Entgegnung zu „Denn sie
wissen nicht, was sie tun…“
Starts im Minutentakt führen
zu einer als unzumutbar empfundenen
Fluglärm-Belastung im 23. Bezirk. Es ist aber möglich
dicht besiedelte Gebiete
großräumig zu umfliegen. Die Mehrkosten von 33 Cent
pro Ticket und Flugminute
sind den Fluglinien zumutbar.
In der Ausgabe vom September 27, 2011 17:04
Ihrer elektronischen Zeitschrift veröffentlichten
sie einen Artikel unter dem Titel "Denn sie wissen nicht, was sie
tun…" Darin wird als Veranstaltungsthema der darin
behandelten
Abendveranstaltung angegeben: "Fluglärm
über Liesing und Verhinderung
der dritten Piste für den Flughafen Wien" - das ist
falsch. Die
"BI Liesing gegen Fluglärm und gegen die dritte Piste" hat
niemals
ein solches Thema angeführt. Korrekt ist: "Einlösung
politischer
Versprechen zur Flugroute über Liesing - Wann?"
"Denn sie wissen nicht was sie tun
oder so ähnlich wie in der
Überschrift könnte man das Verhalten vieler
Bürger betiteln, die sich am Abend
des 22. September in Wien zu einer Podiumsdiskussion zusammengefunden
hatten" ist eine unrichtige Darstellung der Veranstaltung.
Tatsächlich
waren die Bürger überdurchschnittlich gut informiert,
was aus ihren Fragen für
jeden Besucher erkennbar gewesen sein sollte. Auch die Aussage "...konnte
bei den Wortmeldungen aus dem Publikum für manchen Beobachter
schon nach
wenigen Minuten der Eindruck entstehen, wie bereits vorab
befürchtet, eine
Melange feinster Wiener Querulanten schlechthin versammelt zu haben,
die zwar
grundsätzlich gegen den bösen Fluglärm und
die dritte Piste opponieren,
tatsächlich aber keine Ahnung von den wirtschaftlichen
Hintergründen,
Zusammenhängen sowie flugbetrieblichen Notwendigkeiten zu
haben scheinen"
wirkt wie eine Unterstellung. Spätestens die Frage aus dem
Publikum nach dem
ROI (Return of Invest) einer 3. Piste sollte dem objektiven Beobachter
klar
machen, dass hier auch sehr gut gebildete Bürger kritische
Fragen stellen. Im
übrigen ist es wohl das Recht jedes Bürgers und jeder
Bürgerin, bei einem Thema
mitzureden, das Gesundheit und Lebensqualität nachhaltig
beeinflusst.
Die Behauptung “die
Geräuschkulisse der benachbarten und bekanntermaßen
vielbefahrenen Altmannsdorfer Straße mit einer
beeindruckenden Klangvielfalt an
Pkw, Schwerverkehr und dröhnend auffrisierten
Zweirädern dürfte von den
“Lärmgeplagten” in Ermangelung einer
diesbezüglichen Beschwerde vermutlich als
angenehm empfunden werden", ist nicht nur zynisch sondern
auch falsch,
da auch der Autolärm explizit angesprochen wurde. Weiters wird
damit
suggeriert, dass Betroffene nicht in der Lage seien, selbst zu
bestimmen,
welcher Lärm sie stört.
Die Formulierung "Panik-Opfer eines
möglichen Flugzeug-Crashs"
ist eine unzulässige Übertreibung. Richtig ist
vielmehr, dass sich die Menschen
unter der Flugroute auch Sorgen über einen möglichen
Flugzeugabsturz machen.
Insbesondere vor dem in der Veranstaltung angesprochenen Hintergrund,
dass die
Verantwortlichen bei Industrieanlagen wie der ÖMV bereits 1-2
Sekunden lange
Starts untersagen, während 1-2 Minuten lang über die
Stadt gestartet bzw.
gelandet werden darf. Die Feststellung: „In dieser Zeit ist
dort kein einziges
Verkehrsflugzeug abgestürzt“, suggeriert eine
falsche Tatsache, da es zwar
korrekt ist, dass die Wohnhausanlage Alt-Erlaa seit 1973 existiert, die
Flugroute allerdings erst im Jahr 2004 nach Liesing verlegt wurde.
