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22.01.2023
Maßnahmen zur Verbesserung von Transparenz und verstärkter
Öffentlichkeitsbeteiligung im Zusammenhang mit der Festlegung oder
Veränderung von Flugrouten
Weisung von Bundesministerin Gewessler an die Austro Control als echter Gamechanger?
Mit der 12. Jänner datieren Weisung die auf der Homepage des BMKs veröffentlicht
wurde, wird die Geschäftsführung der Austro Control zu mehr
Transparenz und zur Berücksichtigung der tatsächlichen Anzahl
der von Fluglärm betroffenen Menschen aufgefordert.
So findet sich in der Weisung direkt nach dem §120a des
Luftfahrtgesetzes der Hinweis "Die Abwicklung des Flugverkehrs sicher,
regelkonform und so lärmschonend wie möglich
durchzuführen ist oberstes Ziel." Alleine schon daraus folgt, dass
sich bei der Austro Control einiges ändern sollte.
Es wird jedenfalls auch politisch spannend, wie die Weisung auch
in der Zeit nach den niederösterreichischen Landtagswahlen
umgesetzt wird. Schließlich ist nach der Wahl auch vor der Wahl!
8.9.2020 Dubioser AUA-Rettungsvertrag führt zu mehr und nicht zu weniger Fluglärm
Umweltschutz als Gegenleistung für die hunderte Millionen Euro Steuergeld ist scheinbar nur ein Schmäh.
Was
tatsächlich im Vertrag mit der AUA steht ist streng geheim und
wurde über trickreiches Konstrukt jeder öffentlichen
Kontrolle entzogen (https://www.moment.at/story/staatshilfe-als-geheimsache-im-blindflug-retten-wir-die-aua).
Das was dazu vermutet wird, lässt aber den Schluss zu, dass der
Vertrag so abgefasst wurde, dass es keine verlässliche
Gegenleistung gibt. So dient als Vergleichsjahr für die
Einsparungen bei den besonders klimaschädlichen Emissionen des
Flugverkehrs angeblich das Jahr 2005 - als eines jener Jahre mit den
höchsten Flugverkehrsemissionen. Die Vereinbarungen zu leiseren
Flugzeugen hat scheinbar auch nur Wunschcharakter und steht so wie
alles andere vermutlich unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit.
Tatsächlich fliegen auch die lauten Turbo-Props auch weiter, die
entsprechend den Plänen vor der Corona Krise schon längst
durch leisere Flugzeuge ersetzt werden sollte. Und es wird auch
deutlich rücksichtloser geflogen wird als vor der Rettung der AUA:
"Flachstartverfahren" führt zur Lärmmaximierung in dicht besiedelten Gebieten
Statt möglichst lärmschonend zu fliegen, starten viele
Flugzeuge scheinbar neuerdings mit einem Flachstartverfahren,
sodass
sie rund 20 km vom Flughafen entfernt noch immer weniger als 2 km hoch
sind. Dabei geht es laut einem Artikel in Airliners https://www.airliners.de/neue-laermentgelte-ber-interview/53348
gerade um etwa 40 l Kerosin (weniger als 20 €!) für einen
Airbus 320, denen aber gleich um geschätzte 20% höhere
Gesundheitskosten gegenüber stehen – von der
Lebensqualität nicht zu reden.
Besonders riskante Starts über die ÖMV-Raffinerie in Schwechat und dicht besiedeltes Stadtgebiet
Jahrelang wurde uns erzählt der Wind sei schuld daran, wo geflogen
werde und von der Piste 29 wäre keine Rechtskurve möglich,
weil sonst über die ÖMV/Borealis geflogen werden müsse
bzw. weil sich eine Kurve davor nicht ausgehen würde. Mit diesen
Überflügen über die ÖMV wurde wieder einmal
eindrucksvoll demonstriert, was alles möglich ist. So ist es
scheinbar kein Problem, erst eine Linkskurve von der Piste 34 (Richtung
Norden) durchzuführen, um dann direkt über das Gelände
der Raffinerie zu fliegen und dann weiter über dicht besiedeltes
Wiener Stadtgebiet, wodurch auch die Anzahl der
Fluglärmbetroffenen maximiert wurden.
Nächtliche Flüge über dicht besiedeltes Gebiet statt Verwendung der Nachtflugrouten
4.6.2020
Die Forderung nach Lärmkarten aus denen auch der
gesundheitsschädliche Fluglärm ersichtlich ist, wird von
allen Liesinger Parteien unterstützt
"Die Bezirksvertretung Liesing spricht sich dafür aus, die Lärmkarte
für Liesing um den Fluglärm dezibelgenau zu erweitern und
zumindest einmal jährlich zu aktualisieren. Auch sollte diese Lärmkarte über das Internet für alle einsehbar sein." steht in dem von PRO 23 eingebrachten und allen Parteien unterstützten Antrag.
Als Begründung wird u.a. auf die Greiser Studie verwiesen und eine
Unterscheidung zwischen Tag, Abend und Nacht gefordert.
13.5.2020 Klimazerstörung und Gesundheitsschädigung mit Steuergeld unterstützen?
AUA und Co kosten den Steuerzahler auch so schon viel zu viel Geld!
Wien (OTS)-
Die AUA braucht 767 Millionen Euro, heißt es. Als Gegenleistung
wird jetzt auch noch eine Wachstumsgarantie diskutiert. Und das, obwohl
Fliegen die mit Abstand klimaschädlichste Form der Fortbewegung
ist. Damit würde Steuergeld dazu verwendet, aus der Klimakrise
möglichst schnell eine Klimakatastrophe zu machen. Das ist die
mehr oder weniger bewusste Zerstörung unserer Zukunft!
Dazu kommen aber auch steigende Gesundheitskosten, die dem Flugverkehr
direkt anzurechnen sind. Alleine für die Abflugroute Liesing waren
das in den letzten Jahren rund 20 Millionen Euro. Hochgerechnet auf den
Flugbetrieb im Großraum Wien ist mit jährlich 100 Millionen
Euro Gesundheitskosten zu rechnen. Geld, das der Steuerzahler dem
Flugverkehr jedes Jahr schenkt. Dabei wäre ein guter Teil
einsparbar, wenn entsprechend dem Minimierungsgebot im Luftfahrtgesetz,
dort geflogen wird, wo möglichst wenig Menschen betroffen sind.
Entsprechende Vorschläge, Wien möglichst
großräumig zu umfliegen, gibt es seit Jahren und diese
Vorschläge werden auch seit Jahren von der Flugverkehrslobby
blockiert, die jetzt auch noch ungeniert die Hand aufhält.
Darüber hinaus wird der Flugverkehr gegenüber anderen
Verkehrsträgern wie Bahn und Bus massiv bevorzugt. So zahlen die
Fluglinien keine Mineralölsteuer und auch praktisch keine
Mehrwertsteuer auf Flugtickets. Die dadurch verursachten
Steuerausfälle werden durch die mickrige Flugticketabgabe nicht
annähernd kompensiert. Und der Flughafen dürfte für sein
riesiges Areal nicht einen einzigen Cent Grundsteuer zahlen. Damit hat
er auch genug Geld, sich die AUA-Rettung zu 100% selbst zu finanzieren.
21.11.2019 Dritte Piste am Flughafen Wien kann kein Staatsziel sein!
Staatliche Geldgeschenke an die Airlines sind ungerecht und zerstören das Klima.
Wien (OTS)
- Für Politiker, die unsere Zukunft im Blick haben, darf die 3.
Piste auf Grund ihrer enormen Klimaschädlichkeit kein Staatsziel
sein! Die Behauptung, dass mehr Flugverkehr in Wien gar nicht
klimaschädlich sein kann, da ja sonst einfach woanders geflogen
werden würde, ist Unsinn. Denn derzeit wird nur deshalb so viel
von, nach und über Wien geflogen, weil der Flughafen den Airlines
enorme Incentives zahlt, mit denen diese ihre Lockangebote finanzieren.
Dieser Nachlass führt laut Geschäftsbericht des Flughafens 2018 (Seite 42) auch
zu geringeren Erlösen. Geld, das den Aktionären und damit
auch der Bevölkerung jener Bundesländer vorenthalten wird,
die den Flughafenausbau seinerzeit mitfinanziert haben.
Gleichzeitig bedeutet mehr Flugverkehr eine höhere Umwelt- und
Gesundheitsbelastung durch Fluglärm - mit entsprechenden Kosten
für die Bundesländer bzw. den Staat Österreich.
Dafür zahlen die Airlines keinen Beitrag, sind sie doch zum
Unterschied von allen anderen von der Mineralölsteuer und
praktisch auch von der Umsatzsteuer befreit. Dazu kommt, dass am
Flughafen Wien ausschließlich ausländische Fluglinien um die
Vorherrschaft kämpfen, darunter hauptsächlich Low-Cost
Fluglinien, die ihre Gewinne großteils gar nicht in
Österreich versteuern. Vor dem Hintergrund der bereits
deutlich merkbaren Klimakrise ist es höchste Zeit, die
Verkehrsträger entsprechend ihrer Umweltschädlichkeit zu
besteuern. Daher sollte der Flugverkehr nicht weniger, sondern deutlich
mehr Mineralöl- und Umsatzsteuer zahlen als der Straßen- und
Schienenverkehr.
Es ist auch nicht einzusehen, warum die Ultra-Feinstaub-Oase Flughafen
von der Grundsteuer befreit ist, was ja auch dazu führt, dass an
diesem Standort Projekte errichtet werden, die schon aus
Gesundheitsgründen mehr als bedenklich sind. Nicht zuletzt
wäre von einem Flughafen auch zu fordern, dass er
Infrastrukturprojekte so plant, dass die Umgebung möglichst wenig
in Mitleidenschaft gezogen wird. Eine 3. Piste geht auch aus diesem
Blickwinkel in die falsche Richtung, würde sie doch den
Flugverkehr auf Wien und dessen dicht besiedeltes Umland noch
stärker konzentrieren. Das wird auch daran deutlich, dass die aus
Steuermitteln zur Entlastung Wiens finanzierte 2. Piste damit
weitgehend stillgelegt würde.
Weiters stellt sich die Frage der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit einer
3. Piste am Flughafen Wien. Entsprechende Berechnungen werden der
Öffentlichkeit nach wie vor vorenthalten. Vielleicht nicht ganz
ohne Grund, ist doch nicht auszuschließen, dass diese auf
ähnlich realitätsfremden Annahmen beruhen, wie andere
Aussagen der Flugverkehrslobby.
Sicher ist, dass das Milliardenprojekt, welches das Klima jährlich mit unfassbaren 12 Mio. Tonnen CO2 Äquivalenten
belasten würde und auch dringend benötigtes wertvollstes
Ackerland für immer zerstören würde, volkswirtschaftlich
unsinnig ist und daher kein Staatsziel sein kann!
4.11.2019 Zahlentricksereien der Flugverkehrslobby gehen an der Realität vorbei
Dritte Piste am Flughafen Wien mit Abstand klimaschädlichstes Projekt Österreichs!
Wien (OTS) - Laut gebetsmühlenartig wiederholten Aussagen der Flugverkehrslobby verursacht der Flugverkehr nur 0,2% der CO2-Emissionen Österreichs.
Vergleicht man das mit der 2018 in Österreich getankten Menge an
Kerosin, so wird schnell klar, dass das nicht einmal eine Halbwahrheit
ist. Denn tatsächlich betragen die daraus errechenbaren Emissionen
2,61 Mio. Tonnen CO2.
Das alleine wären schon 3,3 % der rund 80 Mio. Tonnen, die man
Österreich laut Klimaschutzbericht zurechnet. Berücksichtigt
man auch noch, dass der klimaschädliche Effekt des Flugverkehrs
durch die Zirrenbildung in Reiseflughöhe und andere Effekte 3- bis 5-mal höher ist,
so kommt man bereits jetzt auf über 13%. Dass von diesen 13% im
Klimaschutzbericht nur 0,2% aufscheinen, zeigt nur, dass dieser
unvollständig ist, nicht aber, dass der Flugverkehr so gut wie
keine Emissionen verursacht.
Die überproportionale Klimaschädlichkeit des Flugverkehrs in
Österreich würde durch eine 3. Piste am Flughafen Wien noch
einmal massiv gesteigert werden. So würde alleine der damit
zusätzlich mögliche Flugverkehr von und nach Wien das Klima
mit weiteren 12 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr schädigen.
