Ausgangssituation

Der 23. Wiener Gemeindebezirk, Liesing, war mit vielen teuren Wohngebieten in "Grünruhelage" (Mauer, Rodaun, Kalksburg, Siebenhirten, Alt- und Neu-Erlaa) und einem Naherholungsgebiet (Mauerer Wald) für die Ansiedlung von ruhebedürftigen Menschen besonders attraktiv.

Im Rahmen der agressiven Expansionspolitik des Wiener Flughafens wurde mit Wirksamkeit 1.4.2004 eine Abflugroute über Liesing gelegt, die - hinter vorgehaltener Hand - mit der schwierigen Situation der damals noch eigenständigen AUA begründet wurde, die aber auch führende Manager der beteiligten Unternehmen von den Abflugrouten an ihrem Wohnort (rote Kreise) befreit hat (Kurier vom 9.12.2010). Der in einem sogenannten Teilvertrag fixierte Beschluss erfolgte in einem so genannten "Mediationsverfahren" in Abwesenheit von Vertretern der Betroffenen und (angeblich absichtlich) auch überfallsartig ohne Vorabinformation der Betroffenen. Gleichzeitig wurde dort auch noch eine Nachtflugroute beschlossen, die dazu führt, dass auch nach 21 Uhr und vor 7 Uhr  über Liesinger Gebiet geflogen wird.

Flugroutenverschiebung und Entlastung führender Manager (rote Kreise)

Gegen diese neue Abflugroute wurden 10.000 Unterschriften gesammelt. Trotzdem ist es aber bisher nur zu marginalen Verbesserungen gekommen. Obwohl inzwischen eine Bürgerinitiative aus Liesing im sogenannten Dialogforum vertreten war, wurden 2006 auch noch Landerouten über den 23. Bezirk gelegt, sodass zum Dröhnen der startenden Flugzeuge auch das Pfeifen der landenden Flugzeuge hinzukommt.

Durch die Flugrouten über Liesing kommte es auch zu Erhöhung des Risikos für eine Reihe von schweren Erkrankungen. Diese kosten den Steuerzahler über 18 Millionen Euro pro Jahr. Ein Betrag der die Umwegkosten für die Airlines um Größenordnungen übersteigt.
Fluglärm in Liesing gesundheitsschädlich
Da die geplante 3. Piste ebenso wie die 1. Piste auf Liesing zielt, wäre im Falle des Baus dieser neuen Piste mit dramatischen Verschlechterungen der Situation zu rechnen. Nach der im so genannten Mediationsvertrag  festgelegten vorläufigen Pistenverteilung würden 66,7% aller Abflüge über die Piste 29R und 29L starten. Laut Verkehrsverteilung in der Umweltverträglichkeitserklärung des Flughafens wäre dann im Schnitt mit 100 Starts pro Tag über Liesing zu rechnen, was einer Vervierfachung gleichkommt!

Ziele der parteiunabhängigen Bürgerinitiative "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste"

Die Bürgerinitiative "Bürgerinitiative "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" ist eine parteiunabhängige Plattform mit den folgenden Zielen:
  1. Rücknahme aller Flugrouten über Liesing  - geflogen werden soll stattdessen über möglichst unbesiedeltes Gebiet. Damit würden auch viele andere dicht besiedelte Gebiete vom Fluglärm entlastet. Jene über die dann noch geflogen wird, sind großzügig zu entschädigen.
  2. absolutes Nachtflugverbot
  3. kein Bau einer 3.Piste
Vorschlaege fuer Flugrouten moeglichst wenig Betroffenen

Das Umfliegen dicht besiedelten Gebiets entspricht auch dem seit 2013 existierenden Minimierungsgebots im Luftfahrtgesetz (Bedachtnahme auf möglichst geringe Immissionsbelastung), dass von der Austro Control und deren Oberaufsichtsbehörde BMVIT aber scheinbar geflissentlich ignoriert wird.

Vorgangsweise