Die Behauptung, dass "Bürger
die in der Früh durch den Lärm der
Flugzeugturbinen förmlich aus dem Schlaf gerissen werden",
nicht
ortskundig seien, ist unwahr. Richtig ist, dass sehr viele Liesinger in
der
Früh durch Fluglärm aus den Schlaf gerissen werden.
Das belegen nicht nur
unzählige Beschwerden, sondern auch entsprechende
Lärmmessungen.
Die Behauptung, dass sich eine Dame zu der
folgenden Wortmeldung hinreißen
ließ: “Die Bürger sollen mehr
österreichische Waren kaufen, dann haben wir
weniger Charterflüge, die das alles, so wie die Äpfel
aus Südafrika,
herbringen” ist eine unzulässige
Verkürzung ihrer Aussage. Wahr ist
vielmehr, dass die Dame in diesem Zusammenhang "Charterflüge
oder was auch
immer" sagte - es also bewusst offen ließ, mit welcher Art
von Flügen die
Waren transportiert werden. Es ist vielmehr anzunehmen, dass die Dame
die
Charterflüge deshalb erwähnt hat, weil deren
(Rück)verlagerung nach Bratislava
zuvor diskutiert wurde.
Die Behauptung, dass die angeführten
Beispiele repräsentativ für den Abend
seien, ist falsch. Tatsächlich wurden auch Fragen nach der
Verantwortung und
dem Grund für die Flugroutenverlegung nach Liesing, der
Sinnhaftigkeit von
UVP-Verfahren, im Zuge derer sachliche Einwände ignoriert
werden, dem Einfluss
des Flughafens auf die Austro Control und nach der Finanzierbarkeit
einer 3. Piste
gestellt, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Behauptung, der referierende Arzt
konstruiere ein gestiegenes Risiko für
Herz/Kreislauferkrankungen durch Lärm ist falsch. Wahr ist
vielmehr, dass der
Arzt am Podium dem Publikum Passagen der "Greiser Studie"
präsentiert
hat, sowie dass es wissenschaftlich unstrittig ist, dass Lärm
zu solchen
Erkrankungen führt und es zahlreiche Hinweise gibt, dass
Fluglärm bei gleichem
Dauerschallpegel um einiges schädlicher ist als der
Lärm anderer Verkehrsträger.
Die mit Zitat belegte Behauptung von Herrn A.V., dass diese Studie
methodisch
umstritten sei, ist ebenso irreführend, ging es im Zitat doch
gar nicht um die
durch das deutsche Umweltbundesamt veröffentlichte Studie zu
den
Herz/Kreislauferkrankungen, sondern um jene zur Erhöhung des
Risikos für
Krebserkrankungen. Weiters ist festzuhalten, dass die dem Zitat zu
Grunde
liegenden Behauptungen über methodische Fehler von Herrn Prof.
Eikmann stammen
dürften, der dazu schon längst eine
Unterlassungserklärung gegenüber Prof.
Greiser abgegeben hat. Die beiden Verlage, die Eikmanns Arbeit dazu
veröffentlicht haben, haben zudem das entsprechende Verfahren
gegen Prof.
Greiser in zweiter Instanz verloren.
Die Behauptung, der referierende Pilot sei
realitätsfern, kann wohl nur als
unrichtige Unterstellung gesehen werden, die entsprechend klar
zurückzuweisen
ist. Vielmehr ist davon auszugehen, dass Piloten auf Grund ihrer
jahrzehntelangen internationalen Erfahrung wissen, wovon sie reden,
wenn sie
auch bei uns das Umfliegen dicht besiedelter Gebiete fordern und auf
das real
existierende Absturzrisiko hinweisen.
Dass den sogenannten “selbsternannten
„Liesinger Opfer des Fluglärms“”
Scheinheiligkeit und Doppelmoral vorgeworfen wird, ist ebenfalls eine
grobe
Unterstellung, da man, wie in der Veranstaltung bereits zum Ausdruck
gebracht,
sehr wohl für die sinnvolle Nutzung des Verkehrsmittels
Flugzeug sein kann,
ohne deswegen eine sinnlose Maximierung der Anzahl der
Fluglärmbetroffenen und
damit eine unnötig hohe Belastung des Steuerzahlers zu
befürworten.