Das entspricht 15%(!) der gesamten offiziellen österreichischen
Treibhausgasemissionen. Damit ist die 3. Piste das mit Abstand
klimaschädlichste Projekt Österreichs. Die Pläne
für deren Bau gehören daher so schnell als möglich
eingestellt, will man sich nicht dem Vorwurf aussetzen, den Klimawandel
bewusst anzuheizen.
Dass mit der Einstellung dieses unsinnigen Projekts auch zigtausende
Arbeitsplätze verloren gehen würden, fällt ebenfalls in
die Kategorie Propaganda/Fake-News. So zeigt eine Studie des Instituts für Luftverkehrsforschung der Technischen Universität Chemnitz,
dass mehr Flugverkehr weder mehr Wirtschaftswachstum noch mehr
Arbeitsplätze schafft. Tatsächlich werden durch ein
erhöhtes Flugaufkommen nur Arbeitsplätze aus weit
umweltfreundlicheren Bereichen - wie der Bahn - zum auch abseits der
Klimaschädlichkeit besonders umweltschädlichen Flugverkehr
verlagert.
28.5.2019 Protest gegen die 3. Piste beim Climate Kirtag
Am 28. Mai fand der von tausenden Menschen besuchte"Climate Kirtag" statt. Eine öffentliche Veranstaltung am Heldenplatz, die Teil des R20 AUSTRIAN WORLD SUMMIT war. Dort haben Greta Thunberg,
Arnold Schwarzenegger und Aksel Lund Svindal in eindrücklichen
Reden darauf aufmerksam gemacht, dass es Zeit zu Handeln ist, wenn wir
den drohenden Klimakollaps noch verhindern wollen. Wir habe diese
Gelegenheit genutzt, um auf Österreichs klimaschädlichstes
Projekt - die 3. Piste aufmerksam zu machen. Wollen wir den Klimawandel
stoppen, müssen wir auch solche Projekte stoppen!
19.5.2019 Kerosinsteuer auf EU-Ebene als Wahlkampfthema
Als
Entscheidungshilfe für die EU-Wahl unten stehend die
Zusammenfassung der Stellungnahme der Spitzenkandidaten
zur Kerosinsteuer aus einer Anfrage des ÖAMTC zur Verkehrspolitik.
Die
längst fällige Kerosinsteuer wäre ein gerechter
Ausgleich für die hohen
Schäden die der Flugverkehr im Gesundheits- und Klimabereich
verursacht. Gleichzeitig hätte diese einen wichtigen
Lenkungseffekt für
mehr Klimaschutz und weniger Fluglärm, in dem der Flugverkehr
nicht
weiter gegenüber anderen Verkehrsträgern bevorzugt wird. Umso
bedauerlich ist es, dass sowohl FPÖ als auch ÖVP-Kandidat
eine faire Besteuerung des Flugverkehrs ablehnen und es vom
SPÖ-Kandidaten keine klare Aussage dazu gibt.
Ein
guten Überblick welche Verkehrspolitik die in Österreich
zur EU-Wahl antretenden Parteien verfolgen und wie sie zu eine
Verlagerung vom Klimakiller Flugverkehr auf die um vieles
umweltfreundlichere Bahn beitragen wollen, findet sich bei Stay
Grounded.
Es gibt jetzt aber auch eine Europäische Bürgerinitiative zur Einführung einer Kerosinsteuer die online unterschrieben werden kann:
https://eci.ec.europa.eu/008/public/#/initiative
Wenn innerhalb von einem Jahr 1 Mio. Unterschriften gesammelt werden
(aus mindestens einem Viertel aller EU Staaten) dann muss das Thema
vom EU Parlaments behandelt werden!
5.5.2019 Wie klimaschädlich ist die 3. Piste?
Fliegen
ist die mit großem Abstand klimaschädlichste Art der
Fortbewegung. Flugzeuge setzen nicht nur Unmengen an CO2 und anderen
klimaschädlichen Gasen frei sondern verursachen bei
entsprechenden Wetterbedingungen auch Kondensstreifen aus denen
Zirruswolken entstehen. In Mitteleuropa tragen diese rund 10mal
stärker zur Erderwärmung bei, als das gesamte bisher vom
Flugverkehr freigesetzte CO2 (siehe http://www.pa.op.dlr.de/~BerndKaercher/NatureCC1_54-58_2011.pdf Abb. 3a - 300 mW/m2 statt 28 mW/m2 für die Wirksamkeit des CO2s laut https://elib.dlr.de/59761/1/lee.pdf Abb.4)
Auch das deutsche Umweltbundesamt geht davon aus, dass die
Klimawirksamkeit des Flugverkehrs um den Faktor 3-5 höher sein
dürfte, als es den CO2 Emissionen entsprechen würde. Nimmt man hier den Mittelwert von 4, so zeigt eine einfache Abschätzung , dass der Flugverkehr,
der alleine schon über die geplanten 3. Piste am Flughafen Wien
abgewickelt werden könnte, klimawirksame Emissionen freisetzen dürfte, die etwa 12 Mio. Tonnen CO2 entsprechen. Das sind etwa 15%(!) der gesamten - viel zu hohen - österreichischen Treibhausgasemissionen (laut Klimaschutzbericht 2018)!
Wer den Klimawandel stoppen möchte, muss daher Projekte wie eine 3. Piste stoppen!
5.4.2019 Klimaschutzdemo vom Westbahnhof zum Heldenplatz
Trotz
schlechten Wetters waren Tausende Schüler und Erwachsene auf der
knapp 4-stündigen Demo mit Musikprogramm und zahlreichen kurzen
Reden:
- System Change not Climate Change
- Fakten zur 3. Piste (Redetext, Abschätzung der enormen Klimaschädlichkeit der 3. Piste)
- Extinction Rebellion
- Rede zu den Klimastreiks
- Johannes Wahlmüller, Global 2000
- Helga Kromp-Kolb, Klimawissenschafterin
- Susanne Hofer, Österreichische Gewerkschaftsjugend
- Iris Frey, Attac
- Faika El-Nagashi, Plattform für eine menschliche Asylpolitik
- Magdalena Bachleitner, Katholische Jugend Wien
20.3.2019 Genehmigung der 3. Piste ohne Berücksichtigung der
gesundheitlichen Folgen und der Folgen für die Umwelt
Am
18.3.2019 wurde das klimaschädlichste Projekt Österreich
durch den Verwaltungsgerichtshof genehmigt. Der dort nachzulesende
aber in vielen Punkten nicht nachvollziehbare Umgang mit Fakten, welche
massiv dagegen sprechen, dass eine 3. Piste umweltverträglich sein
kann, reiht sich nahtlos in das restliche UVP-Verfahren zu
3. Piste ein.
So wurden die seit spätestens 2010 zweifelsfrei belegte enorme
Gesundheitsschädlichkeit von Fluglärm ignoriert. Stattdessen steht im Urteil des VwGH: "Die Gutachter kämen zu dem nachvollziehbaren Schluss, dass die in
§ 2 LuLärmIV vorgegebenen Fluglärmkriterien auch im
internationalen Vergleich eine Entsprechung fänden. Vor
dem Hintergrund, dass das Gutachten erst sechseinhalb Jahre alt sei,
gehe das Gericht davon aus, dass es sich derzeit auch auf dem aktuellen
medizinischen Wissensstand befinde." - Letzteres kann man angesichts der vorgelegten Studien und Hinweise wohl nur als Realitätsverweigerung einstufen.
Dass der auf über 13 Seiten in der Revision im Detail ab Seite 69 dargelegten schweren Gesundheitsschädlichkeit des für die 3. Piste als zumutbar behaupteten Fluglärms und
der im Detail nachgewiessen Fehlerhaftigkeit des dafür verwendeten Gutachtens von Prof. Kundi vom VwGH im Wesentlichen mit dem folgenden Sätzen begegnet wird: "Den revisionswerbenden Parteien, die in den Revisionen ihre
Verfahrensstandpunkte wiederholen, gelingt es nicht aufzuzeigen, dass
diese Beurteilung des BVwG gemessen am Prüfmaßstab des
Verwaltungsgerichtshofes fehlerhaft gewesen wäre. Insbesondere
vermögen sie nicht hinreichend konkret und fachlich belegt
darzulegen, welche Anhaltspunkte eine weitere Unterschreitung der vom
BVwG gesetzten Grenzwerte indiziert oder weitere medizinische Gutachten
erfordert hätten." Diese
geradezu unglaublichen Behauptungen lassen sich einfach nicht mit den
bereits gegenüber den BVwG und den in der Revision nochmals
dargelegten Fakten in Einklang bringen.
So wurde in der Revision extra
darauf hingewiesen, wie stark die Grenzwerte von 60 dBA das Risiko
für eine
Reihe von schweren Erkrankungen erhöht. Es wurde auch darauf
hingewiesen, dass selbst laut den Gutachten von Prof. Kundi 45 dBA
Tagfluglärm das Maximum für eine gedeihliche
Entwicklung von Kindern ist. Ein Wert der nur einen kleinen Bruchteil
jener Flugbewegungen zulässt, die für die 3. Piste genehmigt
wurden. Auch der Hinweis, dass die Empfehlungen
der Weltgesundheitsorganisation bei weitem überschritten wurde,
wurde nicht beachtet.
Die Begründung mit der der Klimaschutz durch den VwGH
für irrelevant erklärt wurde, schießt aber den Vogel
ab. So wird vom VwGH allen Ernstes behauptet, Fluglinien und nicht der
Flughafen wären für die Treibhausgasemissionen der 3. Piste
verantwortlich: "Es greift auch zu kurz, einem Flughafen unter Hinweis auf den
fortschreitenden Klimawandel die Genehmigung für die Errichtung
und den Betrieb einer (zusätzlichen) Start- und Landebahn zu
versagen, wenn die THG-Emissionen im Flugverkehr insgesamt
unverändert bleiben. Die zitierten unionsrechtlichen Regelungen
zum EU-Emissionshandel haben dies - wie zuvor dargestellt -
aufgegriffen und setzen dementsprechend auf eine Reduzierung der
THG-Emissionen durch die Luftfahrzeugbetreiber."
So als ob es ein eigenes UVP-Verfahren dafür geben würde,
wenn Fluglinien auf der 3. Piste auch landen wollen oder wenn sie ein
Flugzeug kaufen.
Damit wird die Klimaschädlichkeit der 3. Piste vollständig
aus dem UVP-Verfahren weginterpretiert. Mit der gleichen Argumentation
könnte man auch die Verantwortung für so gut wie alle anderen
durch die massive Kapazitätssteigerung verursachten
Umweltauswirkungen aus dem Verfahren herausreklamieren und sich den
Aufwand für diese Scheinprüfung weitgehend sparen.
Diese und andere schwache Ausreden lassen aber auch den Schluss zu,
dass die Revisionen juristisch und fachlich ausreichend fundiert war. Daher
dürften auch die Chancen, dieses Genehmigung auf europäischer Ebene juristisch
zu Fall zu bringen, ganz gut sein.
Dr.
Wolfram Proksch hat bereits entsprechende juristische Schritte wie eine
Beschwerde bei der EU-Kommissionund den Gang zum Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg
angekündigt. Auch eine Klimaschutzklage und Einsprüche gegen
die Flugrouten stehen auf der Liste. - https://orf.at/stories/3115622/
Auch von den anderen an den Verfahren beteiligten Bürgerinitiativen gibt es für Juristen ungewohnt deutliche Kritik.https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20190318_OTS0161/dritte-piste-vwgh-sagt-nein-zum-klimaschutz.
3.2.2019 Bezirk Liesing wehrt sich weiter gegen den Fluglärm
Bezirksversammlung
fordert die Stadt Wien auf, das bereits seit Jahren umzusetzende
Minimierungsgebot notfalls mittels Klage durchzusetzen
Bereits am 18.12.2018 stellte die Bürgerliste PRO 23 den entsprechenden Antrag in er Sitzung der Bezirksvertretung Liesing, der von allen(!) Parteien ohne Gegenstimme, also einstimmig, angenommen wurde. Der Ball liegt also bei der Wiener Stadtregierung!
"Viele LiesingerInnen leiden unter den Auswirkungen des Fluglärms,
seit einige Abflugrouten im Jahr 2004 über Liesing verlegt
wurden.
