Gesendet: Montag, 15. Juli 2013 08:44

Von: Beschwerdeführer

An: 'fbm@bmvit.gv.at'; 'maria.kubitschek@bmvit.gv.at'; 'herbert.zulinski@bmvit.gv.at'; 'wolfgang.papesch@bmvit.gv.at'
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Betreff: AW: Schreiben vom 01.07.2013 - dröhnender Überflug Sonntag früh, Argumentation mit unvollständigen Lärmmessungen, Luftverkehrsregeln

Sehr geehrte Damen und Herren,

zuerst möchte ich mich einmal für die Weiterleitung des Auskunftsersuchen betreffend den 81 bis 85 Dezibel lauten Überflug Sonntag früh (30.6., 7:05) bedanken. Dazu ist festzustellen, dass ich von der Austro Control bis dato keine Informationen erhalten habe, warum dieser extrem laute Start Sonntag früh über das dicht besiedelte Liesing geschickt wurde. Weiters fehlt dieser auch nach wie vor in den Flugspuren der Austro Control, was einmal mehr aufzeigt, dass die FANOMOS-Daten unvollständig sein dürften. (nachträgliche Anmerkung - am 17.7. erfolgte von der Austro Control die folgende Auskunft dazu: Bei dem von Ihnen angesprochenen Flug handelte es sich weder um eine Landung noch einen Start am Flughafen Wien, sondern um einen internationalen Überflug in rund 16.000 Fuß Höhe, der gemäß Flugplan durchgeführt wurde. Daher war und ist der Flug in den Flugspurendarstellungen unter den “Sonstigen” zu finden.)

Die Behauptung, Liesing wäre lediglich von einem Dauerschallpegel von 36 Dezibel betroffen, ändert erstens nichts daran, dass die Bewohner dort zu lärmsensitiven Zeiten Überflügen ausgesetzt sind, die bis zu 40 Dezibel (!) über den ortsüblichen Umgebungslärm liegen und beruht zweitens auf einer unvollständigen Messung des Flughafens. Denn selbst aus dem Messprotokoll des Flughafens (im Anhang) ist ersichtlich, dass nur 23,4% aller Abflüge auf der Abflugroute überhaupt erfasst wurden:

Dazu kommt, dass im Jänner unterdurchschnittlich wenige Flugzeuge auf der Abflugroute Liesing geflogen sein dürften. Geht man davon aus, dass 2013 sowie 2012 durchschnittlich knapp 31 Starts pro Tag über Liesing erfolgen, so erhält man bei einer entsprechenden Hochrechnung 42,3 Dezibel für 16 Stunden statt der angeführten 36 Dezibel.

Nicht berücksichtigt ist, dass von den Überflügen, die regelmäßig zwischen 21 und 22 Uhr auf der Bumerang-Nachtflugroute über Liesing gehen, vom Flughafen nur ein einziger Abflug in 3 Wochen gemessen werden konnte, was auf eine Erfassungsquote von weit unter 20% schließen lässt.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die behaupteten 36 Dezibel auf einer falschen Interpretation grob unvollständiger Messungen beruhen. Da dieses Thema in den letzten Jahren wiederholt Gegenstand von Presseaussendungen, dem Infrastrukturministerium zugeschickten Mails und Zeitungsartikeln war, verwundert das Festhalten an einer bereits öffentlich als unrichtig widerlegten Argumentationsweise.

Offensichtlich scheint es ihrer Aufmerksamkeit auch entgangen zu sein, dass bereits 2004 mehr als 10.000 Fluglärmbetroffene aus Liesing gegen die überfallsartige Verlegung einer Abflugroute auf den 23. Bezirk unterschrieben haben, ohne dass dies zu einer Verbesserung der Situation geführt hat. Wenn Liesing also nicht in einem – wie und von wem auch immer - definierten Konfliktzonenbereich liegt, so zeigt dass nur, dass offensichtlich der Konfliktzonenbereich falsch definiert wurde.

Erfreulich ist aber, dass laut Ihrem Schreiben kein Zusammenhang zwischen Mediationsvertrag und einer Einschränkung der Luftverkehrsregeln besteht. Daher ersuche ich einmal mehr um die unverzügliche Einhaltung der Luftverkehrsregeln, welche die Vermeidung von unnötigem Fluglärm - insbesondere über dicht besiedelten Gebieten wie Liesing - vorschreiben!

Dazu fordere ich auch die vollständige Rücknahme der seit 2004 über Liesing gelegten Flugrouten, die entgegen allen Versprechungen zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität und Gesundheit von 100.000 Betroffenen führen und zu denen es genug Alternativen mit um Größenordnungen weniger Betroffenen gibt!

Mit freundlichen Grüßen, 

Infos und permanente Fluglärmmessung unter http://liesing.fluglaerm.at

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: BMVIT
Gesendet: Freitag, 12. Juli 2013 11:00
An : Beschwerdeführer
CC: Austro Control

Von: Beschwerdeführer
Gesendet: Montag, 01. Juli 2013 08:21
An: 'fbm@bmvit.gv.at'; 'maria.kubitschek@bmvit.gv.at'; 'herbert.zulinski@bmvit.gv.at'; 'wolfgang.papesch@bmvit.gv.at'; 'info@austrocontrol.at'
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Betreff: Beschwerde und Auskunftsersuchen zum Fluglärm im 23. Bezirk - Sonntag 7:05 mit 81 bis 85 Dezibel ohne Notwendigkeit über 100.000 Menschen?

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich ersuche entsprechend dem UIG um zeitnahe Auskunft, warum gestern Sonntag um 7:05 ein dem Geräusch nach startendes Propeller-Flugzeug mit bis zu 85 Dezibel Spitzenschallpegel über Liesing dirigiert wurde, ohne dass dafür auch nur annähernd eine Notwendigkeit erkennbar wäre.

Weiters wüsste ich gerne, warum sich dieses Flugzeug nicht in den Flugspuren der Austro Control findet.

Zur Illustration:

1. Lärmmesssungen

2. Landungen laut Flugspuren ACG – keine Landungen auf der Piste 16/34 zwischen 7:00 und 7:15

3. Starts laut Flugspuren ACG – nur ein einziger Überflug über Liesing um 7:08 – keiner um 7:05

Weiters erlaube ich mir einmal mehr darauf hinzuweisen, dass meine Anfrage von Anfang des Jahres, ob der Mediationsvertrag die Luftverkehrsregeln in ihrer Gültigkeit einschränkt und deshalb rücksichtlose Überflüge über dicht besiedeltes Gebiet rechtfertigt, noch immer nicht beantwortet wurde.

Mit freundlichen Grüßen,

Infos und permanente Fluglärmmessung unter http://liesing.fluglaerm.at