (aus)genutzt.

16.12.2009
Gesundheitsschädlichkeit von Fluglärm erneut bestätigt - Flugrouten über Liesing gesundheitsschädlich
Eine Zusammenfassung einer noch unveröffentlichten Studie von Prof. Greiser mit dem Titel "Tödlicher Lärm" im Spiegel macht darauf aufmerksam, dass Fluglärm bereits ab 40 dB(A) statistisch nachweisbar zu Gesundheitsschäden führt. Statistische Auswertungen der Lärmmessungen der BI-Liesing am Maurer Berg zeigen: dieser Wert wird in Liesing beinahe täglich überschritten, insbesondere in den Abendstunden, wodurch auch jene stark betroffen sind, die woanders arbeiten, sich aber in Liesing vom Arbeitsalltag erholen wollen. Fluglärm bis 22h beeinträchtigt aber auch regelmäßig die Nachtruhe! Leserbrief in der Kronenzeitung

Überschreitungen von 40 dB(A)
Auch ein unlängst von VCÖ publizierter Artikel mit dem Titel auch "leiser" Lärm ist gefährlichbestätigt die Aussage von Univ.-Prof. Hutter, dass es keine Grenze gibt, unter der Fluglärm unbedenklich ist. Weiters wird in dem Artikel auch auf die besonders unangenehmen Eigenschaften tieffrequenten Lärms hingewiesen, wie er für den Fluglärm in Liesing charakterisisch ist. Das tiefe Dröhnen lässt sich durch so genannte objektseitge Maßnahmen wie Schallschutzfenster nicht vernünftig  in den Griff bekommen. Die erfolgsversprechende Maßnahme ist daher der Ersatz von Flugrouten über dicht besiedeltes Gebiet durch Alternativen, bei denen möglichst über unbesiedeltes Gebiet geflogen wird.

Für die Flugrouten über Liesing gibt es diese Alternativen. Daher ist es alleine schon um die Gesundheitskosten zu senken, ein Gebot der politischen Vernunft, die seit 2004 überfallsartig nach Liesing verlegten Flugrouten wieder zurückzunehmen und sich auch für andere Flugrouten über dicht besiedeltes Gebiet Alternativen zu  überlegen, bei denen weniger Menschen vom Fluglärm betroffen sind!

1.12.2009 Verwirrspiele mit Fluglärmbetroffenen - Realitätsverweigerung für Fortgeschrittene
Auf die Presseaussendung der parteiunabhängigen "BI-Liesing gegen Fluglärm" am 9.11 in der Frage aufgeworfen wurde, ob die Betroffenen zu unbequem für den Dialog sind und deshalb aus der Stadtkonferenz ausgeladen worden sind, hat es auch eine ganze Reihe weiterer Reaktionen gegeben. So hat die FPÖ die Wiedereinladung der parteiunabhängigen "BI-Liesing gegen Fluglärm" und die 3. Piste gefordert. 

Die darauf hin von Herrn Gemeinderat Valentin verfassste Presseaussendung mit dem Titel Dialogforum Flughafen - SP-Valentin: "BI-Liesing ist weiterhin in der Stadtkonferenz vertreten"  und vom Flughafen-Dialogforum mit dem Titel Dialog hilft Flughafen-Anrainern weit über gesetzlichem Rahmen zeigen die bereits gewohnte Mischug aus Realitätsverweigerung und Verwirrspiel.

Eingeladen oder Nicht Eingeladen?
Im Fall der Presseaussendung von Herrn Valentin vom 9.12.2009 geht das Verwirrspiel ins Leere. – Die „BI Liesing gegen Fluglärm“ und die „BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste“ werden durch dieselben Personen repräsentiert, von denen niemand je eine Einladung zur Stadtkonferenz erhalten hat. Dass Herr Gemeinderat Valentin aus der Formulierung: „Da es sich um keine öffentliche Veranstaltung handelt, können nur jene Personen an der Sitzung teilnehmen, die auf meiner Einladung angeführt sind.“ den Schluss zieht, die BI „Liesing gegen Fluglärm“ sei in der Stadtkonferenz weiterhin vertreten, entbehrt daher ebenso der Realität, wie Valentins Aussage, dass es die von Herrn Gemeinderat Mahdalik thematisierten und mittlerweile von der Austro Control bestätigten nächtlichen Überflüge am 11.3.2009 nie gegeben hätte.

Auf eine entsprechende Presseaussendung der BI-Liesing und Forderungen der FPÖ und der Grünen nach Wiedereinladung der  „BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste“ in Stadtkonferenz und einer Lärmmessung, welche die Betroffenheit der BürgerInnen richtig wiedergibt, gab es auche eine Presseaussendung mit dem scheinbar erfreulichen Titel  SP-Valentin: "Zur Stadtkonferenz wurden und werden Vertreter aller Bürgerinitiativen eingeladen. Für jemanden, der die Fakten kennt, erscheint der Inhalt aber als ungebremste Fortsetzung der bereits bekannten Realitätsverweigerung:

Aussage Valentin Bekannte Fakten
Aus der Stadtkonferenz zum Dialogforum Flughafen ist keine Bürgerinitiative ausgeschlossen worden. Auch nicht die Bürgerinitiative 'Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste' Wie bereits oben stehend beschrieben,  hat von der „BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste“ niemand je eine Einladung erhalten, die Einschränkung auf  eingeladene war somit eine eindeutige Ausladung.
Der gestrige Termin der Stadtkonferenz musste übrigens abgesagt werden...Der einzige Vertreter des Flughafens war erkrankt. Üblicherweise gibt es mehrere Vertreter des Flughafens, auch dieses Mal waren 2 Vertreter des Flughafen eingeladen.
Zur nächsten Stadtkonferenz werden selbstverständlich wieder VertreterInnen aller Bürgerinitiativen eingeladen - wie auch in der Vergangenheit. siehe oben
Die Messeinheiten zur Schallmessung sind national und international von der WHO, der Europäischen Kommission und in österreichischen Gesetzen festgelegt."Es ist illusionär zu glauben, dass wegen und für Wien diese Regelungen geändert werden können. Es wäre wünschenswert, wieder zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren und sich nicht von parteipolitisch motivierten Vorwahlkämpfen leiten zu lassen", sagt Erich Valentin. Tatsächlich erklärt die WHO, dass die Lärmmessung nach dB(A) für tieffrequenten Lärm (wie in Flugzeugtriebwerke produzieren) ungeeignet ist und verweist auf eine Messung nach dB(C), was sich aber noch nicht in den gesetzlichen Vorgaben für die Lärmmessung von Fluglärm in Österreich niedergeschlagen hat. Die Weigerung   entsprechende Hörbeispiele in die Tagesordnung der Stadtkonferenz mitaufzunehmen dient jedenfalls nicht der sachlichen Diskussion.

Die von den Fakten völlig losgelöste Argumentation der Flugverkehrslobby zieht sich wie ein roter Faden durch die Fluglärmdebatte und gipfelt darin, dass den Betroffenen die Verlegungen von Flugrouten von der Flughafenhotline über das dicht besiedelte Liesing als Verbesserung verkauft wird. Leider gilt hier "Unwahrheiten ständig wiederholen macht sie nicht wahrer! (Zitat aus einer Presseaussendung von Herrn Gemeinderat Valentin)

Auch die Darstellung des Dialogforums in der Presseaussendung vom 9.10.2009 strotzt vor Aussagen, die diesen Verein als Freund und Helfer der Fluglärmbetroffenen erscheinen lassen. Ein Vergleich mit den Fakten zeigt hier ebenfalls ein Ausmaß an Beschönigung, dass einer Realitätsverweigerung gleich kommt:
Weiters fällt auch auf, dass der Autor den Betroffenen nicht zugesteht, gegen seine Ansichten zu argumentieren. Was Herr DI Hesina auch geflissentlich verschweigt, ist, dass die vom Flughafen bezahlte und von ihm geführte Organisation Dialogforum für den Beitritt die Unterzeichnung eines Maulkorbvertrags verlangt.

Solange die Flugrouten über dem dicht besiedelten Liesing nicht zurückgenommen werden, solange sind alle Aussagen des Dialogforums von Verbesserungen für Fluglärmbetroffene nur als hohle Phrasen einzustufen.

10.12.2009 Artikelsuchrätsel
Die Abend und Tagesausgabe der Kronenzeitung vom Donnerstag , 10. Dezember 2009 unterscheidet sich auf der Seite 22 in einem Artikel -  Welcher ist das?
Abendausgabe mit Artikel Fluglärmgegner ausgeladen Tagesausgabe mit Artikel über toten Jordanier
Abendausgabe Tagesausgabe
Lösung und Diskussion

7.12.2009  Dialogforum verweigert Dialog - Liesinger Fluglärmbetroffene wurden von Stadtkonferenz am 10.12. ausgeladen
Eine Anfrage an das Dialogforum Flughafen Wien betreffend der Aufnahme bestimmter Punkte in die Tagesordnung der nächsten Stadtkonferenz wurde mit der Ausladung aller nicht explizit eingeladenen Teilnehmer beantwortet. Für BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" und andere engagierte Fluglärmbetroffene heißt es also entgegen früheren Zusagen bei der Stadtkonferenz am nächsten Donnerstag "Bitte draußen bleiben!". Wie heißt es so schon auf der Homepage des Dialogforums dazu: Das Dialogforum ... setzt ... die Kommunikationskultur des Mediationsverfahrens fort. Dort wurde ja auch die Flugroute über Liesing in Abwesenheit eines Liesinger Vertreters beschlossen, die auch vertretene Gemeinde Wien hat die Lebensqualität im 23. Bezirk laut eines Mitarbeiters der Wiener Umweltanwaltschaft gegen ein Nachtflugverbot auf der Westeinflugsschneise getauscht.
 
Begründung für diese Dialogverweigerung durch das Dialogforum gibt es keine, es entsteht aber der Eindruck, dass man einer sachlichen Diskussion mit gut informierten Fluglärmbetroffenen ausweichen will. Symptomatisch dafür ist auch die Nichtaufnahme teilweise schon zugesagter Punkte in die Tagesordnung:
Demokratiepolitisch ist das jedenfalls ein weiteres Armutszeugnis für die Wiener Stadtregierung, die für diese "Ausladungen" verantwortlich zeichnet. Zuerst wurde seitens der Wiener Stadtregierung einer Flugroute über Liesing zugestimmt, dann Verbesserungen versprochen und nach einer nur kosmetischen Verbesserung im wesentlichen nur noch beschwichtigt statt gehandelt. Jetzt sind wir bei der aktiven Verweigerung des Dialogs mit den Betroffenen angelangt. Jene knapp 800 Liesinger welche erst unlängst eine Stellungnahme zum UVB-Verfahren des Flughafen Wiens unterschrieben haben, in dem die Betroffenen eine Einstellung der unsinnigen Flugroute über Liesing fordern, sind jedenfalls sicher nicht die einzigen, die sich von Dialogforum und den darin verstrickten Politikern für dumm verkauft vorkommen. Diskussion ...

Presseaussendung: Fluglärm-Betroffene zu unbequem für Dialog?

First they ignore you, then they laugh at you, then they fight you, then you win.” Mahatma Gandhi

7.12.2009  Weitere unterschriebene Stellungnahmen der  BI "Liesing gegen Fluglärm" zum ex-post Umweltverträglichkeitsbericht Flughafenausbau eingelangt
Auf Grund der schleppenden Zustelltung kommen viele an sich rechtzeitig unterschrieben Unterschriftenlisten erst nach dem 3.12 im Postfach der BI-Liesing. Insgesamt dürfte als mit 800 Unterschriften oder mehr zu rechnen sein.

3.12.2009
 
 765 unterschriebene Stellungnahmen der  BI "Liesing gegen Fluglärm" zum ex-post Umweltverträglichkeitsbericht Flughafenausbau im Infrastrukturministerium eingebracht
Ordner mit 765 Unterschriften und den Erläuterungen zur Stellungnahme wurden beim BMVIT abgegebenDie Stellungnahme gegen den rücksichtlosen Flughafenausbau hatten bis am Donnerstag den 3.12.2009 in der Früh bereits 765 engagierte BürgernInnen unterschrieben. Das so viele Liesinger und ihre Nachbarn die Stellungnahme gegen den rücksichtlosen Flughafenausbau und für die Rücknahme der Flugrouten über ihren dicht besiedelten Gebiet unterschrieben haben, zeigt nicht nur die enorme Betroffenheit durch Fluglärm in Liesing und Umgebung, sondern auch, dass die Liesinger nach wie vor nicht bereit sind, sich ihre Lebensqualität und Gesundheit zu Gunsten minimaler Vorteile für den Flugverkehr, zerstören zu lassen.

Zusammen mit den Unterschriftenlisten die beinahe einen ganzen Ordern füllen, hat die Bürgerinitiative BI "Liesing gegen Fluglärm" auch die gemeinsam erarbeiteten 39 Seiten an Erläuterung zur UVB Stellungnahme der BI  beim BMVIT abgegeben. Die wichtigsten Kritikpunkte am Umweltverträglichkeitsbericht des Flughafens sind:
  1. Der dröhnende basslastige Fluglärm startender oder weiter entfernter Flugzeuge wird bei den Berechnungen und Messungen des Flughafens weitgehend ignoriert  - dBA statt dBC  - Die Fluglärmwerte in Liesing sind im UVB schon alleine deshalb um mindestens 10 Dezibel niedriger als in der Realität
  2. bei den Berechungen des UVBs wird fälschlicherweise davon ausgegangen, dass Liesing flach ist - das verwendete Programm kennt keine Topographie - Geländehöhe und Verstärkung durch auflaufende Schallwellen, wie sie zumindest für Teile Liesing charakteristisch sind, werden ignoriert
  3. für die 2020 wurde unrealistischer Weise angenommen, dass über 43% der Flugzeuge deutlich leiser sind, allerdings nur wenn der Flughafen ausgebaut wird (Planvariante).In Nullvariante ohne Flughafenausbauten fliegen 2020 - seltsamerweise -  immer die alten lauten Flugzeuge. Die Steigerung des Fluglärms durch die Flughafenausbauten wird im UVB damit jedenfalls gezielt verharmlost. Es entsteht der Eindruck, dass die Autoren und/oder Auftraggeber des Umweltverträglichkeitsberichts glauben, Bevölkerung und Politiker unbeschränkt für dumm verkaufen zu können!
  4. Die Anzahl der Flugbewegungen ist in der Nullvariante höher als im Geschäftsbericht des Flughafens angesetzt, in der Planvariante niederer als in einer Studie der TU-Wien angesetzt. Damit werden nicht nur der Fluglärm sondern auch alle anderen Umweltprobleme, die der steigende Flugverkehr verursacht, unzulässig verharmlost, dass die Steigerung des Flugverkehrs im UVB nur einen Bruchteil der tatsächlich möglichen Steigerung ausmacht.  

Der Umweltverträglichkeitsbericht des Flughafens zeigt also nur, dass man es dort offensichtlich nicht für notwendig hält, sich ernsthaft mit dendurch den Flugverkehr verursachten Umweltproblemen auseinanderzusetzen. Auf Grund der zahlreichen Unterschriften und der aufgedeckten Schmähs ist allerdings zu bezweifeln, dass das weiterhin so durchgeht. Damit steigen aber auch die Chancen, dass die Forderungen nach lärmschonenden Fliegen und der Einstellung der Flugrouten über Liesing endlich ernst genommen werden müssen!

Dazu wurden die folgenden Anträge im „UVB-Verfahren“ gestellt:

Der Flughafen Wien AG und der Austro Control GmbH mögen die folgenden Auflagen erteilt werden:
•    ein Nachtflugverbot (im Raum Wien im Zeitraum zwischen 19h-9h)
•    ein generelles Startverbot über dicht besiedeltes Gebiet,
•    verpflichtende lärmschonende Anflugverfahren und
•    die Einstellung aller Flugrouten (Starts auf STO4C, LANUX1C, KOVEL1C, MOTIX1C, SNU2C usw. sowie Landungen), deren Lärmauswirkungen den Wiener Bezirk Liesing betreffen

1.12.2009 Infoabend im Gasthaus Brandauer 
Beim dem von 16 Teilnehmern besuchten Infoabend der BI-Liesing waren auch viele neue Gesichter zu sehen. Neben einen ausführlichen Vortrag zur Flughafenpolitik in Österreich, den Tricks der Flughafenlobby und den UVB-Bericht des Flughafens, war auch ausreichend Zeit für eine spannende Diskussion. Themen waren u.a. die Fragen, wie man sich gegen den unzumutbaren Fluglärm zu Wehr setzen kann und wie vom Fluglärmbetroffene von der Flughafenhotline auch noch für dumm verkauft werden.

24.10.2009 Wieder über 60 Stellungnahmen gegen Flughafenausbau auf Kosten der Liesinger bei Info- und Diskussionsveranstaltung  "5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!" beim Merkur Breitenfurter Strasse unterschrieben
Fotos der Infoveranstaltung vom 24.10.2009Bei der letzten Info- und Diskussionveranstaltungen wurden trotz des kalten Wetters wieder 65 Stellungnahmen zur nachträglichen Umweltverträglichkeitsprüfung des Flughafens von engagierten Bürgern aus  Liesing und den angrenzenden Gebieten unterschrieben. Ein klares Signal dafür, wie sehr die Menschen in Liesing und Umgebung die rücksichtlose und unnötige Verlegung von Flugrouten auf dicht besiedeltes Gebiet nervt.

11.11.2009 Treffen der BI Liesing gegen Fluglärm ab 19h
Beim trotz Schweinegrippegefahr recht gut besuchten Treffen wurden Möglichkeiten diskutiert,  weitere Stellungnahmen zu den Flughafenausbauten und der Forderung nach vernünftigeren Flugrouten zu sammeln. Geplant ist sowohl das Verteilen, als auch das Verschicken von Unterschriftenlisten und eine weitere Infoverannstaltung am Samstag den 21.11.2009 beim Merkur ab 9h. Weiters sind wir auf der Suche nach Geschäftslokalen, welche die Unterschriftenlisten auflegen möchten.

06.11.2009 Auswertung der Lärmmessungen am Nationalfeiertag zeigen weit über 100 laute Fluglärmereignisse und eine Überschreitung aller Grenzwerte
Die Auswertung der zahlreichen in Liesing am Nationalfeiertag hörbaren Starts zeigt die unzumutbare Belastung Liesings mit Fluglärm. Durch die Überlagerung der 3 Lärmmessstationen Maurer Berg, Maurer Berg 2 und Kadolzberg ist es möglich, Fluglärmereignisse mit sehr hoher Sicherheit als solche zu identifizieren. Diese sind als Lärmereignisse mit roten Kreis um die Spitze eingetragen:

Fluglärmterror am Nationalfeiertag

Die statistische Auswertung der Station Maurer Berg bestätigt die subjektiv wahrnehmbare, unzumutbare Belastung durch lauten Fluglärm ab 6h45:
Die Richtigkeit der Lärmmessung wird dadurch bestätigt, dass bei der einige hundert Meter entfernten Nachbarstation Maurer Berg 2 sehr ähnliche Werte gemessen wurden. Die Durchschnittswerte weichen hier mit 57,2 für den Tag bzw. 57,6 Dezibel nur um 1-2 Dezibel ab.

04.11.2009 Flugspuren für den Nationalfeiertag zeigen Beinahe-Abstürze und nicht existierende Flüge
Bei  einen Abgleich zwischen den Ergebnissen der Lärmmessung und den Flugspuren für den 26.10.2009 hat sich gezeigt, dass die aus Daten der Austro Control gespeisten und vom Flughafen betreuten Flugspuren offensichtlich falsch und unvollständig sind. Erstens fehlen einzelne Überflüge wie der um 14:37 und 14:58 über Liesing, die in den Lärmmessungen mehrerer unabhängiger Stationen sichtbar sind in den Flugspuren, was den Schluss nahe legt, dass es sich entweder um UFOs handelt oder dass die Flugspuren unvollständig sind. Zweitens zeigen die vorhandenen Flugspuren auch eine Reihe von Beinahe-Abstürzen, wie z.B. den um 14:49, wo das Flugzeug innerhalb weniger Sekunden von 10.000 Fuß (graue Linie im Detailbild) auf  1000-2000 Fuß (blaue Linie, 300-600m) herunterfällt. 
Sturzflug bei Laab im Wald
Nachdem es an diesem Tag eine ganze Reihe dieser plötzlichen Höhenänderungen gegeben hat, ist anzunehmen, dass es sich hier "nur" um einen Fehler in der den Flugspuren zu Grunde liegenden Datenbank handelt.

Die systematische Veröffentlichung falscher und unvollständiger Daten, erweckt jedenfalls den Eindruck, dass der Flughafen kein besonderes Interesse daran hat, die Bevölkerung über die tatsächlichen, nicht zuletzt durch den Ausbau den Flughafens und die Mediation verursachten Flugaktivitäten zu informieren. Weiters ist die Benutzeroberfläche nach wie vor recht hakelig, hier wäre eine ganze Reihe an  Optimierungen sinnvoll. Generell entsteht der Eindruck, dass das auch in diesem Zusammenhang praktizierte Abschieben von Verantwortung einer Behörde ACG auf eine Privatfirma FWAG wieder einmal dazu dient, die vom Fluglärm Betroffenen auszutricksen!

Davon abgesehen stellt sich die Frage, was im Falle eines tatsächlichen Absturzes - z.B. auf die Wohntürme von Alt-Erlaa - tatsächlich passiert und ob Flugsrouten über dicht besiedeltes Gebiet nicht unverantwortlich sind.

24.10.2009 Über 60 Stellungnahmen gegen Flughafenausbau auf Kosten der Liesinger bei Info- und Diskussionsveranstaltung  "5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!" am Maurer Hauptplatz unterschrieben
Fotos der Infoveranstaltung vom 24.10.2009Bei der letzten Info- und Diskussionveranstaltungen wurden trotz des kalten Wetters bereits über 60 Stellungnahmen zur nachträglichen Umweltverträglichkeitsprüfung des Flughafens von engagierten Bürgern unterschrieben. Unterschriftenlisten mit der Stellungnahme der BI Liesing gegen Fluglärm und eine Ausfüllhilfe sind jetzt auch elektronisch verfügbar. Ausgefüllte Unterschriftenlisten können beim nächsten Treffen am 11.11. um 19h im Gasthaus Brandauer am Mauer Hauptplatz, Gesslg. 4 abgegeben werden oder an das entsprechende Postfach der BI Liesing geschickt werden.

Damit hat die parteiunabhängige Bürgerinitative "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" ( BI "Liesing gegen Fluglärm") alleine 2009 bereits 9 Informations- und Diskussionsveranstaltungen in den verschiedensten Teilen Liesings durchgeführt. Die Schlussfolgerungen aus den unzähligen Gesprächen mit den Bürgern sind:
  1. Die meisten Menschen in Liesing empfinden den Fluglärm verstärkt als unzumutbare Belästigung. Von einem Rückgang des Flugverkehrs war in Liesing auch in diesem  Sommer nichts zu bemerken. 
  2. Aufreger Nr. 2 ist die Belastung mit gesunheitsschädlichem Feinstaub aus dem Flugverkehr.
  3. Weiters gibt es keine Verständnis für:
  4. Einsparungen bei den Airlines durch Verlegung von Flugrouten über Liesing sind für die Betroffenen unzumutbar und werden strikt abgehnt. 
  5. Vielmehr gibt es die Forderung, so zu fliegen, dass möglichst wenig Menschen von den negativen Auswirkungen des Flugverkehrs betroffen sind. Ein Blick auf die Landkarte verdeutlicht, dass es hier rund um den Flughafen genug Alternativen über wenig bis nicht besiedeltes Gebiet gibt.
 Als Konsequenz wird die Einstellung aller Flugrouten, die Liesing betreffen, gefordert.  Presseausendung 5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!

21.10.2009 Monatliches Treffen der BI-Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste

Thema war die Teilnahme am nachtträglich durchgeführtten UVP-Verfahren, zu der eine Stellungnahme ausgearbeitet wurde, in der die als Ausgleichsmaßnahme für die Zunahme des Flugverkehrs die Einstellung der Flugrouten über dicht besiedelten Gebieten insbesondere über Liesing gefordert wird. Weiters wurde beschlossen dafür bereits am Samstag mit dem Sammeln der Unterschriften zu beginnen.

15.10.2009 Nachträglicher Umweltverträglichkeitsbericht (ex-post-UVB) zum Flughafenausbau
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat das Infrastrukturministerium einen ex-post-Umweltverträglichkeitsbericht des Flughafens veröffentlicht. Damit holt der Flughafen die Umweltverträglichkeitsprüfung für die Ausbauten der letzten Jahre nach.

Da die Belastung Liesings direkt auf eine Kombination dieser Ausbaumaßnahmen und die ebenfalls damit in Zusammenhang stehende Verschiebung der Flugrouten zurückzuführen ist, plant die BI-Liesing von der Möglichkeit der Stellungnahme entsprechend ausgiebigen Gebrauch zu machen. Ein generelles Startverbot über dicht besiedeltes Gebiet und verpflichtende lärmschonende Landeverfahren wären sicher sinnvolle Ausgleichsmaßnahmen in Sachen Umweltschutz.

23.09.2009 Monatliches Treffen der BI-Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste
Beim gut besuchten Treffen gab es auch die Möglichkeit Herrn Gemeinderat Mahdalik über die Fluglärmsituation in Liesing zu informieren.  Thema waren auch die zahlreichen viel zu tiefen Überflüge über Liesing. Es wurde beschlossen Anfang Oktober eine weitere Informations- und Diskussionsveranstaltung zu veranstalten.

18.09.2009 Protestaktion gegen Fluglärm in Liesing im Wiener Gemeinderat
Transparente gegen Fluglärm über Liesing im Wiener Gemeinderat Der rücksichtlose Flughafenausbau zum Transitflughafen hat nicht nur zu einem Finanzskandal um den Skylink geführt.

Mit der Verlegung von Flugrouten auf das dicht besiedelte Liesing für die AUA hat man auch einen Umweltskandal geschaffen. Auf diesen hat die parteiunabhängige Bürgerinitiative "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" daher auch während der Skylink-Diskussion im Gemeinderat aufmerksam gemacht!

Der am Foto sichtbare stumme Protest war erst der  Anfang. Auf zwei weitere Transparente mit
"5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!"
und
"Fluglärm + krebserregender Feinstaub über Liesing
NEIN Danke!"

reagierte die Rathauswache dann mit einem verärgerten: "Das ist aber jetzt nicht mehr lustig!" Antwort, die auch im Gemeinderatssaal gut zu hören war: "Nicht mehr lustig ist es, seit 5 Jahren täglich überflogen zu werden!"

12.09.2009 Info- und Diskussionsveranstaltung  "5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!"  beim Merkur Breitenfurter Strasse
Zu Nordwestdestinationen muss nicht über Liesing geflogen werden, es kann auch über Felder geflogen werden!Bei der Infoveranstaltung am Samstag, den 11.09.2009, beim Merkur-Markt auf der Breitenfurter Strasse konnten sehr viele Menschen erreicht werden. So war es problemlos möglich in nur 3h um die 1000 Info-Folder und etwa 250 Presseaussendungen mit Einladung zum nächsten Treffen der BI  weiterzugeben. Überdurchschnittlich oft wurde der Wunsch geäußert, gegen den Fluglärm zu unterschreiben, was zeigt, dass das Problem Fluglärm unter den Fingernägeln brennt.
 
Das zentrale Thema war die steigende Belastung durch Fluglärm und die Gesundheitsgefährdung durch Feinstaub. Dabei fühlen sich die Bürger in Atzgersdorf wie auch in Mauer immer stärker betroffen und von den zuständigen Politikern völlig im Stich gelassen. Speziell die Zustimmung des Bezirksvorstehers Wurm zur Flugroute über Liesing stößt auf völliges Unverständnis!
 
Dass es sinnvolle Alternativen zu den Flugrouten über Liesing gibt, war für viele noch neu. Dabei genügt ein Blick auf die Landkarte und auf die vielen Felder nördlich, östlich und südlich des Flughafens. Diese würden sich bestens für alternative Flugrouten eignen.  Die Frage, warum nicht endlich so geflogen wird, dass um Größenordnungen weniger Menschen vom Fluglärm betroffen sind, müssen wir an die verantwortlichen Politiker, Manager und Beamten weiterleiten!
 