Die Bezirksvertretung Liesing spricht sich erneut dafür aus, dass
in allen damit befassten Gremien auf die unverzügliche Umsetzung
des Minimierungsgebots aus § 120a Luftfahrgesetz
geachtet wird , wo festgelegt ist, dass der Flugverkehr so zu steuern
ist, dass eine möglichst geringe Immissionsbelastung
erreicht wird – also die Anzahl der vom Fluglärm betroffenen
Personen minimiert wird. In diesem Sinn hat die Gemeinde Wien
auch im UVP-Verfahren betreffend „3.Piste“ die
Festlegung von Flugrouten verlangt, die dem Minimierungsgebots aus
§ 120a. LFG entsprechen. Konkret wird gefordert, dass die Stadt
Wien notfalls den Klagsweg beschreitet, um die Einhaltung des § 120a. LFG zum Wohl der betroffenen WienerInnen zu erreichen.
Zitat:
„§ 120a. (1) Die
Austro Control GmbH hat die zur sicheren, geordneten und flüssigen
Abwicklung des Flugverkehrs erforderlichen An- und Abflugverfahren und
Verfahren für den Streckenflug festzulegen. Es ist dabei auf die
Abwehr von den der Allgemeinheit aus dem Luftverkehr drohenden
Gefahren, wie insbesondere auf eine möglichst geringe
Immissionsbelastung, Bedacht zu nehmen.“
Artikel in der Bezirkszeitung 19./20. Dezember 2018
10.12.2018
Bilder und Berichterstattung von der Demo für Klimaschutz und gegen die 3.
Piste
Sehenswerter Bericht in
Wien-Heute https://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-heute/13997686/Zehnte-Donnerstagsdemo-mit-tausenden-Teilnehmern/14409258
|
Im Unterschied zu den Donnerstag-Demos der 2000er Jahre geht es bei den
aktuellen Donnerstag-Demos auch um Sachthemen und der Protest richtet
sich damit auch manchmal
gegen die Wiener Stadtregierung.
Zitate aus dem Beitrag in Wien-Heute (ORF2):
"Jede Woche eine andere Route und ein anderes Thema, bisher immer ein
friedlicher Protest.
...
Dieses Mal wird vom Bahnhof Wien-Mitte aus gegen die Umwelt- und
Verkehrspolitik der Regierung protestiert.
...
Was diesen
Donnerstag vielen Demonstranten nicht passt, ist der geplante Bau der
3. Piste am Flughafen und der Lobautunnel"
Sehenswert auch das Feuerwerk am Dach des sichtbar gut
bewachten Verkehrsministeriums. Tatsächlich ist beim
Klimaschutz Feuer am Dach - insbesondere im
Verkehrsbereich, und das nicht erst, seit die FPÖ, die vor einigen
Jahren noch gegen die 3. Piste war, den Verkehrsminister stellt. Die konsequente Förderung des besonders klimaschädlichen
Flugverkehrs inklusive einer 3. Piste, welche die zur Entlastung Wiens
aus Steuermitteln finanzierte 2. Piste stilllegt, beschleunigt die
umweltpolitische Katastrophe. |
Fotos vom Protest gegen die geplante 3. Piste und gegen die jetzt
schon unsinnigen Flugrouten vor dem Bahnhof Wien Mitte und vor dem
Verkehrsministerium
6.12.2018 Demo
für Klimaschutz und gegen 3. Piste
Als parteiunabhängige
Bürgerinitiative haben wir mit Parteipolitik bekanntlich
nichts am Hut. Vielmehr geht es uns um Sachthemen. Wir
erwarten uns aber von den Politikern, dass sie im Interesse der
Bevölkerung agieren. Das neue Standortentwicklungsgesetz geht
hier
genau in die gegenteilige Richtung. Diese zielt
ganz offensichtlich darauf ab, das klimaschädlichste
Projekt Österreichs, die geplante 3. Piste, so schnell wie
möglich genehmigen zu lassen.
Mit diesem Gesetz wird das Umweltverträglichkeitsverfahren
für bestimmte, von der Regierung frei festlegbare Projekte,
rückwirkend so abgeändert, dass im Verfahren gar
keine Zeit
bleibt, die Auswirkungen von Großprojekten wie einer neuen
Flughafenpiste entsprechend zu überprüfen.
Gleichzeitig wird
darin festgelegt, dass im Zweifelsfall für das Projekt zu
entscheiden ist. Bürgerinitiativen, die das Verfahren
„schuldhaft“ verzögern, müssen
die Kosten
dafür übernehmen .
https://derstandard.at/2000092123629/Standort-Gesetz-doch-ein-Turbo-fuer-Flughafen-und-Lobautunnel
und https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/I/I_00372/fname_722310.pdf
Wir haben uns daher beim letzten Treffen entschlossen, an der
nächsten Donnerstag-Demo, die den Schwerpunkt Klima- und
Tierschutz hat, teilzunehmen. Wir möchten damit
möglichst
viele darauf aufmerksam zu machen, dass die Umweltpolitik im
Allgemeinen und die Förderung der 3. Piste im Besonderen
völlig in die falsche Richtung geht! Uns geht es nicht darum,
wer
an der Macht ist, wir erwarten uns aber auch von den
Regierungsparteien, dass sie ihre Versprechen einhalten! Die FPÖ hat sich 2013
auch noch eindeutig gegen eine 3. Piste ausgesprochen (siehe Nationalratswahl
2013)
und stellt jetzt den Verkehrsminister. ÖVP und FPÖ
haben sich
2013 auch für die Abschaffung der Abflugroute Liesing
ausgesprochen – auch diese Versprechen wurde noch nicht
umgesetzt.
24.11.2018
Nach wie vor Nichteinhaltung des Minimierungsgebots im Luftfahrtgesetz
Nach
wie vor wird ohne jede verkehrstechnische Notwendigkeit über
dicht
besiedeltes Gebiet geflogen. Paradebeispiel ist die Abflugroute
Liesing, die vor allem bei Windstille und dann wenn
überwiegend
gestartet wird, verwendet wird. Es
könnte aber - auch so
wie jetzt schon bei Nordwestwind stattdessen nur
über sehr
dünn besiedeltes Gebiet mit um
Größenordnungen
weniger Betroffenen geflogen werden. Das wäre im Sinne des
Luftfahrtgesetzes und erfordert nicht einmal neue Flugrouten.
Nicht
im Sinne des Gesetzes ist es, dass nicht einmal die Nachtflugrouten
eingehalten werden und dass sowohl unter Tags als auch in der Nacht
auch dann über Wiener Stadtgebiet gestartet
und gelandet wird, wenn es gar nicht erforderlich ist! Das
betrifft auch die besonders schweren und entsprechend lauten Transatlantikflieger,
die - warum auch immer - bevorzugt
auf jener Abflugroute fliegen, unter der am meisten Menschen wohnen.
|
|
Derzeit bei Windstille - ohne
gesetzeskonforme Bedachtnahme
auf schädliche Immissionen?! |
Derzeit nur bei Nordwestwind
– wann wird endlich auch bei Windstille so geflogen?! |
24.11.2018
Volksbegehren für weniger Fluglärm
Die
Partei "WIR für ÖSTERREICH" (WFÖ) hat unter
anderem auch
ein Volksbegehren für weniger Fluglärm initiiert.
Dabei geht
es um die Forderung nach
einem Nachtflugverbot und einem Ende der unglaublichen
Steuerprivilegien für den Flugverkehr. Es geht
bei dem Volksbegehren also auch darum, die klimaschädlichste Art
der Fortbewegung nicht länger mit Steuerausnahmen zu
fördern. Der vollständige Text und
weitere Infos finden sich unter http://www.wfoe.at/volksbegehren/weniger-fluglaerm.html
Unterstützungserklärungen
zur Einleitung des Volksbegehrens können jedenfalls noch bis 31. Dezember 2018
am jeweiligen Gemeindeamt bzw. in Wien bei den magistratischen
Bezirksämtern abgegeben werden. Mit
Bürgerkarte oder mit Handy Signatur ist es auch
möglich,
dieses und andere Volksbegehren online zu unterstützen.
Die
Handy-Signatur kann unter anderem auch über Finanz-Online
beantragt werden, der entsprechende Freischaltpin kommt 1-2 Wochen
später per Post.
25.05.2018
Anpassungen an die DSGVO
Da
durch die DSGVO gelten jetzt sehr strenge Auflagen
für die
Datenverarbeitung. Dazu gehört auch, dass das bloße
Speichern
von
E-Mail Adressen für einen Newsletter nur noch mit Zustimmung
erfolgen darf. Daher wurden im Vorfeld auch noch E-Mails mit der Bitte
um explizite Zustimmung (oder Ablehnung) für den Newsletter
versandt. Wer auf ein entsprechendes
E-Mail nicht reagiert hat oder nicht reagieren konnte, weil das E-Mail
nicht angekommen ist, erhält in Zukunft keine weiteren
Zusendungen. Es bestehte aber die Möglichkeit sich jederzeit
für den Newsletter (und damit auch zu Infos über
Veranstaltungen der BI Liesing) anzumelden. Der Newsletter wird
durchschnittlich einmal pro Monat verschickt.
Anmeldung
zum Newsletter
Jeder den Newsletter zugeschickt bekommt, kann sich
selbstverständlich jederzeit auch formlos und ohne Angaben von
Gründen davon wieder abmelden. Ein einfaches E-mail reicht
völlig.
09.05.2018
Revisionen bei den Höchstgerichten gegen BVwG Erkenntnis zur
3. Piste
Gemeinsam
mit der AFLG und anderen BIs hat die BI "Liesing gegen
Fluglärm
und
die 3. Piste" eine von der AFLG auch finanziell
unterstützte Revision beim Verwaltungsgerichtshof
eingebracht. Hauptkritikpunkte sind nach wie vor schwere
Verfahrensmängel, fehlender Gesundheitsschutz, der auf einem
fehlerhaften und veralteten Gutachten beruht, und die
Klimaschädlichkeit der 3. Piste.
3 andere BIs haben trotz des scheinbar politisch motivierten Urteils
zur Nichtberücksichtigung des Klimaschutzes eine Revision beim
Verfassungsgerichtshof eingebracht, da sich im Rahmen des
UVP-Verfahrens und der begleitenden Propagandawalze der
Befürworter einer 3. Piste auch grundlegende Rechtsfragen
stellen.
Beispielsweise ob hier überhaupt noch ein faires Verfahre
gegeben
sein kann und ob die sogenannte Luftverkerhsimmissionschutzverordnung,
die den Gesundheitsschutz vor Fluglärm völlig
aushebelt,
nicht auch verfassungswidrig ist.
29.03.2018
BVwG Urteil zur 3. Piste: Ein Schlag ins Gesicht 100.000er Menschen
durch gezielte Zerstörung ihrer Gesundheit und
Lebensqualität
BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
übt scharfe Kritik an der Genehmigung der dritten Piste
Wenn Bau- und Fluglobby gezielt arbeiten, kann selbst ein Bundesgericht
schon mal seine Einschätzung ändern. So wurde vor
einem Jahr die Genehmigung der 3. Piste untersagt. Das
„Go“ kommt dann 2018, wo derselbe Sachverhalt
rechtlich konträr beurteilt wird. Vorauseilender Gehorsam auch ohne
formelles Staatsziel?
Wie das funktioniert, belegt folgendes Zitat: „Zu den
gesundheitlichen Bedenken gegen die Auswirkungen des Fluglärms
hält es das Bundesverwaltungsgericht nicht für
erforderlich, im Beschwerdeverfahren in eine weitere vertiefende
Diskussion über die Zulässigkeit der
lärmmedizinischen Werte bzw. der Kriterien einzutreten und
dazu ein weiteres umweltmedizinisches Gutachten einzuholen." Damit ist
einer massiven Gesundheitsgefährdung durch Fluglärm
und auch krebserregenden Ultrafeinstaub Tür und Tor
geöffnet.
Dabei wurde das Gericht in einer fachlich
fundierten Stellungnahmen auf die Unbrauchbarkeit der
umweltmedizinischen
Gutachten ausdrücklich hingewiesen - Zitat:
„dass das vermutlich der
„Luftverkehr-Immissionsschutzverordnung“ zu Grund
liegende Gutachten (…) auf einer einzigen, für die
Festlegung der Schwellenwerte für den nächtlichen
Fluglärm völlig unzureichenden Studie beruht, die
dann auch noch zu einer Empfehlung für den
Tagfluglärm herangezogen wurde. Studien, die um
Größenordnungen niedrigere Schwellenwerte nahe legen
würden, wurden in dem Gutachten (…) entweder
ignoriert oder aber so dargestellt, dass die tatsächliche
Gesundheitsschädlichkeit für den Auftraggeber und
andere Leser zumindest nicht offensichtlich erkennbar war. Damit stellt
sich auch die Frage, wie weit hier eine bewusste Täuschung der
Öffentlichkeit und der Entscheidungsträger
vorliegt?“
Gleichzeitig
dürfte das Gericht die Ansicht vertreten, dass die Austro
Control Flugrouten auf Basis von menschenverachtenden
Lärmgrenzwerten festzusetzen habe, die 1000
Überflügen pro Tag entsprechen!!! Dabei steigt das
Risiko für eine Reihe von schweren Erkrankungen bereits ab
wenigen Überflügen pro Tag deutlich an.
