Sehr geehrte Redaktion von
Austrian Wings,
zu dem Text in dem Artikel
http://www.austrianwings.info/aw/?p=25660:
"Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese Leute dort
sonst nichts zu tun haben und ihnen einfach fad im Kopf ist. Ich wohne selbst
auch in Liesing, und bei uns sind die Flugzeuge schon so hoch, dass man sie nur
dann überhaupt wahrnimmt, wenn man bewusst darauf achtet. Jeder LKW und jedes
Moped macht mehr Lärm und ist störender, so ein ungenannt bleiben wollender
Flughafenmitarbeiter gegenüber Austrian Wings." möchte ich - abgesehen von der persönlichen Betroffenheit
durch den für mich beim besten Willen nicht überhörbaren Fluglärm in
Liesing - auf einige Fakten hinweisen:
-
Untersuchungen zeigen, dass selbst eine subjektive
Gewöhnung an Fluglärm nicht vor den dadurch hervorgerufenen Bluthochdruck und
dessen Folgeerkrankungen schützt. Lärm verursacht also unwillkürlich
gesundheitsschädlichen Stress. Dazu kommt auch noch die Belastung mit
krebserregendem Feinststaubpartikel, der völlig ungefiltert in die Luft geblasen
werden und die wir permanent einatmen
müssen.
-
Selbstverständlich ist auch LKW und Mopedlärm nicht zu
vernachlässigen, warum aber Flugzeuge die an der Turbine 120 Dezibel produzieren
und in Liesing immer noch mit Lärmspitzen von 65 bis 85 Dezibel messbar sind,
deutlich leiser sein sollen, ist logisch nur schwer nachvollziehbar. Tatsächlich
erzeugen die startenden Flugzeuge einen Lärmteppich der sich über den ganzen
Bezirk erstreckt. Dabei liegen die Lärmspitzen im Großteil der
Gebiete zwischen 10 und 30 Dezibel über dem Umgebungslärm. Wenn man also schon
den Vergleich mit LKWs anstellt, dann entspricht die tägliche Lärmbelastung
durch die Flugzeuge über Liesing entsprechend vielen schweren LKWs die parallel
zueinander jede Gasse des Bezirks von Ost nach West abfahren. Wenn man sich
vorstellt, dass das auch Sonntag früh und auch noch am späten Abend im Abstand
von wenigen Minuten erfolgt, wird die tatsächliche Betroffenheit zumindest
annähernd deutlich. Tatsächlich kommt der Fluglärm nicht nur von der Seite
sondern vor allem von oben, was die Betroffenheit entsprechend
steigert.
-
Selbst
Messungen des Flughafens zeigen bei ausreichender Erfassungsrate, dass der
Fluglärm in Liesing Dauerschallpegel aufweist, die in einem Bereich liegen, der
das Risiko für eine Reihe von schweren Erkrankungen deutlich erhöht. Eine
Abschätzung zeigt, dass im dicht besiedelten Liesing alleine für das erhöhte
Schlaganfallsrisiko jährlich Kosten im Bereich von mehreren Millionen Euro durch
die Flugroutenverlegung 2004 "produziert" werden (Nähere Infos finden Sie dazu auf http://liesing.fluglaerm.at).
- Der Belastung des vor
2004 weitgehend fluglärmfreien 23. und 13. Bezirks sowie der zusätzlichen
Belastung von Breitenfurt, Perchtoldsdorf und dem Rand des 10. Bezirks stehen
keine in der Größenordnung der Betroffenen vergleichbare Entlastungen anderswo
gegenüber, die Flugroute über Liesing ist also nicht im Interesse der
Allgemeinheit, sondern belastet auch den österreichischen Steuerzahler
unnötig.
- Es gibt keine
kapazitätsmässige Notwendigkeit für die Flugroute über Liesing. Diese sichert
also auch keine Arbeitsplätze am Flughafen oder bei der
AUA.
Im übrigen ist es so, dass die meisten wenn nicht alle
Liesinger, die sich gegen den überfallsartig auf den 23. Bezirk verschobenen
Fluglärm zu Wehr setzen, im Grunde vor allem einfach nur ihre Ruhe haben wollen.
Anonyme Behauptungen wie, dass Menschen - die in Wirklichkeit ihre Freizeit
opfern müssen, um gegen die ungerechtfertigte und überfallsartige Zerstörung
ihrer Lebensqualität und Gesundheit zu kämpfen - nur fad im Kopf sei,
motivieren aber zusätzlich.
Mit
freundlichen Grüßen