Liesing wartet seit 2004 auf eine Antwort und auf die Aufhebung der Flugrouten über dichtest besiedeltes Gebiet!

06.09.2009 Info- und Diskussionsveranstaltung "5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!"  beim Liesinger Naturlauf

Aus den bemerkenswert positiven Reaktionen und vielen Gespräche ist nicht nur hervorgegangen, dass die Arbeit der BI Liesing gegen Fluglärm schon recht bekannt ist, sondern auch dass der Fluglärm zunehmend nervt.

Viele Diskussionen gab es über die Notwendigkeit und Alternativen zu Flugrouten über Liesing, insbesondere warum sich dort ausschließlich Flugzeuge mit blauen Bauch tummeln. Dabei zeigte sich, dass die Betroffenen nicht verstehen warum bei Windstille oder Ostwind über sie geflogen wird. Auch die Landeanflüge waren ein wesentliches Thema.

Auf Grund dieser Tatsachen und auf Grund dessen, dass die AUA nicht mehr im österreichisches Eigentum steht, sind die Betroffenen der Meinung, dass die Flugrouten neu festzulegen sind. Wir verstehen darunter die klare Botschaft der Betroffenen an die Politik, endlich aktiv zu werden und werden versuchen das zu unterstützen.

03.09.2009 AUA Verkauf entzieht den Flugrouten über Liesing die Grundlage
5 Jahre gesundheitsschädlicher Fluglärmterror über Liesing sind genug! Presseaussendung der BI Liesing gegen Fluglärm

Die überfallsartige Verlegung der Abflugroute von Brunn/Gebirge nach Liesing, die zu zigtausenden neuen vom täglichen Fluglärmterror Betroffenen geführt hat, wurde immer mit der Förderung der damals noch österreichischen Fluglinie AUA begründet. Seit kurzem ist die AUA ein Teil des deutschen Lufthansa Konzerns, daher ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, diese und die anderen seit 2004 nach Liesing verlegten Flugrouten einzustellen.

Alternativen zu den demokratiepolitisch bedenklichen und volkswirtschaftlich unsinnigen Flugrouten über Liesing gibt es genug.
Denn die Startrouten über dem dicht besiedelten 23. Bezirk im Süden Wiens führen zu Flughäfen im Nordwesten. Zu diesen kann beispielsweise auch von der zweiten Piste (16/34) gestartet werden, die ja zur Entlastung Wiens mit Steuermitteln gebaut wurde. Die entsprechenden Flugrouten verlaufen über Felder, die weit außerhalb Wiens liegen, womit um Größenordnungen weniger Menschen vom Fluglärm betroffen sind, als im dicht besiedelten Liesing und den angrenzenden niederösterreichischen Gemeinden.

Auch Landungen über Liesing widersprechen dem Sinn der Luftverkehrsregeln und erfolgen ohne technische Notwendigkeit.

Die dauernde Belästigung durch Flugverkehr ist sogar laut einer groß angelegten Studie des deutschen Bundesumweltamts gesundheitsschädlich. Daher bedeuten weniger Betroffene eine deutliche Einsparung von Gesundheitskosten, die ja sonst von der Allgemeinheit zu zahlen sind. Auch eine angemessene Entschädigung der Fluglärmopfer, wie es sie in anderen Ländern bereits gibt, wäre für weniger Menschen leichter finanzierbar.

Gefälligkeiten für die Fluglinien dürfen nicht länger zu unnötig vielen vom Fluglärm Betroffenen führen. Ein Geschäftsmodell, in dem eine geringfügige Förderung des Flugverkehrs zu unzumutbaren Belastungen von 100.000en Dritten sowie des Steuerzahlers führt, ist, selbst wenn politisch verordnet, unmoralisch.

Zur Presseaussendung passende Videos dokumentieren den täglichen Wahnsinn:
Der tägliche AUA-Mittagsangriff
Fluglärm-Tagwache Sonntag früh in Liesing (so hört sich der Frühling in Liesing seit 2004 an)

30.08.2009 Trotz Alternativen - 86% aller Starts Richtung Nordwesten über das dicht besiedelte Liesing
Davon, dass dort geflogen werden soll, wo möglichst wenig Menschen vom Fluglärm betroffen sind, ist in Liesing seit 2004 bekanntlich nichts mehr zu bemerken.
 
Das Umweltdesaster, für welches die Flughafenpolitik der letzten Jahre verantwortlich ist, wird aber erst an Hand der Flugspuren so richtig transparent. So gingen beispielsweise am Mittwoch, den  26. August  54 Starts = 86% Prozent aller Starts Richtung Nordwesten längs über die Mitte des 23. Bezirk, während nur 9 Starts = 14% über die Flugrouten geführt wurden, bei der um Größenordnungen weniger Menschen betroffen sind.
Start nach Nordwesten zu 86% über Liesing, 14% über Felder
Möglicherweise  kostet die umweltschonendere Variante pro Passagier bis zu einem Euro mehr (pro Flug rund 100€) -  ein Betrag der eigentlich keine große Rolle spielen sollte.
 
Offensichtlich sind  aber den verantwortlichen Politiker bis zu 5000 € pro Tag zur Förderung des defizitären Flugverkehrs (AUA, Skylink...) viel wichtiger, als die Lebensqualität und Gesundheit von 100.000 Menschen in Liesing, Perchtoldsdorf und Breitenfurt. Fragt sich nur, warum das so ist und was das mit christlich, sozial oder demokratisch zu tun haben soll? Denn bei dem riesigen städtischen Wohngebiet, welches überflogen wird, ist davon auszugehen, dass Gesundheitskosten, Grundentwertung und ungenügende Erholung reduzierte Leistungsfähigkeit der Bewohner die Einsparungen um ein Vielfaches übersteigt und damit ein riesiges volkswirtschaftliches Verlustgeschäft darstellt... Diskussion

25.08.2009 Monatliches Treffen der BI-Liesing
Bei dem sehr konstruktiven Treffen wurde die aktuelle Situation besprochen und die weitere Vorgangsweise koordiniert. Die nächste Infoveranstaltung unter dem Motto "5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!"  ist für Samstag, den 12. September beim Merkur in der Breitenfurter Strasse geplant.

24.08.2009 Weitere Lärmmessstation Online die den tatsächlich wahrgenommenen Fluglärm misst
Doppellärmmessung nächtlicher ÜberflugAm Maurer Berg ist seit 24.8.2009, 19:55 eine weitere, Lärmmessung welche dB(C) Werte ermittelt online. Zum Unterschied zur ebenfalls verfügbaren Messung nach dB(A) werden dabei tieffrequente Störgeräusche wie Fluglärm nur so weit weg gefiltert, wie es dem menschlichen Hörempfinden bei 80 Dezibel entspricht. Damit ist die Überlagerung mit der bereits länger existierenden, davon unabhängigen Lärmmessstation am Maurer Berg nach dB(C)möglich. Zeitgleiches Auftreten von Lärmspitzen, zeigt, dass es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um Fluglärm handelt. Die anderen  Lärmmessstationen werden in den nächsten Wochen um die Doppelmessung ergänzt, so dass dann alle Stationen der BI-Liesing online Messwerte nach dB(A)  = zum Vergleich mit dem Flughafen  und dB(C) = tatsächlicher Fluglärm zur Verfügung stellen.

18.08.2009 Buchtipp - Stefan Slupetzky "Lemmings Zorn" Lemmings vierter Fall (Rowohlt Verlag)
In dem spannend und witzig geschriebenen Krimi dreht sich alles um das Thema Lärm. Die fiktiven aber realistischen Geschichten aus Wien schildern eindrucksvoll die dramatischen Konsequenzen permanter Lärmbelästigung.  Gesetze und die Politik welche jene "Ratten" schützt, die daran verdienen, dass sie das Leben der anderen zerstören, kommen ebenso wenig zu kurz, wie die letzlich früher oder später meist tödlichen Auswirkungen auf die Gesundheit.

Auch wenn Fluglärm in dem Buch nicht das Hauptthema ist,  wird doch auf die unhaltbare Situation unter den Einflugsschneisen am Laaerberg und im Norden Wiens eingegangen. Eindrucksvoll wird auch beschreiben, wie die zahlreichen Proteste und Bürgerinitiativen, die sich dagegen wehren, geschickt ignoriert werden. So ist hier von den üblichen Finten des höheren Managements die Rede: moderne Inszenierungen der eigenen Leutseligkeit verschleiert mit todschicken Namen wie Mediationsverfahren oder Dialogforum, wo man den Betroffenen erklärt, dass sie den Lärm eben lieben müssen. Auch davon dass von der Flughafenpolitik kleinere Gruppen gegen größere ausgespielt werden und von der Argumentation mit der Angst um den Arbeitsplatz ist die Rede ( "Arbeitsplatzkeule"). 

Interessant ist auch die im Buch beschriebene Kur, bei der diejenigen, welche für den Lärm verantwortlich sind, einmal  in einem hotelartigen Ambiente eine Woche lang genau diesem Lärm ausgesetzt werden. Auch wenn dieser Ansatz ein rein fiktiver ist, beschreibt er doch recht gut, dass diejenigen welche das Lärmproblem der anderen notorisch verharmlosen, den Lärm selbst auch nicht wollen.

Dass hier von den verantwortlichen Politikern anderen etwas zugemutet wird, was diese selbst nicht haben möchten, belegt auch die letzte Stadtkonferenz. In dieser hat jener Gemeinderat Valentin, der in einer seiner Presseaussendungen erst kürzlich behauptet hat, dass sich auch die Lärmbelastung durch Fluglärm für die Anrainerinnen und Anrainer in Grenzen hält sofort damit gedroht, die Stadtkonferenz abzubrechen, nachdem einer der Anrainer begonnen hat, seinen täglichen Fluglärm wiederzugeben. Und das, obwohl dabei nicht einmal die Originallautstärke erreicht wurde und keiner der anwesenden  "übersensibiliserten Fluglärmbetroffenen" (Zitat Valentin) sich über die Wiedergabe beschwert hat.
Diskussion

17.08.2009 Sky-Europe Schulden, AUA Verluste und Skylink Kostenexplosion demonstrieren eindrucksvoll das Scheitern der Flughafenexpansion um jeden Preis
Das Rezept hinter der medial vermarkteten "Erfolgsstory Flughafen Wien" war offensichtlich nicht auf nachhaltige Wachstum sondern auf Expansion um jeden Preis ausgelegt. Dass die AUA dem Flughafen nicht das nötige Wachstum bringt, war spätestens seit Verkündung des Plan B (wie Billigflieger) bekannt. Mit dem Sky-Europe Desaster scheint auch dieser Plan gescheitert, der nebenbei auch noch die Verluste der AUA zumindest maßgelblich erhöht und durch die dafür erforderlichen Umbauten die Kosten des Sky-Links von 280 Mio. auf etwa 1 Milliarde € explodieren hat lassen. 

Unterm Strich bleiben nicht nur enorme Kosten für die AUA sondern auch massive Gewinnverkürzungen für die am Flughafen beteiligten Länder Wien und Niederösterreich. Da sind die vermutlich uneinbringbaren Schulden der Sky-Europe beim Flughafen über 4 Mio Euro und bei der Austro Control von 800.000 Mio Euro nur das Tüpfelchen auf dem i.

Neben dem Finanzdesaster gibt es aber auch ein Umweltdesaster. So wurde im Wachstumsrausch u.a. auch beschlossen, ab 2004 bzw. 2006 auch über das dicht besiedelte Liesing zu starten bzw. zu landen - angeblichen aus Kapazitätsgründen - vermutlich aber um Tatsachen für eine 3. Piste Richtung Wien zu schaffen. Dass es äusserst unwahrscheinlich ist, dass Wien je eine 3. Piste benötigt, ist ein Grund mehr, die Flugrouten über Liesing endlich wieder einzustellen und zu einem nachhaltigen Betrieb zurückzukehren.

17.08.2009 Weitere UVP zur 3. Piste voraussichtlich auf 2010 verschoben
Laut einem Rundbrief des Dialogforums rechnet der Flughafen mittlerweile damit, dass die nächsten Schritte der UVP für die 3. Piste (Erstellung der Umweltverträglichkeitsgutachtens durch die Behörde) erst 2010 stattfinden. Offizielle Begründung für die Fristversäumnis gibt es keine, weshalb der Jurist der AFLG einen Antrag auf Übergabe an die nächsthöhere Instanz gestellt hat. Inoffiziell wird von notwendigen Ergänzungen auf Grund der geänderten Verkehrslage durch die FWAG berichtet. Vielleicht machen aber auch die zahlreichen Einwände unserer und anderer BIs bei der Erstellung des Umweltverträglichkeitsgutachten Schwierigkeiten, denn nimmt man diese ernst, müsste daraus ein Umweltunverträglichkeitsgutachten werden. Eine viel banalere Erklärung für die Verzögerungen ist, dass man das bei der Wiener Bevölkerung höchst unbeliebte Projekt erst nach den Wiener Gemeinderatswahlen 2010 diskutieren möchte.

13.08.2009 Lärmmessung und Flugspuren verdeutlichen die unnötige Störung der Nachtruhe durch die Nachtflugroute SNU2C
Wie aus der unten stehenden Zusammenstellung erkennbar ist, wird bei der Nachtflugroute SNU mitten im lauten Steigflug auf dicht besiedeltes Gebiet geschwenkt, womit  die Nachtruhe von Zigtausend Betroffenen regelmäßig gestört wird - etwas was wohl mit einer ernsthaften Interpretation der Luftverkehrsregeln kaum vereinbar sein dürfte. Flugspuren und Lärmmessung Nachtflugroute SNU
Vor allem kleinere Kinder, die um diese Zeit schlafen gehen sollten, sind davon betroffen. Da es hier keine technische oder sonstige nachvollziehbare Notwendigkeit dafür gibt, kann man das nur Schildbürgerstreich 1. Ranges bezeichnen. Auffällig ist, dass hier das immer wieder als Begründung für die Zustimmung Wiens zur neuen Flugroute über Liesing genannte Nachtflugverbot damit nicht eingehalten wird. Das fällt aber ebenso wie die umfangreichen Proteste aus Liesing über die Flugroutenverlegungen seit 2004 bisher weitgehend der Realitätsverweigerung zum Opfer.


09.08.2009
Evaluierungsbericht 2008 des Vereins Dialogforum Flughafen Wien und der Unterschied zwischen Propagandaaussagen und Realität
Da Anfragen an die verantwortlichen Politiker mit der Bitte um Stellungsnahme - wenn überhaupt - meist mit dem Hinweis auf das Dialogforum und dessen Evaluierungen beantwortet werden, scheint es naheliegend, sich diese als Fluglärmbetroffener anzusehen.

Was dabei auffällt ist, dass sich das Dialogforum in den graphisch sehr aufwendig gestalteten Dokumenten wieder einmal selbst auf die Schulter klopft.
Unter anderen wird in der Kurzfassung des Evaluierungsberichts behauptet, dass sich das Dialogforum für Maßnahmen gegen die negativen Auswirkungen des Flugverkehrs auf Menschen, Region und Umwelt einsetzt . Dazu wird der folgende Punkt als Beispiel angeführt:
- die Weiterentwicklung der An- und Abflugrouten – Flugzeuge werden bei Starts und Landungen unter Berücksichtigung von Regeln, die im Mediationsvertrag festgeschrieben sind, über möglichst wenig besiedeltes Gebiet geführt.

Wenn man diesen auch vom Vorgänger des Dialogforums proklamierten Ansatz, dass Flugrouten über möglichst wenig besiedeltes Gebiet geführt werden sollten, dort ernst nehmen würde, stellt sich die Frage, warum dann 2004 Flugrouten überfallsartig von Niederösterreich nach Liesing gelegt wurden? Oder ist Liesing trotz 90.000 Einwohner in der Wahrnehmung des Dialogforums ein wenig besiedeltes Gebiet? Und warum wurden die Flugrouten über Liesing trotz der objektiv nachweisbaren Lärmbelästigung - die es laut Aussagen von Wiener Stadtpolitikern gar nicht geben dürfte - und trotz des unangefochtenen Spitzenplatzes in der Beschwerdenstatistik der Evaluierungberichte nicht schon längst zurückgenommen? Warum wurden 2006 in genau jenem Dialogforum auch noch Landerouten beschlossen, die Liesing zusätzlich belasten?

Nachdem in Bezug auf die Fluglärmproblematik nicht nur in Liesing sondern auch in anderen Teilen Wiens und Niederösterreichs gegenüber der Situation 2003 eine massive Verschlimmbesserungen festzustellen ist, entsteht jedenfalls der Eindruck, dass der eigentliche Zweck des Dialogforums und seines Vorgängers Mediationsverfahren die Durchsetzung der Interessen des Flughafens in Hinblick auf eine 3. Piste und die Verschleierung der Verantwortlichkeiten für die Umweltbelastung sein dürfte.

Zusätzlich stellt sich im Zusammenhang mit dem enormen volkswirtschaftlichen Schaden durch die Gesundheitsbelastung von immer mehr Menschen durch Fluglärm die Frage, ob es gerechtfertigt ist, dann über die Beteiligung der Bundesländer an der FWAG auch noch öffentliches Geld für "Propagandainstrumente" auszugeben, welche die Probleme, die sie vorgeben zu lösen, zu weiten Teilen erst verursacht haben. Diskussion zu Thema im Forum 

09.08.2009 Wie der Flughafen Wien mit seinen Messungen das Fluglärmproblem verniedlicht
unvollständige Messung des Fluglärms verniedlicht ProblemDer dröhnenden Fluglärm, dem die Liesinger täglich ausgesetzt sind, erscheint in den dem neuesten Evaluierungsbericht des Dialogforums wie auch in  den Zusammenfassungen über die mobilen Lärmmessergebnisse am Maurer Berg im Juli 2008 relativ harmlos.

Hauptgrund dafür ist, dass die zu Grunde liegenden Messungen des Flughafens auf der Messung nach dB(A) beruhen. Durch den sogenannten A-Filter geht aber der tieffrequente Lärm weitgehend verloren. Aber auch der verbleibende Fluglärm wird weiteren Einschränkungen unterworfen. So zählt Fluglärm nur als solcher, wenn er dann noch laut genug erscheint und wenn er nicht durch Fremdgeräusche verfälscht sein könnte, was zu Erfassungsquoten von nur etwa 50% führt. Dazu kommt dann noch, dass internationale Überflüge - egal in welcher Lautstärke - ebenfalls nicht berücksichtigt werden.

Die graphische Veranschaulichung kann auf Grund der öffentlichen Verfügbarkeit der Rohdaten der Lärmmessung des Flughafen nur eine grobe Abschätzung sein, verdeutlicht aber das Prinzip der selektiven Lärmmessung.

Zusätzlich findet man auch keine Werte für die einzelnen Tage sondern nur Mittelwerte über den Messzeitraum von mindestens 3 Wochen. Das bedeutet, dass beispielsweise Fluglärmhorrorwochenenden durch weniger Flüge unter der Woche "kompensiert" werden können. Selbst wenn das alles vorschriftenkonform sein sollte, ist es sicher nur für eines geeignet - ein gesundheitsgefährdendes Problem zu verharmlosen.

09.08.2009 Verkürzte Zusammenfassung des Diskussionspunkts "richtige Messung von Fluglärm" bei der Stadtkonferenz durch das Dialogforum ist irreführend
Im monatlichen Rundbrief des Dialogforums Nr. 06/2009  findet sich zu dem von umfangreichen Diskussion begleiten Vortrag des Experten der Gemeinde Wien bei der Stadtkonferenz vom 05. Juni 2009 nur der folgende Satz: 
Seitens der Experten der Stadt Wien wurde herausgearbeitet, dass die von der Weltgesundheitsorganisation WHO geforderten Grenzwerte im Bereich des Wiener Stadtgebiets nicht überschritten werden.
Diese verkürzte Darstellung vermittelt nicht nur ein falsches Bild über Vortrag und Diskussion sondern ist auch fachlich unsinnig. So wurde bei der Stadtkonferenz bereits im Ansatz darauf verwiesen, dass die WHO die Lärmmessung nach dB(A) für tieffrequentem Lärm für ungeeignet hält und dafür Messungen nach dB(C) fordert, was wohl auch für das tiefrequente Dröhnen von Flugzeugen gelten sollte. Weiters war man sich einig, dass die Messungen nach dB(A) die Betroffenheit durch Fluglärm nicht richtig wiedergeben (können), wie z.B. Vergleichsstudien mit dem Straßenverkehr zeigen. Daher wurde auch bei der Stadtkonferenz seitens der Gemeinde Wien Diskussionsbereitschaft über die adäquate Lärmmessung von Fluglärm im Sinne einer weiteren fachlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema signalisiert.

 
23.07.2009 Infoveranstaltung U6 Bereich Endstelle Siebenhirten unter dem Motto "5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!"
Auch bei Infoveranstaltung in Siebenhirten war trotz des bisher heissesten Tags im Jahr reges Interesse betreffend der Fluglärmproblematik zu vermerken. Unverständnis warum ausgerechnet über dichtest besiedeltes Gebiet geflogen wurde und generelle Bedenken wegen der Luftverschmutzung durch den Flugverkehr (krebserregender Feinstaub..) waren weitere Themen.

01.07.2009 Infoveranstaltung U6 Erlaaerstraße unter dem Motto "5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!"

Verantstaltung 01.07.2009Es war interessant festzustellen, dass sich die gleichen Fragen gestellt wurden wie bei der Veranstaltung am 13.6. Hauptsächlich ging es darum, warum überhaupt dicht besiedelte Gebiete überflogen werden (müssen), wer das Desaster AUA und Skylink bezahlen wird und wie es aussehen wird wenn die 3. Piste kommt.

Auch hier mußten wir feststellen, dass die Betroffenen nicht einsehen warum sie einer Belastung aufgrund künstlichen Wachstums hilflos ausgesetzt sind. Weiters wird offensichtlich davon ausgegangen, dass das wirtschaftliche Problem Skylink und AUA dem Steuerzahler überfrachtet werden wird.

Diesmal hat uns auch die Polizei besucht um festzustellen das die Bedingungen der Veranstaltungsanmeldung eingehalten werden. Man hat uns in äußerst entspannter Weise gute Gespräche gewünscht. Wir haben uns über diesen freundlichen Besuch sehr gefreut und wollen uns auf diesem Wege nochmals bei Freund und Helfer bedanken.

 Wien Konkret-Artikel zur Infoveranstaltung

26.6.2009 Fluglärm als Thema im Wiener Gemeinderat - Forderung nach Erweiterung des Flugbeschränkungsgebiets auf LiesingErweiterung Flugbeschränkungsgebiet Wien auf Liesing (rote Pfeile)
Sowohl die FPÖ als auch die Grünen haben in den letzten Sitzungen des Wiener Gemeinderats vor der Sommerpause das ungelöste Fluglärmproblem zum Thema gemacht. Die FPÖ hat dabei ihr 8-Punkte Programm gegen den Fluglärm sowie die Möglichkeit, Wien mit  nur einer einzigen zusätzlichen Flugminute massiv zu entlasten ins Spiel gebracht.

Die Grünen haben einen offiziellen Antrag für die Aufnahme von Verhandlungen betreffend der Erweiterung des Flugbeschränkungsgebiets bis an die südliche Grenze Liesings gestellt. Diese Ausweitung des Flugbeschränkungsgebiets würde nicht nur eine längst fällige Anpassung an die Bevölkerungsdichte darstellen, sondern sollte auch auf Grund der in den Luftverkehrsregeln festgelegten Einschränkungen die Einstellung der Starts über Liesing zur Folge haben. Der Antrag der Grünen dazu wurde auch von der FPÖ befürwortet aber von SPÖ und ÖVP abgelehnt.

19.6.2009 Flugspuren belegen Alternativen zu den Flugrouten über Liesing
Zu den Abflugrouten über Liesing gibt es mindestens 3 Alternativen - alle mit um Größenordnungen weniger Betroffenen:
  1. Starts auf der Piste 34 nach Norden (auch Vorteile für den Norden Wiens, da dann nicht gleichzeitig dort gelandet werden kann, Starts aber den Norden Wiens großräumig umfliegen)
  2. Flugroute mit Rechtskurve von der Piste 29 über die ÖMV. Diese Flugroute gibt es bereits für Propeller Flugzeuge, ein Antrag für eine entsprechende Flugroute liegt dem Infrastrukturministerium bereits seit Jahren vor, wird aber scheinbar nicht bearbeitet.
  3. Rücknahme der Flugroutenverschiebung Richtung Liesing und damit Wiederherstellung des Zustands vor 2004. Die von der Austro Control bei der Stadtkonferenz vorgebrachten Argumente für die Etablierung einer Flugroute über Liesing, sind aus heutiger Sicht nicht nachvollziehbar. Daher ist diese zurückzunehmen, um dicht besiedeltes Gebiet zu entlasten.3 Alternativen zu der Abflugroute über Liesing
Notwendigkeiten über Liesing zu Landen gibt es ohnehin auch keine. Hier wird ein Bezirk willkürlich dem Fluglärm ausgesetzt, während andere Bezirke - mit vergleichbarer Lage in Bezug auf die Westeinflugsroute nicht überflogen werden. Das der 16.-19. Bezirk hier nicht überflogen werden, ist aus Gründen der Bevölkerungsdichte sinnvoll. Das gleiche Argument gilt abe auch für Liesing. Die beste Lösung wäre hier aber ohnehin der gekurvte Anflug, der erst bei Kledering auf die Piste 11 einschwenkt und damit erst kurz vor der Piste über Wiener Gebiet verläuft.

17.6.2009 Großstadt-Faktor bei den Gesundheitskosten - zusätzliche Belastung durch Flugverkehr wäre leicht einsparbar
Wie in einem Ö1-Journal-Beitrag zum Defizit der Krankenkassen zu hören war, beruht das hohe Defizit der Wiener Gebietskrankenkasse nicht zuletzt auf den "Großstadt-Faktor":  Chronische Erkrankungen und die nötigen teuren Behandlungen sind in Wien häufiger als im Bundesdurchschnitt. Es gibt zum Beispiel rund ein Viertel mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes-und Lungenkrebsfälle als sonst in Österreich.

Zu den typischen Belastungen in Wien ist in den letzten Jahren auch noch der Flugverkehr dazu kommen. So werden ganze Bezirke wie z.B. Liesing zunehmend durch dröhnenden Flugverkehr verlärmt und mit anderen krebserregenden Emisssionen (Feinstaub, Stickoxide...) belastet. Wie eine epidimoloigische Studie von Prof. Greiser zeigt, besteht auch ein Zusammenhang zwischen der permanenten Ruhestörung durch Fluglärm und einer signifikanten Zunahme der Verschreibung von Medikamenten. Logischerweise multiplizieren sich diese Gesundheitskosten mit der Anzahl der Betroffenen.

Gerade die Start- und Landerouten über Liesing sind auch ein gutes Beispiel dafür, wie unnötig diese Belastungen sind, gibt es doch einige Alternativen dazu. So könnte der gesamte Flugverkehr über Liesing ohne Einschränkungen auch über weitgehend unbesiedelten Gebieten abgewickelt werden. Damit könnte zumindest ein Teil der jährlichen Gesundheitskosten von 128 Mio. Euro, die der Flugverkehr in Österreich laut VCÖ jährlich verursacht, eingespart werden.

17.6.2009 Gemeinsamer Ministerbrief von 3 Wiener Bürgerinitiativen fordert Umfliegen dichtest besiedelter Gebiete
Aus Anlass der Luftverkehrs-Immissionsschutz-Verordnung haben sich 3 Wiener Bürgerinitiativen - unter ihnen die BI "Liesing gegen Fluglärn und die 3. Piste" - in einem gemeinsamen Brief an die Verkehrsministerin Bures und Umweltminister Berlakovich gewandt. Darin werden das Umfliegen dichtest besiedelter Gebiete und Grenzwerte für Fluglärm auf Basis der internationalen WHO-Richtlinien gefordert. Weiters wurde auch Lärmmessungen thematisiert, die den tieffrequente Fluglärm nicht länger ignorieren. Auf Grund der gemeinsamen Presseaussendung ist zu hoffen, dass auch die Medien dieses Thema aufgreifen.