Die mit diesen Grenzewerten überall mögliche
Belastung läßt sich aus der unten stehenden Tabelle
erkennen:
Erhöhung des relativen
Erkrankungsrisikos durch einen Dauerschallpegel von 60 dBA unter Tags
(58,24 dBA 24h Dauerschallpegel)
|
Sämtliche
Herz- kreislauferkrankungen |
koronare
Herzkrankheit |
Schlaganfall |
Depression |
Brustkrebs |
+ 71%
(Männer),
+ 76
% (Frauen) |
+ 60%
(Männer),
+
101
% (Frauen) |
+97%(Männer),
+122%
(Frauen) |
+ 209%
(Frauen) |
+ 126%
(Frauen) |
Damit würde das Minimierungsgebot im Luftfahrtgesetz auf Basis
unmenschlich hoher Grenzwerte völlig ad absurdum
geführt. Durch die Ausrichtung der 3. Piste
Richtung Wiener
Zentralraum ist also damit zu rechnen, dass die Gesundheit und
Lebensqualität vieler hunderttausender Menschen im
Großraum Wien ganz gezielt zerstört wird.
Wie froh wären die Tiroler, hätten sie weniger
Verkehr. Aber die Inntalautobahn ist mal da und wird auch immer mehr
genutzt. Proteste hin oder her.
Und was passiert vor unseren Augen im Zentralraum Wien: Mit dem Bau der 3. Piste schaffen
wir eine „Flugautobahn“ mitten durch dicht
besiedeltes Gebiet! Also die Wiener Variante des
Verkehrsproblems aus Tirol. Wo
bleibt hier die politische Verantwortung aller Parteien?
22.03.2018
Liesinger Parteien geschlossen für Rücknahme der
Abflugroute Liesing
Alle(!)
Parteien im Bezirk haben den von PRO-23 eingebrachten Resolutionsantrag
zugestimmt. Dort heißt es:
"Die Mitglieder der
Bezirksvertretung
Liesing sprechen sich dafür aus, dass die
Rückverlegung der
über Liesing führenden Flugrouten auf den vor dem
1.4.2004
gültigen Stand, also etwas weiter südlich, zu
veranlassen
bzw. zu ermöglichen. Diese Massnahme würde die Zahl
der
Fluglärm-Betroffenen massiv reduzieren und vor allem auch
endlich
den gültigen Gesetzen betreffend Minimierung der Immissionen
entsprechen.
Begründung
Mit Stichtag 1.4.2004
wurden manche der bis dahin über Wien und Umgebung
gültigen Flugrouten geändert. Unter
anderem auch jene Abflugrouten, die bis dahin südlich von
Liesing verliefen und seither
große Teile unseres Bezirks belasten.
Diese Massnahme führte also dazu, dass seither tausende
Menschen
mehr von Fluglärm betroffen sind. Die Verlegung erfolgte aber
nicht aufgrund technischer oder wirtschaftlicher
Überlegungen, sondern beruhte
auf einer „politischen“ Entscheidung.
Es hält sich seit damals hartnäckig das
Gerücht, dass
bei dieser „politischen“ Entscheidung Personen mit
entsprechendem Einfluß mitgewirkt hätten, und
dadurch
seither nicht mehr vom Fluglärm betroffen seien. Im
Zusammenhang mit der geplanten Errichtung der 3. Piste wird auch immer
wieder eine deutliche Entlastung Liesings angekündigt, die
daraus
resultieren soll. Die betroffenen Menschen hinterfragen aber angesichts
der seinerzeitigen, sachlich nicht begründbarer Entscheidungen
wohl mit Recht, wie es mit dem Wahrheitsgehalt dieser
Ankündigungen steht, wenn nicht einmal eine
Rückverlegung der
seinerzeit willkürlich geänderten Flugrouten
möglich
ist, obwohl es keinen technischen oder wirtschaftlichen Hinderungsgrund
gibt."
11.11.2017
Demo „Klima schützen – Leben
retten"
Dritte Piste in die Kiste!
Bei der von System Change organisierten Demo für den
Klimaschutz http://systemchange-not-climatechange.at/de/demo-11-november/
bei
der trotz des kalten Spätherbstwetters 400 Menschen
teilgenommen
haben, war die klimaschädliche 3. Piste eines der
Haupthemen. Grund genug, dazu auch eine Rede zur
geplanten 3. Piste und den damit verbundenen aber nicht
nachvollziehbaren Arbeitsplatzfantasien
halten (Text als PDF). Anschließend war auch noch
Gelegenheit für ein Interview mit Radio Orange.
Keine parteipolitische
Stellungnahme unserer BI
Da es unsere Bürgerinitiative ausschließlich um
Sachthemen
wie Klimaschutz, 3. Piste und
Fluglärm geht, müssen wir uns aber auch gleichzeitig
von allen parteipolitischen Aussagen distanzieren, die
über
berechtigte Sachkritik hinausgehen. So richtet sich unser Protest weder
gegen bestimmte Parteien noch gegen bestimmte
Regierungskonstellationen. Wichtig ist uns, dass diejenigen die an der
Regierung sind, im Interesse der Bevölkerung agieren. Und dazu
gehört es auch den Klimawandel ernst zu nehmen, auch wenn es
genug
andere Gründe gibt, eine 3. Piste abzulehnen. Weiters fordern
wir
auch vom neuen Verkehrsminister, darauf zu achten, dass das 2013
beschlossene Minimierungsgebots im Luftfahrtgesetz nicht nur bei den
neuen Nachtflugrouten im Süden Wiens sondern auch unter Tags
zur
Anwendung gebracht wird! Mutwillige Überflüge
über dicht
besiedelte Gebiete müssen endlich der Vergangenheit
angehören!
8.11.2017 Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3.
Piste"
Bei
unseren Treffen ging es um die politischen Veränderungen und
Chancen und Risiken, die sich damit für die Lösung
des
Fluglärmproblems und die Verhinderung der geplanten 3.
Piste ergeben. Diskutiert wurde auch, ob und wie wir am besten an der
von System
Change organisierten Demo gegen Klimaschutz teilnehmen.
Wer diese Einladung dafür bzw. für die Demo am 11.11.
nicht schon per E-Mail erhalten hat und solche Einladungen in Zukunft und den
Newsletter (wieder) per E-Mail erhalten möchte,
bitte um kurze Nachricht an liesing@fluglaerm.at
2.10.2017 Vergleich der
Einhaltung von Wahlversprechen als Entscheidungshilfe für die
Nationalratswahl
2013
haben wir von so
gut wie allen
Parteien, die ins Parlament gekommen sind, Wahlversprechen
zur Lösung der Fluglärmproblematik erhalten.
Nachdem diese aber nur soviel wert sind, wie ihre Einhaltung
und daraus auch ersichtlich ist, was von den
aktuellen Wahlkampfversprechen der einzelnen Parteien zu
halten
sein dürfte, haben wir als Entscheidungshilfe für die
Wahl am
15. Oktober an die Vertreter der im
Nationalrat vertretenen Parteien am 20.6. die folgenden Fragen
gestellt (exemplarische
Anfrage):
Welche Schritte hat die jeweilige Partei auf Bundesebene in den letzten
4 Jahren unternommen hat, um
1) zu einer grundlegenden Optimierung der Flugrouten
im Sinne der Betroffenheitsminimierung laut
Luftfahrtgesetz §
120a beizutragen?
2) ganz konkret zur Abschaffung der
Windstille-Abflugroute Liesing beizutragen, die ohne
Notwendigkeit rund
100.000 Menschen in ihrer Gesundheit schädigt?
und
3) welche Rolle ihre Partei bei der
Halbierung der Flugverkehrs-Ticketsteuer
gespielt hat und warum?
4) welche weiteren Schritte ihre Partei
unternommen
hat, um entsprechende Zusagen
ihrer Partei vor der Wahl zur Umsetzung
zu verhelfen (z.B. beim Thema 3. Piste u. ä.)
5) ob ihre Partei für die
geplante
Aushöhlung des Umweltschutzes durch die Aufnahme der
Wirtschaftsinteressen als
Staatsziel in die Verfassung sind oder nicht?
Bis auf Herrn DI Deimek von der FPÖ haben alle
angeschriebenen Verkehrssprecher zumindest geantwortet.
Bei
der SPÖ, bei der der Verkehrssprecher 2013
konkrete
Antworten verweigert hat, haben wir uns deshalb stattdessen an
den Bundeskanzler gewandt. Das Bundeskanzleramt hat uns auf
nochmalige Bitte um Antwort an
das Verkehrsministerium verwiesen, wo uns auf die dort
erneut gestellte Anfrage
bisher jede Antwort verweigert wurde. Das entspricht der von Verkehrsminister
Leichtfried in diesem Zusammenhang bereits bekannten Dialogverweigerung und
zeigt einmal mehr, wie Politker Fluglärmbetroffene im
Kreis schicken.
Am schnellsten hat die ÖVP
geantwortet. Inhaltlich ist diese Antwort aber so vage, dass
wir nochmals nachfragt
haben. Dazu hat das Wahlkampfteam
Kurz eine Antwort versprochen, die nach wie vor
ausständig ist.
Die umfangreichste
Antwort haben wir von den Grünen
erhalten, die ihren Einsatz für die
Fluglärmbetroffenen mit
zahlreichen Beispielen belegt haben, aus denen auch das
Abstimmungverhalten der anderen Parteien ersichtlich ist.
Auch von den NEOS haben wir eine
ausführliche und durchaus lesenswerte Antwort
erhalten aus der aber nicht hervorgeht, wie sich die NEOS
konkret
für die Fluglärmbetroffenen einsetzen. Dort iat auch
nachzulesen, warum die NEOS für die Halbierung der
Ticketsteuer
gestimmt haben.
Eine
kurze Zusammenfassung der Antworten und deren Bewertung findet sich in
der unten
stehenden Tabelle. Die Bewertung ist aber nicht alleine auf Grund der
Antworten erfolgt sondern dort wo diese gefehlt haben oder unzureichen
waren auch auf Basis von Fakten.
Es
ist aber jede(r) selbst eingeladen, die Antworten zu lesen und sich
selbst ein Bild vom Kommunikationsverhalten und der Einhaltung
von
Wahlversprechen durch die verschiedenen Parteien zu machen. Dazu ist
auch noch anzumerken, dass es von den meisten Parteien
auf Bezirks- und Landesebene weit mehr Unterstützung
für die
Anliegen der Fluglärmbetroffenen gibt. Beispielsweise gibt es
von
der Wiener und die Liesinger FPÖ zahlreiche Initiativen im
Interesse der Fluglärmbetroffenen und auch eine klare Absage
an
die 3. Piste. Auch der Liesinger SP-Bezirksvorsteher Bischof setzt sich
hier im Rahmen seiner Möglichkeiten für die
Interessen der
Liesinger ein.
3.7.2017
Entscheidung des Verfassungsgerichtshof zur 3. Piste weder klimakonform
noch mit der bisherigen Rechtssprechung im Einklang
Zuerst
einmal fällt an dem Urteil auf, in welcher Eile dieses
verkündet wurde. So kam die Einladung per RSB-Brief erst am
Tag
darauf an. Dass mit der Ausarbeitungen des Urteils bereits im
März
begonnen wurde, verwundert insofern, als zu diesem Zeitpunkt nur die
Beschwerde des Flughafens, aber noch keine Stellungnahmen der BIs
vorgelegen sind. Auf eine mit schweren Vorwürfen und sachlich
unhaltbaren Behauptungen gespickte Replik des Flughafens, die den
Verfahrensparteien erst zwei Wochen vor der Urteilsverkündung
zugestellt wurde, konnte nicht einmal
mehr geantwortet
werden.
Aber auch juristisch lässt vieles auf einen politisch
motivierten
Schnellschuss schließen. So wird angeblich behauptet, dass
Umweltschutz kein öffentliches Interesse im Sinne des
Luftverkehrsgesetzes darstellt und entgegen dem Wortlaut des LFG
angeblich auch immer so interpretiert wurde. Dass das bereits 1991 bei
einem Fall, wo es um Außenlandungen ging, anders gehandhabt
wurde, wurde scheinbar ignoriert, obwohl darauf mehfrach
aufmerkskam gemacht wurde. Warum der Klimaschutz im
niederösterreichischen Landesgesetz für ein
Bauprojekt in
Niederösterreich lauf VfGh nicht zur Anwendung gebracht werden
dürfe, ist auch nicht nachvollziehbar.http://diepresse.com/home/recht/rechtallgemein/5245242/index.do
Naturwissenschaftlich betrachtet, ist es geradezu absurd,
bei den Umweltauswirkungen der 3. Piste nur die Treibhausgas-Emissionen
die Teil des LTO-Zyklus
sind, zählen zu dürfen, wo dieser doch bei 915m endet
und damit
nicht einmal 10% der alleine bei Start- und Landung freigesetzten
Emissionen umfasst.
Wenn also der Verfassungsgerichtshof nicht per Definition unfehlbar
ist, dann stellt sich die Frage, ob es sich hier nicht um ein grobes
und politisch motiviertes Fehlurteil zu Lasten von Umwelt und
Bevölkerung handelt, welches noch dazu das Recht auf ein
faires
Verfahren verletzt haben dürfte.
Petition gegen
Änderung des Staatszielgesetzes
Mit
der Änderung des Staatszielgesetzes wollen die Politiker das
Urteil gegen die 3. Piste aushebeln, würden aber auch den
Umweltschutz generell nachhaltig unterhöhlen! Bitte
unterschreiben
auf: https://www.attac.at/kampagnen/system-change/staatsziele.html
27.5.2017 (auch medial) erfolgreiche Kundgebung "Dritte Piste
Abschiedsfest"
Die
Demo an der trotz verlängerten Wochenende 150-200 Menschen
teilgenommen haben, ist sowohl in der in
Niederösterreich
Heute gebracht worden als auch in den ORF-News abrufbar
gewesen. Die wichtigsten Kritikpunkte in den Reden waren, dass trotz
einer juristisch und fachlich fundierten Ablehnung der 3. Piste durch
das Bundesverwaltungsgericht Politiker und Flughafen weiterhin darauf
bestehen, unser Steuergeld für dieses klima und
umweltschädliche aber auch menschenverachtende
Projekt
auszugeben.
24.5.2017 Podiumsdiskussion am
Klimacamp
Bei
der mit Univ. Prof Knoflacher und Dr. Högelberger
(Gewerkschaft VIDA, vorher Global 2000) hochkäratig
besetzen
Podiumsdiskussion zum Spannungsfeld Klimaschutz und
Arbeitsplätze
hat sich wieder einmal herausgestellt, dass die vom Flughafen
behautpteten zusätzlichen Arbeitsplätze mit einer 3.
Piste
weder realistisch sind noch die negativen Effekte bei anderen
Verkehrsträgern berücksichtigen. So würden
beispielsweise Nachtzüge ähnlich viele
Arbeitsplätze pro
Million Passagiere bedeuten.
Weiters
wurde auch festgestellt, dass die Stärkung des Flugverkehrs
nur
einer Minderheit der Österreicher zu gute kommt. So
benützen
pro Jahr überhaupt nur rund ein Viertel aller
Österreicher
überhaupt ein Flugzeug. Die 3. Piste dürfte
- abgesehen
vom Bauprojekt und den damit verknüpften Zahlungen - praktisch
nur
jenen tatsächlich zu Gute kommen, die über einen
Privatjet
verfügen.
Samstag, 20.5.2017
Infoveranstaltung der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3.
Piste" - ab 10 Uhr am Maurer Hauptlatz
Bei
den Diskussionen mit Passanten über die 3. Piste wurde von
diesen
immer wieder die Meinung vertreten, dass es bei der 3. Piste um ein im
Grunde völlig unwirtschaftliches Großprojekt geht,
bei dem
aber - wie bei solchen Projekten üblich - einige davon
profitieren. Angesprochen wurde auch der Versuch, dem völlig
umweltunverträglichen Projekt über
Verfassungsänderungen
(Staatszielbestimmungen) zu Lasten des Umwelschutzes doch noch zur
Genehmigung zu verhelfen.
10.5.2017 Treffen der
BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
Bei
dem wieder sehr gut besuchten Treffen ging es um die Vorbereitungen
für die Teilnahme am Dritte Piste Abschiedsfest und um die
möglichen juristischen Entwicklungen im Zusammenhang mit der
Nichtgenehmigung der 3. Piste. Thema waren auch aktuelle Entwicklungen
bei den Nachtflugrouten und Politikergespräche dazu.
31.3.2017 Bezirk Liesing für Flugrouten entsprechend
Minimierungsgebot und gegen die 3. Piste
Bei
der Bezirksvertretungssitzung am 30.3. wurden die beiden unten stehende
Anträge zum Thema Flugverkehr, die auf Initiative von PRO 23
eingebracht wurden, mehrheitlich angenommen.
Der Antrag für die unverzügliche Umsetzung
des Minimierungsgebots im Luftfahrtgesetz durch Anwendung der im
Pistenbelegungsplan für Nordwestwind festgelegten Flugrouten
auch bei Windstille
wurden von allen Parteien bis auf die ÖVP gemeinsam
eingebracht und beschlossen. Nur die Liesinger ÖVP hat hier -
warum auch immer - gegen die Interessen der Liesinger
gestimmt.
Resolutionsantrag
Die Bezirksvertretung Liesing spricht sich dafür aus, dass in
allen damit befassten Gremien auf die unverzügliche Umsetzung
des
Minimierungsgebots aus §
120a Luftfahrgesetz
geachtet wird , wo festgelegt ist, dass der Flugverkehr so zu steuern
ist, dass eine möglichst geringe Immissionsbelastung
erreicht wird – also die Anzahl der vom Fluglärm
betroffenen
Personen minimiert wird. In diesem Sinn hat die Gemeinde Wien
auch im UVP-Verfahren betreffend
„3.Piste“ die
Festlegung von Flugrouten verlangt, die dem Minimierungsgebots aus § 120a. LFG
entsprechen. Konkret wird gefordert, dass bei Windstille die gleichen
Abflug- und Anflugrouten verwendet werden wie bei Nordwestwind. Das
würde nicht nur Liesing, sondern auch andere Teile Wiens
massiv
vom Fluglärm entlasten. Diese Änderung sollte im
Sinne des
LFG so schnell als möglich umgesetzt werden.
Zitat:
„§ 120a. (1) Die Austro Control GmbH hat die zur
sicheren,
geordneten und flüssigen Abwicklung des Flugverkehrs
erforderlichen An- und Abflugverfahren und Verfahren für den
Streckenflug festzulegen.
Es ist dabei
auf die Abwehr von den der Allgemeinheit aus dem Luftverkehr drohenden
Gefahren, wie insbesondere auf eine möglichst geringe
Immissionsbelastung, Bedacht zu nehmen.“
Begründung:
Viele LiesingerInnen leiden unter den Auswirkungen des
Fluglärms,
seit Abflugrouten im Jahr 2004 über Liesing verlegt
wurden.
Forderung Liesings dass
Wien keine Schritte gegen
die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts unternimmt
Auch
der unten stehende Antrag gegen die 3. Piste wurde mit den Stimmen von
PRO23, Freiheitlichen, Grüne und NEOS gegen die Stimmen der
SPÖ und der ÖVP mit einer Stimme Mehrheit
angenommen!
Resolutionsantrag
Die Bezirksvertretung Liesing begrüßt das
Erkenntnis
des Bundesverwaltungsgerichts, dass der Bau und der Betrieb einer
dritte Piste am Flughafen Wien nicht genehmigt wird, denn damit bleibt
Liesing die mit einer dritten Piste geplante massive Mehrbelastung
durch Fluglärm und Ultra-Feinstaub erspart. Die
zuständigen
VertreterInnen der Stadt Wien werden aufgefordert, keine
Schritte
zu unternehmen oder Maßnahmen zu setzen, welche sich gegen
die
Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts richten.
Begründung:
Der Bau einer 3. Piste würde voraussichtlich eine deutliche
Verschlechterung der Lebensqualität in Liesing bedeuten.
24.2.2017 Treffen und Feier der BI "Liesing gegen
Fluglärm und die 3. Piste"
Bei
dem von rund 25 aktiven Mitstreitern und 2 Gästen
von System
Change bzw. Attac besuchten Treffen ging es vor allem um die
erfreuliche Entscheidung der Richter den Bau und Betrieb der 3.
Piste nicht zu genehmigen. Zu dieser Entscheidung
hat neben
anderen BIs und Umweltschutzorganisationen wie der AFLG oder System
Change auch unsere BI einiges beigetragen können. Die
aus
sachlicher und juristischer Sicht sehr naheliegende Entscheidung wurde
dementsprechend auch gebührend gefeiert.
Für Verwunderung hat hingegen die Vehemenz gesorgt, mit der
dieses
Urteil seither bekämpft wird. Insbesondere dass hier fast
ausschließlich die Befürworter der 3. Piste in den
Medien
vorkommen, deren inhaltlich nicht nachvollziehbare Fantasiezahlen und
untergriffig wirkende Behauptungen ungeprüft wiedergegeben
werden,
hat nicht nur unter den Teilnehmern des Treffens für ziemliche
Betroffenheit gesorgt. Umso wichtiger ist es hier gegenzusteuern. Dazu
ist für Ende Mai wieder eine Demo und ein
Klimaschutzcamp
geplant, wo es nicht nur um die 3. Piste sondern auch um die
Steuerprivilegien des Flughafen gehen wird. Weiters auch eine
zeitnahe Pressekonferenz, welche dazu dienen soll, wieder die
zahlreichen Sachargumente gegen die 3. Piste in den Mittelpunkt zu
rücken. Wer diese Aktivitäten und die Finanzierung
der
nächsten juristischen Schritte (Stellungnahme zum
angekündigten Revisionsantrag des Flughafens betreffend 3.
Piste)
unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen einen
Betrag
seiner Wahl auf das unter
Kontakt angegebene Spendenkonto unserer BI zu
überweisen.
Thema beim Treffen war aber auch die nach wie vor vorhandene
gesundheitsschädliche Fluglärmbelastung. So
wird entgegen den gesetzlichen Regelungen (Minimierungsgebot im
Luftfahrtgesetz)
nach wie vor oft im MInutentakt über das dicht besiedelte
Liesing
geflogen, sodass ein Aufenthalt im Freien phasenweise unzumutbar ist.
Erfreulich ist hingegen, dass die Anzahl der Flugzeuge, die Liesing
nach 21 Uhr bzw. vor 7 Uhr überfliegen, entsprechend der neuen
Nachtflugregelung deutlich abgenommen hat.
23.2.2017 Stellungnahme zur
politischen Diskussion um die 3. Piste
Seit
Bekanntwerden des Urteils wird die Entscheidung der Richter mit einer
Reihe von Behauptungen kritisiert, deren Wahrheitsgehalt
ähnlich
hoch ist, wie die anderer Schmähs
zur 3. Piste
Der neueste
Schmäh, lautet "Mit nur 2 Pisten gäbe es
genauso viel oder mehr CO2-Emissionen wie mit
einer 3. Piste“
Dazu wird angeführt, dass auf Grund des
steigenden
Flugverkehrs endlos viele Warteschleifen geflogen werden
müssten. Das ist Unsinn!
Schon
aus Gründen der Verkehrssicherheit aber auch aus
Gründen der Passagierzufriedenheit wird der Flughafen auch
für Spitzenzeiten
wohl nicht mehr Slots pro Stunde vergeben können als jetzt.
Damit ist auch mit "nur" 2 Pisten keine
Zunahme der Warteschleifen zu erwarten.
Vielmehr
hat der Flughafen im UVP-Verfahren angegeben, dass
das Wachstum im 2-Pistensystem durch die Limitation in den
Spitzenzeiten
abflaut und es in Wien entsprechend weniger Flugbewegungen gibt.
Entsprechend geringer fallen auch die CO2-Emissionen aus.
11.2.2017 Aus
für 3. Piste am Flughafen Wien!
Wie
am Donnerstag Abend bekannt wurde, hat das Bundesverwaltungsgericht
den Antrag des Flughafens und des Landes NÖ zu Errichtung und
Betrieb des Vorhabens „Parallelpiste 11R/29L“ samt
„Verlegung der Landesstraße B 10“
abgewiesen. Es wurde festgelegt, dass dagegen keine ordentliche Revision
zulässig ist.