13.6.2009 Informations- und Diskussionsveranstaltung in Atzgersdorf-Mauer unter dem Motto "5 Jahre Fluglärmterror über Liesing sind genug!"
gut besuchte Informations- und Diskussionveranstaltung in Atzgersdorf MauerHauptthema einer weiteren Informations- und Diskussionsveranstaltung vor den Einkaufsmärkten in Atzgersdorf-Mauer am letzten Samstag war wieder einmal die Frage, warum überhaupt über Wien und im speziellen über Liesing geflogen wird.  Insbesondere im Zusammenhang damit, dass die 2. Piste gebaut wurde, um den Süden Wiens nicht mehr überfliegen zu müssen, erreichte uns vermehrt die Frage, wann die dafür Zuständigen endlich gegen den offensichtlich vermeidbaren Fluglärm über dicht besiedelten Gebieten auftreten.

Weiters zeigte sich größtes Unverständnis für diverse Steuerbefreiungen und die Finanzierung des Flugbetriebs der AUA mit Steuergeld, was zur Frage führte, warum der Steuerzahler unnötigen Fluglärm auch noch fördern muss.  

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Es herrschte großes Unverständnis darüber, dass ein sinnvolles Verkehrsmittel durch Rechtsfreiheit und größtmögliche Einflussnahme in ein künstliches Wachstum gedrängt wird, welches das System für sich selbst gar nicht zu finanzieren im Stande ist und das die Bevölkerung unnötig mit Fluglärm belastet. 
 
10.6.2009  Bei Nordwind, Westwind oder Windstille gibt es keinen Grund über Liesing zu fliegen, bei Südostwind auch nicht
Für Destinationen im Nordwesten wie Berlin, Stockholm u.ä. ist die Piste 34 die optimale Startbahn. Bei den recht häufigen Nordwestwindlagen ist die logische Landerichtung Richtung Südosten auf der Piste 34 (oder Piste 29 mit der Problematik kreuzender Pisten). Da auf der gleichen Piste in die gleiche Richtung gestartet wie gelandet werden kann, können die Starts für die Nordwestdestinationen auf der Piste 34 erfolgen. Damit gibt es keinen Grund über Liesing zu starten, da über Liesing üblicherweise nur Nordwestdestinationen angeflogen werden.

Selbstverständlich kann auch bei vernachlässigbaren Wind so geflogen werden, dass Landungen von Süden und Starts zu den Nordwestdestinationen auf der Piste 34 erfolgen. Damit gibt es schon einmal bei geschätzten 80% bis  90% der Wetterlagen, keinen Grund über Liesing zu starten.

Landungen aus der richtigen Richtung, Wien nicht belastet
Nordwind,nur ein Start über Liesing
Wird bei Nordwind, Westwind oder vernachlässigbaren Wind entsprechend der Windrichtung von Süden gelandet, kann auch auf der Piste 34 zu den Nordwestdestinationen gestartet werden. Damit wird sowohl bei Starts- als auch bei Landungen über weitgehend unbesiedeltes Gebiet geflogen.
  
Nordwind, Starts und Landungen in die falsche Richtung, massive Belastung Wiens
Wird bei Nordwind hingegen unsinnigerweise mit Rückenwind gelandet so werden
sowohl der Norden als auch der Süden Wiens durch Fluglärm belastet.



Starts über Liesing führen zu einer massiven Lärmbelastung der Bevölkerung, die  auch objektiv messbar ist:
Nordwind, trotzdem massive Belastung Liesings durch Starts

Die verbleibenden 10-20% der Wetterlagen sind durch starken Südostwind bestimmt. Die dabei notwendigen Landungen auf der Piste 11 blockieren Starts in der Gegenrichtung (Piste 29)., damit verbleiben nur noch Starts von der Piste 16, die aber Liesing nicht betreffen sollten.
Hauptwindrichtungen Flughafen Schwechat
Da also die stärkeren Winde entweder aus Nordwesten oder Südosten kommen, gibt es flugtechnisch kaum einen Grund über Liesing zu fliegen.

Kommentar zur aktuellen Situation
Wenn trotzdem bei Nord-, Nordwest-  und Westwind über den Norden Wiens gelandet und den Süden Wiens gestartet wird, muss man daraus den Schluss ziehen, dass der Wind nicht jene Rolle spielt, die ihm gemeinhin zugeschrieben wird. Und Rücksichtnahme auf die die Bevölkerung scheint mit der Begründung entsprechende gesetzliche Bestimmungen in den Luftverkehrsregeln seien Gummiparagraphen ohnehin keine Priorität zu haben. Spekulationen warum trotzdem über Liesing gestartet wird reichen von  Vereinfachungen für die Austro Control, welche Überflüge billiger machen sollen, über kürzere Wege um das Zentrum Wiens bis zu kürzeren Rollwegen am Flughafen, Wirklich trifftigen Grund scheint es aber derzeit keinen zu geben, über Liesing zu starten.

Auch dass die Anzahl der Landungen Richtung Süden auf der Piste 16 im Flughafen-Mediations-Teilvertrag 2003gegenüber der damaligen Ist-Situation willkürlich erhöht wurde, zeigt ein hohes Mass an Unsensibilität gegenüber den Interessen der Bevölkerung, ist aber für sich alleine auch keine Erklärung..

Behauptungen, Liesing mit der vom Flughafen eingereichten 3. Piste entlasten zu wollen, sind wohl als Super-Schmäh zu klassifizieren. Erstens ist das Problem erst 2004 durch die Verlegung der Startrouten im Süden Wiens nach Liesing und durch deren Verwendung bei so gut wie allen Windlagen künstlich geschaffen worden. Zweitens zielt die geplante 3. Piste Richtung Liesing. Eine Verbesserung der Situation wäre, wenn überhaupt, nur durch eine 3. Piste 16/34 dh. in eine andere Richtungung möglich.

Und solange die bestehenden Möglichkeiten, dicht besiedelte Gebiete zu umfliegen, nicht genutzt werden, sind alle Aussagen über die 3. Piste, die in diese Richtung gehen, alleine schon deshalb wenig glaubhaft . 

6.6.2009  Flugspuren im Internet zeigen, dass es - zumindest derzeit - keine kapazitätsmäßige Notwendigkeit gibt, über Liesing zu fliegen
Eine Auswertung der Flugspuren am Pfingstmontag zeigt exemplarisch, dass ohne (kapazitsmäßige) Notwendigkeit über Liesing gestartet wird. So standen in jedem der über die unter www.flugspuren.at auswertbaren Zeiträume von 30 min jeweils genug andere Flugrouten mit deutlich weniger Betroffenen und ausreichend freier Kapazität zur Verfügung. Trotzdem wurde über Liesing gestartet.

 4 Starts am Pfingstmontag zwischen 8:00 und 9:00  über  die  Flugroute über Liesing (LANUX1C) während die MOTIX1C und SITN4C/SITNI2X nicht verwendet wurden.

Starts über Liesing, alternative Flugrouten mit deutlich weniger Betroffenen werden nicht verwendet

Abflugrouten Piste 29

Auch die Auswertung für den Abend des 4.6.2009 ergaben ein ähnliches Bild. Offensichtlich wird hier die Flugroute über Liesing von der Aviation Group systematisch ohne Rücksicht auf die Anzahl der Betroffenen und ohne kapazitätsmäßige Notwendigkeit in Anspruch genommen.

5.6.2009  Stadtkonferenz des "Dialogforums"
Das Stadtforum wurde von der Diskussion über die (fehlende) Notwendigkeit der Starts über Liesing dominiert, da der Anteil der Flüge die über Liesing gehen trotz der Rückgänge des Flugverkehrs um 13.3% in den ersten  4 Monaten keine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr erfahren hat. Ein weiteres wichtiges Thema war die richtige Lärmmessung, da die Störwirkungen des Fluglärms mit der Messung nach dB(A) offensichtlich nicht richtig erfasst werden kann. Mehr dazu - Gesprächsnotizen der BI-Liesing.

28.5.2009  Monatliches Treffen der BI-Liesing - neue Info-Veranstaltungen und Teilnahme an Stadtkonferenz
Beim gut besuchten monatlichen Treffen der BI Liesing wurde beschlossen, weitere Info-Veranstaltungen abzuhalten. Die nächsten Termine sind Samstag Vormittag den 13.6 (Atzgersdorf) und Mittwoch Abend den 1.7. (Erlaa) - Details dazu folgen rechtzeitig unter Termine.

Wie geplant wollen wir bei der nächsten Stadtkonferenz des Dialogforums am Freitag, den 5.6. (um 15h in Rathausnähe) die Themen korrekte Lärmmessung und die krankmachende Wirkung der permanenten Ruhestörung durch Fluglärm ansprechen. Die sachliche Auseinandersetzung damit soll die bisher gehörten Ausreden gegenüber der Notwendigkeit der Rücknahme der Flugrouten über Liesing als solche transparent machen.

Weiters Thema war die Zukunft der AUA und die damit verbundenen Hoffnungen, dass der Fluglärm nicht weiterhin so großzügig mit  Steuergeld gefördert wird, wie es die bisher über den Umweg über die AUA finanzierten Ausbauten am Flughafen nahe legen.

23.5.2009  Stellungnahme zum "Aktionsplan UMGEBUNGSLÄRM-AKTIONSPLAN ÖSTERREICH 2008 TEIL B13 Flugverkehr" 
Ersuchen um Ergänzung des Aktionsplans um die Rücknahme der 2004 über Liesing gelegten Flugrouten
In einer begründeten Stellungnahme an das Infrastrukturministerium ersucht die BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste um die Ergänzung des Aktionsplans um die Rücknahme aller seit 2004 Flugrouten über Liesing gelegten Flugrouten und damit der Ersatz der Flugrouten über Liesing durch Flugrouten, bei denen deutlich weniger Menschen vom Fluglärm betroffen sind.
 
Diese Maßnahme entspricht auch nur dem allgemeinen Grundsatz, dass dort geflogen werden sollte, wo möglicht wenig Menschen vom Fluglärm betroffen sind und damit auch dem im Aktionsplan angeführten ausgewogenen Ansatz. Weiters ist die Rücknahme der Flugrouten die einzige praxistaugliche Maßnahme um die Gesundheitsschädigung durch permanenten Fluglärm für 100.000 Menschen nachhaltig zu stoppen.


17.5.2009 
Tieffrequenter Lärm ist besonders unangenehm
Die krankmachende Wirkung von tieffrequentenm Schall war auch in einer Sendung des ZDF unter dem Titel  "Unerhörter Lärm - Der tägliche Angriff aufs Trommelfell" Thema. So wurde dort berichtet,  dass tieffrequenter Lärm bereits unter der Hörschwelle im Körper wirkt. Eine weitere Eigenart die in der Sendung angesprochen wird, ist die enorme Reichweite bedingt durch die ungedämpfte Fortbewegung - im Wasser sogar mehrere 100 km.

Auch offensichtlich sehr hohen aber trotzdem lauten nächtlichen Überflüge vom 11.3. wurden inzwischen auch von der Austro Control bestätigt. Dass diese zuvor von Herrrn GR Valentin per Presseaussendung abgestrittenen wurden, zeigt wie ungeniert hier mit unbewiesenen bzw. falschen Behauptungen agiert wird.


8.5. und 9.5.2009
Informationsveranstaltungen - 5 Jahre Fluglärmterror sind genug!

Informationsveranstaltung Liesinger PlatzDie parteiunabhängige BI Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste hat in Kooperation mit den Liesinger Grünen 3 Infoveranstaltungen in Liesing durchgeführt (Liesinger Platz, U6 Alt-Erlaa, Mauerer Hauptplatz).Infoveranstaltung Alt-Erlaa

Das allgemeine Interesse an Information hat uns überrascht, so wurden z.B. 2000 Info Folder verteilt. Auf besonderes Interesse der Kinder und Jugendliche stießen naturgemäß die gelben Luftballons mit dem Slogan "5 Jahre Fluglärmterror sind genug!". 

In den vielen Gesprächen konnten wir jedenfalls feststellen, dass es den Menschen nicht nur um die Betroffenheit durch Fluglärm geht. Es herrscht offensichtlich auch größtes Unverständnis darüber, dass überhaupt über Liesing geflogen wird, wenn es doch eine Reihe von Alternativen gibt. Oder auch warum man stur an einer Wachstumsstrategie festhält, wenn doch die Desaster bei AUA und Sky-Link täglich die Zeitungen schmücken.

Informationsveranstaltung Maurer HauptplatzInteressant war auch das Zusammentreffen mit der grünen Parteispitze bei der Infoveranstaltung am Maurer Hauptplatz, wo es in aller Ruhe möglich war, die spezifische Problematik der Start- und Landerouten über Liesing zu diskutieren.Dr. Eva Glawischnig informiert sich über den unzumutbaren Fluglärm in Liesing

Selbstverständlich haben wir dies auch gleich zum Anlass genommen, um uns für die klare Unterstützung der Forderung nach Rücknahme der Flugrouten zu bedanken.

Zustimmendes Interesse an der Infoveranstaltung gab es aber auch von den Bezirksvertretern anderer Parteien.

Vertreter der Partei des Bezirksvorstehers haben wir leider nicht getroffen. Aber es ist ja nicht die letzte Veranstaltung dieser Art gewesen.



6.5.2009  Flugspuren im Internet bestätigen die Unsinnigkeit der Überflüge über Liesing
Nach zahlreichen Terminverschiebungen gibt es auch in Österreich endlich die Flugspuren im Internet, was einen Meilenstein Richtung Transparenz darstellt.
Wie bei allen Erstversionen gibt es noch Optimierungsbedarf, vor allem was die Zeitverzögerung bei der Verfügbarkeit betrifft.

Jedenfalls ist sehr gut erkennbar, dass die Startrouten über Liesing (rote markiert) weder den kürzest möglichen Weg darstellen, noch merkbare Einsparungen gegen über den Flugroute vor 2004 bringen. Dass sich von der Piste 29 auch nach rechts - bereits vor der Borealis über fast unbesiedeltes Gebiet - starten läßt ist ebenfalls ersichtlich (blau markiert). Alternativen über weitgehend unbesiedeltes Gebiet gibt es jedenfalls genug!Fluspuren der Austro Control


23.4.2009  Monatliches Treffen -Aktionsplanung
Beim gut besuchten monatlichen Treffen wurden die Fortschritte bei der Lärmmessung und Videoaufzeichnung diskutiert. Weiters wurden die nächsten Aktionen und Informationsveranstaltungen geplant.

12.4.2009  Aufenthalt im Freien auch am Ostersonntag unter der Liesinger Flugroute gesundheitsgefährdend!
Auch heuer wurde den Liesingern  der Ostersonntag wieder einmal gründlich vermiest. Schuld daran waren einmal mehr die rücksichtlosen Überflüge. 90 Überflüge mit bis zu 83 Dezibel haben den Bewohnern auch heuer wieder einmal die Feiertagsruhe geraubt.

90 Überflüge am Ostersonntag über Liesing

Dass dabei laut Lärmmessung der BI-Liesing auch die Richtwerte für Lärm der Weltgesundheitsorganisation WHO alleine durch den Fluglärm massiv überschritten wurden, macht das Gesundheitsproblem statistisch fassbar. So wurde unter Tags ein energieäquivalenter Dauerschallpegel (LEQ) von 58.1 Dezibel erreicht, was deutlich über den oberen WHO-Richtwerten von 50 bzw. 55 Dezibel ist. Am Abend wurde 57.7 Dezibel Dauerschall erreicht, was je nach Richtwert und Anpassung für den Abend (5-10 Dezibel) bis zu 17,7 Dezibel über den Richtwert der WHO war! Unfassbar bleibt, warum man in Österreich 100.000 Menschen einfach so in ihrer Lebensqualität und Gesundheit beeinträchtigt und dabei nicht einmal vor der permanenten und massiven Überschreitung internationaler Standards zurückscheut, die es nahe legen, lieber nicht ins Freie zu gehen.

Im übrigen ist aus der farbigen Linie in der Grafik ist auch zu sehen, dass unter Tags nicht einmal eine Stunde auch nur annähernd so etwas wie Westwind geweht hat, was die Begründung der Wind erfordere es, dass so geflogen wird, als Schmäh entlarvt.


11.4.2009  Rücksichtlose AUA-Überflüge und Stellungnahmen zum laufenden EU-Prüfungsverfahren zum AUA Verkauf 
AUA Tiefflug über LiesingAls Österreicher ist man offensichtlich nur berechtigt die Schulden der Unternehmen der Luftfahrtbranche zu finanzieren. Rücksichtnahme auf jene 100.000 Menschen die in den dichtest besiedelten Wohngebieten in und um Liesing wohnen, darf man sich von der AUA, Austro Control und Flughafen scheinbar nicht erwarten.  Daher ist es auch mehr als fraglich, ob die 500 Millionen Euro für den Lufthansa-AUA-Deal den volkswirtschaftlich sinnvollen EU-Kriterien entsprechen. Denn welcher private Investor würde dafür zahlen, um Tag und Nacht zugelärmt zu werden?

Jeder EU-Bürger konnte bis zum 10. April 2009 eine Stellungnahme zum AUA Verkauf abgeben. - Mehr dazu unter http://www.wien-konkret.at/wirtschaft/flug/aua-verkauf/eu-beschwerde/
Davon dürften auch einige Liesinger Gebrauch gemacht haben, die nicht zuletzt der AUA-Fluglärm ziemlich nervt.

10.4.2009  Austro-Control überprüft nächtliche Überflüge nun doch, da die Daten im FANOMOS-System keine hohen Überflüge enthält
Zu den Auskunftsersuchen laut UIG hat die ACG am 3.4.2009 geantwortet, dass Sie die nächtlichen Überflüge die offensichtlich nicht im FANOMOS System des Flughafens enthalten sind, nun doch auch mit  ihren anderen Systemen überprüft. Die Annahme, dass diese Flüge nicht hörbar sein können entsprechen den realitätsfernen Messungen und Berechnungen nach dB(A), wie sie auch der Flughafen verwendet. Eine Abschätzung der Schalldämpfung bestätigt hingegen die praktische Erfahrung der vom Fluglärm Betroffenen - auch hohe Flugzeuge können manchmal unangenehm laut sein.

29.3.2009  Fluglärmterror Sonntag früh - trotz Zeitumstellung
Sommerzeitumstellungen führt man auch deshalb am Wochenende durch, damit die eine Stunde nicht beim Schlaf abgeht. Den Liesinger wurde diese Möglichkeit heuer von der Austro Control genommen. Punkt 6:42 der erste laute Flieger. Nachdem man Menschen nicht per Funksignal umstellen kann entspricht das 5:42!  Eine halbe Stunde später Überflüge mit 70 Dezibel und mehr im 2-Minutentakt!
 Fluglärm Sonntag früh

Wo bleibt hier die staatliche Kontrolle darüber, dass nicht so wie jetzt, eine kleine Minderheit die Lebensqualität und Gesundheit von 100.000 Menschen rücksichtslos zerstören darf?

Bedingt durch die unsozialen und undemokratischen Flugrouten zahlen die Liesinger für die Krise der Luftfahrt gleich doppelt:
  1. Steuergeld für die Lufthansa-AUA, welches woanders fehlt 
  2. Zerstörung der Lebensqualität, Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines ganzen Wiener Bezirks durch Fluglärmterror!

23.3.2009  Einwendungen gegen die für den Fluglärm völlig unzureichenden Lärmkarten - Umweltministerium unzuständig
Da die gesetzlicher Grundlagen selbst laut Bundesumweltamt ungeeignet sind, die Dosis-Wirkungsbeziehung von Fluglärm richtig abzubilden, sind auch die Lärmkarten unbrauchbar. Das Liesing trotz massiver Belastung mit Fluglärm dort nicht einmal vorkommt, zeigt wie damit das Problem verharmlost wird. Auf die entsprechenden Einwendungen gibt es bisher nur eine freundliche Antwort des Umweltministeriums, in der aber auf das Verkehrsministerium verwiesen wird. Während man im Finanzbereich nach einer besseren staatlichen Kontrolle ruft, werden Umweltprobleme also der Kontrolle des eigentlich zuständigen Umweltministeriums weitgehend entzogen. Und im Verkehrsministerium ist angeblich ein ehemaliger AUA-Mitarbeiter dafür zuständig. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, wie taub man dort in Bezug auf Fluglärm ist http://www.laerminfo.at/

21.3.2009  Austro-Control verweigert die Überprüfung offensichtlicher Fehlauskünfte der Flughafen-Hotline zu dröhnenden Überflügen mitten in der Nacht
Immer wieder gibt es dröhnende Überflüge mitten in der Nacht über dichtest besiedelten Gebiet - noch dazu in einer medizinisch gesehen besonders sensiblen Zeit. Diese überschreiten auch oft die WHO-Richtwerte von 60 Dezibel für Lärm in der Nacht bei weitem. Das Lärmmessnetzwerk der BI-Liesing und anderer BIs zeichnet solche Ereignisse aber auch auf:
Das gleichzeitige bzw. entsprechend zeitversetzte Auftreten eines Lärmereignisses bei mehreren Stationen ist ein sehr guter Beweis, dass es sich dabei um Fluglärm gehandelt haben muss. Dazu kommt auch noch die Dauer von mehr als einer Minute. Diese dienen als objektiver Beleg für subjektive Wahrnehmung des Flugzeuggedröhnes.

Damit jeweils ausführlich begründete Beschwerden, wurden vom so genannten Umwelttelefon mit der Behauptung zurückgewiesen, dass es sich sicher nicht um Flugzeuge handle.
Dass legt den Schluss nahe, dass man bei der Beschwerde-Hotline des Flughafens entweder die eigenen Systeme nicht im Griff hat oder bewusst Falschauskünfte erteilt
, um eine nicht genehme, weil unabhängige Lärmmessung zu diffamieren. Letzteres geht auch aus der Formulierung der Antworten hervor, die Betroffenen die Fähigkeit abspricht selbst Fluglärm zu erkennen bzw. zu messen.

Die Weigerung der eigentlich zuständigen Behörde Austro Control, die Ereignisse zu überprüfen, kann man dann wohl nur als "Systempartnerschaft" verstehen. Zwei weitere Ersuchen an die Austro Control ihrer Informationspflicht entsprechend dem Umweltinformationsgesetz nachzukommen wurden bisher ignoriert. Das trotz Hinweis auf die im Umweltinformationsgesetz festgeschriebenen Mitteilungspflicht (§5) auf elektronischen Weg (Abs. 4) und ohne unnötigen Aufschub (Abs. 6). Auch eine Einladung des Flughafens zu einer unverbindlichen Kaffeeplauderei kann die Austro Control nicht von ihrer Informationspflicht per E-Mail entbinden.

Dass es die Flugspuren zum Unterschied von anderen Ländern noch immer nicht im Internet gibt, fügt sich nahtlos in diese Bild der Aviation-Group ein, in der Transparenz ein gefürchtetes Fremdwort sein dürfte. Für den Finanzbereich ist nach dem Paradebeispiel AUA jetzt der Sky-Link Skandal bekannt geworden, bei dem Kosten im mehrstelligen Millionenbereich so geschickt versteckt wurden, dass es einer eigenen Prüfungen bedurft hat, um diese ausfindig zu machen. Ebenso versteckt man auch die noch viel höheren Umweltkosten, die durch das Überfliegen dichtest besiedelter Gebiete entstehen. Vielleicht sollte man neben Umweltcontrolling und Dialogforum am Flughafen auch noch einen kommerziellen Osterhasendienst anbieten - da wäre wenigstens von vorne herein klar, worum es wirklich geht.

13.3.2009 Treffen der BI-Liesing
Beim Treffen der BI-Liesing wurde der Info-Folder inhaltlich überarbeitet und und beschlossen, alle Lärmmessstationen der BI-Liesing um die für den Fluglärm geeignetere dB(C) Methode zu erweitern.

7.3.2009 Richtig gemessen oder richtig gerechnet überschreitet der Fluglärm im 23. Bezirk regelmäßig sogar die von der WHO vorgegebenen Grenzwerte

Grundsätzliche Überlegungen zur richtigen Messung und dem Vergleich mit den WHO-Grenzwerten
Fluglärm ist ein tieffrequenter Lärm, der mit einer Messung der dB(A)-Werte deshalb auch nicht richtig erfasst werden kann, sondern nach dB(C) zu messen ist. So erhält man bei einer Messung nach dB(A) um 10-11 Dezibel niedrigere Werte, da ein großer Teil des physisch vorhandenen Lärms - konkret das tieffrequente Dröhnen - drastisch unterbewertet wird. Daher ist auch für die Errechnung von LEQ-Durchschnittswerten sinnvollerweise von Messungen nach dB(C) auszugehen.

Richtwerte für Lärm werden in den naturgemäß technisch recht einfach gehaltenen WHO-Richtlinien generell auf Basis des weiter verbreiteten dB(A)-Werts angegeben, wobei hier aber ausdrücklich entsprechende Korrekturen für die Art des Lärms vorgesehen sind.  Bei Fluglärm ist sowohl ein Zuschlag für den tieffrequenten Lärm von mehr als 10 Dezibel als auch ein weiterer Zuschlag für die sonstige Charakteristik des Lärms erforderlich.

Da in den WHO-Richtlinien keine konkreteren Werte für Fluglärm angegeben sind, bieten sich jene 13 Dezibel als Minimalvariante für einen Zuschlag an, die laut dem Verband deutscher Flughäfen notwendig sind, um von einer Messung nach dB(A) auf den effektiven Lärmstörpegel (EPNdB) zu kommen. Nur letzterer berücksichtigt auch den zeitlichen Verlauf des Geräusches sowie die Intensität besonders hervortretender Frequenzen, die Fluglärm so besonders störend macht.

Das gleiche Prinzip der Zuschläge findet sich auch in der Gewerbeordnung, aus der der Flugverkehr - aus unerfindlichen Gründen - ausgenommen ist.

Grundsätzlich gibt es also 2 Methoden, um Fluglärm möglichst korrekt mit den WHO-Grenzwerten zu vergleichen:
Eine Messung von Fluglärm nach dB(A) und ein direkter Vergleich der so gewonnenen Werte,  mit den WHO-Grenzwerten ohne Korrektur für den tieffrequenten Lärm entspricht nicht den WHO-Richtlinien, welche dB(A) Messungen auch schon grundsätzlich nicht als geeignet ansehen, um niederfrequenten Lärm und damit Fluglärm richtig zu messen. Vielmehr wird in diesem Zusammenhang auf dB(C) hingewiesen.

Ebenso ist  laut WHO für den Abend ein Korrekturwert von 5-10 Dezibel vorzusehen.

Statistische Auswertung der Messergebnisse für Fluglärm im 23. Bezirk und Vergleich mit den WHO-Grenzwerten
Abgesehen davon, dass Durchschnittswerte auch laut WHO-Richtlinien bei diskontinuierlichem Lärm wie Fluglärm als alleiniges Kriterium zur Beurteilung der Gesundheitsschädlichkeit nicht ausreichen, ergibt auch eine erste statistische Auswertung der Messwerte am Maurer Berg für Ende Jänner ein erschreckendes Bild.

Grundlage für die Statistik war die Auswertung der Lärmmessung der BI Liesing nach dB(A) und dB(C), wobei nur Lärm, der bei mindestens zwei voneinander unabhängigen Stationen gleichzeitig gemessen wurde, als Fluglärm gewertet wurde. (Ein Abgleich mit Flugspuren war wegen der noch immer nicht gegebenen öffentlichen Verfügbarkeit bisher nicht möglich.)

Aus den als Fluglärm identifizierten Messwerten werden bei der DFLD automatisch LEQ-Werte errechnet. Verwendet man dazu die Messungen nach dB(C) oder rechnet man korrekterweise zu den dB(A)-Werte den entsprechenden Korrekturwert hinzu, so kommt man auf die im Bild graphisch dargestellten regelmäßige Überschreitungen der von der WHO vorgegebenen Grenzwerte. Die Werte fallen bei den korrigierten dB(A) Werten sogar noch etwas deutlicher aus, als bei einer Messung nach dB(C) ohne weitere Korrekturwerte.