Begründung
Die Nichtgenehmigung der 3. Piste wurde damit begründet, dass
"das öffentliche
Interesse,
dass es in Österreich zu keinem weiteren markanten Anstieg an
Treibhausgas(THG)-Emissionen durch Errichtung und Betrieb der dritten
Piste kommt und Österreich seine national und international
eingegangenen Verpflichtungen zur Reduktion der THG-Emissionen
einhält, gegenüber den verschiedensten
öffentlichen
Interessen, die für die Errichtung des Vorhabens sprechen",
insgesamt überwiegt. Auch sei die Erhaltung wertvollen Ackerlands
für zukünftige Generationen zur
Nahrungsmittelversorgung dringend geboten.
Dass
es hier nicht um geringfügige Treibhausgasemissionen geht, die
automatisch alle anderen Projekte betreffen, wird daran deutlich, dass
alleine die 3. Piste zu einer Erhöhung der
gesamtösterreichischen Treibhausgasemissionen von bis zu 2%
führen würde.
Das ist deshalb von Bedeutung, "da durch den Klimawandel mit schweren
gesundheitlichen Schäden samt einer Zunahme von hitzebedingten
Todesfällen sowie mit schweren Beeinträchtigungen der
österreichischen Wirtschaft und Landwirtschaft zu rechnen ist."
Nach Meinung des Gerichts sind die juristischen Grundlagen für
die
Entscheidung ausreichend geklärt. Dabei wird unter anderem auf
die
Verankerung des Umweltschutzes im Bundesverfassungsgesetz
Nachhaltigkeit verwiesen,
aber auch auf die Bedeutung des Klimaschutzes im
NÖ-Landesrecht
und bei Beschlüssen der Bundesregierung zum Klimaschutz als
Entscheidungshilfe verwiesen. Das Gericht kommt u. a. deswegen zu
dem Schluss, dass die gegenständliche
Entscheidung weder
von
der bisherigen Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes abweicht,
noch es an einer Rechtsprechung fehle. Auch sei die
vorliegende
Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes nicht als uneinheitlich zu
beurteilen und es würden auch keine sonstigen Hinweise auf
eine
grundsätzliche Bedeutung der zu lösenden Rechtsfrage
vorliegen. Die Revision gegen die Abweisung des Antrags zur Genehmigung
einer 3. Piste sei daher unzulässig.
Sachlich nicht nachvollziehbare
Abqualifikation des Gerichtsurteils durch den Flughafen
Die Reaktion des Flughafenvorstands
die Entscheidung des Gerichts als politisch motiviert darzustellen,
weil es angeblich keine negativen Gutachten im Verfahren gegeben
hätte, ist nicht nachvollziehbar. Vielmehr wurden dem Gericht
mehrere von der AFLG finanzierte Gutachten vorgelegt, die auf die
Klimaschädlichkeit des Projekts hingewiesen haben und die zum
Unterschied von anderen Gutachten nicht nur Emissionen bis 915m
Höhe berücksichtigt haben.
ungerechtfertigte
Panikmache mit der Arbeitsplatzkeule
Nicht nachvollziehbar sind auch die kolportierten
Behauptungen, dass eine 3. Piste den Verlust Zigtausender
(noch
gar nicht geschaffener) Arbeitsplätze zur Folge
hätte.
Die Studie der TU-Chemnitz, die zeigt, dass Flughäfen generell
nicht zu mehr Arbeitsplätzen in der Region führen
sondern
Arbeitsplätze nur verlagert werden, wird von den
Befürwortern
einer 3. Piste konsequent ignoriert.
Statt objektiver Berichterstattung, bei der auch die Vertreter von
Umweltschutzorganisationen und Bürgerinitativen zu Wort
kommen,
werden Aussagen des Flughafenvorstands und andere negative Bewertungen
von vielen Medien einfach völlig ungeprüft
übernommen
und damit vielleicht genau jene wirtschaftlichen negativen Effekte
erzeugt, vor denen gewarnt wird. Im
Urteil gegen die 3. Piste findet sich hingegen immerhin der folgende
Satz "Nicht
geprüft werden konnte, inwieweit die Verwirklichung des
Vorhabens (3.Piste)
den Verlust an Arbeitsplätzen bei anderen
Verkehrsträgern und in anderen Regionen zur Folge haben
könnte."
Auch interessant ist, dass im Urteil steht "Keine
besonderen öffentlichen Interessen an der Errichtung der
dritten
Piste bestehen aus steuer- und abgabenrechtlicher Sicht"
ausgewogene
Beiträge von Medien
die nicht nur fast ausschließlich die Meinung der
Befürworter einer 3. Piste wiedergeben
Schau-TV hat einen gut recherchierten Beitrag zum Gerichtsurteil
zusammengestellt,
Eine gute Übersicht über die kontroversen
Stellungnahmen zu dem Urteil findet sich auch in einem Artikel des Luftfahrtmagazins Aviation.net.
Die
Vorständin des Instituts für Umweltrecht der
Universität Linz attestiert dem Urteil in einem Artikel in der Presse "sehr gut
begründet, rechtlich haltbar und in Ordnung" zu sein.
Sie würde es kritisieren, wenn es der VwGH aufhebe und es als
Fauxpas am Klimaschutzziel erachte. Weiters macht die Juristin darauf
aufmerksam, dass das BVwG habe sein Urteil ausdrücklich mit
dem im
Luftfahrtgesetz verankerten öffentlichen Interesse
begründet.
Daher könne man es nicht eins zu eins auf große
Industrieprojekte umlegen, wo es um den Umweltschutz gehe. "Es wäre
völlig falsch, das zu dramatisieren" und von einem
"Investitionsstopp" zu sprechen.
Ein Analyst der Raiffeisen (RCB) hat festgestellt, dass die Vorteile eines Bauverbots für die
Aktionäre
überwiegen. Das bestätigt
unsere Abschätzung, dass
sich eine 3. Piste auch betriebswirtschaftlich nicht rechnet. Daraus
lässt sich aber auch der Schluss ziehen, dass es den
Befürwortern der 3. Piste vor allem um das Bauprojekt selbst
gehen
dürfte.
Weitere Medienberichte finden sich auf unserer Facebook-Seite
(erreichbar über das Facebook-Symbol links oben).
1.1.2017 Dichtung und Wahrheit
zur Abflugroute Liesing - falsche Jubelmeldung zu 2015!
Nachdem
das Dialolgforum ein ganzes Jahr am Evaluierungsbericht für
2015
gefeilt hat, wurde dieser kurz nach Weihnachten
veröffentlicht. In
der Zusammenfassung ist zu lesen,
dass die 40%ige
Reduktion der Starts Richtung Norden 2015 erstmals erfolgreich
umgesetzt wurde und damit Liesing vertragskonform entlastet wurde.
Tatsächlich wurde die im Vertrag
festgelegte Reduktion um mindestens 40% auf
den Abflugrouten über Liesing wieder nicht
annähernd
eingehalten! Diese sollte laut Vertrag zu 7-8% aller Starts, laut
genauerer Berechnung zu 6,89% aller Starts führen. Dieser Wert
findet sich gerundet im Evalierungsbericht als Näherungswert
2005.
Laut
Evalierungsbericht wurden 2015 jedoch 9,3% aller Starts über
Liesing geflogen.Damit
wurde die vertraglich festgelegte Verminderung 2015 um mehr als 35%
überschritten!
Interessanterweise
findet sich diese falsche Jubelmeldung auch bei einer im Dialogforum
vertretenen BI, die mit dem Auftrag, die Abflugrouten über
Liesing
zu stoppen, angetreten ist.
25.11.2016 Presseaussendung der parteiunabhängigen BI Liesing
gegen Fluglärm zur 3. Piste
Die
Grünen Wien haben sich ers tkürzlich auf ihrer
Landesversammlung klar gegen den Bau einer dritten Piste am
Flughafen Wien
ausgesprochen. Nicht so die Wiener ÖVP, diese behauptet
weiterhin
trotz zahlreicher Protestbriefe in denen den Verantwortlichen der
Partei die negativen Auswirkungen wurden, weiterhin, dass eine
3. Piste gut für Wien
sei. Um der damit und mit früheren
Aussagen betriebenen
Realitätsverweigerung und Wahrheitsverdrehung entgegen zu
treten,
haben wir uns jetzt auch zu einer eigenen Presseaussendung
entschlossen, welche
die Auswirkungen einer 3. Piste zusammenfasst:
Wer ein lebenswertes Wien mit
gesunden Menschen will, muss NEIN zur 3. Piste sagen!
Ein Ausbau Wiens als
Umsteigeflughafen bringt weder Arbeitsplätze noch nachhaltiges
Wirtschaftswachstum!
Eine Studie der
TU-Chemnitz
stellte erst unlängst klar: Ein Flughafen per se ist kein
Wirtschaftsmotor. Und ein Zuviel an Infrastruktur bringt keine
positiven Wachstumseffekte. Erst recht nicht der Ausbau zu einem
Umsteigeflughafen. Durch den Flughafen quersubventionierte
Transitpassagiere bringen keine Wertschöpfung für
Wien. Was
sie für Wien bringen, ist eine überproportionale
Zunahme der
Lärmbelastung, mehr krebserregender Ultrafeinstaub und mehr
klimaschädliches CO2.
Denn mit einer 3. Piste sollen nicht nur die Flugbewegungen von
rund 230.000 auf 460.000 pro Jahr explodieren. Mit
der
Pistenausrichtung auf den dicht besiedelten Süden und Westen
Wiens
wird der Flugverkehr dorthin fokussiert. Genau dort, wo
gerade
noch eifrig Wohnungen im „Grünen“ gebaut
werden,
entsteht damit eine
„Fluglärmhölle“. Die zur
Entlastung Wiens aus Steuermitteln finanzierte Piste Richtung Norden
würde hingegen stillgelegt. Schilda lässt wieder
einmal
grüßen.
Laut Einreichplänen des Flughafens wären daher 4mal
so viele Starts über Liesing, also durchschnittlich rund 100(!)
pro Tag zu erwarten. Damit würden die
Gesundheitskosten durch die Abflugroute Liesing, die jetzt schon
über 18 Millionen Euro pro
Jahr betragen, stark zunehmen.
Weiters würde der Flugverkehr auf der Westeinflugsschneise,
die
über zahlreiche Wiener Bezirke geht, einzementiert - wenn
nicht
sogar stark erhöht. Mit der 3. Piste ist auch eine weitere
Anflugroute südlich davon geplant. Für die Variante
eines
weiteren Parallelanflugs über Wien hat der Flughafen bereits
Listen für die Eintragung einer Sicherheitszone ins Grundbuch
erstellen lassen. Damit würde tausenden Menschen eine
Grundentwertung beschert.
Mehr Flugbewegungen bedeuten aber auch eine entsprechende Zunahme von krebserregendem
Ultrafeinstaub aus den Triebwerken der Flugzeuge. Dieser wird
jetzt schon vom Flughafen kommend bis weit über das Zentrum
Wiens verteilt. (Anmerkung:
In Analogie zu Flughäfen wo man des bereits untersucht hat).
Klimaschädlich wären nicht nur die
zusätzlichen
CO2-Emissionen und Kondensstreifen, auch die Bodenversiegelung des
Monsterprojekts 3. Piste wirkt sich negativ aus. Gleichzeitig geht
damit wertvolles Ackerland verloren.
Alle Verantwortlichen, die sich nicht vor den Karren der Flugverkehrs-
und Baulobby spannen lassen möchten, sollten die
Pläne
für eine 3. Piste so schnell als möglich dorthin
befördern, wo sie hingehören - in den
Altpapiercontainer!
12.10.2016 Treffen der BI
Hauptthemen
waren die erfolgreiche und insgesamt von allen sehr positiv empfundene
Veranstaltung gegen die 3. Piste, die Anschaffung von neuen
Infomaterial bzw. Demonstrationsobjekten und weitere Aktionen, um auf
die unhaltbare Fluglärm-Situation aufmerksam zu machen. Die
Ignoranz der Austro Control und des Verkehrsministers
gegenüber
einem Gesetz, welches die Abflugroute Liesing im Grunde ebenso
verbietet, wie Anflüge über X Wiener
Bezirke, erfordert offensichtlich nicht nur eine fundierte
Auflistung entsprechender Alternativen sondern auch weiteren
Aktionismus!
10.10.2016 Demokratiepolitisch
bedenklicher Rechtsmittelverzicht durch die Anrainergemeinden
Ein
sehr lesenswerter Artikel im heutigen Profil, mit dem Titel "Geld oder
reden" beschäftigt sich auf Seite 42 und 43 mit dem Abtausch
von
vorauseilenden Rechtsmittelverzicht durch Gemeinden gegen Zahlungen
durch den Projektwerber. Interessant ist, dass im Fall einer Deponie
durch die Korruptionsstaatsanwaltschaft seit Jahren ermittelt wird und
ein entsprechender Vorhabensbericht an die Oberstaatsanwaltschaft
geschickt wurde, während man im fast deckungsgleich
erscheinenden Fall
der 3. Piste, die Ermittlung - warum auch immer - sehr rasch
eingestellt hat.
Doch keine Verpflichtung - aber
mit Ausnahme Wiens halten sich alle daran?
Auch die Aussage des Flughafensprechers
im Profil-Artikel, "das Behördenverfahren samt UVP habe nichts
mit
Mediationsvertrag und Umweltfonds zu tun." und
„Eine Gemeinde
kann beeinspruchen, was immer sie will, ohne dass diese Vereinbarungen
ungültig werden.", verwundert einigermaßen. So steht
im
Mediationsvertrag unter Punkt 6 zu lesen "...verpflichten
sich die anderen Parteien,
keine Schritte im Genehmigungsverfahren zu setzen,die geeignet sind das
Genehmigungsverfahren zu verzögern" und die
Verpflichtung "keine
Rechtsmittel gegen einen Genehmigungsbescheid einzubringen".
Wenn der
Flughafen - so wie behauptet - trotzdem zahlt, dann klingt das
vielleicht recht nett,
betroffen ist aber ohnehin nur Wien, dass noch dazu entsprechend der
eigenartigen Lärmpunkteberechnung im sogenannnten Leistungsvertrag
trotz der mit Abstand meisten Betroffenen kaum Geld erhalten
dürfte. Als 20% FWAG-Aktionär dürfte Wien
damit ohnehin
Nettozahler sein. Alle
anderen Gemeinden haben ihre Verpflichtungen aus
dem Mediationsvertrag eingehalten und keine Beschwerde gegen den
Genehmigungsbescheid eingebracht. Auch die im Dialogforum vertretenen
Bürgerinitiativen haben - vertragsgemäß -
auf
Rechtsmittel verzichtet.
Peanuts im Vergleich zu
Gesundheitskosten die der Fluglärm verursacht
Anzumerken ist auch noch, dass
die
finanziellen Anreize für die einzelnen Gemeinden vielleicht
interessant sein mögen, alleine die Abflugroute Liesing der
Gemeinde Wien bzw. dem Bund pro Jahr um ein Vielfaches mehr an
Gesundheitskosten verursacht, als alle Gemeinden rund um den Flughafen
bisher erhalten haben. (18,5
Millionen Euro pro Jahr versus insgesamt
3,1 Millionen Euro Geld aus dem Umweltfonds des Flughafens in 10 Jahren)
1.10.2016 Aktionstag gegen die
3. Piste
der
von System
Change not Climate Change
organisierte Aktionstag, an dem auch die
BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3.
Piste" aktiv beteiligt war, war ein voller Erfolg!
Bereits
an der Rad-Demo vom Karlsplatz über Simmering und
Schwechat zum Flughafen haben über 200 engangierte
Umweltschützer und
Fluglärmbetroffene teilgenommen.
Begleitet
wurde die Demo von erstklassiger Jazz-Musik - Live gespielt auf
einem von einem Tandem-Fahrrad gezogenen Piano von Open Piano
for
Refugees. Dazwischen wurde auch Sprüche wie "3. Flugbahn, so
ein Schmarrn!" skandiert.
Kundgebung am Charterbus Parkplatz des
Flughafens
Am
14:00 hat der Demonstrationszug dann den Flughafen-Parkplatz erreicht.
Gemeinsam mit jenen, die direkt zum Flughafen gekommen sind, knapp 400
Personen.
Bei der Kundgebung wurde von den RednerInnen von System Change nicht
nur
auf die negativen Auswirkungen einer 3. Piste, sondern auch auf die
Klimaungerechtigkeit hingewiesen, zu der auch der Flugverkehr
wesentlich beiträgt. Weiters wurde die Problematik des
Greenwashing der CO2-Emissionen durch die ICAO
thematisiert. Schutz der Wälder und eine Reduktion
des
Flugverkehrs sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Heinz
Thume - AUA-Pilot in Pension - hat einmal
mehr erklärt, dass der
Flughafen für
einen weiteren Ausbau viel zu nah an der Stadt und ÖMV/Borealis
liegt. Eine 3. Piste würde zudem die
Konkurrenzsituation für die AUA/Lufthansa durch die
Golf-Airlines verschärfen und damit Arbeitsplätze
kosten. Weiters
hat der Ex-Pilot auch darauf
hingewiesen, dass es nur
am fehlenden politischen Willen und nicht an
technischen Erfordernissen liegt, dass noch
immer kilometerlang über Wiener Stadtgebiet gestartet und
gelandet
wird.
Die Ärztin Jutta Leth hat die negativen
Gesundheitsauswirkungen, welche die Verbrennung von Unmengen Kerosin
verursacht,detailiert beschrieben.
Hans Höbart von der BI "Liesing gegen Fluglärm und
gegen die
3. Piste" hat den Unmut
der Fluglärmbetroffenen und der
Umweltschützer über den rücksichtlosen
Ausbau des
Flughafens und die Nichteinhaltung des Minimierungsgebots im
Luftfahrtgesetz § 120a
sehr klar zum Ausdruck gebracht. Weiters
hat er darauf hingewiesen, dass diese
Protest-Veranstaltung nur die erste ihrer Art sein
dürfte. An
die politischen Parteien erging die Aufforderung es nicht bei
Presseaussendungen (Grüne,
FPÖ)
zu belassen!
Prof. Clive Spash von der WU-Wien hat in seinem Vortrag darauf
hingewiesen, dass nur eine kleine Minderheit vom Flugverkehr
profitiert, während die Mehrheit unter den negativen
Wolkewirkungen zu leiden hat. Auch die Quersubventionierung durch
Rüstungsausgaben, die neben zahlreichen Steuerprivilegien zu
den
günstigen Ticketpreise führt, wurde angesprochen.
Ein Redner von System Change hat abschliessend auch noch von Projekten
in anderen Ländern berichtet, wo gerade
Widerstand gegen
den klima-, gesundheits- und umweltschädlichen Ausbau von
Flughäfen geleistet wird.
Alle
Reden zum Nachhören
Umrahmt wurde die Veranstaltung von einem hervorragenden Musikprogramm
- SambAttac und Open
Piano for Refugees - aber auch die Verköstigung
durch die Volksküche sollte nicht unerwähnt bleiben!
Es
haben auch wieder viele Teilnehmer gegen die 3. Piste
unterschrieben. Hier
gibt es die Unterschriftenliste zum Download
- ausgefüllte Unterschriftenlisten bitte zum nächsten
Treffen
der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" mitnehmen.
Wer
möchte kann auch online unterschreiben.
23.9.2016
Infoveranstaltung zum Aktionstag gegen die 3. Piste bei der S-Bahn
Liesing
Thema
der Infoveranstaltung war die 3. Piste und der Aufruf, beim Aktionstag
am 1. Oktober mitzumachen. Mit einer 3. Piste würde nicht nur
der
Fluglärm - vor allem auch im dicht besiedelten Süden
und
Westens Wiens - massiv zunehmen sondern auch die krebserregenden
Ultra-Feinstaub-Immissionen und klimaschädlichen Emissionen
aus
dem Flugverkehr sinnlos gesteigert werden. So soll das milliardenschwere Mega-Projekt
zum Ausbau des Flughafens als Umsteigeflughafen dienen,
was der Region außer zusätzlicher Umweltbelastung
nicht viel bringt.
Bei der Infoveranstaltung haben über 50
Personen gegen die 3. Piste unterschrieben.
In den zahlreichen Diskussionen, habe viele der Passanten ihr
Unverständnis über die präpotente
Rücksichtlosigkeit der Flugverkehrswirtschaft
geäußert. So wurde immer wieder von dem zunehmenden
und
stark störenden Fluglärm in verschiedenen Teilen
Wiens -
insbesondere in Liesing - berichtet. Dass dann eine 3. Piste
ausgerechnet so gebaut werden soll, dass damit die zur Entlastung Wiens
auch aus Steuermitteln finanzierte 2. Piste stillgelegt wird, erscheint
nicht nur den Fluglärmbetroffenen unfassbar!
Interessant war der Hinweis eines Passanten, dass der Flughafen bereits 1999
Vorkaufsrechte auf Grundstücke für die 3. Piste
Richtung Wien
erworben hat. Möglicherweise wurde die Lage der 3. Piste
einfach
davon bestimmt, welche Grundstücke leicht verfügbar
waren.
Die Schlussfolgerung, dass es sich bei der Behauptung, die Lage der 3. Piste wäre
das Ergebnis einer langjährigen Mediation, um eine reine
Propagandaausagen handelt, ist jedenfalls
ziemlich naheliegend.
18.9.2016
Enorme Klimaschädlichkeit des Projekts 3. Piste
Wie
aus der Stellungnahme
der AFLG und anderer BIs zur 3. Piste hervorgeht, die sich
auf ein entsprechendes Fachgutachten bezieht, beträgt die Klimaschädlichkeit
der 3. Piste unter Berücksichtigung der besonderen
Klimaschädlichkeit der Flugverkehrsemissionen bis zu 5% der
gesamten österreichischen klimaschädlichen
Emissionen.
Welchen Anteil die CO2-Emissionen des Flugverkehrs am gesamten
CO2-Ausstoß Österreichs haben, ist bereits aus der
Umweltverträglichkeitserklärung des Flughafens
Schwechat zur
3. Piste erkennbar. Entsprechend dem Dokument 20.420 werden
für
335.000 Flugbewegungen jährlichen CO2 Emissionen von
2,35 bis
2,74 Megatonnen angegeben. Damit erreicht alleine der Flugverkehr am
Flughafen Schwechat 3% bis 3,4% der gesamten österreichischen
CO2-Emissionen des Jahres 2005. Geht man davon aus, dass mit einer 3.
Piste bis zu 500.000 Flugbewegungen möglich sind, ist dieser
Wert
entsprechend höher. Dazu kommt aber auch noch die Klimaschädlichkeit
der Kondensstreifen, die dazu führt dass der Flugverkehr um
den
Faktor 2-4 klimaschädlicher ist, als es seine CO2-Emissionen
erwarten lassen.
Minimale Einsparungen bei
den CO2-Emissionen auf Kosten der Gesundheit nicht sinnvoll
Im Vergleich zu den Steigerungen des CO2-Ausstoßes durch eine
3.
Piste, der laut Gutachten im Bereich von 60% liegen
würde,
sind die Einsparungsmöglichkeiten, die sich durch das
Überfliegen von dicht besiedelten Gebieten in
Flughafennähe
ergeben, jedenfalls minimal. Bei einem 2000 km langen Flug
führt
beispielsweise das Umfliegen der Siedlungsachse im Norden
gegenüber der Abflugroute Liesing zu einem Umweg, der nur 1%
der
Strecke ausmacht, das Umfliegen im Süden würde eine
2,5%
längere Strecke bedeuten. Diese Umwege
schlagen sich
auch nicht 1:1 in höheren Emissionen nieder, da die
Treibstoffmenge, welche das Flugzeug jedenfalls braucht, um
Reiseflughöhe zu erreichen, konstant bleibt. Dass minimale
CO2-Emissionseinsparungen auf Kosten der Gesundheit der
Bevölkerung nicht sinnvoll sind, versteht sich fast von selbst.
12.9.2016 Treffen der BI-Liesing gegen Fluglärm und gegen die
3. Piste
Bei
dem sehr gut besuchten Treffen an dem
Fluglärmbetroffene aus
verschiedenen Wiener Bezirken und auch aus Niederösterreich
teilgenommen haben, ging es nicht nur um die Planungen für den
Aktionstag gegen die 3. Piste sondern auch um die in letzter Zeit wieder massiv
angestiegene Fluglärmbelastung.
Das bestätigen auch die Zahlen der Austro Control, wo
unhter www.flugspuren.at
am 14.9. 78(!) Starts
auf den 3 Abflugrouten über
Liesing verzeichnet sind. Nicht mitgerechnet sind dabei
die Starts vor
7 und nach 21 Uhr, auf der Bumerang Abflugroute.
Dialogverweigerung
durch Verkehrsminister Leichtfried
Politisch verantwortlich für das zunehmend
rücksichtlosere
Verhalten der Austro Control ist wohl der neue Verkehrsminister
Leichtfried, der
den Dialog mit
Fluglärmbetroffenen einfach verweigert und auf entsprechende
E-Mails mit
dem Ersuchen um Gesprächstermine nicht einmal antwortet. Aber
auch
vom Liesing Bezirksvorsteher gibt es keine Antwort auf die
Frage,
was er unternehmen möchte, damit wenigstens die
notorischen
Überschreitungen des Mediationsvertrags für die
Abflugroute
Liesing, die es in der Vergangenheit gab, endlich kompensiert
werden.