Deutliche Überschreitung der WHO-Grenzwerte im 23. Bezirk

Besonders dramatisch ist die Überschreitung der in den WHO-Richtlinien angegebenen Richtwerte am Abend, bei denen nur der Minimalzuschlag von 5 Dezibel als Korrekturwert zur Anwendung gebracht wurde (entsprechend den EU-Richtlinien). An bei den bisher ausgewerteten Tagen gab es keinen einzigen, an dem der WHO-Richtwert für schwere Belästigung am Abend nicht überschritten oder zumindest knapp erreicht wurde. 

Das deckt sich auch mit den Erfahrungen der Betroffen, die darüber klagen, dass es jahrelang so gut wie keine ruhigen Abende gibt. So finden zwischen 19 und 22 Uhr noch zahlreiche dröhnende Überflüge statt.  Dass die systematische Zerstörung der Erholungszeit am Abend durch die Flugroute über Liesing nicht gesund sein kann, liegt aber auch ohne Kenntnis der Überschreitung der WHO-Richtlinien auf der Hand.


Auch wenn man zu den letzten (relativ unvollständigen) Messstatistiken des Flughafens am Maurer Berg, 13 Dezibel für die von der WHO geforderten Korrekturen hinzurechnet, werden die WHO-Werte für eine starke Lärmbelästigung erreicht.

Diskussion
Behauptungen Fluglärm in Wien entspreche den WHO-Kriterien, dürften daher auf einer sehr selektiven Auseinandersetzung mit der Materie zurückzuführen sein. Ein genaues Studium der WHO-Richtlinien sollte sehr schnell zu dem Schluss führen, dass sich diese nicht als Beschwichtigungsinstrument eignen. Zumindest solange im Bereich des Flugverkehrs nicht einmal jene internationalen Standards eingehalten werden, die auch für die 3. Welt gelten sollten. Und dass hier die Betroffenen jahrelang für dumm verkauft worden sind, macht den Fluglärm auch nicht leichter erträglich.

Mittlerweile hat aber auch eine politische Diskussion über den Fluglärm in Wien eingesetzt, in der einmal mehr die Rücknahme der Flugrouten über Liesing gefordert wurde. Ein Sachthema, bei dem die FPÖ mit den Grünen, dem BZÖ und der Liesinger ÖVP einer Meinung sein dürfte. Offensichtlich gibt es auch von der SPÖ gleichlautende Überlegungen, wie aus der Stellungnahme der Gemeinde Wien betreffend der UVE zur 3. Piste hervorgeht.

11.2.2009 
monatliches Treffen der BI-Liesing gegen Fluglärm - Terminplanung 2009
Bei diesem sehr gut besuchten Treffen konnten die  - vor allem für das Frühjahr geplanten - Aktionen kurz diskutiert werden und dafür so weit als möglich bereits Termine festgelegt werden. Weiters wurde auch eine entsprechende Arbeitsaufteilung besprochen.

7.2.2009 Richtig durchgeführte Lärmmessungen zeigen, dass in Liesing an manchen Tagen sogar die  WHO Richtwerte für starke Belästigung durch Fluglärm überschritten werden - die WHO-Werte für moderate Belästigung werden ohnehin nicht eingehalten
Messungen des Fluglärms nach dB(C), welche die BI-Liesing seit 22.1. durchführt, zeigen die tatsächlich wahrgenommene Belastung durch Fluglärm. Wie zu erwarten war, sind die Werte im Schnitt um etwa 10 Dezibel höher als bei einer Messung nach dB(A). Grund dafür ist, dass der Fluglärm in Liesing von tieffrequentem Dröhnen dominiert wird, die üblichen Messungen nach dB(A) diese Lärmanteile aber sehr stark unterdrücken und Messungen nach dB(A) daher für quantitative Aussagen und Statistiken ungeeignet sind.

Auch wenn Aussagen auf der Basis von Durchschnittswerten die tatsächlichen Belastungen nur ungenügend wiedergeben, so ist es doch erschreckend, dass die Lärmmessungen nach dB(C) an allen bisher ausgewerteten Tagen eine deutliche Überschreitung der WHO-Richtwerte von 50 Dezibel Dauerschallpegel für moderate Lärmbelästigung durch Fluglärm zeigen. An manchen Tagen, wie dem 6.2.2009, wird sogar der WHO Richtwert von 55 Dezibel Dauerschallpegel für starke Lärmbelästigung (Serious annoyance, daytime and evening) überschritten. Die von Herrn GR Valentin in seinen Beschwichtigungsversuchen behauptete gesundheitliche Unbedenklichkeit des Fluglärms in Wien auf Grund der Einhaltung von WHO-Grenzwerten hält also einer richtig durchgeführten Bewertung nicht annähernd stand.

Besonders die starke Belastung am Abend, aber auch am Wochenende und mitten in der Nacht, also in Zeiten, die der Erholung dienen sollten, dürfte bei vielen der 100.000 in und rund um Liesing Betroffenen auf Dauer auch zu nachhaltigen Gesundheitsschäden führen, steht doch die permanente Ruhestörung durch Fluglärm laut einer breit angelegten Studie von Univ.-Prof. Dr. Greiser mit einer signifikanten Zunahme der Verschreibung von Medikamenten gegen Bluthochdruck und der Verschreibung verschiedener Krebsmedikamente in Zusammenhang.

Auch die (Zer)störung des angrenzenden Naherholungsgebiets Wienerwald (Biosphärenpark) durch Fluglärm widerspricht übrigens den WHO-Richtlinien.

17.1.2009 Flughafen hält trotz rückläufigen Passagierzahlen an der 3. Piste fest - Grüne und FPÖ fordern Einstellung
Die vom Flughafen veröffentlichte Prognose eines Rückgangs der Passagierzahlen von 5% für das Jahr 2009 hat die FPÖ dazu veranlasst, einmal mehr die Einstellung des nur schwer nachvollziehbaren Lobbyings für die 3. Piste zu fordern und statt dessen auf die 300.000 vom Fluglärm Betroffenen Rücksicht zu nehmen. Auch die Niederösterreichischen Grünen und die Wiener Grünen betonen die wirtschaftliche Sinnlosigkeit einer 3. Piste. Davon unbeeindruckt argumentiert Herr GR Valentin wieder einmal mit zusätzlichen Arbeitsplätzen . In diesem Zusammenhang wäre aber auch die Frage zu stellen, ob das vom Steuerzahler dafür verwendete Geld, nicht viel besser in andere Projekte investiert werden sollte, die zu mehr Arbeitsplätzen führen und Mensch und Natur deutlich weniger belasten. Neu ist, dass sich der Flughafen erstmals festgelegt hat, die 3. Piste auf jeden Fall bauen zu wollen - ein angesichts der aktuellen Zahlen unerwarteter Zeitpunkt Würde also das Projekt trotz der gutdokumentierten Umweltunverträglichkeit genehmigt, so wäre mit einer weiteren massiven Einschränkung der Lebensqualität und einer weiteren Verschärfung der volkswirtschaftlich relevanten Gesundheitsgefährdung durch den Flugverkehr im gesamten Großraum Wien zu rechnen.

Unabhängig davon schaffen jedenfalls Überflüge über dichtest besiedelte Gebiete wie Liesing nicht zusätzliche Arbeitsplätze sondern dienen vielmehr der Einsparung solcher bei der Austro Control und bei den Airlines. Und die Selbstbeweihräucherung beim jährlichen Neujahrsempfang des Flughafens wird weder zu mehr Arbeitsplätzen noch zu einem besseren Image führen, wenn gleichzeitig 100.000 potentielle Kunden durch Fluglärm abgeschreckt werden.

14.1.2009 monatliches Treffen der BI-Liesing gegen Fluglärm - Planung 2009
Beim monatlichen Treffen wurde eine recht lange Liste mit Vorschlägen erstellt, deren Ziel es ist, die Rücknahme der unsinnigen und gesundheitsschädlichen Flugrouten über Liesing öffentlichkeitswirksam zu fordern. Dazu gehören neben der Teilnahme an den UVP-Prozessen zur 3. Piste und zum Flughafenausbau auch die Teilnahme an entsprechenden Diskussionen, Medienarbeit und nicht zuletzt auch eine Reihe von öffentlichkeitswirksamen Aktionen. Jeder, der hier mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen zu unserem nächsten Treffen (11.2.) zu kommen oder sich entsprechende Infos per E-Mail zuschicken zu lassen.

03.12.2008 Stadtkonferenz
eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte aus Liesinger Sicht 

1) Umstellung der Lärmmessung und Gesundheitsgefährdung durch Fluglärm
Bei der Stadtkonferenz des Dialogforums am 03.12.2008 wurde von der zahlreich vertretenen BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" u.a. eine Umstellung der Lärmmessung von dB(A) auf ein für Fluglärm besser geeignetes Verfahren zur Diskussion gestellt. Begründet wurde das damit, dass bei einer Lärmmessung nach dB(A) die tieffrequenten Schallpegel erheblich weggefiltert werden. Gerade also das unangenehme Dröhnen, welches den Großteil der Belästigung durch Fluglärm ausmacht, wird messtechnisch nicht richtig erfasst. Sämtliche darauf aufbauende Statistiken sind daher auch ungeeignet, die wahre Belastung durch Fluglärm wiederzugeben. Als Alternative wurden daher Messungen nach der B oder C-Kurve ins Spiel gebracht.
 
Weiters wurde von verschiedenen Teilnehmern auf die Gesundheitsgefährdung durch Fluglärm hingewiesen.
 
Herr GR Valentin (SPÖ) hat darauf hin zugesagt, diese Fragen als Tagesordnungspunkt bei der nächsten Stadtkonferenz zu behandeln. Diese soll im Februar oder März 2009 stattfinden. Dies unter Einbeziehung von Experten für Lärmmessung und unter Beiziehung des Umweltmediziners Dr. Hutter.
 
2) Anzahl der Starts über Liesing
Seitens eines Vertreters des Flughafens wurde festgestellt, dass bis 20. November 2008 rd. 7,4% aller Abflüge über Liesing erfolgt sind. Die Frage nach dem Absolutwert an Starts über Liesing konnte NICHT beantwortet werden, was auch auf die mangelnde Sensibilität der Herren für diese Fragen schließen lässt! Faktum bleibt, dass mit den rd. 7,4% nicht einmal die im "Dialogforum" angepeilte Reduktion auf 7% (nach dem Verständnis der Aviation Group) geschweige denn, die von GR Valentin angesprochenen 6% erreicht wurden.
 
3) Entlastung durch Starts über die Borealis Gründe
Trotz wiederholter Ankündigungen und eines seit über einem dreiviertel Jahr eingebrachten Antrags bei der OZB fehlt bis dato die Entscheidung für den Überflug der Borealisgründe und damit für eine tatsächliche Entlastung von Liesing. Laut GR Valentin gibt es keine rechtlichen Möglichkeiten, die Entscheidung der OZB zu beschleunigen. Und der "politische Druck" ist sichtlich noch nicht groß genug, sofern er überhaupt ausgeübt wird? Dies ist umso ärgerlicher, als laut Austro Control "keine technischen Gründe vorliegen, die einen Rechtsschwenk über die Borealisgründe verhindern". Auch das Argument eine "erhöhten Risikos" ist wohl theoretischer Natur, denn andernfalls dürfte wohl auch nicht über Liesing geflogen werden! Zusammenfassend ist somit die Forderung nach einer Rechtskurve nach dem Start auf der Piste 29 vehement zu unterstützen, um Liesing entscheidend zu ENTLASTEN.
 
4) Transitions und Nachtflüge als weitere Belastung Liesings
Betreffend der Landungen wurde einmal mehr die enorme Umweltbelastung durch die 2006 beschlossenen Transitions angesprochen. Bei diesen werden Flugzeuge, die schon in unmittelbarer Nähe des Flughafens sind, nochmals über dichtest besiedeltes Gebiet Richtung Westen und dann  - wieder über dichtest besiedeltes Gebiet - Richtung Osten geleitet. Liesing ist dabei vor allem durch jene Flugzeuge betroffen, die noch dazu direkt über den Bezirk eine Abkürzung fliegen, um den "Slot" zu schaffen. Ein weiters Beispiel von vielen, wo auf Kosten der Bevölkerung die Interessen der Aviation Group verfolgt und optimiert werden.
 
Weiters wurde klargestellt, dass Liesing sehr wohl von Nachtflügen betroffen ist. Selbst laut Messung des Flughafens in der Zemlynskygasse gab es alleine auf der Flugroute SNU2C 15 nächtliche Überflüge in 3 Wochen, wieviele Flüge auf den anderen Flugrouten in der Nacht über Liesing geschickt wurden, ist dort nicht ersichtlich. Auch dieses Thema wurde von Herrn GR Valentin für die nächste Stadtkonferenz vorgemerkt.
 
5) Veröffentlichung der Flugspuren
Als vertrauensfördernde Maßnahme wurde einmal mehr die Veröffentlichung der Flugspuren gefordert. Was in anderen Staaten seit langem "Standard" ist, wird seitens der Aviation Group nur zögerlich und in kleinsten Schritten umgesetzt. Am 09.12.2008 soll über eine Betaversion beschlossen werden. Die BI hält ihre Forderung nach schnellstmöglicher Veröffentlichung der Flugspuren zusammen mit allen relevanten Daten (Lärm, Flugzeugtyp, etc.) vehement aufrecht.
 
6) Lärmabhängige Flughafengebühren
GR Valentin informiert, dass mit Sommerflugplan 2009 eine "lärmabhängige Gebührenstaffel" vom Flughafen schrittweise eingeführt wird, um einen "Lenkungseffekt" pro lärmarme Flugzeuge zu schaffen. Da der Flughafen mit dieser Maßnahme schon im Verzug ist, drohte Wien zum Eldorado für alte Lärmbomber zu verkommen. Grundsätzlich wird diese Maßnahme begrüßt. Die tatsächliche Auswirkung auf die Fluglärmsituation in Liesing bleibt abzuwarten.

24.11.2008 BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" hat Parteienstellung im UVP-Verfahren für die 3. Piste
Laut Mitteilung des Amts der niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung RU4-U-302/190-2008, wird die  BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" als Verfahrenspartei anerkannt. Das schafft die Möglichkeit
  • im Verfahren ihre Rechte und rechtlichen Interessen hinreichend geltend zu machen und
  • vom Inhalt des Verfahrens und
  • der Handlungen der anderen Parteien entsprechend Kenntnis zu erlangen.
  • Konkret sind damit auch die vom Team der BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" in der Stellungnahme der BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" zur Umweltverträglichkeitserklärung des Flughafens zur Piste 11R / 29 L vorgebrachten Einwände von den Gutachtern im UVP-Verfahren zu berücksichtigen.

    20.11.2008 3. Piste nicht mehr finanzierbar?
    Nach dem geplanten Verkauf der AUA an die Lufthansa dürfte sich eine 3. Piste am Flughafen Wien nicht mehr rechnen. Angeblich hat Lufthansa im Verkaufsprozess vorgerechnet, dass der Verkehr, den die AUA in Wien abwickelt, in Frankfurt um 100 Mill. Euro weniger kosten würde. Das würde zumindest teilweise erklären, warum die AUA-Verluste und der Flughafen Wien Gewinn macht.  Die Dividenden, die der Flughafen an die Länder Wien und Niederösterreich ausbezahlt, dürften also letztlich auf dem Umweg über die AUA und die ÖIAG aus Steuergeld finanziert worden sein. Aufwendungen der ÖIAG für die AUA reduzieren die Gewinnausschüttungen in das Bundesbudget, während die Dividende des Flughafens Wiens in die Landesbudgets von Wien und Niederösterreich fließt. Das könnte man als "Flughafenfinanzausgleich" bezeichnen.

    Nach der Übernahme der AUA durch die Lufthansa stellt sich daher die Frage, wieweit hier der Flughafen ohne die Förderung durch die AUA noch Gewinn machen wird. Jedenfalls dürfte sich der Flughafen Wien den Bau einer 3. Piste um 550 Mio. € gar nicht mehr leisten können. Trotzdem möchte die Gemeinde Wien noch nichts von der Einstellung des Projekts wissen, wie sie die Grünen und Global 2000 alleine schon auf Grund der fehlenden Notwendigkeit und der negativen Umweltauswirkungen fordern.

    20.11.2008 Die mit Abstand meisten Unterschriften gegen den Bau der 3. Piste stammen aus Liesing
    Laut einer Auswertung des Flughafen-Dialogforums stammen etwa ein Drittel der Unterschriften gegen das Projekt 3. Piste aus Liesing. Das dürfte auch ein Indikator dafür sein, dass sich die vielen Liesinger nicht mit den seit 2004 über Liesing gelegten Start- und Landerouten abfinden wollen.

    19.11.2008 Treffen der BI-Liesing
    Beim gut besuchten Treffen der BI-Liesing wurden aktuelle Entwicklungen besprochen und die nächsten Schritte koordiniert. Für Gesprächsstoff hat auch die Diskussion im Forum mit dem Flughafen gesorgt.

    20.10.2008 Flugroute über Liesing schädigt die Gesundheit von 100.000 Menschen!
    Forderung nach Einstellung der 2004 geschaffenen Abflugroute als Presseaussendung der BI-Liesing.
    Lärmmesstellen und Betroffenheit Liesings durch FluglärmDiese wurde nicht nur in einer Reihe von on-line Medien wiedergegeben, sondern war auch Anlass für Radio Arabella ein Kurzinterview in den Wien-Nachrichten um 16:30 zu senden, in dem vor allem die denkbar ungünstige Lage der Flugroute über Liesing und das Unverständnis warum gerade über dichtest besiedeltes Gebiet geflogen wird zum Ausdruck gebracht wurde.
    Die Gesundheistschädlichkeit für 100.000 Betroffene wurde bereits letzte Woche in einer Pressaussendung von GR Mahdalik thematisiert, die Beschwichtigungsantwort von GR Valentin kam postwendend. Wie letzterer aber auf nur 5000 Betroffene kommt, ist nicht alleine durch veraltete Statistikdaten erklärbar. Da die Bevölkerung des so gut wie flächendeckend vom Fluglärm betroffenen Liesings und der angrenzenden niederösterreichischen Gemeinden Perchtoldsdorf und Breitenfurt bereits 107.000 Einwohner ausmacht, dürfte hier wohl wieder einmal jene Art von "Flughafenmathematik" im Spiel sein, mit der die zusätzliche Lärmbelastung durch die Verlegung der Flugroute alleine dem steigenden Flugverkehr angelastet wird. Diese dürfte auch immer dann gebraucht worden sein, wenn es um die angebliche Einhaltung des Nachtflugverbots, der Nachtflugregelung und neuerdings der überflugfreien Zeit für Wien von 21h-7h geht. Leider helfen aber auch die abenteuerlichsten PR-Behauptungen den Betroffenen nur wenig, solange nicht die volkswirtschaftlich unsinnige Flugroute zurückgenommen wird.
    Objektive Lärmmessungen der BI-Liesing belegen die gesundheitsschädliche Belasatung mit Fluglärm
    08.10.2008 BV Wurm verteidigt Fluglärm statt Bürger
    Mit einer Reihe von Fehlinformationen verteidigt der Liesinger Bezirksvorsteher in einem Artikel im Bezirksblatt die Flugroute über Liesing  an statt sich für deren Abschaffung einzusetzen:
    1. Es wäre illusorisch, dass Liesing eine fluglärmfreie Zone werden könnte - das ist FALSCH - Liesing war bis 2004 weitgehenst fluglärmfrei und wäre es bei entsprechenden politischen Widerstand vermutlich auch geblieben,  da es weder eine technische noch eine signifikante wirtschaftliche Notwendigkeit gibt, über Liesing zu fliegen!
    2. Das Dialogforum dient den Interessen der Betroffenen - das ist FALSCH - das Dialogforum wird vom Flughafen finanziert und dient ebenso wie das Mediationsverfahren der rücksichtlosen Durchsetzung der Interessen der Luftfahrtlobby!
    3. Im Dialogforum werden keine Flugrouten sondern nur Prozentsätze festgelegt - das ist FALSCH - so wurde z.B. 2006 eine Landeroute am Rande Liesing fixiert, aus der seit her immer wieder quer über den Bezirk in die Anflugschneise eingekurvt wird und die Liesing zusätzlich zu dem Abfluglärm auch noch mit Anfluglärm belastet!
    4. Überflugfreie Zeit für Wien von 21h-7h  - das ist FALSCH - über Liesing wird bis nach 22h intensiv gestartet. Und selbst wenn die "überflugfreie Zeit" für Liesing eingehalten würde, wäre das keine Verbesserung gegenüber einer Situation, wo gar nicht über Liesing geflogen wurde!
    Interessant ist auch die Übereinstimmung der unrichtigen Argumentation mit jener der Flughafenhotline. Wer immer hier der tatsächliche Autor ist, eine Vertretung der Interessen der Liesinger sieht anders aus. Und wenn Herr Bezirksvorsteher Wurm den Fluglärm gerne erträgt weil er auch gerne fliegt, so ist das sein gutes Recht. Als Bezirksvorsteher sollte er sich aber für Lebensqualität im Bezirk einsetzen und diese kann sich wohl kaum dadurch definieren, dass ein Ticket um einen Euro billiger ist, weil Wien nicht mehr umflogen wird!
    Schreiben Sie ihre Meingung dazu...

    26.9.2008 Entscheidungshilfe für die Nationalratswahl für Fluglärmbetroffene
    Als sachliche Entscheidungshilfe für den Nationalratswahl wurden die SpitzenkandidatInnen, welche die Bürger im Wahlkreis Wien Süd-West im Parlament vertreten wollen, ersucht, 8 konkrete Fragen betreffend des Fluglärmproblems in ihrem Wahlkreis möglichst konkret zu beantworten.

    Zur schnellen Orientierung findet sich in der folgenden Tabelle eine Kurzzusammenfassung der Antworten nach den beiden Kriterien: 
    Zur eigenständigen Meinungsbildung wird aber ein Lesen der Antworten empfohlen. Diese finden sich als Link unter dem Namen der SpitzenkandidatInnen bzw. der ersatzweise angefragten Person.

    SPÖ ÖVP Grüne FPÖ  BZÖ LIF
    SpitzenkandidatInnen Fr. Bures Dr. Schüssel Dr. Glawischnig Dr. Hübner Hr. Gold Dr. Hofmann
    Mag. Schieder Dr. Rasinger Hr. Öllinger Hr. Vilimsky    
    zusätzliche Anfrage an
        Hr. Mahdalik Hr. Westenthaler  
    Problembewußsein und Forderungen - - + +  + +  + -
    Reaktionszeit  + +  - ++   o - + + 
    ++ sehr gut, + gut, o genügend, - nicht ausreichend, -- sehr schlecht

    Die Bewertung ersetzt NICHT die eigenständige Meinungsbildung durch jeden Leser. Wir empfehlen deshalb dringend, die ORIGINALTEXTE zu lesen. Weiters ist die Bewertung keine Wahlempfehlung. Eigentliche Entscheidungshilfe sind die Antworten der Politiker zu diesem in ihrem Wahlkreis wichtigen Thema!

    17.9.2008 Fluglärm macht krank - Podiumsdiskussion und Vortrag von Prof. Greiser
    Bei der von interessierten Betroffenen aus ganz Wien besuchten Veranstaltung mit Prof. Greiser zum Thema "Fluglärm macht krank" in Liesing ging es vor allem um die negativen Auswirkungen von Fluglärm auf die Gesundheit, die dieser in einer groß angelegten epidemiologische Studie herausgefunden hatte. Diese zeigt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Fluglärm und der erhöhten Verschreibung von Medikamenten gegen Bluthochdruck, Depressionen und andere Krankheiten. In seinem Vortrag ging Herr Prof. Greiser auch auf die besonders erschreckende Korrelation zwischen   Fluglärm und der Verschreibung von Krebsmedikamenten ein (50% Prozent Erhöhung für 5 dBA zusätzlichen Dauerschall).  In der Diskussion ging es auch daran, in wie weit diese dem Stressauswirkungen durch Dauerlärm auf das Immunsystem (Abnahme der T-Killerzellen welche Krebszellen bekämpfen) oder dem krebserregenden Feinstaub aus dem Flugverkehr zuzuschreiben sind. Kurzzusammenfassung und Forderung der Grünen.

    In 2 Kurzvorträgen der BI-Liesing wurde auch auf die Fluglärmsituation in Liesing und die enormen Kosten (mehr als 1 Milliarde € pro Jahr), mit denen die Steuerzahler den Flugverkehr ungefragt fördern müssen, eingegangen. Multipliziert man die Anzahl der Betroffenen mit den zu erwartenden Gesundheitsschäden udn Gesundheitskosten, so ist es im Sinne der volkswirtschaftlichen Vernunft höchste Zeit, endlich die Flugrouten über Liesing zurückzunehmen und stattdessen über möglichst unbesiedeltes Gebiet zu fliegen - eine Forderung die auch bei der Veranstaltung in Liesing erneut gestellt wurde.

    12.9.2008 94% lehnen eine 3. Piste ab
    Wiener lehnen 3. Piste mit großer Mehrheit abBei einer Online Abstimmung des Bezirksjournals haben 94% eine 3. Piste abgelehnt. Bei immerhin 1100 abgegebenen Stimmen dürfte dieses Ergebnis recht eindrucksvoll zeigen, was die Bevölkerung in den vom Fluglärm betroffenen Gebieten im Süden und Westen Wiens von einer weiteren Expansion des Flughafens hält.

    Wenn also der Flughafenvorstand von ursprünglich 200-300 protestierenden Anrainern spricht, so wird offensichtlich, dass das Mediationsverfahren völlig in die falsche Richtung gelaufen ist. Alleine mit der Verlegung von Start- und Landerouten auf  Liesinger Stadtgebiet, wurden 100.000 neue Betroffene geschaffen, von denen 10.000 mit ihrer Unterschrift gegen die neuen Flugrouten protestiert haben.

    Es ist also offensichtlich, dass die Flugrouten über Liesing allen demokratischen Spielregeln widersprechen und daher so schnell als möglich zurückgenommen und durch Flugrouten über möglichst unbesiedeltes Gebiet ersetzt werden müssen.

    Eine 3. Piste  Richtung  die Siedlungsachse Wien-Mödling kann man wohl auch nur als GAU-Variante bezeichnen (GAU = größter anzunehmender Unfug). Denn selbst den vom Flughafen eingereichten UVE kann man entnehmen, dass hier die umweltunverträglichste Variante eingereicht wurde.

    3.9.2008
    Treffen der BI-Liesing
    Beim gut besuchten Treffen wurden die nächsten Schritte und juristischen Möglichkeiten besprochen, um eine Rücknahme der Flugrouten über Liesing zu erreichen. Weiters wurde die Aufgabenverteilung innerhalb der BI diskutiert.

    20.8.2008 Flughafen Zürich muss mindestens den vierfachen Jahresgewinn an Entschädigung an Fluglärmbetroffene zahlen
    Für Lärmentschädigungen an Immobilienbesitzer muss die Zürcher Flughafenbetreiberin Unique tief in die Tasche greifen. Sie rechnet derzeit mit Kosten von 760 Millionen Franken – mindestens. Insgesamt sind 19 000 Begehren eingegangen. Entschädigt werden zuerst Eigentümer von Liegenschaften, die gekauft wurden, als der Fluglärm noch nicht vorhersehbar war.

    Die Schweiz hat hier wieder einmal Vorbildwirkung. Der Flughafen Wien weist sehr ähnlichen Verkehrszahlen auf und eine schlechte Optimierung der Flugrouten in Bezug auf die Lärmimmissionen auf. Eine ähnliche oder höhere Entschädigungssumme wäre also gerechtfertigt. Sollte es in Österreich auf Grund der Klage der AFLG zu einer ähnliche Entscheidung kommen, so würde das auch beim Flughafen Wien vermutlich zu einem Umdenken führen. Eine Rücknahme der vom Flughafen initiierten Flugrouten über dichtest besiedelte Gebiete wäre dann wahrscheinlich, würde doch die öffentlich Hand die Kosten dafür wohl kaum übernehmen. Schlieslich kann man beispielsweise die Flugrouten über Liesing und Perchtoldsdorf auf Grund der verfügbaren Alternativen wohl nur als krankhafte Förderung des Transit - Flugverkehrs einstufen, die nicht im öffentlichen Interesse ist.

     29.7.2008 Begründung der Stellungnahme der BI Liesing zur 3. Piste an die NÖ-Landesregierung überbracht
    63 seitige Begründung plus Anhang in 2 OrdnernAm 29.7. wurde die unter großen Einsatz vieler Beteiligter Spezialisten aus Liesing (Mediziner, Techniker, Juristen, Physiker, Biochemiker, IT-Spezialisten, Piloten...) und in Kooperation mit anderen BIs erstellte 63 seitige Begründung der Stellungnahme der BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" zur Umweltverträglichkeitserklärung des Flughafens zur Piste 11R / 29 L dem zuständigen Beamten in der Umweltabteilung der niederösterreichischen Landesregierung inklusive der Dokumente im Anhang in 2 Ordnern übergeben. Die wichtigsten Kritikpunkte sind:
    Dazu kommen dann noch eine ganze Reihe von fachlichen Ungereimtheiten, wo eine entsprechende Nachbesserung erforderlich ist. 25.7.2008 Pressekonferenz von Herrn GR Valentin zur Stellungnahme der Gemeinde Wien zur UVE der 3. Piste
    Bei einer Pressekonferenz  hat Herr GR Valentin bekannt gegeben, dass die Gemeinde Wien einen entsprechenden UVE Einspruch machen wird,. Interessant ist daran der folgende Satz aus der Zusammenfassung:

    - Bei Starts auf der Piste 29L und 29R, also in Richtung Wien, ist sowohl bei der Routenlegung as auch bei der Belegegung darauf zu achten, dass das dichtbesiedelte Gebiet im Grenzbereich Wien/Niederösterreich (wienseitig 10. und 23. Bezirk) zum Status Quo relevant entlastet wird.

    Diese Entlastung zum Status Quo sollte aber keinesfalls bis zur Fertigstellung einer 3. Piste (und damit möglicherweise zum St. Nimmerleinstag) verschoben werden sondern ist so schnell als möglich umzusetzen, wenn es diese Stellungnahme auch ehrlich gemeint ist und es sich nicht nur um eine mediale Beruhigungspille handelt.
    Im Grund ist die Rücknahme der Flugrouten über Liesing auch eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit, ist die permanente Störung von durch Fluglärm erwiesenermaßen gesundheitsschädlich und auf Grund der hohen Anzahl an Betroffenen (mehr als 100.000 Menschen) mit enormen Gesundheitskosten zu rechnen, welche dann der Steuerzahler und nicht der ohnehin subventionierte Flugverkehr tragen muss.

    Bei der Pressekonferenz waren auch die AFLG und die BI-Liesing präsent. Die enorme Betroffenheit Liesing durch Fluglärm und vom Widerstand einer Anrainerinitative aus Liesing war dann auch Thema in den Medien. Sowohl im Fernsehen Wien Heute als auch in einem Artikel in der Presse. Dort ist auch von der Überlegung einer Drehung der 3. Piste die Rede, ein Thema, welches aber nicht von der AFLG sondern von der BI-Liesing ins Spiel gebracht wurde.

    21.7.2008
    Stellungnahme der BI Liesing zur 3. Piste mit 500 Unterschriften an die NÖ-Landesregierung geschickt
    Am 21.7. wurden die von ca. 500 wahlberechtigten Wiener Betroffenen unterschriebene schriftliche Stellungnahme der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" per EMS an die NÖ-Landesregierung geschickt. Die hohe Anzahl an Unterschriften ist ein Zeichen für die starke Betroffenheit der Liesinger durch Fluglärm und das weit verbreitete Wissen, was auf Liesing mit der geplanten 3. Piste Richtung Liesing zukommen würde.

    16.7.2008
    Monatliches Treffen der BI Liesing
    Beim trotz Urlaubszeit gut besuchten monatlichen Treffen ging es in erster Linie um das Thema UVE desFlughafens zur 3. Piste. Neben den falschen Grundannahmen (falsche Anzahl an Flugbewegungen) und der nicht in der UVE zu findenden, aber um so realistischeren Betroffenheit Liesing durch eine 3. Piste war vor allem auch die - innerhalb der UVE falsch abgeleitetete - Lage der 3. Piste Thema.

    Eine 3. Piste 11/29 ist die umweltunverträglichste Pistenvariante in Flughafennähe und auch die volkswirtschaftlich schlechteste. Ursache für letzteres ist, ist dass die zur Entlastung Wiens aus Steuermitteln finanzierte 2. Piste unter Tags nicht mehr verwendet wird, wodurch dichtest besiedelte Gebiete verstärkt durch Fluglärm belastet werden würden. Liest man den zusammenfassenden Variantenvergleich der UVE, so muss man eigentlich zu dem Schluss kommen, dass eine 3. Piste parallel zur 2. Piste auch in Flughafennähe wenigstens nicht ganz so umweltunverträglich ist, wie eine 3. Piste Richtung die Siedlungsachse Wien-Mödling. Besonders die massive Reduktion der Anzahl der Betroffen von Fluglärm in der Nacht und die niederigeren NO2-Imissionen an den Ortsgrenzen, sind neben der Ausrichtung auf nicht sodicht besiedelte Gebiete, Gründe die eine 3. Piste 16/34 als das kleinere Übel erscheinen lassen.
    26.6.2008 1111 Flugbewegungen beim Halbfinale lassen erahnen, wie eine 3. Piste die Umwelt und die Menschen belasten würde
    Die 1111 Flugbewegungen beim Halbfinale der EM geben einen Vorgeschmack darauf, was die Bevölkerung mit einer 3. Piste zu erwarten hat. So wurde z.B. das Nachtflugverbot über Wien konsequent ignoriert und bis weit nach Mitternacht und ohne technische Notwendigkeit über das dicht besiedelte Liesing gestartet. Mit einer 3. Piste würde der Flughafen Wien sogar noch mehr Flugbewegungen durchführen können. So hat München mit 2 Parallelpisten bereits 2007 durchschnittlich 1182 Flugbewegungen pro Tag (431.815 Flugbewegungen pro Jahr).  

    23.6.2008 
    Dialogforum verkauft die Liesinger für dumm
    Viele Liesinger haben in den letzten Tagen eine Einladung des vom Flughafen finanzierten Dialogforums zu einer Informationsveranstaltung am Flughafen erhalten. Der Titel der Aussendung lautet "Dialogforum Flughafen Wien - ein Verein stellt sich vor"

    Davon abgesehen, dass interessierte Betroffene für die Informationsveranstaltung extra zum Flughafen fahren müssten und der Termin in den Ferien ist, werden die Liesinger schon in der Einladung für dumm verkauft. So ist immer nur von Verbesserungen die Rede, nicht aber davon, dass Liesing bis 2004 praktisch fluglärmfrei war, bis vom Vorgänger des Dialogforums, dem so genannten Mediationsverfahren eine Verlegung der Flugrouten über dichtest besiedeltes Gebiet beschlossen wurde. Von den Alternativen, die nicht über dichtest besiedeltes Gebiet gehen würden, ist selbstverständlich auch nicht die Rede, ist doch der Zweck des Dialogforums die Überwachung der Umsetzung der Vereinbarung des Mediationsverfahrens.

    Auch davon, dass in genau diesem Dialogforum die Landeroute, welche Liesing zusätzlich belastet, 2006 trotz aller angeblichen Bemühungen der in der Aussendung genannten Vertreter Liesings beschlossen wurde, wird nicht erwähnt. Das lässt ahnen, mit welchen objektive Information zur 3. Piste bei dieser Informationsveranstaltung am Flughafen zu rechnen ist. Vermutlich werden dort dann zwar keine Heizdecken sondern nur die Vorteile der 3. Piste verkauft, es bleibt aber zu befürchten ist, dass die Diskussion auf einem ähnlichen Niveau wie bei einer Werbeverkaufsveranstaltung abläuft. Eine humorvolle Stellungnahme eines Betroffenen zeigt, von welchen Reaktionen man am Flughafen träumen dürfte.

    In die gleiche Richtung geht übrigens ein Schimmelbrief, der im Namen von Doris Bures verschickt wird und dessen Inhalte aus dem Dialogforum stammen dürften - auch darin wird an der Sachlage vorbeiargumentiert - Brief plus ein Beispiel für eine Antwort.

    13.6.2008 Info-Nachmittag am Liesinger PlatzFoto vom Info-Nachmittag am Liesinger-Platz mit Pinwand
    Trotz des starken Windes war es möglich, viele interessante Gespräche mit Betroffenen aus Liesing und niederösterreichischen Nachbargemeinden zu führen. Im Vordergrund standen wieder einmal die Alternativen zu den Flugrouten über Liesing und andere dichtest besiedelte Gebiete. Ein weiteres Thema war die unsinnige Ausrichtung einer geplanten 3. Piste Richtung dichtest besiedelte Gebiete. Für die Stellungnahme zur geplanten 3. Piste Richtung Liesing konnten wieder eine ganze Menge Unterschriften gesammelt werden. 

    11.6.2008 Teilnahme an der Stadtkonferenz des Dialogforums
    Bei der am Mittwoch Nachmittag stattgefundenen Stadtkonferenz wurden von Seiten des Flughafens und der Stadt Wien die "Verbesserungen" der letzen Jahre präsentiert, für die wohl der Satz gilt, dass es nichts gibt, was nicht mit einer Statistik belegt werden kann. Neben einer sachlichen Korrektur von solchen irreführenden Darstellungen und der Diskussion von Fragen im technischen Bereich mit den Experten der Aviation Group, war es auch möglich, die objektiv durch die Lärmmessung belegbare Betroffenheit der Liesinger zum Ausdruck zu bringen. Der Frage nach der Sinnhaftigkeit der Liesinger Flugrouten wurde seitens der Gemeinde Wien wieder einmal nicht beantwortet, stattdessen wurde von Herrn GR Valentin darauf verwiesen, dass die Gemeinde Wien noch immer mit dem Flughafen darüber diskutiert, ob nicht einige Prozent an Überflügen weniger notwendig sind, um die zugesagte "Nichtlärmbelastung" zu erreichen.

    Im Rahmen dieser Veranstaltung war es auch möglich, die Kontakte zu den Fachleuten zu intensivieren. Vom Flughafen gibt es auch die Zusage für die Rohdaten der Lärmmessung in der Zemlinskygasse in elektronischer Form, auf online Flugspuren müssen die Österreicher im Gegensatz zu den Nachbarn in Deutschland und der Schweiz weiter warten.

    6.6.2008 Lärmmessnetzwerk der BI Liesing ist mit 4 Stationen Online
    4 Messstationen überwachen LiesingMit der Erweiterung des Lärmmessnetzwerks durch die beiden Stationen Siebenhirten und Georgenberg haben alle Liesinger die Möglichkeit sich über den aktuellen Fluglärm objektiv zu informieren. Auch die Einhaltung der Versprechen, dass es durch die Verlegung der Flugrouten über dichtest besiedeltes Gebiet zu keiner messbaren Beeinträchtigung der Bevölkerung durch Fluglärm kommen wird, lassen sich so recht einfach überprüfen. Derzeit ist davon leider noch wenig zu merken, kommt es doch immer wieder zu dröhnenden Überflügen, die 20 dBA und mehr über dem Umgebungslärm liegen.

    Mit Hilfe der Lärmmessungen lassen sich Beschwerden objektiv belegen. Durch die Überlagerung der einzelnen Messstationen ist möglich Fluglärm eindeutig zu identifizieren. Der Fluglärm kann damit oft sogar alleine an Hand des Auftretens in den Lärmmessung der einzelnen Stationen schon startenden oder landende Flugzeuge zugeordnet werden.

    1.6.2008 Rücksichtloses Überflüge nach Gewitter, Personaleinsparungen bei der Austro Control als Ursache?
    Trotz Nachtflugregelung/Verbot wurde Liesing am Sonntag Abend rund um 23h mehrmals von startenden Flugzeugen im Tiefflug überflogen. Dabei wurde der Großteil des Bezirks mit 60-70 dBA beschallt. Anfragen wurden damit beantwortet, dass die Überflüge dem so genannten Mediationsvertrag entsprechen. Daraus ist leicht zu ersehen, was dieser wert ist. Hier ist man als Bewohner Wiens einfach dem Gutdünken einer mit solchen Situationen offensichtlich nicht gewachsenen Austro Control ausgeliefert, welche nicht über die nötigen Kapazitäten für lärmschonendes Fliegen verfügen dürfte.

    Grund dafür ist einmal mehr die einseitige Förderung des Flugverkehrs. So hat die Austro Control deutlich weniger Mitarbeiter für die gleiche Anzahl an Flugbewegungen als die deutsche Flugsicherung und die Schweizer Skyguide. Laut ACG Geschäftsbericht 2007 wurden für eine Steigerung der Flugbewegungen von 8% nur 1% neue Mitarbeiter angestellt, dafür hat die Austro Control niedrigere Überflugsgebühren als die deutschen und Schweizer Nachbarn.

    Eine Abkehr von der Tarifdumping Politik im Rahmen des Flughafenausbaus um jeden Preis, würde höhere Personalkosten und damit mehr Arbeitsplätzen bei der ACG erlauben, was nicht nur der Wirtschaft sondern auch der Bevölkerung zu Gute kommen würde. So sollte es mit mehr Lotsen wesentlich leichter möglich sein, dicht besiedelte Gebiete zu umfliegen und ein geschicktes Flight Management  zu etablieren, welches wieder vermehrt lärmschonende Flugverfahren einsetzt. 

    31.5.2008 Infotag am Maurer HauptplatzInfostand Maurer HauptplatzSOS Fluglärm

    Beim Infostand am Maurer Hauptplatz, konnten viele interessierten und vom Fluglärm genervte Menschen aus ganz Liesing und Umgebung Fragen rund um das Thema Fluglärm diskutieren, wobei vor allem die sachlich begründete Unsinnigkeit der Flugrouten über Liesing im Vordergrund stand.

    Ein weiteres wichtigstes Thema war die geplante 3. Piste, die mit ihrer Ausrichtung auf das dichtestst besiedelte Gebiet Österreichs Liesing vermutlich endgültig in eine Fluglärmhölle verwandeln würde.

    Die Stellungnahme der BI Liesing gegen die 3. Piste wurde beim Infostand bereits von mehr als 120 Betroffenen unterschrieben!



    25.5.2008
    Flughafen veröffentlicht die sogenannte Umweltverträglichkeitserklärung für die 3. Piste
    Für den 29.5.2008 plant der Flughafen den Beginn der öffentlichen Auflage der Umweltverträglichkeitserklärung zur 3. Piste. Mit der 3. Piste droht Liesing endgültig zur Fluglärmhölle zu verkommen da:
    Bei Beibehaltung der rücksichtlosen Verkehrspolitik würden also alle Nordwestdestination (Berlin, München, Frankfurt, London...) nur noch über Liesing angeflogen, die Folgen für Liesing wären dramatisch, wie die folgende Abschätzung der Anzahl der dröhnenden Starts über Liesing zeigt:

    Prognose Lärmhölle Liesing
    Mit der auf der Grund der 3. Piste möglichen Kapazität von etwa 230.000 Starts, welche bei einer Zunahme der Flugbewegungen von  8% pro Jahr in 7 Jahren erreicht sein dürfte, ist auf Grund der im Mediationsvertrag festgelegten Pistenverteilung damit zu rechnen, dass etwa täglich mindestens 100-150 Starts der 420 in Starts in diese Richtung über Liesing gehen dürften.
    120 Starts bedeuten 4 Stunden Dauerbeschallung, im zu erwartenden Extremfall ist mit knapp 300 Starts und damit mit 10 Stunden Dauerbeschallung pro Tag zu rechnen!
    Starts von der 3. Piste gehen Richtung Wien und den dichtest besiedelten Teil NÖs

    Daher und auf Grund der anderen umweltunverträglichen Auswirkungen ist geplant, dass eine von der parteiunabhängigen Plattform BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste unterstützte, aber im Sinne des  UVP-Gesetzes durch mindestens 200 Unterschriften neu zu gründende BI, die UVE zur 3. Piste beeinspruchen wird. Der geplante Start für das Sammeln der Unterschriften ist der Info-Tag am Maurer Hauptplatz am 31.5., der Einspruch muss bis spätestens Ende Juli erfolgen.

    AFLG Mitglieder sollten aber unbedingt bei der BI der AFLG unterschreiben (mehr...).

    Im Übrigen dürfte die Umweltverträglichkeitserklärung gegen die Prinzipien des UVP-Gesetzes verstoßen, da die bereits früher durchgeführten und offensichtlich illegalen Ausbaumaßnahmen nicht berücksichtigt wurden. Liesing ist trotz der objektiv durch die Lärmmessungen und die hohe Zahl an Beschwerden nachweisbaren und unzumutbaren Lärmbelastung in der Zusammenfassung der UVE auf der Homepage des Flughafens mit keinem Wort erwähnt.

    Im Sinne einer Minimierung der Schäden, die der Flugverkehr verursacht, ist in diesem Zusammenhang auch weiterhin die vollständige Rücknahme der für die geplante 3. Piste eingerichteten Startrouten über Liesing zu fordern. Der Fluglärm hat insbesondere für die Grünruhelagen jetzt schon nachweisbar unzumutbare Ausmaße erreicht.

    17.5.2008 Anstehende Übernahme der AUA durch einen strategischen Partner schadet Wirtschaftsstandort nicht
    Durch den fehlgeschlagenen Deal mit Scheich Al Jaber wurde es transparent, dass die AUA als eigenständige Fluglinie nicht überlebensfähig ist. Negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort bei der Übernahme durch einen strategischen Partner dürften nicht zu befürchten sein. Eindrucksvoll  war das Beispiel Swiss zu sehen, wo das Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum im Großraum Zürich von einem deutlichen Rückgang der Flugbewegungen unbeeindruckt blieb. Die positive Entwicklung nach der Übernahme der Swiss durch die Lufthansa wurde auch von der Schweizer Wirtschaftsministerin Doris Leuthard bestätigt.

    Da es jetzt offensichtlich ist, dass auch ein Überfliegen dichtest besiedelter Gebiet die AUA nicht in die Gewinnzone führt, wäre es endlich an der Zeit, die Flugrouten auch tatsächlich zur Erhöhung der Lebensqualität der Bevölkerung zu optimieren und die Flugrouten über Liesing so schnell als möglich zurückzunehmen.

    12.5.2008 Rücksichtsloser Fluglärm am Pfingstwochenende über dem dicht besiedelten Liesing
    Die Häufung rücksichtsloser Überflüge am Pfingstsonntag (7:05 - 22:55!, bis zu 79 dBA) und Pfingstmontag (7:23-21:22, bis zu 76 dBA) über Liesing zeigt, dass die Belastung der Bevölkerung nicht durch eine prozentuelle Deckelung der Überflüge in den Griff zu bekommen ist. Die den Liesingern 2004 und 2006 überfallsartig aufgezwungenen Flugrouten müssen so schnell als möglich zurückgenommen werden, da diese eine unzumutbare Belastung darstellen, wie die unten angeführte Lärmmessung objektiv bestätigt.

    Pfingstsonntag Fluglärm ab 7h

    10.5.2008 Aufforderung nach Einstellung der UVP widrigen Betriebsgenehmigungen des Flughafens
    In einem Brief hat die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Heger Bundesminister Faymann um Aufhebung der gesetzeswidrigen Betriebsgenehmigungen ersucht.

    9.5.2008 Wiener Gemeinderat diskutiert Nachtflugverbot und unabhängige Messung des Fluglärms
    Wie aus einigen Pressemitteilungen hervorgeht, wurde kurz vor Pfingsten im Wiener Gemeinderat das Thema Fluglärm diskutiert. Anträge der Grünen zu den Themen "unabhängige Messungen von Fluglärm" und "Nachtflugverbot in Wien" wurden abgelehnt, letzterer trotz Unterstützung durch die ÖVP, welche sich auch für ein klares Nein zum Thema Fluglärm aussprach. In einem gemeinsam mit der ÖVP eingebrachten Antrag forderte die SPÖ die Fortsetzung der Mediation und die nach den Maßstäben der Ökologie notwendigen Kontrollen der Fluglärmsituation.

    Begeleitet wurde die Debatte von entsprechenden Presseaussendungen. Die Grünen haben in einer Presseausendung auch die krankmachende Wirkung von Fluglärm thematisiert. Die  erweckt den Eindruck, es hier mehr mit einem Vertreter des Flughafens in Wien als mit dem Vertreter Wiens beim Flughafen zu tun zu haben. Letzeres wird offensichtlich auch von der FPÖ so gesehen, die auch darauf aufmerksam macht, das die zunehmende Belastung mit Fluglärm durch die Dumpingpreispolitik am Flughafen Wien verursacht werden. Die von der ÖVP vorgeschlagenen Maßnahmen gehen in die richtige Richtung, lösen das Problem aber nicht grundsätzlich.  

    2.5.2008 Treffen der BI-Liesing und Verteilung der Infofolder
    Themen waren die neuen Infofolder, die geplante Informationsveranstaltung am Maurer Hauptplatz, die rechtlichen Möglichkeiten sich gegen den illegalen Fluglärm zu wehren, die Lärmmessungen und neuen Beschwerdelinks. Beim dem sehr gut besuchten Treffen wurde auch ausführlich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die neuen Infofolder und Aufkleber zum Verteilen an Bekannte und Freunde mitzunehmen.

    24.4.2008 Rücksichtlose Wachstumsstrategie des Flughafens schädigt nicht nur die Bevölkerung sondern offensichtlich auch die AUA
    Dass die Wachstumsstrategie des Flughafens, die darauf beruht, dass Billigairlines mit Dumpingtarifen nach Wien gelockt und dass dichtest besiedelte Gebiete rücksichtslos überflogen werden, bereits jetzt zu einer unzumutbaren Lärmbelastung der Bevölkerung geführt hat, ist bekannt. Langsam werden aber auch die negativen Auswirkungen auf die AUA für alle sichtbar. So meldet die AUA 60 Mio Euro Verlust für das 1. Quartal 2008, was  nicht nur mit den steigenden Ölpreisen, sondern auch mit der Konkurrenz der Billig-Airlines zu tun hat.  Dass dichtest besiedelte Gebiete gerade von der AUA rücksichtslos überflogen werden, verschafft der Fluglinie wohl auch keine zusätzlichen Markanteile.

    24.4.2008 Info-Folder zum Thema Fluglärm in Liesing verfügbar
    Seit 24.4. gibt es auch einen gedruckten Info-Folder zum Thema Fluglärm, in dem die wichtigsten Fakten, Forderungen und Tipps zum Thema Fluglärm in Liesing kurz zusammengefasst sind. 

    10.4.2008
    Schimmelbrief der Flughafen-Hotline zum Thema Lärmmessungen
    Als Antwort auf Beschwerden, die Lärmmessergebnisse enthalten, hat die Flughafenhotline begonnen, einen Schimmel-Mail zu verschicken. Statt die Beschwerden ernst zu nehmen, versucht der Flughafen darin, die Lärmmessungen mit dem Argument abzuschmettern, dass es sich dabei um private Lärmmessungen handelt, die nicht die Qualität der Lärmmessung des Flughafens erreichen würden. Da aber die Lärmmessgeräte der BI-Liesing speziell zur Messung der Fluglärmeinzelschallereignisse mehr als ausreichend gut sind und die Lärmmessung auch kontinuierlich und nicht so wie die des Flughafens nur in den Wochen durchgeführt werden, in denen es "zufällig" leise ist, dürfte diese die einzige objektive Lärmmessung darstellen, wie auch in einem Antwortmail detailiert dargelegt wird. Somit gibt es keinen Grund, nicht auch weiterhin auf die Lärmmessergebnisse der BI Liesing zu verweisen. Sich von den unpassenden Argumenten des Flughafens einschüchtern zu lassen, wäre der falsche Weg - bestätigen die Lärmmesseergebnisse doch nur die subjektive Wahrnehmung der rücksichtlosen Vorgangsweise der Aviation Group.

    2.4.2008 Treffen der BI-Liesing
    Beim Treffen wurde intensiv über mögliche legale Aktion diskutiert. Weiters wurden Layout und Inhalt der Visitenkarten besprochen.

    In Zusammenhang mit der sonst nur schwer nachvollziehbaren Verschiebung der Abflugroute von Brunn an Gebirge auf das wesentliche dichter besiedelte Liesing im Jahr 2004 wurde auch der Heimatort des Flughafenvorstands, Mag. Kaufmann als mögliche Erklärung genannt. Dass es für den SPÖ Flughafenvorstand kein (politischer) Nachteil ist, wenn seine Heimatgemeinde Brunn am Gebirge nicht unter der Kehrseite der rücksichtlosen Wachstumsstrategie des Flughafens leidet, liegt auf der Hand. Dass die Flugrouten in der Flughafen-Mediation aber nicht dorthin verlegt wurden, wo möglichst wenig Menschen vom Fluglärm betroffen sind, sondern stattdessen nach Liesing und über andere dicht besiedelte Gebiete ist weder sozial noch demokratisch!  

    Dass die Flugroute, die 2004 über die Stadt Mödling gelegt wurde inzwischen deutlich Richtung Norden in die Nähe von Brunn am Gebirge verschoben wurde, zeigt, dass es aber beim Verschieben der Flugrouten unter der Bevölkerung fast ausschließlich Verlierer gibt. Statt also die Flugrouten generell aus den dichtest besiedelten Gebieten im Süden Wiens zu verbannen, wurden diese so verschoben, dass dort jetzt mindestens 100.000 Menschen mehr vom Fluglärm betroffen sind. Gewinner sind letztlich nur die Airlines und vielleicht auch die Flughafenaktionäre, wobei auf die Großaktionäre Land Wien und Niederösterreich bei einer Beibehaltung der unsinnigen Flugrouten auch deutlich höhere Kosten im Gesundheitsbereich zukommen werden.

    31.3.2008 Flughafen muss die UVP für den Ausbau mit 2003 als Nullvariante nachholen
    Der Flughafen Wien hat ein Konzept für die Erstellung eines ex-post Umweltverträglichkeitsberichtes zur Vorlage bei der Europäischen Kommission veröffentlicht, welches als Nullvariante 2003 annimmt. Für das Schutzgut Mensch wird darin entsprechend den EU-Vorschriften die Umweltverschmutzung/belästigung Lärm als relevant angegeben. Als Hauptkriterium für die Relevanz des Schalls wird die Wahrscheinlichkeit angegeben. Als Kriterium für eine negative Beeinflussung wird unter anderem die folgende aufgelistet: Aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Auswirkungen und unter Berücksichtigung der Veränderung von für das Schutzgut wichtigen Standortfaktoren (Lärm, Erschütterungen, Wasserhaushalt, Kleinklima...) kommt es zu einer wesentlichen Beeinträchtigung des Schutzgutes.

    Da Liesing erst seit 2004 massiv durch den Fluglärm betroffen ist. muss daraus schliessen, dass eine Kombination dieser Ausbaumaßnahmen mit der Verschiebung der Flugrouten seit 2004 nach Liesing bis 2020 (Planvariante) zu einer als untragbar einzustufenden Belastung einer enorm hohen Zahl von Betroffenen führt. So kommt es jetzt schon zu täglichen Belastung der Liesinger mit einer Vielzahl an Starts und Landungen In dem Papier ist auch von einer Optimierung der Start- und Landeverfahren als Empfehlung die Rede. Auch wenn die als Vorbild angeführte Mediation nicht gerade ein leuchtendes Beispiel ist, so wäre doch zu erwarten, dass wenigstens die Flugrouten über Liesing zurückgenommen werden müssten, um einen positiven Bescheid zu erreichen.

    Im Rahmen dieser UVP gibt es für die Betroffenen auch die Möglichkeit Stellung zu beziehen, wovon die BI-Liesing bei Bedarf auch ausgibigst Gebrauch machen wird.

    27.3.2008 starke Steigerung der Anzahl der Flugbewegungen durch Tarifdumping, Flughafen plant überproportionales Wachstum
    Der Flughafen hat bei der Präsentation der Jahresbilanz bekannt gegeben bereits heuer 20 Millionen Passagiere zu erreichen. Grund für die starke Zunahme des Flugverkehrs dürften spezielle "Billigtarife" für Billigairlines sein. Diese Förderung der Billigairlines durch den Flughafen wird auch von der AUA öffentlich kritisiert.

    Was Liesing bei einer Beibehaltung der Flugrouten droht, lässt sich alleine schon aus dem vom Flughafenvorstand Kaufmann zitierten Masterplan, der eine weitere Steigerung auf 45 Millionen Passagiere pro Jahr vorsieht, erahnen, ist das doch mehr als eine weitere Verdoppelung. Berücksichtigt man die dafür Richtung Liesing geplante 3. Piste und die damit geplante quasi Stilllegung der 2. Piste, so ist es höchste Zeit ein Verbot von Starts und Landungen über Liesing nachdrücklich einzufordern. Andernfalls werden die rücksichtslosen Tiefflüge quer über den Bezirk weiter zunehmen und Liesing endgültig in eine Fluglärmhölle verwandeln.

    14.3.2008 Die Luftverkehrsregeln verpflichten zu lärmschonenden Fliegen, insbesondere zur Vermeidung von unnötigen Fluglärm über dicht besiedelten Gebieten wie Liesing - die Austro Control haftet dafür

    §3 Abs 3 LVR: Es wurde jedoch normiert, das durch den Betrieb keine größeren Behinderungen oder Belästigungen insb. kein größerer Lärm verursacht werden dürfe als es der ordnungsgemäße Betrieb von Luftfahrzeugen oder Luftfahrgeräten unvermeidbar mit sich bringe.

    §7 LVR: Bei Flügen über dichtbesiedeltem Gebiet ist eine Flughöhe einzuhalten, durch die ua unnötige Lärmbelästigungen vermieden werden.

    §19 Abs 1 LVR: Beim Anfliegen, Überfliegen oder Abfliegen von Flugplätzen sind die von der Austro Control GmbH mit Rücksicht auf die Sicherheit der Luftfahrt und zur Verminderung von Lärmbelästigungen gegebenenfalls aufgetragenen Verfahren einzuhalten.

    §19 Abs 5 LVR: Unbeschadet des Abs. 1 kann die Austro Control GmbH auf bestimmten Flugplätzen unter Bedachtnahme auf die Sicherheit der Luftfahrt und zur Vermeidung von Lärmbelästigungen besondere An- und Abflugverfahren auftragen...
    ...
    Pflichtwidrige Unterlassungen dieser Aufgabe durch die ACG begründen einen Amtshaftungsanspruch (Zitat aus einem von der AFLG erwirkten Urteils des OLG Wien vom 21.8.2006, Seite 11f.)

    §19 Abs 6 LVR Die Bewilligungen gemäß Abs. 5 sind insoweit mit Bedingungen, Befristungen, Auflagen und Widerrufsvorbehalt zu erteilen, als dies mit Rücksicht auf die Sicherheit der Luftfahrt und zur Vermeidung von Lärmbelästigungen erforderlich erscheint.

    Da die Austro Control von Amts wegen für die Einhaltung haftet und es sich bei Liesing um dichtest besiedeltes Gebiet handelt (im Durchschnitt etwa 6 mal dichter besiedelt ist, als der dicht besiedelte Bezirk Mödling), so sollte man davon ausgehen dürfen, dass diese Behörde auch keine dröhnenden Überflüge über Liesing zulassen dürfte.  Erfahrungsgemäß ist das seit 2004 nicht mehr der Fall und statt auf ein Ersuchen um Einhaltung der gesetzlichen Verpflichtung unnötigen Fluglärm über den dichtest besiedelten 23. Bezirk mit seinen vielen Grünruhelagen zu vermeiden einzugehen, verweigert man bei der Austro Control noch immer eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den gesetzlichen Pflichten und begründet das mit rein privatrechtlichen Abkommen,  was ernsthafte Zweifel an der Umsetzung rechtsstaatlicher Prinzipien aufkommen lässt. Unter anderem wird auch auf den unter dubiosesten Bedingungen zu Stande gekommene Teilvertrag zwischen Flughafen und Politikern hingewiesen, in dem auch die neue Abflugroute über Liesing festgelegt wurde. Die Abflugrouten sind aber deswegen genauso wenig gesetzeskonform, wie ein Banküberfall nur deswegen gesetzeskonform wird, nur weil eine Nachbarbank diesen vertraglich zugestimmt hat. Daher ist auch weiterhin darauf zu beharren, dass sich die Austro Control um die Einhaltung der Luftverkehrsregeln über lärmschonendes Fliegen kümmert, im einfachsten Fall durch die Zurücknahme der Flugrouten die in den letzen Jahren über dicht besiedelte Gebiete verlegt wurden.

    8.3.2008
    Übernahme der AUA ist langfristig wahrscheinlich, ein weiterer Ausbau des Flughafens daher unsinnig
    Erstmals schließt die ÖIAG nämlich ganz offiziell einen strategischen Partner – also eine andere Airline – für die AUA nicht aus. Im Vertrag mit Al Jaber sind nicht nur die Modalitäten des Einstiegs festgeschrieben, sondern auch die Bedingungen, zu denen Al Jaber sein Aktienpaket wieder verkaufen muss. Dabei ist erstmals – schwarz auf weiß – von einer Teil- bzw. Vollprivatisierung der AUA die Rede. Also einem Verkauf an einen strategischen Partner. Und es wird festgehalten, dass der Verkauf EU-weit ausgeschrieben wird. Übernimmt die Lufthansa die AUA, dürfte das auch für das Aus für das Drehkreuz Wien sein. Damit sollten dann auch die Forderungen nach einer 3. Piste der Vergangenheit angehören. Schon jetzt bediene die Lufthansa aus München viele Ost-Destinationen, heißt es. Dafür ist dieser Flughafen auch weit besser geeignet, als der viel zu nah bei Wien positionierte Flughafen Schwechat. Bis es so weit ist, wird aber wohl noch viel Kersosin zu Ultrafeinstaub verbrannt werden.

    25.2.2008 Vortrag von Dr. Heger und Dr. Hinteregger in Schwechat
    Vor etwa 200 Besuchern berichtete Frau Dr. Heger von den Gesetzesbrüchen, die es rund um den Flughafenausbau gegeben hat und von der Tarifpolitik des Flughafens, welche der primäre Grund für den steigenden Transit-Flugverkehr ist und deren Genehmigung durch den Verkehrsminister alle Zutaten zu einen handfesten politischen Skandal enthält. Einmal mehr kam auch der geheime Syndikatsvertrag zwischen Wien und Niederösterreich zur Sprache, der die Grundlage für den permanenten Verrat der Interessen der Bevölkerung darstellen dürfte.
    Dr. Hinteregger hat über die zahlreichen Schwachpunkte der nicht öffentlichen Umweltverträglichkeitsprüfung berichtet. Unter anderem auch, dass die unter Schutz  stehenden  Großtrappen durch die geplante 3. Piste in ihrem Lebensraum stark eingeschränkt werden und dass die eingereichte Pistenvariante aus Sicht der Avifauna die schlechteste aller Varianten für eine 3. Piste darstellt.
    Weiters hat Dr. Hinteregger auch auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass die der Umweltveträglichkeitsprüfung zu Grunde liegenden geplanten Flugrouten in keiner Weise bindend sind. So ist auch zu befürchten, dass mit der geplanten 3. Piste eine weitere Westeinflugschneise über Wien errichtet wird. (Diese würde vermutlich in gerader Verlängerung der 3. Piste verlaufen - über den 13. Bezirk, zwischen Wienerberg und Inzersdorf, über Oberlaa und Rannersdorf - und die Teile des 23. Bezirks vermehrt mit Fluglärm belasten, die bisher noch am wenigsten betroffen sind. In jedem Fall ist bei einer Beibehaltung der derzeitigen Abflugrouten damit zu rechnen, dass Liesing in eine Fluglärmhölle verwandelt wird.)

    10.2.2008 Treffen der BI Liesing
    Beim gut besuchten Treffen wurde neben der Lärmmessung auch darüber diskutiert, dass der zusätzliche Flugverkehr durch eine Änderung der fehlgeleiteten Tarif- und Transitverkehrspolitik des Flughafens zu ändern wäre und dass es beim Ausbau des Flughafens nicht um die Befriedigung der Bedürfnisse der österreichischen Bevölkerung geht.

    10.2.2008 Die UVP für den bisherigen Flughafenausbau muss nachgeholt werden
    Eine entsprechende Klarstellung gab es durch die Rechtsanwaltskanzlei Heger & Partner, die in dieser Frage eine Beschwerde bei der EU eingereicht hat, der sich die BI-Liesing als eine von 27 BIs angeschlossen hat. Auch die Pressemeldung von Seiten der zuständigen Staatssekretärin wird darin korrigiert. Letztere hat bereits zu einem entsprechenden Kommentar in der Presse geführt, der verdeutlicht, wie hier die Wähler verschaukelt werden.

    Ähnliches dürfte auch auf die letzten Presseaussendung von Herrn Germeinderat Valentin zutreffen, der wieder einmal wenig glaubhaft ausschließlich von Verbesserungen redet, was gerade in Fall von Liesing im klaren Widerspruch zu den Tatsachen steht. Diese ist auch eine erstaunlich schnelle Reaktion auf die weitgehend sachorientierte Presseaussendung von Herrn Gemeinderat Mahdalik der nicht nur die 3. Piste ablehnt sondern einmal mehr die Rücknahme der sinnlosen Flugrouten über Liesing fordert - etwas was auch von der nachzuholenden UVP zu erwarten wäre, wenn diese auch ernsthaft durchgeführt wird.

    7.2.2008 Lärmmessstation Maurer Berg online verfügbar
    http://www.dfld.de/Mess.php?RegNr=661&StatNr=6

    3.2.2008
    Lärmmessung online verfügbar

    Seit heute ist die 1. Lärmmessstation in Liesing "Maurer Berg 2" über diesen Link online verfügbar.  Damit wir die subjektive Empfindung als Störung durch einen gemessenen Schallpegel ergänzt. Damit lässt sich auch objektiv überprüfen, ob das Versprechen von Frau Stadträtin Mag. Ulli Sima, dass es in Liesing zu keiner zusätzlichen Belastung mit Fluglärm durch die neuen Flugrouten kommen wird, endlich eingehalten wird oder von der Austro Control weiterhin ignoriert wird.  
    Laermmessung Online über DFLD abrufbar

    Die Darstellung und Auswertung erfolgt durch den deutschen Fluglärmdiens(DFLD). Die Messwerte werden üblicherweise kurz nach halb aktualisiert. Ereignisse, welche die Software des DFLD als Fluglärm identifizieren kann, werden mit einem roten Kreis markiert. Solange nur eine Station in Betrieb ist, werden nur die besonders lauten Überflüge erkannt, so dass die Statistik erst dann brauchbar ist, wenn 2 etwas weiter entfernte Stationen miteinander gekoppelt sind, wodurch laute Überflüge sehr zuverlässig am praktisch gleichzeitigen Ansteigen des Lärmpegels erkannt werden.

    Die jeweilige Hauptwindrichtung ist unter der Zeitangabe farbig dargestellt.

    Durch Klick auf  einen oder mehrere rote Kreise und zweimaliges Anklicken des Links "Wie erstelle ich eine Fluglärm Beschwerde?" kann auch ein Beschwerdemail an umwelttelefon@vie-umwelt.at erstellt werden, hier dürfte es einfacher und effektiver sein, den Beschwerdelink auf der Homepage zu verwenden.

    Weitere Stationen folgen.

    24.1.2008 EU-Klimaschutzvorgaben schließen auch die Luftfahrt mit ein, steigender Flugverkehr versus Industriearbeitsplätze?
    Klimaziele -21% auch für die Luftfahrt

    Die in mehreren Medien zu findende Grafik der EU-Klimaschutzvorgaben für 2020 (Standard, kleine Zeitung) zeigt,  dass laut EU-Vorgabendie Großindustrie, die Luftfahrt und der Energiesektor ihre CO2 Emissionen gegenüber 2005 um 21% reduzieren sollten. Wie die Ausbauplänen des Flughafens damit in Einklang zu bringen sind, ist völlig unklar. Klar ist aber, dass das was auf der einen Seite zu viel an CO2 emitiert wird, auf einer anderen einzusparen ist. Ein Umsteigeflughafen Wien könnte hier also indirekt die Reduktion der Industrieproduktion erforderlich machen und damit zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führen.

     
    19.1.2008 Krebserregende Feinststaubemissionen durch den Flugverkehr sind im Großraum Wien ein signifikanter Faktor
    Die Emissionen des Flugverkehrs aus Verbrennungsprozessen sind auf Grund ihrer kleinen Partikelgröße und ihres hohen Gehalts an krebserregenden polyzyklischen Aromaten besonders gefährlich. Für die im Folgenden beschriebene Abschätzung  der Größenordnung des Problems wurden die Emissionen des über den Flughafen Wien Schwechats abgewickelten Flugverkehrs jenen des Straßenverkehrs in  Wien und Niederösterreich gegenübergestellt. Ausgangspunkt dieser Abschätzung sind Berichte des Bundesumweltamts für das Jahr 2005 über die PM 2,5 Emissionen in Österreich  und die Verteilung der Fahrleistung nach Bundesländern, sowie Daten der Statistik Austria über die Verteilung der Starts und Landungen auf die österreichischen Flughäfen im Jahr 2005. Weiters wird von der Annahme ausgegangen, dass der Großteil der PM 2,5 Emissionen des Straßenverkehrs von Dieselmotoren ausgestoßen wird und deshalb die für  Partikel aus Dieselmotoren [2] typische Größenverteilung aufweisen. Partikel aus modernen Dieselmotoren weisen beim Austritt aus dem Auspuff mit durchschnittlich 90 nm einen mindestens 2,25 mal so großen Durchmesser auf, wie die durchschnittlich nur 40 nm großen  Partikel aus Flugzeugtriebwerken [3]. Daraus ergibt sich, dass die gleiche Feinststaubemissions-Masse beim Flugverkehr 11,4 mal mehr Partikel enthält als beim Straßenverkehr. Nicht berücksichtigt wurde dabei, dass dieser Faktor auf Grund der vielen alten Dieselmotoren, welche sehr viele grobe Partikel produzieren, noch um einiges höher sein dürfte. Die Abschätzung der in ganz Österreich durch den nationalen  Flugverkehr freigesetzten Partikelanzahl ergibt daher eine Partikelanzahl, die mit 2,46 * 10^24 Partikel etwa 19% dessen entspricht, was PKW und LKW gemeinsam freisetzen. Da am Flughafen Wien Schwechat etwa 75% aller Flugzeuge starten und landen, der Straßenverkehr in Wien und Niederösterreich und dem nördlichen Burgenland aber nur 30-35% des  gesamtösterreichischen Straßenverkehrs ausmacht , ergibt sich daraus, dass der am Flughafen Wien Schwechat basierende Flugverkehr genauso viele Partikel produziert wie 43% des gesamte Straßenverkehrs in Wien und Niederösterreich.

    Abschätzung für 2005

    Österreichweite Abschätzung der Feinstaub-Partikel-Emissionen aus Verbrennungsprozessen

    Regionale Abschätzung der Feinstaub-Partikel-Emissionen im Großraum Wien

     

    Aufteilung der 26.100 t 
    PM 2,5 - Feinstaub- emissionen nach Gewichts% [1]

    PM 2,5 Feinstaub Emissionen in Tonnen  [1]

    Emittierte Partikelanzahl unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Partikelgrößenverteilung von Flugzeugtriebwerken im Vergleich zu modernen PKW Dieselmotoren [2], [3], [6]

    Anteil der Starts und Landungen des Flughafens Wien [4]  bzw. Anteil Wien und Niederösterreich in % der Fahrleistung [5] an den jeweiligen österreichischen Werten im Jahr 2005

    Emittierte Partikelanzahl des Flugverkehrs der über den FH Wien abgewickelt wird bzw. des Straßenverkehrs in Wien und Niederösterreich

    Nationaler Flugverkehr

    0,3

    78

    2,46E+24

    74,2%

    1,82E+24

    PKW

    7,4

    1931

    5,33E+24

    35,0%

    1,86E+24

    leichte LKW

    2,6

    679

    1,87E+24

    35,0%

    6,55E+23

    schwere LKW

    7,9

    2062

    5,69E+24

    30,0%

    1,71E+24



    Berechnungsgrundlagen:   
    [1] Feinstaubemissionen in Österreich http://www.ubavie.gv.at/fileadmin/site/publikationen/REP0082.pdf , Seite 44 und 66
    [2] Partikelgrößenverteilung der Emissionen aus Flugzeugtriebwerken http://www.umweltbundesamt.de/verkehr/verkehrstraeg/flugverkehr/workshop-luftqualitaet/DLR_Particles_AAQ.pdf
    [3]
    Partikelgrößenverteilung der Emissionen aus modernen Dieselmotoren http://motorlexikon.de/?I=5343&R=P   
    [4] Verteilung des Flugverkehrs nach Flughäfen http://www.statistik.gv.at/web_de/presse/pressemitteilungen_vorjahr/2/008966?year=2006&month=2
    [5] Verteilung der Fahrleistung nach Bundesländern http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0107.pdf
    [6] Partikeldichte von Ruß aus Flugzeugtriebwerken, Seite 45


    Damit waren die Partikelzahl der Feinstaubemissionen des Flugverkehrs im Jahr 2005 im Großraum Wien und Niederösterreich etwa gleich hoch wie jene des privaten PKW Verkehrs (44,1% des Straßenverkehrs). Berücksichtigt man nur die besonders gefährlichen ultrafeinen Partikel unter 100nm (0,1 µm), so dürfte der Flugverkehr im Großraum Wien das Niveau des gesamten Straßenverkehrs in der Region bereits erreicht oder sogar überschritten haben.
    Flugverkehr produziert so viele Partikel wie Straßenverkehr in Wien und NÖ
    Zukünftige Entwicklung der Feinstaubemissionen und Optimierungsvorschläge
    Während beim Straßenverkehr durch strengere Grenzwerte und den Einsatz von Partikelfiltern mittelfristig mit einer signifikanten Reduktion der Emissionen zu rechnen ist, dürfte beim Flugverkehr in absehbarer Zeit nur eine Reduktion der Anzahl der startenden und landenden Flugzeugen zu einer deutlichen Verminderung der gesundheitsgefährdenden Belastung führen. Potential dazu gibt es genug, so könnte man bis zu einem Drittel der Flüge einsparen, wenn die Fluglinien nicht weiter dafür belohnt werden, dass diese jährlich mehr als 5 Millionen Transitpassagiere nach Wien fliegen, welche den Flughafen nur zum Umsteigen verwenden, aber trotzdem die Umwelt und damit die Gesundheit der Bevölkerung belasten. Auch die Dumping-Tarife bei den Flughafengebühren selbst, mit denen auch gezielt Billigfluglinien nach Wien gebracht werden, wären also auf Grund volkswirtschaftlicher Überlegungen ebenso zu überdenken wie die Sinnhaftigkeit einer 3. Piste.

    18.1.2008 Flughafen London Heathrow: 20 Verletzte bei Bruchlandung einer Boeing 777 der British Airways
    Am Flughafen London Heathrow mussten mehr als 200 Flüge gestrichen werden. Eine aus China kommende Maschine der British Airways verfehlte die Landebahn. 20 Personen wurden leicht verletzt.

    17.1.2008
    Slowakei gibt Flughafen Bratislava nicht ab, Flughafen Wien meldet ein Passagierplus durch Billigairlines
    Die Slowakei wird den Flughafen Bratislava vollständig im Staatsbesitz belassen und damit kein Gemeinschaftsunternehmen mit einem ausländischen Investoren gründen. Das bedeutet auch, dass sich die Hoffnung auf eine Entlastung der Bevölkerung duch eine teilweise Verlagerung der Flugverkehrs nach Bratislava wohl kaum erfüllen wird.
    Dieser wäre aber sicher auch anders leicht möglich, würde man von der Dumping-Preis-Politik bei den Flughafengebühren abgehen, welche dazu geführt hat, dass bereits 8 Billigairlines Wien anfliegen, die wiederum für den enormen Passagier und damit Flugverkehrszuwaches des letzen Jahres verantwortlich sind. Wo die angebliche zusätzlichen 2000 Arbeitsplätze am Flughafen Wien enstanden sein sollen,  ist nicht so einfach nachvollziehbar, die Flughafen Wien AG spricht in ihrer Quartalsbilanz jedenfalls nur von 255 zusätzlichen Mitarbeitern.

    Ob sich Feinsstaub und Fluglärm wirklich positiv auf den Tourismus auswirken ist zu bezweifeln, ist doch Wien - bei einer Fortsetzung der derzeitigen Politik der rücksichtlosen Überflüge - eher für Lärm-Junkies als für erholungssuchende Touristen attraktiv. 
    Der Ansturm von Billig-Fluglinien wie EasyJet oder SkyEurope führt nicht nur zu einer möglichen Zunahme von Übernachtungen im preiswertesten Segment der Übernachtungsbetriebe. Dieselben Flugzeuge transportieren auch jene zu nahezu Dumpingpreisen nach Teneriffa oder auf die Seychellen, die unter fairen Wettbewerbsbedingungen ihren Urlaub in den Tiroler Bergen oder im Salzkammergut verbracht hätten.

    16.1.2008 Fluglärm macht krank
    wird auf die Ergebnise einer  internationalen Studie aufmerksam gemacht, die zeigt, dass Fluglärm krank macht. Schon ein Anstieg des nächtlichen Fluglärmpegels um 10 Dezibel [dB(A)] im Schallpegelbereich zwischen 30-60 [dB(A)] erhöht das Risiko für Bluthochdruck bei Frauen und Männern um rund 14 Prozent. Aber auch bei Menschen die nur unter Tags unter Fluglärm leiden, führt dieser zu höheren Blutdruck. Die Forscher stellten auch fest, dass sich die Menschen bei gleicher Schallbelastung durch Fluglärm noch weit stärker gestört fühlen, als bisher bekannt war.

    16.1.2008 Monatliches Treffen der BI-Liesing
    Das monatliche Treffen der BI Liesing war trotz des neuen Termins und Treffpunkts sehr gut besucht. Es wurden die Zusammenfassung der Politikergespräche diskutiert und beschlossen daraus auch eine Zusammenfassung für eine Presseaussendung zu erstellen. Daneben war die Feinstaubemissionen des Flugverkehrs und die Erstellung des Informationsflugblatts die Hauptthemen. Die praktische Durchführung der Lärmmessung  wurde ebenfalls diskutiert.

    6.1.2008 Krebserregende Feinststaubemissionen durch den Flugverkehr sind nicht länger vernachlässigbar - Transitflugverkehr ist ein unnötiges Gesundheitsrisiko
    Da der Treibstoffverbrauch der auf dem Flughafen Wien Schwechat startenden und landenden Flugzeuge inneerhalb des Großraum Wiens bereits rund einem Drittel des gesamten privaten PKW-Verkehrs im Großraum Wien entspricht, sind dessen Klima- und gesundheitsschädliche Emissionen nicht mehr vernachlässigbar. Nach der offiziellen Bewertung ((LTO-Zyklus bis 950 m Flughöhe) werden durch Starts und Landungen derzeit etwa 10 Tonnen Feinststaub/Jahr nur aus der Verbrennung von Kerosin freigesetzt, realistischerweise fallen für die Erreichung einer Flughöhe von 6 km Höhe fallen etwa weitere 16 t höchst krebserregensten Feinststaubs an. Im Vergleich zu anderen Feinstaubquellen ist dabei aber weniger das Gewicht als die Anzahl und die Gefährlichkeit der Partikel aus dem Flugverkehr das Problem, welche sich aus ihrer geringen Größe und ihrer chemischen Zusammensetzung ergibt. So werden im Großraum Wien (bis 6 km Flughöhe) etwa 8*10^23 Partikel, das sind 800 000 000 000 000 000 000 000 oder  achthundert Trilliarden Partikel pro Jahr freigesetzt, von denen die überwiegende Mehrheit unter 100 nm groß sind und die etwa 38% organische Verbindungen mit einem hohen Gehalt an stark krebserregende polyzyklischen Aromaten (PAKs) enthalten.. Diese werden beim Atmen von unseren Lungen gefiltert und können zu Atembeschwerden, zu Herz-Kreislauferkrankungen und zu Lungenkrebs führen aber auch andere Krebsarten wie Leukämie auslösen. Nanopartikel unter 100 nm (0,1µm) können sogar die Blut-Hirnschranke überwinden und daher auch noch zu Schäden im zentralen Nervensystem führen.
    lungengängiger Feinststaub aus Flugzeugtriebwerken veursacht Krebs
    Berücksichtigt man nur die Starts und Landungen bis 950 m Höhe und geht davon aus, dass sich die Partikel im Schnitt auch nur über eine Woche akkumulieren und sich über ein Gebiet von 20km Radius und 950 m Höhe gleichmäßig verteilen, so kommt man auf zig Milliarden eingeatmete Partikel pro Person und Tag, die großteils in der Lunge verbleiben.  Rein rechnerisch leidet also jeder, der in dem oben angeführten weiteren Umfeld des Flughafens wohnt, darunter, dass jeden Tag ein bis zu mehrere cm² großes Stück Oberfläche seiner  Lunge vollständig mit etwa einem µg organischer, teilweise stark krebserregender Stoffe aus dem Flugverkehr zugedeckt wird.

    Jede weitere Steigerung des Flugverkehrs führt also nicht nur zu einer überproportionalen Lärmbelastung sondern auch zu einer Erhöhung des Krebsrisikos und damit neben der akuten Gesundheitsgefährdung auch zu einem enormen volkswirtschaftlichem Schaden, welcher eine Abkehr von der Transitverkehrspolitik in der Luft dringend erforderlich macht.. Weiters steht auch jeder weitere Ausbau des Flughafens in einem groben Missverhältnis zu den restriktiven Feinstaubreduktionsmaßnahmen im Straßenverkehr.

    14.12.2007 Tarifpolitik des Flughafens und Diskussion über die Belastung der Wiener mit Fluglärm im Gemeinderat
    Die Tarifpolitik des Flughafens, der mit Dumpingpreisen Transitpassagiere nach Wien lockt hat jetzt auch zu einer politischen Diskussion im Wiener Gemeinderat geführt. Wie in solchen Fällen üblich bestreiten die verantwortlichen Politiker hier jeden Einfluss auf den Flughafen und negieren das Problem des Fluglärms so weit als möglich, was von der Opposition zu Recht kritisiert wird. Der von den verantwortlichen Politikern hervorgehobene Einsatz für die Bevölkerung sollte sich doch zumindest in der quasi versprochenen Rücknahme Flugrouten über Liesing manifestieren, handelt es sich dabei doch bei der dümmsten aller Abflugrouten um eine relativ leicht korrigierbare Fehlentscheidung, mit der etwa 75.000 Menschen vom Fluglärm entlastet würden. Die Forderung nach einer Rücknahme der Flugroute über Liesing wird auch von den Grünen und der FPÖ unterstützt wird.

    5.12.2007 Monatliches Treffen der BI-Liesing
    Bei unserem monatlichen Treffen waren die Vorgangsweisen, mit denen wir unser Wissen über die Unsinnigkeit der Liesinger Abflugroute, an die Öffentlichkeit bringen können, unser Hauptthema. Daneben haben wir auch die Möglichkeiten einer eigenen Lärmmessung andiskutiert und sowie die Studien der TU-Wien besprochen, welche belegt, dass die Immobilienpreise im 23. Bezirk bereits gefallen sind.

    3.12.2007 Offener Brief an die Wiener Umweltstadträtin Frau Magistra Ulli Sima
    In dem Mail der BI Liesing, welches auch als Fax gesendet wurde, schließen wir uns einem offenen Brief von Fr. Dr. Heger an und fordern die Einhaltung der Zusage der Stadträtin Fr. Mag. Ulli Sima, dass es durch die Verschiebung der Flugroute zu keinen zusätzlichen Fluglärm in Liesing kommen wird, was de facto nur durch eine Rücknahme der Flugroute erreicht werden kann. Dieses Mail blieb bisher unbeantwortet.

    2.12.2007 Zerstörung der Lebensqualität der Liesinger und der angrenzenden Naherholungsgebiete durch rücksichtslose Überflüge am Wochenende
    Das 1. Dezember Wochenende war wieder einmal ein kleiner Vorgeschmack darauf,  was den Liesingern mit einer 3. Piste bevorsteht und zeigt, dass es für die Rücksichtslosigkeit des Fluglinien, des Flughafens und der Austro Control gegenüber der Bevölkerung am Boden keine selbst gesteckten Grenzen gibt. So wurde nicht nur
    gestartet, sondern die Bewohner durch die hohe Anzahl an Überflügen mehr oder weniger kontinuierlichen Dauerlärm ausgesetzt.

    Auf Anfragen, nach einer Begründung für diese rücksichtslosen Überflüge ist, wird eine zeitnahe und einfach zu erlangende Antwort von der Beschwerdehotline des Flughafen Dialogforums konsequent verweigert. Von der vom Volksanwalt geforderten gleichen Augenhöhe oder so etwa wie ehrlichen Dialog kann also beim Dialogforum nach wie vor nicht die Rede sein. Vielmehr verstärkt diese Geheimniskrämerei auch noch die Aversionen gegen den Fluglärm und die dafür Verantwortlichen.

    Ein aus diesem Anlass verschicktes Mail bzw. Fax an den zuständigen Infrastrukturminister BM Faymann mit der Frage, wann die Rücknahme der Fehlentscheidung erfolgt, direkt über Liesinger Stadtgebiet zu starten, blieb bisher unbeantwortet.

    AUA TiefflugAUA Tiefflug über WohngebietBesonders auffällig war, dass die tiefsten und lautesten Überflüge wieder einmal durch AUA Maschinen erfolgt sind, so dass sich die Frage stellt, welchen Sinn eine nationale Fluglinie macht, welche den anderen Fluglinien vorzeigt, wie man die österreichische Bevölkerung durch Fluglärm scheinbar ungestraft tyrannisieren kann. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass es Überlegungen  gibt, die AUA direkt der Kontrolle des Infrastrukturministeriums zu unterstellen. Damit - so wird in dem Kurier Artikel nahegelegt - soll das Mega-Bauprojekt 3. Piste abgesichert werden. Dafür würde dann auch die Lebensqualität der durch den Fluglärm und die krebserregenden Emissionen betroffenen Menschen rücksichtslos geopfert werden. Das Buch "Wer baut Wien" von Reinhard Seiß  beschreibt auf interessante und fundierte Weise an Hand der Wiener Stadtplanung und einzelner Bauvorhaben, wie "Public Private Partnerships" sehr leicht dazu führen können, dass Politiker nur noch die Interessen ihrer Wirtschafts-Partner und nicht mehr die der Bevölkerung vertreten. Weiters wird aber in dem Buch aber auch von einigen unsinnigen Projekten erzählt, welche durch engagierte Bürger mit Unterstützung der Medien und der Opposition doch noch rechtzeitig gekippt werden konnten.

    24.11.2007 Marketing-Aussagen und die Realität
    Gerade im Bereich des Flugverkehrs gibt es eine erstaunliche Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Aussagen der entsprechenden Lobby, im folgenden finden sich dazu einige Highlights:

    Schmäh Nr. 1  - die 3. Piste wird akzeptiert 
    Zuletzt wurde in den Medien darüber berichtet, dass es seitens der Gemeinden rund um den Flughafen keine wesentlichen Einwände gegen die Umweltverträglichkeitserklärung für die 3. Piste gibt. Dabei wird auch suggeriert, dass die 3. Piste bereits die Umweltverträglichkeitsprüfung bestanden hat, was juristisch falsch ist und dem Sinn eines UVP-Verfahrens widerspricht.
    Entschieden wird die Sache aber erst im UVP-Verfahren, in der das Kumulationsprizip als eiserne Regel gilt. Erst nach der Öffentlichmachung der UVE kann diese auch beeinsprucht werden und dafür gibt es eine Vielzahl triftiger Gründe, die es nahe legen, dass die 3. Piste nicht gebaut werden darf.
    Es ist auch nicht nachvollziehbar, wie eine weitere Steigerung des Flugverkehrs mit den Zielen einer Reduktion des Feinstaubes im ausgewiesenen Feinstaubsanierungsgebiet Wien und mit dem Klimaschutz umweltpolitisch in Einklang zu bringen sein soll.

    Schmäh Nr. 2 - es muss über Liesing geflogen werden
    Es wird oft behauptet, dass die seit 2004 neuen Abflugrouten über Liesing erforderlich sind, um den zunehmenden Flugverkehr zu bewältigen, die bisherigen 4 Flugrouten hätten nicht die nötige Kapazität - für Alternativen sei kein Platz. Tatsächlich ist aber mit der 3. Piste eine Verdoppelung der Abflüge in diese Richtung geplant, die dann scheinbar ohne Kapazitäts- bzw. Platzprobleme in diese Richtung starten können.  In Wirklichkeit dürfte diese Flugroute aber nur der Test sein, ob sich die Liesinger Bevölkerung den Fluglärm gefallen lässt, zielt doch die 3. Piste genau in Richtung Liesing.

    Tatsächlich ist Flugroute über Liesing (STOxC = LANUX1C = KOVEL1C) die dümmste aller Abflugrouten:
    Der praktische Umgang mit der Flugroute SNU stellt ebenfalls einen Schildbürgerstreich ersten Ranges da, wird doch auf dieser spät abends extra Richtung Sollenau gestartet, nur um dann kurz darauf in viel zu niedriger Höhe - teilweise im Minutentakt - quer über Wiener Stadtgebiet zu dröhnen!

    Schmäh Nr. 3  - das Dialogforum vertritt die Interessen der vom Fluglärm betroffenen Menschen
    Beschwert man sich über unzumutbaren Fluglärm, so wird man immer wieder auf den privaten und vom Flughafen finanzierten Verein Dialogforum und dessen Evaluierungen verwiesen, wo dann auch die Interessen der vom Fluglärm betroffenen Bürger mit berücksichtigt werden sollten. Tatsächlich aber ist das Ziel das sich das Dialogforum selbst gesetzt hat die Einhaltung des nur privatrechtlich Mediationsvertrages zu überwachen, in dem eine ganze Reihe von unsinnigen Entscheidungen festgeschrieben worden sind, die  für die vom Fluglärm Betroffenen nur Nachteile bringen z.B. die Verschwenkung der Startrouten direkt über das Zentrum von Liesing und die Lage der 3. Piste Richtung Wien.
    Jüngstes Beispiel dafür wie sich das Dialogforum einseitig für die Interessen des Flughafens einsetzt, ist die in der Kronenzeitung zitierte Stellungnahme des Anwalts des Dialogforums Dr. Vana zum Thema Entschädigung, in dem er jeden Anspruch auf  Entschädigung zurückweist. Diese würde ja den Flughafen auch teuer zu stehen kommen und nicht nur die Betroffenen in ihrer Lebensqualität einschränken und zu gesundheitlichen Schäden führen.
    Da ist wohl kaum verwunderlich, dass die permanente Lärmmessstelle in Liesing, die auch vom Dialogforum und damit vom Flughafen finanziert wird, so positioniert wird, dass die signifikante Verschlechterung für Liesing gegenüber 2003 nicht in ihrer vollen Auswirkung gemessen werden kann.

    Schmäh Nr. 4 - je mehr Flugbewegungen desto mehr Arbeitsplätze im Großraum Wien
    Die Arbeitsplatzlüge ist entlarvt!Immer wieder wird der Flughafen als Wirtschaftsmotor der Region dargestellt und irgendwelche Phantasiezahlen über die Anzahl der davon abhängigen Jobs genannt. Jede Diskussion über die Sinnhaftigkeit eines weiteren Ausbaus des Flughafens wird sofort als Jobvernichtung dargestellt.
    Wie das Beispiel Großraum Zürich zeigt, hängt weder die Wirtschaftsentwicklung noch die Anzahl der Arbeitsplätze von der Anzahl der Flugbewegungen ab. 

    Schmäh Nr. 5 - Fliegen ist für Mittelstrecken die umweltfreundlichste Form der Fortbewegung
    Wer die Umwelt liebt, der fliegt, meint Wolfgang Mayrhuber: Fliegen sei die klimafreundlichste Fortbewegungsart für Distanzen über 350 Kilometer. Doch den wichtigsten Faktor in der Rechnung hat der Lufthansa-Vorstandschef unterschlagen, ist im Spiegel Artikel vom 20.11.2007 zu lesen. Vielmehr schneidet Fliegen immer noch am schlechtesten ab - auch bei Distanzen über 350 Kilometern.

    Schmäh Nr. 6 - Fliegen ist die billigste Form der Fortbewegung
    Es ist kaum zu übersehen, überall wird massiv mit Billigflügen geworben: am Titelbild der Zeitungen, auf Plakaten, auf der Rückseite von Sport Eybl Kundenbriefen...
    Wie eine Recherche des Trends aufzeigt, sind die Billigsttickets in Wahrheit  kaum zu bekommen. RyanAir und SkyEurope wurden jetzt in Musterprozessen verklagt. Österreichs Luftfahrtbehörde schaut dem Treiben tatenlos zu.

    Fliegen ist also nicht so billig sein, wie suggeriert wird, noch teurer kommt es aber der Umwelt und damit uns allen zu stehen. Im Unterschied zu anderen Verkehrsmitteln zahlt man diese Kosten nicht beim Kauf des Tickets, sondern durch erhöhte Steuern, mit denen das Missverhältnis zwischen Steuerprivilegien und Umwelt bzw. Gesundheitsschäden des Flugverkehrs finanziert wird. So zahlen die Airlines keine Mineralölsteuer, Flugtickets sind mehrwertssteuerfrei und der Flughafen zahlt keine Grundsteuer - Steuergeld, welches an anderen Stellen fehlt. Die Förderung von Transitpassagieren durch den Flughafen Wien ist hier sicher die Krönung einer fehlgeleiteten Politik, bei der die vom Fluglärm Betroffenen indirekt den Fluglärm finanzieren.

    Die für 2010 geplante Einbindung des Flugverkehrs in den Emissionshandel ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, kommt aber viel zu spät und kann auch laut Presseaussendung von Global 2000 eine Kerosinsteuer nicht ersetzen. Wer inzwischen selbst einen kleinen Beitrag zur Kompensation der Klimaschäden beitragen möchte, hat aber die Möglichkeit bei www.atmosfair.de oder   eine in Abhängigkeit von der Flugstrecke berechnete Kompensation zu zahlen, mit dem Geld werden Projekte unterstützt, die der Eindämmung der CO2 Emissionen dienen.  
    12.11.2007 Treffen mit Herrn Gemeinderat Valentin
    Aus der ausführlichen und z.T. auch recht sachlich geführten Diskussion war keine klare Grenze zwischen der Sichtweise eines Flughafengroßaktionär und dem Vertretungsanspruch der Interessen der Wiener Bürger erkennbar. 

    9.11.2007 Fluglärm führt zu Entwertung von Eigentum, die entschädigt werden muss
    Fluglärm führt zu einer massiven Entwertung des Eigentums, das ist auch das Ergebnis der Studie Immonoise I Wien, nachzulesen unter Immobilienpreise und Lärm , Seite 11f. So ist dort von einer Entwertung von 9.2% unter den Abflugrouten die Rede, bei der inzwischen stattgefundenen Zunahme des Fluglärms dürften auch deutlich höhere Entschädigungen zu fordern sein. Diese Rechtsmeinung wird auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Recht der Umwelt (Nummer 05/2007 im Oktober 2007) in einem von Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Kerschner bearbeiteten Artikel vertreten, in dem ein EuGH Gerichtsurteil gegenüber Belgien kommentiert wird. Wörtlich ist dort u.a. zu lesen:
    Da idR Bewilligungen nach UVP-Gesetz 2000 bzw. nach LFG zu einer behördlich genehmigten Anlage iSd § 364a ABGB führen, gebühren den Anrainern
    (Anmerkung: Begriff nach dem Betriebsanlagenrecht) verschuldensunabhängige zivilrechtliche Ausgleichsansprüche, die auch Wertminderungen ... des Grund und Wohnungseigentums zu umfassen haben. Gesundheitsschädigende Immissionen müssen mE immer abgewehrt werden können (§16 ABGB). Bei bereits eingetretener Gesundheitsschädigung durch Fluglärm bestehen Schadenersatzansprüche nur bei rechtswidrigem Verhalten des Flughafenbetreibers. Ein solches liegt auch im Bruch eingegangener Verpflichtungen („Mediationsvereinbarungen gegenüber Anrainern“)
    Es ist daher zu erwarten, dass die Aussicht auf Zahlungen in Milliardenhöhe dazu führen, dass die Flugrouten endlich dorthin (zurück) verlegt werden, wo die Anzahl der Betroffenen und damit die Höhe der Zahlungen möglichst niedrig sind.  Dies deckt sich mit der Forderung der BI Liesing nach vollständiger und direkter Entschädigung der unabdingbar vom Fluglärm Betroffenen (Punkt 4.1. im aktuellen Handout).

    7.11.2007 Monatliches Treffen der BI-Liesing
    Bei unserem monatlichen Treffen haben wir neben aktuellen Entwicklungen auch die Grafiken für ein Flugblatt besprochen. 

    3.11.2007 Dialogforum will permanente Lärmmessstelle für den Fluglärm in unmittelbarer Nähe der Triester Strasse errichten
    Die Farce um die Alibi-Messungen des Fluglärms ist um eine Facette reicher. Wie Herr Horak mitgeteilt hat, sind das Dialogforum und er "nach intensiven Analysen" zu der Auffassung gekommen, die Messstelle für die permanente Messung des Fluglärms am Sportplatz zwischen der Wiener Flurgasse und Anton Freunschlaggasse zu errichten. Dieser ist in unmittelbarer Nähe der stark befahrenen Triester Strasse, der Badner Bahn und der Autobahn gelegen. Am Wochenende verstärken dann die Fußballsspiele und Motorradrennen den etwas nachlassenden Umgebungslärm. 
    Es wurden also nicht nur die Vorschläge für den optimalen Platz einer Lärmmessstelle im 23. Bezirk am Maurer Berg ignoriert, sondern es soll offensichtlich auch sicher gestellt werden, dass der Fluglärm möglichst im Umgebungslärm untergeht, um dann behaupten zu können, dass dieser im ganzen 23. Bezirks vernachlässigbar ist. Jedenfalls kann eine Lage in unmittelbarer Nähe zu Triester Straße, Badener Bahn und Autobahn nicht als repräsentativ für Liesing gelten und es wird auch nur ein geringer Bruchteil der landenden Flugzeuge erfasst. 
    Es ist aber zu erwarten, dass es in den 3 Wochen der Fluglärmmessung in Mauer in Liesing wieder deutlich ruhiger sein dürfte, als im restlichen Jahr.

    29.10.2007 Starke Anzahl der Zunahme der Anzahl der Flugpassagiere am Flughafen Wien
    Seit letzten Montag fliegt die Billigfluglinie Easy Jet die Strecke London/Wien, dadurch werden 100.000 zusätzliche Flugpassagiere pro Jahr erwartet. Das führt auch zu einen weiteren Steigerung der Flugbewegungen und damit des Fluglärms. An diesem Beispiel wird auch deutlich, dass es beim enormen Wachstum des Flughafens (9.4% in den ersten 9 Monaten 2007) nicht um die Bedürfnisse der Österreicher oder der AUA geht, sondern dass hier versucht wird, mit aller Gewalt einen Mega-Transit-Flughafen in Wien aufzubauen. Leidtragende sind dabei die Menschen und ihre Umwelt und auf Grund der Beeinträchtigung der Lebensqualität und der Gesundheit durch Fluglärm und krebserregenden Feinststaub in letzter Konsequenz auch die Volkswirtschaft.

    Was die für den geplanten Mega-Transit-Flughafen Wien geforderte 3. Piste bei einer Beibehaltung der Abflugroute über Liesing bringen würde, ergibt sich aus der im Mediationsvertrag festgelegten Verwendung dieser 3. Piste als Haupstartpiste und aus der Ausrichtung Richtung Wien und auf das dichtest besiedelten Gebiets NÖs. Es zeigt sich also, dass nicht nur eine 3. Piste ein Schritt in die falsche Richtung wäre, sondern dass noch dazu die Pistenrichtung der im Mediationsvertrag und in der UVE favorisierten Piste einfach falsch gewählt wurde.

    Prognose Lärmhölle Liesing
    Mit der auf der Grund der 3. Piste möglichen Kapazität von etwa 230.000 Starts, welche bei einer Zunahme der Flugbewegungen von  8% pro Jahr in 7 Jahren erreicht sein dürfte, ist auf Grund der im Mediationsvertrag festgelegten Pistenverteilung damit zu rechnen, dass etwa täglich 100-150 Starts der 420 in Starts in diese Richtung über Liesing gehen dürften.
    120 Starts bedeuten 4 Stunden Dauerbeschallung, im zu erwartenden Extremfall ist mit knapp 300 Starts und damit mit 10 Stunden Dauerbeschallung pro Tag zu rechnen!
    Starts von der 3. Piste gehen Richtung Wien und den dichtest besiedelten Teil NÖs
    Im Sinne einer Minimierung der Schäden, die der Flugverkehr verursacht, ist  jedenfalls aber jetzt schon die Rücknahme der für die geplante 3. Piste eingerichteten Startrouten über Liesing zu fordern.

    13.10.2007 Landungen quer über Liesing dürften illegal sein und dürften daher auch nicht (mehr) statt finden!
    Die Landanflüge mit denen Liesing seit Mai 2006 zusätzlich belastet wird und die im Tiefflug quer über dichtest besiedeltes Gebiet gehen, widersprechen offensichtlich nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern auch den Luftverkehrsregeln von 1967 in der aktuellen Fassung.  Mehr dazu im Mail an die AustroControl 



    13.10.2007
    Forderung nach einer permanenten Lärmmessstelle am Maurer Berg
    Wie bereits immer Sommer berichtet wurde, plant die Gemeinde Wien eine auf 2 Jahre angelegte permanente Messung des Fluglärms im 23. Bezirk.
    Folgende Punkte sprechen für eine Lärmmessung am Maurer Berg:
    1. Nur vom Standort Mauer Berg aus lassen sich sowohl das vorzeitige Verlassen der Flugroute Richtung Norden durch die startenden Flugzeuge als auch die meisten der quer über den Bezirk landenden Flugzeuge erfassen.
    2. Die Zuordenbarkeit von gemessen Lärmereignissen zu Fluglärm ist auf Grund des geringen Umgebungslärms recht eindeutig möglich.
    3. Die Betroffenheit durch Flugzeuge mit mangelnder Steigfähigkeit wird durch eine Messung am Mauerer Berg transparenter.
    4. Topographische Faktoren, welche in den Lärmberechnungen ignoriert wurden, können gemessen werden.
    Daher ist eine Übereinkunft der öffentlichen Hand mit dem Privatverein Dialogforum, die zu einem anderen Messort und damit zu nicht adäquaten Messergebnissen führen dürfte, abzulehnen. Ein entsprechendes Mail wurde auch bereits an den Bürgermeister Dr. Häupl verschickt. Dazu gibt es eine Anmerkung von Herrn Gemeinderat Valentin, in der dieser darauf aufmerksam macht, dass die Messungen vom Dialogforum gezahlt werden. Diese werden also nur teilweise aus Steuermitteln bezahlt.

    13.10.2007 Zunehmende Belastung durch Fluglärm und krebserregenden Emissionen in den letzten Jahren ist kein Zufall sondern Politik 
    Dazu ist auf einer Website, die dem Flughafen zuzuordnen sein dürfte unter dem Titel Wettbewerbsfähige Tarifpolitik zu lesen:
    Um langfristig eine für die Airlines kostengünstigere Tarifstruktur anbieten zu können, hat die Flughafen Wien AG Änderungen in der Tarifordnung beschlossen, mit der sie vermehrt das Auslastungsrisiko der Fluglinien übernimmt. Erfüllt wird diese Absicht durch eine Umschichtung von flugzeugbezogenen zu passagierbezogenen Tarifen. Die Zielvorgabe, die airlinebezogenen Kosten der Fluglinien bis 2007 um zumindest 15 Prozent unter den Durchschnitt der stärksten Mitbewerber zu senken, wurde bereits 2005 erreicht.
    ...
    Um die Rolle des Flughafen Wien als Umsteigeflughafen zu forcieren, wurde der bereits seit mehreren Jahren bestehende Transfer-Incentive ab April bis Dezember 2005 um € 2,0 angehoben. Somit betrug die Refundierung an Fluglinien, die die Transferfunktion des Flughafen Wien mittragen, im Jahr 2005 bereits € 10,21 pro abfliegenden Passagier. Die weiteren Incentive-Programme, der Destinations- und Frequenz-Incentive sowie der im Jahr 2004 eingeführte Frequenzdichte-Incentive, haben auch im Jahr 2005 die Rolle des Flughafen Wien als Drehscheibe zwischen Ost und West nachhaltig unterstützt.

    Konkret gab es 2006 laut Geschäftbericht der FH Wien AG 5,4 Mio Transferpassagiere dh. Passagiere die Wien überhaupt nichts Positives bringen. Diese führen zu einer Steigerung der Belastung der Umwelt und der Bewohner von Wien und Umgebung mit Fluglärm, Feinststaub und anderen krebserregenden Emissionen um mehr als 50%. Hier sind die verantwortlichen Politiker gefordert, endlich im Interesse der Bevölkerung zu handeln und diesen gefährlichen Unfug per Gesetz zu beenden, an statt den Flughafen bei seinen Expansionsplänen auf Kosten der Bevölkerung auch noch zu unterstützen.

    3.10.2007 Monatliches Treffen der BI
    Bei unserem monatlichen Treffen haben wir die Themen für unser 2. Treffen mit Herrn Valentin besprochen. Weiters haben wir unser Logo (Schmetterling), unseren Slogan "Lebensqualität statt Fluglärm" sowie die Webadresse einer neuen Einstiegsseite fixiert. Die katastrophalen Zukunftsszenarios für Liesing, mit denen zu rechnen ist, wenn es uns nicht gelingt, die Flugrouten wieder wegzubekommen, wurden diskutiert.

    12.9.2007  Treffen der parteiunabhängigen BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste mit der SPÖ
    Das vierte Treffen unserer Informationsinitiative, diesmal mit Herrn Gemeinderat Valentin im Beisein von Herrn Senatsrat Redl und Herrn Gemeinderat Hursky verlief sehr sachlich. Neben 3 Stunden Diskussion auf hohem Niveau wurde die konkrete Situation in Liesing vor und nach 2004 angesprochen. Um die unterschiedlichen Sichtweisen an Hand konkreter Daten zu diskutieren wurde ein weiteres Treffen vereinbart - ein Termin muss noch fixiert werden.

    3.9.2007 Geht Sky-Europe langsam die Luft aus?
    Zumindest legt ein Kommentar
    im Wirtschaftsblatt mit dem Titel SkyEurope: Investor, bitte kommen! das nahe. Angeblich hat der Billig-Flieger Finanzprobleme, bleibt aber in Wien. Macht diese Fluggesellschaft ebenso wie die AUA derzeit nur Verluste, so könnten die Flüge auch in Wien reduziert werden. Spätestens wenn man dazu auch noch die steigenden Ölpreise mit in Betracht zieht, stellt sich auch die Frage nach der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit eines weiteren  Flughafenausbaus.

    3.9.2007 Medikamente gegen Fluglärm?
    Mit Medikamenten wollen die Verantwortlichen des neuen Flughafens der thailändischen Hauptstadt Bangkok offenbar das Problem der Lärmbelästigung in den Griff bekommen. Anrainer berichten, Ärzte hätten ihnen im Auftrag der Flughafenverwaltung Schlaftabletten verschrieben.
    Aber auch so führen die gesundheitschädlichen Auswirkungen des Fluglärms zu einem erhöhten Medikamentenverbrauch, wie eine deutsche Studie von Prof. Greiser zeigt: - Je lauter desto kranker

    1.9.2007 Einigung bei Wiener UNO-Klimagesprächen
    Unterhändler aus 158 Staaten haben sich gestern bei den UNO-Klimagesprächen in Wien grundsätzlich auf gemeinsame Ziele zum Klimaschutz geeinigt. Zum Abschluss der einwöchigen Konferenz verständigten sich die Teilnehmer prinzipiell darauf, dass die Industriestaaten den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um 25 bis 40 Prozent unter den Wert von 1990 senken sollen.  Österreich hat mit einem um 36% zu hohen CO2 Ausstoß aber noch nicht einmal die Kyoto Ziele erreicht  und hat daher dringend Handlungsbedarf. Eine 3. Piste wäre hier ein massiver Schritt  in die falsche Richtung, würde diese doch mit einer ungefähren Klimaschädlichkeit von einer Millionen Tonnen CO2 pro Jahr das Klima weiter anheizen.

    26.8.2007 Waldbrände in Südeuropa als Folgen des Klimawandels
    karger griechischer Berg brenntWieder wüten in Griechenland, Portugal und Italien riesige Waldbrände. Allein auf der griechischen Halbinsel Peloponnes kamen schon über 50 Menschen in den Flammen ums Leben, schuld daran dürfte nicht zuletzt der Klimawandel sein. So war nicht nur der Sommer extrem heiß, sondern auch der Winter viel zu trocken.

    22.8.2007 Preiskampf der Airlines auch bei Inlandsflügen beschleunigt den Klimawandel
    Skyeurope bietet ab Oktober auf der Strecke Wien-Innsbruck Billigflüge an. Das hat nicht nur Folgen für die ohnehin schon defizitäre AUA sondern auch für den Klimawandel, wird damit doch der wesentlich umweltfreundlicheren Bahn in ihrem Kerngeschäft massiv Konkurrenz gemacht. Verantwortlich dafür ist nicht zuletzt ein einseitig deregulierter Markt in dem Kerosin, Flugtickets und Flughafengrundstücke ebenso steuerfrei sind, wie die die Freisetzung von Lärm über dichtest besiedelten Gebieten.

    20.8.2007 EU-Beschwerde - EU-Vertragsverletzungsverfahren oder Nachholen der UVP

    Im EU-Verfahren wegen der unterlassenen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die in den letzten Jahren am Flughafen Wien durchgeführten Ausbaumaßnahmen versucht die Kommission nach dem Mahnschreiben vom 21. März 2007 nun gemeinsam mit der Bundesregierung eine Lösung zu finden, die mit den gemeinschaftsrechtlichen Vorschriften im Einklang steht. Zur Diskussion steht das Nachholen der UVP, um die Rechte der durch den Ausbau beeinträchtigten Bürgerinnen und Bürger wenigstens nachträglich zu wahren. Für die Kommission steht jedenfalls fest, dass Sanierungsbedarf besteht - sollte es zu keiner Einigung kommen, ist mit der Fortsetzung des Vertragsverletzungsverfahrens bis hin zu einer Klage beim Europäischen Gerichtshof zu rechnen. Die Rechtsanwälte Heger & Partner fordern in einer Presseaussendung Ausgleichmaßnahmen, Auflagen und die Offenlegung von Umweltinformationen
    Ein Artikel in der Kronenzeitung fasst die Problematik der Folgen der nicht durchgeführten UVPs unter dem Titel Trotz Sanierung und drohender Auflagen: Der Flughafen ist gut ausgestiegen zusammen.
    Der im Presseartikel zu lesende Kommentar von Staatssekretärin Kranzl deutet darauf hin, dass die Regierung das Fluglärmproblem noch immer nicht ernst nimmt.

    11.8.2007 Diskussion über eine Lärmsteuer
    Auch die SPÖ greift jetzt das Thema Fluglärm auf. So spricht sich Gemeinderat Valentin für eine Lärmsteuer aus. Auch wenn das sicher ein  Schritt in die richtige Richtung ist, so reichen die dabei angestrebten Ziele 10% der Flüge um die Hälfte leiser zu machen, sicher nicht aus, wenn gleichzeitig die Kapazität mit einer 3. Piste verdoppelt wird (Kommentar in der Kronenzeitung).  Auch ist der Flughafen schon dabei, diese Initiative in eine für ihn gewünschte Richtung zu lenken und spricht nur noch von lärmabhängigen Start- und Landegebühren als Zukunftsthema in einem Arbeitskreis. Die letzte Entscheidung darüber hätte aber der Infrastrukturminister, der die Lande und Startgebühren festsetzt. Dieser hat aber auch die Letztverantwortung über die Flugrouten, so dass er bereits jetzt die Möglichkeit hätte, etwas Entscheidendes gegen unnötigen Fluglärm zu unternehmen, in dem er die flugtechnisch unnötigen Flugrouten über Liesing und andere dicht besiedelte Gebiete, die sich nicht in unmittelbarer Flughafennähe befinden, durch Alternativen ersetzt, bei denen  um Größenordnungen weniger Menschen betroffen sind (Mail an Bundesminister Faymann in dem die Rücknahme der  Flugroute über Liesing gefordert wird).

    7.8.2007 Mailwechsel zu den Fragen warum deutlich weiter stadteinwärts geflogen wird, Position der Flugroute und FANOMOS online
    Mit Unterstützung des Volksanwalts ist es gelungen, vom Flughafen endlich eine Antwort auf die Frage zu erhalten, ob die weiter stadteinwärts beobachteten Überflüge mit einer Verlegung der Flugroute nach Norden in Zusammenhang steht. In der ziemlich genau 2 Monate nach der 1. Anfrage erhaltenen Antwort wird ausdrücklich betont, dass die Flugroute nicht nach Norden verschoben wurde. Die beigelegte, leicht als widersprüchlich zu interpretierende Auswertung führte zu einem Brief an den Volksanwalt mit einer detailierten Analyse dieser Auswertung, die zeigt wie wichtig der unbehinderte Zugang zu den FANOMOS Daten ist und einer Antwort des Flughafens mit Erläuterungen, einer Beschreibung wie man die genaue Position der Flugroute erhält und der Ankündigung FANOMOS im Herbst online verfügbar machen zu wollen (Rückantwort an den Flughafen)

    29.7.2007 Fluglärmmessungen
    Wie leider erst im Nachhinein zu erfahren war, haben in Liesing vom 5. Juli bis 25. Juli 2007 wieder Fluglärmmessungen stattgefunden, diesmal in der Wettengelgasse 31 und der Zemlinskygasse 63/65 (Maurer Berg unterhalb der Himmelswiese). Laut Herrn Horak ist auch eine permanente mobile Messstelle geplant, für die aber noch ein Standort gesucht wird. Diese sollte die üblichen "Zufälle" bei der Lärmmessung ausschließen, die auch diesmal zu bemerken waren. So war nach dem 25. Juli wieder ein signifikantes Ansteigen des Fluglärms zu beobachten. Da die Flugroute über Liesing aber ohnehin jeglicher vernünftigen Logik widerspricht, ist zu hoffen, dass auch die Lärmmessstellen mangels Flugroute bald nicht mehr benötigt werden.

    4.7.2007 Klimakiller Flugverkehr - Global 2000 gegen die 3. Piste
    Mit einer spektakulären Aktion demonstrierte GLOBAL 2000 am 4. Juli 2007 am Flughafen Wien-Schwechat gegen den stark zunehmenden Flugverkehr. AktivistInnen von GLOBAL 2000 deckten die Anzeigetafel mit dem Slogan "Due to climate change: all flights cancelled" ab. Weitere GLOBAL 2000-AktivistInnen entrollten in der Abflughalle ein Transparent mit der Aufschrift Klimawandel: "Keine 3. Startbahn!". - Mehr...

    27.6.2007  Treffen der parteiunabhängigen BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste mit der ÖVP

    Auch das dritte Treffen unserer Informationsinitiative für die zuständigen Politiker verlief ganz gut. Diesmal trafen wir uns als zehnköpfige Delegation im Rathausclub der ÖVP mit Herrn DI Stiftner (roman.stiftner@oevp-wien.at) und einigen seiner Parteikollegen zusammen, konnten aber auf Grund des für dieses Themas recht knapp bemessenen Zeit nur den Großteil der Themen ansprechen und diese teilweise auch nur andiskutieren.
    Das Treffen mit der SPÖ ist erst nach den Sommerferien geplant.

    25.6.2007 Verlegung der Flugroute über Liesing nach Norden?
    Nachdem trotz mehrmaligen Nachfragens von vielen Seiten vom Flughafens und der Austro Control noch immer keine Antwort gibt, geht jetzt auch der Volksanwalt der Frage nach, warum deutlich weiter stadteinwärts geflogen wird.

    8.6.2007 Treffen der BI Liesing
    Das Treffen des harten Kerns der BI Liesing konnten wir recht erfolgreich für den internen Informationsaustausch und die Abstimmung der weiteren Vorgangsweise nutzen. Interessant waren neben der recht kritischen Stellungnahme des Lebensministeriums zur UVE auch die Diskussion über eine Studie über die von der Flugroute und Tageszeit abhängigen externen Kosten die Flüge verursachen, welche sich für Wien jetzt schon zu einem 3 stelligen Millionen Euro-Betrag addieren. Da unser Treffen diesmal unter freien Himmel statt gefunden hat, konnten wir life beobachten, wie zahlreiche Flugzeuge im Lauf des Abends direkt über Mauer geflogen sind, um dann sofort nach Norden (Richtung Stockerau) abzuschwenken, wodurch die Bewohner von 2 Seiten durch Lärm und krebserregende Immissionen belastet werden.

    7.6.2007  
    Stellungnahme des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zur UVE
    Die Stellungnahme des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zur UVE fällt sehr kritisch aus - hier einige Zitate:
    5.6.2007 Leserbrief im Kurier - Nachtfluglärm als Entschuldigungsgrund für das Versäumen der 1. Stunde?
    Im Zusammenhang mit den zusätzlichen Lärmstörungen, die durch die unsinnigerweise im Sommer stattfindenten Wartungsarbeiten am Flughafen begründet werden, konnte auch das Thema Nachtflüge nach 21h über Liesing angesprochen werden.

    2.6.2007 Neue Karte mit den in Zusammenhang mit der 3. Piste geplanten Flugrouten, lässt das wahre Ausmaß der geplante Fluglärmhölle über Liesing erkennen

    Eine Karte mit den in der UVE für die 3. Piste eingereichten Flugrouten lässt für Liesing das Schlimmste befürchten, da die meisten, wenn nicht alle Starts von der 3. Piste Richtung Westen über Liesing gehen würden:

    Bei entsprechender Nutzung der mit der 3. Piste möglichen Kapazität, ist die bisher angenommene Anzahl von durchschnittlich bis zu 150 Starts, die täglich über Liesing hinwegdonnern würden, vermutlich eher die Untergrenze. 

     

    2.6.2007 Nächste Treffen
    Das nächste Treffen findet am Freitag, den 8.6.um 19h in Brandauer`s Bierhaus Mauer (im Gastgarten, bei Schlechtwetter in der Lobby) statt. Von der ÖVP haben wir jetzt  auch schon eine Terminzusage (27.6. um 19h in der Umgebung des Rathauses). Mit der SPÖ gibt es auch bereits erste Kontakte für einen Informationsaustausch.

    16.5.2007 Treffen der parteiunabhängigen BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste
    Auch das zweite Treffen unserer Informationsinitiative für die zuständigen Politiker verlief wieder recht erfolgreich. Diesmal waren Mag. Rüdiger Maresch,Verkehrssprecher der Wiener Grünen, der in der Frage des Fluglärms auch für die Bundespartei spricht (ruediger.maresch@gruene.at), Georg Irsa, der Bezirkssprecher der Liesinger Grünen (georg.irsa@gruene.at) und Maria Hofbauer, von den Liesinger Grünen, die sich speziell um das Problem des Fluglärms im Bezirk kümmert (maria.hofbauer@gruene.at),  zu Gast. Neben den Forderungen der BI Liesing wurden auch viele andere Fragen rund um das Thema Fluglärm auf hohem Niveau diskutiert, sowie die Möglichkeiten erörtert, sich dagegen zu wehren und die 3. Piste zu verhindern.
     
    Als nächstes laden wir die Vertreter der ÖVP und der SPÖ zum Informationsaustausch ein, da wir uns die Unterstützung aller Parteien wünschen - näheres dazu unter Termine. Nach Abschluss aller Treffen, werden wir die Haltung aller 4 Parteien zu den verschiedenen Fragen rund um das Thema Fluglärm, Emissionen und Flugrouten über Liesing und andere dicht besiedelte Gebiete miteinander vergleichen und auf der Homepage veröffentlichen.

    28.4.2007 UVP-Verfahren - 3. Piste - DVD mit Umweltverträglichkeitsprüfung verfügbar
    Die AFLG hat jetzt die vollständige Umweltverträglichkeitserklärung der Flughafens in elektronischer Form verfügbar. Interessierte die bereit sind, für einen kleinen Teilbereich auch die Ausarbeitung von Fragen und Gegenargumenten zu übernehmen, erhalten diese kostenlos zugesandt. Anfragen dazu bitte an flug@schiebl.at.

    27.4.2007 Wiener Gemeindepolitiker entscheiden gegen die vom Fluglärm Betroffenen
    Die offensichtlich fragwürdige Rechtssituation hat die FPÖ zum Anlaß genommen einen sofortigen Baustop für den weiteren massiven Ausbaus des Flughafens zu beantragen, der mit den Stimmen der SPÖ und der ÖVP abgelehnt wurde. Die ÖVP reagiert auf den Antrag der FPÖ empört, weil Ihrer Ansicht mutwillig Tausende Arbeitsplätze aufs Spiel gesetzt werden (Presseaussendung).  Sieht man sich aber den Geschäftsbericht des Flughafens 2006 an, so kann man aber daraus herauslesen, dass bei der Flughafen Wien AG  im letzten Jahr trotz einer beachtlichen Steigerung der Flugbewegungen gerade 5 neue Arbeitsstellen im Airport Bereich geschaffen wurden (1,3 Prozent Zuwachs bei insgesamt 387 neuen Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2006, von denen die meisten im Security Bereich angestellt wurden). 

    20.4.2007 Homepage der Gemeinde Wien verbreitet noch immer alte Fehlinformationen
    Auf der Homepage der Gemeinde Wien werden die neuen Flugrouten über Liesing als Fortschritt für die Betroffenen Liesinger verkauft, was einer unglaublichen Verdrehung der Tatsachen gleichkommt.

    16.4.2007 Österreichischer Klimagipfel
    Arbeiterkammerdirektor Werner Muhm kritisiert die Befreiung des Flugtreibstoffs Kerosin von der Möst und die Befreiung der Flugtickets von der MWSt als anachronistisch und fordert eine Abschaffung im Rahmen der EU. Nationalratsabgeordnete Bayr fordert die Einbeziehung der Emissionen des Flugverkehrs in den Emissionshandel - Videoclips dazu auf der Homepage des Bundeskanzleramts.

    15.4.2007 Bürgerinitiativen legen jetzt dem Infrastrukturmisterium ihre Forderungen vor
    Neben der Forderung die Grenzwerte für Fluglärm nicht noch weiter zu erhöhen,  wurde eine Priorisierung von lärmschonendes Fliegen über Wirtschaftlichkeitsüberlegungen gefordert, damit nicht weiterhin über die am dichtest besiedelten Gebiete wie z.B. auch  Liesing geflogen wird, nur um einen Umweg von 1-2 min zu ersparen. Bericht in der Kronenzeitung vom 15.4.

    13.4.2007 Petition "Stoppt den Fluglärm und den Bau der 3. Piste am Flughafen Wien"
    Auch im Internet besteht seit kurzem die Möglichkeit sich unbürokratisch gegen den unzumutbaren Fluglärm in Wien und Umgebung zu wehren und eine entsprechende Petition analog zu der Hundstrümmerlaktion zu unterschreiben. http://www.ipetitions.com/petition/keinepiste3  - bitte den Link auch Freunden und Bekannten weiterleiten.

    12.4.2007 EU leitet Vorerhebung wegen fehlender Umweltverträglichkeits-Prüfungen am Flughafen ein
    Die Beschwerde bei der EU gegen den gigantischen Ausbau des Flughafens,  der ohne Durchführung der erforderlichen Umweltverträglichkeitsprüfungen, zu einer unzumutbare Lärmbelastung 100.00er Menschen geführt hat,wird in Brüssel ernst genommen. So sind die Untersuchungen der EU-Kommission diesbezüglich bereits im Vorehebungsstadium und bis Ende April  muss das Umweltministerium erklären, wie es möglich ist, dass der Flughafen Wien seit 1996 ein gigantisches Ausbauprogramm verwirklicht und mit gezielter Tarifpolitik und Marketingmaßnahmen Wien zu einem Drehkreuz entwickelt hat, ohne diesen Ausbau davor auf seine Umweltverträglichkeit zu überprüfen. Die Beschwerde wurde von Frau Dr. Heger und ihren Mitarbeitern ausgearbeitet und etwa 30 BIs u.a. auch von der "BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste unterstützt." Presseaussendung und Zeitungsberichte dazu sind auf der AFLG Homepage zu finden. 

    11.4.2007 Treffen der parteiunabhängigen BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste
    Das erste Treffen unserer Informationsinitiative für die zuständigen Politiker verlief recht erfolgreich. So wurden viele sehr interessante Fakten rund um das Thema vermeidbaren Fluglärm und gesundheitsschädliche Emissionen durch Flugzeuge ("Bronchialkarzinom durch Feinststaub") präsentiert und u.a. auch mit Toni Mahdalik von der FPÖ diskutiert, der in dieser Frage seine gesamte Partei vertreten hat. Der Ex-Profi Fußballer unterstützt auch die Forderung der BI, über dicht besiedelte Gebiete wie  Liesing nicht mehr zu starten.
    Als nächstes laden wir die Vertreter der Grünen, der ÖVP und der SPÖ zum Informationsaustausch ein, da wir uns die Unterstützung aller Parteien wünschen - näheres dazu unter Termine. Nach Abschluss aller Treffen, werden wir die Haltung aller 4 Parteien zu den verschiedenen Fragen rund um das Thema Fluglärm, Emissionen und Flugrouten über Liesing und andere dicht besiedelte Gebiete miteinander vergleichen und auf der Homepage veröffentlichen.

    7.4.2007 Aus für nächtliche Vermessungsüberflüge in Wien?
    Laute Presse Artikel vom 7.5 stoppt die Austro Control vorübergehend die nächtlichen Vermessungsflüge über Wien, nach dem sich die Einwohner des 18. Bezirks über Fluglärm ab 3:30 in der Früh beschwert hatten. Vermessungsflüge zeichnen sich durch penetranten Lärm mitten in der Nacht aus, Grund ist dass die Austro Control bisher immer mehr Rücksicht auf den Flugverkehr als auf die betroffenen Menschen genommen hat und daher diese mitten in der Nacht durchführen lässt. Es ist auch zu hoffen, dass Beschwerden die aus dem 23. Bezirk kommen, in Zukunft ebenso ernst genommen werden.

    7.4.2007 Politischer Widerstand gegen die 3. Piste wächst
    Die Zahl der Politiker die sich im Süden Wiens gegen die 3. Piste zur Wehr setzen wächst kontinuierlich und umfasst bereits fast alle Bürgermeister des Bezirks Mödling und Politiker in Hetzendorf. Näheres dazu unter Presse. Um auch die Politiker auch für Liesing zu sensibilisieren, startet die BI Liesing jetzt eine Informationsinitiative und lädt bis zum Sommer die zuständigen Politiker aller 4 großen Parteien nach und nach zu ihren Treffen ein.

    31.3.2007 Flugroute über Liesing und eingereichte Positionierung der 3. Piste im Widerspruch zum Gesetz?
    Sowohl die Abflugroute über das dicht besiedelte Liesing als auch die Positionierung der 3. Piste Richtung Wien sind, offensichtlich nicht im Sinnes des Gesetzes, in dem es z.B. im § 3 der Luftverkehrsregelung heißt :
     
    Durch den Betrieb eines Luftfahrzeuges oder Luftfahrtgerätes darf keine größere Behinderung oder Belästigung, insbesondere kein größerer Lärm, verursacht werden, als es der ordnungsgemäße Betrieb des Luftfahrzeuges beziehungsweise des Luftfahrtgerätes unvermeidbar mit sich bringt.

    Auch wenn es hier konkret eher um technisches Maßnahmen geht, ist doch der Ansatz, dass unnötiger Fluglärm vermieden werden muss, klar zu erkennen.

    Da es zu den Flugrouten über das dicht besiedelte Liesing sehr wohl Alternativen über unbesiedeltes oder fast nicht besiedeltes Gebiet gibt, bei denen auch um Größenordnungen weniger Menschen vom Lärm betroffen sind, könnte der überwiegende Großteil der Lärmbelästigung eigentlich vermieden werden.  Daher müssten diese Starts und Landungen über Liesing, von denen etwa 100.000 Menschen betroffen sind, so schnell als möglich durch Alternativen ersetzt werden, bei denen dicht besiedeltes Gebiet so weit als möglich umflogen wird!

    Gleiches gilt für die Schnapsidee die geplante 3. Piste Richtung Wien auszurichten, für die es auch keine Wind- und damit flugtechnisch bedingte Notwendigkeit gibt. Vielmehr gibt es auch eine lärmschonendere Alternative.

    16.3.2007 Pickerl für Produkte die geflogen wurden
    Die Agrar Markt Austria (AMA) forderte bei einer Pressekonferenz, eine Kennzeichnung für besonders CO2-intensive Produkte auch hier zu Lande einzuführen. Um für mehr Problembewusstsein zu sorgen, will die AMA zwei Kennzeichnungen im Handel etablieren: Ein Pickerl, das darauf hinweist, dass ein Produkt "geflogen" wurde, wäre sofort zu bewerkstelligen, sollten die Lebensmittelketten dazu bereit sein, sagte AMA-Marketing-Chef Stephan Mikinovic. Auf der zweiten Kennzeichnung, die die AMA vorschlägt, soll eine CO2-Bilanz ablesbar sein. Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) unterstützt das Anliegen und will mit dem Handel Gespräche führen. mehr...

    14.3.2007 Treffen der BI Liesing gegen Fluglärm in Inzersdorf
    Beim gut besuchten Treffen im Gashaus Koci wurden die um Bevölkerungsdichteinformation angereicherten Luftkarte der Umgebung von Wien verteilt und die daraus für jeden ersichtliche Unsinnigkeit der  Flugrouten über Wien-Liesing besprochen, deren sofortige Abschaffung einhellig gefordert wurde. Weiters wurden der Ablauf des UVP Verfahrens zur 3. Piste von den anwesenden Juristen relativ detailliert erklärt und diskutiert, welche Möglichkeiten es gibt, um dort Parteienstellung zu erlangen. Die juristische Nichtrelevanz des so genannten "Mediationsvertrags" wurde ebenfalls angesprochen und klar einer möglichen Mediation im UVP-Verfahren mit allen Parteien gegenübergestellt, die zum Unterschied zur Flughafenmediation nicht nur eine Worthülse bleiben dürfte.

    5.3.2007 Bundesminister Pröll fordert EU-weite Kerosinsteuer und den Verzicht auf Fernreisen
    Im Frühjournal hat Bundesminister Pröll aus Gründen der Kostenwahrheit eine EU-weite Steuer auf Flug- und Schiffstreibstoffe gefordert. Außerdem rät er den Österreichern auf Grund der katastrophalen Klimabilanz von Flugreisen, auf Fernreisen zu verzichten. Laut Ö1 wird in den EU-Gremien auch darüber diskutiert, um wie viel der Flugverkehr seinen CO2 Ausstoß senken muss. Greenpeace fordert ein Verbot der extrem umweltschädlichen Billigflüge.

    In diesem Zusammenhang wäre es auch wirtschaftlich vemutlich das Vernünftigste, die Pläne für die 3. Piste sofort einzufrieren - zumindest wenn man davon ausgeht, dass der Flughafen diese Investition auch selbst erwirtschaften muss. Aber vielleicht ist der Flughafen ja auch der Meinung, dass wir Steuerzahler uns eine massive Steigerung des Fluglärms selber finanzieren sollten?!!

    1.3.2007 Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) zur 3. Piste
    Der Flughafen Wien hat am 1.3. die so genannte Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für das Projekt "Parallelpiste 11R/29L" (3. Piste) bei der Abteilung Umweltrecht beim Amt der NÖ Landesregierung zur Prüfung nach dem UVP-Gesetz 2000 eingereicht. Genau genommen müsste es eigentlich Umweltunverträglichkeitserklärung heißen, aber Papier ist bekanntlich geduldig.

    Die UVE ist der erste Schritt des UVP-Verfahrens zur 3. Piste, dessen öffentlicher Teil vermutlich im Sommer beginnt. Die 3. Piste wird nur gebaut werden, wenn diese im UVP-Verfahren genehmigt wird und sich diese Kapazitätserhöhung dann noch für den Ausbau als Umsteige- und Frachttransitflughafen finanziell rechnet. Würde die geplante 3.Piste so umgesetzt,   würde das vermutlich zu einer bisher unvorstellbaren Verschlechterungen für die Liesinger Bevölkerung führen (siehe geplante Fluglärmhölle Liesing) . Auch die Auswirkungen auf die Klimabilanz sind fatal.  In einem objektiven Umweltverträglichkeitsprüfungs-Verfahren sollte es daher möglich sein, über die AFLG den überdimensionierten Ausbaus des Flughafens zu verhindern und auch die Unsinnigkeit der Abflugroute über Liesing zu thematisieren.

    17.2.2007 neu erstellte  Karten zeigen auf, dass die im Mediationsvertrag beschlossenen Änderungen zu mehr statt zu weniger Fluglärmbetroffenen führen
    Es gibt jetzt  erstmals eine Karte,  in der der Flughafen inkl. geplanter 3. Piste im Kontext mit einer um die Bevölkerungsdichteinformation angereicherten Luftkarte der Umgebung von Wien zu sehen ist. Durch die Luftbilder, welche ausgedehnte Felder im Norden, Osten und Süden des Flughafens zeigen, wird deutlich, dass es zu einer Flugroute die über Liesing nach Stockerau führt, eine ganze Menge Alternativen gibt, deren einziger Nachteil zu sein scheint, dass diese unter Umständen einen kleinen Umweg bedeuten und deshalb möglicherweise etwas teuerer sind. 
     
    geplante Fluglärmhölle Liesing
    Die neue graphische Darstellung der 3. Piste und der Pistenaufteilung aus dem so genannten Mediationsvertrag zeigt, dass es sich um eine Schnapsidee handelt : Fast alle Starts sollen dann über das dichtest besiedelteste Gebiet Österreichs (Wien Süd und Mödling Umgebung) geführt werden, womit eine maximale Anzahl von Betroffenen sichergestellt wäre. Was das für Liesing bedeuten würde, wird im Mediationsvertrag bewusst offen gelassen - 100-150 Starts wären aber realistischerweise zu befürchten. Letzteres bedeutet 7,5h  (einen Arbeitstag) lang 20 Überflüge pro Stunde d.h. alle 3 min das Dröhnen eines startenden Flugzeugs oder eine Dauerbeschallung in den Morgen- und Abendstunden, die dann noch durch das Pfeifen der landenden Flugzeuge komplettiert werden würde.

    14.2.2007 Treffen in Mauer
    Bei unserem Treffen sind nicht nur recht kurzfristig einige neue und sehr engangierte Mitstreiter gekommen, wir haben auch beschlossen das Forum und die Homepage weiter auszubauen. Die beiden nächsten Treffen finden am 14.3. und 11.4. statt.

    14.2.2007 Antwort des Umweltministeriums auf Fragen zum Flugverkehr
    Die raren Antworten des Umweltministeriums zum Thema Klimaschutz und Kostenwahrheit im Flugverkehr zeigen, dass das Umweltministerium mehr dazu dient, die Wirtschaft vor der Umwelt und den Einschränkungen, die ein konsequenter Umweltschutz erfordern würde, zu schützen als umgekehrt. Das wird nicht nur an einem kommentierten Beispiel deutlich, vielmehr versucht das Umweltministerium wieder einmal gleich auch die Gesetzesänderungen im Bereich des Fluglärms, die mehr Fluglärm erlauben als Erfolg für die Bürger darzustellen.

    9.2.2007 Bundeskanzler Gusenbauer für EU-weite Kerosin-Steuer
    Bundeskanzler und SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer hat sich für eine europäische Kerosinsteuer ausgesprochen, um mit den Einnahmen schrumpfende nationale Einnahmen auszugleichen. Auf verschiedene Anfragen an Minister Pröll betreffend dieser und anderer Maßnahmen gegen den - nicht zuletzt durch den Flugverkehr verursachten - Klimawandel, gab es bis auf den Hinweis, dass im Rahmen des EU Umweltrates am 20.2. bereits eine erste Orientierungsdebatte zur Frage Einbeziehung des Flugverkehrs in den Emissionshandel stattfinden wird, noch keine ernsthaften Antworten.

    20.1.2007 Flugverkehr sorgt für alarmierenden Anstieg von Treibhausgasen - 3. Piste in die KisteWolkenbildung durch Kondensstreifen
    Laut VCÖ verursacht der Flugverkehr 2,14 Mio. Tonnen CO2, die so negativ wirken wie rund 5,7 Mio. Tonnen CO2 des Straßenverkehrs. Alleine damit schon ist der Flugverkehr für mehr als ein Viertel der vom österreichischen Verkehr verursachten Klimaerwärmung durch CO2 verantwortlich. Dazu kommt dann noch der Wasserdampf, der zu Kondensstreifen und Wolken führt (siehe Foto mit 2 sich verbreitenden Kondensstreifen). Einer weiteren Zunahme des Flugverkehrs sollte deshalb schon aus Klimaschutzgründen dringend entgegengesteuert werden. Die Pläne für den weiteren Ausbau des Flughafens als Umsteigeflughafen und für eine 3. Piste, welche eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Flugbewegungen im Raum Wien ermöglicht, sollten daher sofort dorthin transferiert werden, wo die Umwelt vor ihnen am sichersten ist - in den Reißwolf.

    19.1.2007 Klimawandel im Fernsehen

    Zwischen Sonntag, dem 21., und Samstag, dem 27. Jänner 2007, stehen zahlreiche Filme, Dokumentationen und Diskussionsrunden ganz im Zeichen des Klimawandels und seiner möglichen Auswirkungen. Insgesamt 30 Sendungen und damit rund 20 Stunden stehen ORF 1 und ORF 2 ab 21. Jänner im Zeichen des "Themenschwerpunkts: Klimawandel",  an dem die Emissionen des Flugverkehrs laut Global 2000 einen überproportionalen Anteil aufweisen  - ORF-Programmüberblick
    Um den Sendungsmachern ein Mail mit  ihrer Meinung zur Rolle des Flugverkehrs bei der Klimaerwärmung zu schicken,  klicken Sie einfach diesen Mail-Link an.

    19.1.2007 Lärmmessung in der Wettengelgassse
    WindbeeinflussungsmaschineSeit etwa 10.1.2007 findet in der Wettengelg. 29 eine Lärmmessung statt, gleichzeitig hat der Fluglärm dort angeblich drastisch abgenommen. Möglicherweise handelt es sich also bei dem dort aufgestellten Gerät in Wirklichkeit um eine neuartige Windbeeinflussungsmaschine, die die Windrichtung so abändert, dass dort keine Flugzeuge mehr fliegen. Die Erfahrungen an anderen Orten damit sprechen jedenfalls für diese Hypothese.;-)  ORF-Kameras haben übrigens einen ähnlichen Effekt.



    13.1.2007 neuer Verkehrsminister
    Der neue Verkehrsminister Werner Faymann  ist Liesinger (Zitat "In Wien fühle ich mich am wohlsten in... Liesing, weil das mein Heimatbezirk ist, er viel Grün bietet."). Wir können daher hoffen, dass er neben den im Regierungsübereinkommen auf Seite 64/65 niedergeschriebenen Wünschen des Flughafens auch  die Liesinger Bevölkerung berücksichtigt, für die eine 3. Piste eine Katastrophe wäre, da 2/3 aller Starts Richtung Liesing gehen würden.

    6.1.2007 neue BI für Liesing Online

    Die BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" ist eine unabhängige Bürgerinitiative, die sich als Kommunikationsplattform für Liesing rund um das Thema Fluglärm, sowie als regionale Unterstützung der AFLG versteht. Diese Bürgerinitiative ist weder an den Mediationsvertrag noch an andere Abmachungen mit dem Fluhafen gebunden und kann sich daher ohne Einschränkung für die Liesinger Fluglärmbetroffenen einsetzen. Ausgangssituation und Ziele...