Posten im Internet trotz
Kampfposter
Interessant war hingegen der Meinungsaustausch mit zwei
BezirkpolitikerInnen, deren Erfahrungen im Umgang mit den Medien, sich
in vielen Bereichen mit denen der Fluglärmbetroffenen decken.
Beispielweise dass es der Flugverkehrslobby nahe stehende
Kampfposter gibt, deren Aufgabe es zu sein scheint, jede
vernünftige Diskussion in den Internetforen diverser Zeitungen
zu
unterbinden. Dabei sind diese Auftragsposter oft schon an der
völlig unpassenden Verwendung von Phrasen wie "Billig
gebaut
und dann über Fluglärm aufregen" oder "Lärm
XY ist noch
viel schlimmer als Fluglärm" leicht als solche erkennbar. Auf
nachvollziehbare Sachargumente gibt es dann keine oder nur
untergriffige Antworten. Nachdem aber auch andere Personen
Beiträge lesen, sollte man sich davon nicht von der
Möglichkeit zur Meinungsäußerung
über den
unzumutbaren Fluglärm und die völlig
verfehlte Luftverkehrspolitik abbringen lassen.
5.9.2016 Mediationsvertrag nur
Vorwand um das Minimierungsgebot im Luftfahrtgesetz zu ignorieren?
Bekanntlich
gab es am 28.8. ein IT-Problem
bei der Euro-Control, dass zu Verzögerungen am Flughafen Wien
geführt hat. Weniger bekannt ist, dass danach -
entgegen der ohnehin unzureichenden Nachtflugregelung im
Mediationsvertrag - bis
etwa 22:30 direkt auf der Abflugroute Liesing
gestartet wurde, was im Wohngebiet von mehr als 100.000 Menschen zu
einer erheblichen Lärmbelastung durch Fluglärm
geführt
hat. Offensichtlich ist der Flugverkehrswirtschaft die Nachtruhe von
Menschen völlig egal.
Austro Control und BMVIT verwenden den Mediationsvertrag zwar gerne als
Vorwand für die
Nichtumsetzung gesetzlicher Schutzbestimmungen,was
aber nicht bedeutet, dass diese Vereinbarungen nicht systematisch
gebrochen werden, wenn es nur den Interessen der Flugverkehrswirtschaft
dient. So werden nicht nur Verzögerungen im Flugverkehr
rücksichtlos auf Kosten der Bevölkerung
ausgebügelt auch
die für die Abflugroute Liesing
vereinbarten Sollwerte werden
Jahr für Jahr überschritten. Selbst aus
Lärmschutzgründen geltende
Geschwindigkeitsbegrenzungen
für Flugzeuge unter 3 km Höhe werden bei Bedarf
einfach
aufgehoben. Jedes Gewitter in Flughafennähe dient als
Freibrief
für die Nichteinhaltung von Flugrouten, selbst wenn dieses
soweit
entfernt ist, dass österreichisches Staatsgebiet
davon gar
nicht erreicht wird.
Damit
stellt sich einmal mehr die dringende Frage, warum u. a. auch Wiener
Politiker - die
angeblich die Interessen der Bevölkerung vertreten -
noch
immer beim Kasperltheater
Dialogforum
mitmachen. Handelt es sich doch
dabei um eine vom Flughafen finanzierte Institution, die zwar vorgibt,
auch die Interessen der Fluglärmbetroffenen zu
berücksichtigen, die aber als Nachfolger der
Mediation seit
mehr als einem Jahrzehnt Teil
des Problems und nicht Teil der Lösung ist. So
werden dort
Lösungsvorschläge für lärmschonende
Flugrouten nicht nur systematisch verzögert sondern auch durch eine völlig
verzerrte Darstellung geradezu hintertrieben.
Generell
ist es absolut unverständlich, warum privatrechtliche
Vereinbarungen, die scheinbar auf einer höchst eigenwilligen
Darstellung von Fakten (keine
zusätzliche Lärmbelastung durch Abflugroute Liesing
,...)
und Vereinbarungen hinter verschlossenen Türen beruhen, mehr
gelten sollen, als ein vom österreichischen Nationalrat
beschlossenes Gesetz. Denn laut §120a
hat die Austro Control
Flugrouten so festzulegen, das von den
schädlichen Auswirkungen wie Fluglärm,
möglichst wenige
Menschen betroffen sind. Nicht nur für die Nacht sondern auch
für den Tag! Flugrouten über dicht
besiedelten Gebiet, zu
denen es fachlich
verifizierte Alternativen mit um Größenordnungen
weniger Betroffenen gibt,
entsprechen wohl kaum der vom Gesetz geforderten Bedachtnahme. Es sein
denn, man definiert Bedachtnahme, als "ich denk nicht d'ran das
umzusetzen".
21.6.2016 Informations- und
Aktionsveranstaltung "Ausgeflogen - Nein zur dritten Piste Flughafen
Wien!
Bei
der von System
Change
und Attac organisierten Veranstaltung zu der auch Sprecher der BIs
gegen Fluglärm eingeladen waren, ging es nicht nur um die
enormen
negativen Auswirkungen einer 3. Piste auf das Klima und den
Großraum Wien sondern auch um die Versuche der ICAO
(internationale Zivilflugorganisation) die enorme
Klimaschädlichkeit des Verkehrsmittels Flugzeug durch
Greenwashing zu verschleiern.
Daher ist auch am 1.10.2016 ein Aktionstag beim Flughafen Wien geplant
an dem Umweltschutzorganistationen und Bürgerinitiativen sich
gemeinsam für die Einstellung des Projekts 3. Piste einsetzen
wollen. System
Change lädt auch zu einem Klimaschutz-Camp ein.
Vorträge zur 3. Piste als PDF:
Klimaschädlichkeit
Schmähs
und Tricks
11.5.2016 Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm" zum
Informationsaustausch
Themen
beim von mehr als 15 Personen besuchten Treffen waren die
eigene
Betroffenheit durch Fluglärm, die in 1. Linie den Starts auf
der
Abflugroute Liesing, der Bumerang-Nachtflugroute und Landungen quer
über den 23. Bezirk zuzuschreiben ist, die recht
unterschiedlichen Stellungnahmen der
Bundespräsidentschaftskandidaten bei diesem Thema und die
(positive) Rolle des Liesinger Bezirksvorstehers.
Thema war auch die Frage, warum Umwege im Flugverkehr aus allen
möglichen Erwägungen, die alle im Interesse der
Flugverkehrslobby sind (Kapazität, Pünktlichkeit,
Kostenersparnis durch die Nutzung des billigeren tschechischen
Luftraums, Arbeitsplätze bei der Austro Control...)
für die
Verantwortlichen geradezu selbstverständlich sind,
während
Umwege aus Lärmschutzgründen mit dem Verweis auf (im
Grunde
vernachlässigbare) Mehr-Emmissionen entgegen den
Gesetzesvorschriften nach wie vor abgelehnt werden. Kommentare die
dieses für branchenfremde Personen zumindest eigenartig wenn
nicht
menschenverachtend anumutende Denkmuster wiederspiegeln, sind auch auch
auf der Facebook-Seite der BI "Liesing gegen
Fluglärm" nachzulesen (19. und 20. April).
Am Rande wurde die auch die unrühmliche Rolle des Dialogforums
diskutiert, in dem ein mit 10.000 Unterschriften zur Abschaffung der
Abflugroute Liesings legitimierter Vertreter genauso wenig ernst
genommen wird, wie die dort ausverhandelte teilweise Rücknahme
der
Belastung durch die Abflugroute Liesing, die den Betroffenen als erster
Schritt verkauft wurde. Ein Schritt dessen unvollständige
Umsetzung mit so lächerlichen Argumenten wie zuviel Windstille
begründet wurde, während gleichzeitig immer mehr
Landungen
über den 23. Bezirk einkurven.
15.4.2016
BundespräsidentschaftskandidatInnen zur Abflugroute Liesing
und
der Nichteinhaltung des Fluglärmbetroffenen-Minimierungsgebots
Da
einige KandidatInnen für die Bundespräsidentenwahl
darauf
hingewiesen haben, dass sie bei Missständen auf die
Regierungspolitiker entsprechend einwirken würden, haben wir
allen -
mit Ausnahme von Herrn Ing. Lugner, bei dem wir keine E-Mail Adresse
ausfindig machen konnten - am 3.4.
die folgende Frage gestellt:
Sehr
geehrter Herr/Frau BundespräsidentschaftskandidatIn!
2004 wurde überfallsartig eine gesundheitsschädliche
Flugroute über den 23. Bezirk gelegt. Zu dieser praktisch nur
bei
Windstille verwendeten Abflugroute Liesing gibt es zahlreiche
Alternativen mit um Größenordnungen weniger
Betroffenen.
Alternativen, die unterm Strich mindestens 100.000 Betroffene endlich
vom Fluglärm entlasten würden, die Airlines aber nur
marginal
mit etwa 1 € pro Ticket belasten.
Seit der Novelle des Luftfahrtgesetzes 2013 hätte die Austro
Control Flugrouten unter Bedachtnahme auf möglichst wenig
Betroffene festzulegen. Nachdem die Austro Control dieses
Minimierungsgebot scheinbar nicht beachtet und an der
Abflugroute
Liesing festhält, haben wir uns an die zuständige
Aufsichtsbehörde BMVIT gewandt. Entsprechend den von dort
erhaltenen Antworten müssen wir davon ausgehen, dass auch das
BMVIT nicht an einer Einhaltung des Minimierungsgebots
gemäß
dem Luftfahrtgesetz interessiert ist. Statt als Behörde
tätig
zu werden, verweist man uns auf einen privaten Verein namens
Dialogforum. Dabei handelt es sich um einen vom
Flughafen
finanzierten Verein, der in diese Sachfrage nicht nur über
keinerlei hoheitliche Befugnisse verfügt sondern auch so
aufgebaut
ist, dass Entscheidungen dort von der Flugverkehrslobby zu Ungunsten
der Interessen der Allgemeinheit gesteuert wurden und werden.
Daher würden wir gerne von Ihnen wissen, welche konkreten
Schritte
Sie in der Frage der Abflugroute Liesing als
BundespräsidentIn unternehmen würden, um den
Bürgern zu
ihrem Recht zu verhelfen und die Anzahl der
Fluglärmbetroffenen
und damit die dadurch verursachten Gesundheitsschäden und
–kosten auch im Interesse aller anderen Österreicher
zu
minimieren.
Mit der Bitte um zeitnahe Antwort, damit wir diese gemeinsam mit den
Antworten der anderen BundespräsidentschaftkandidatInnen
rechtzeitig vor der Wahl auf unserer Homepage
veröffentlich
können.
Mit freundlichen Grüßen,
BI „Liesing
gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste“
Unten
stehend die bis dato erhaltenen Antworten in chronologischer
Reihenfolge. Die Bewertung der Qualität der Antwort ist rein
subjektiv. Es ist daher jeder aufgefordert, sich hier seine eigene
Meinung zu bilden.
Person |
Datum
und Qualität der Antwort |
Antwort |
Ing.
Norbert Hofer |
4.4.2016
++ |
Die
FPÖ hat sich seit Jahren gegen die
Fluglärmproblematik in
Liesing stark gemacht und wird dies aus weiterhin tun. Generell ist
Norbert Hofer der Meinung, dass kein Bürger
unverhältnismäßig viel
Fluglärm ausgesetzt
werden soll und ist deshalb ein Befürworter eine
Lösung, bei
dem die Bedürfnisse der Liesinger Bevölkerung klar
berücksichtigt werden. Als Bundespräsident
würde Norbert
Hofer auch darauf achten, dass die staatlichen Institutionen, in Ihrem
Fall das BMVIT, ihren gesetzlichen Aufgaben
ordnungsgemäß
nachkommen und die geltenden Gesetze einhalten. Ein Verweis auf einen
privaten Verein, der eine Sache öffentlichen Interesses
abhandeln
soll, ist nicht hinzunehmen. Es muss sichergestellt werden, dass kein
Bürger unverhältnismäßig starkem
Fluglärm
ausgesetzt wird. |
Dr.
Andreas Khol |
12.4.2016
+ |
Sehr
gerne werde ich auch die Anliegen Ihrer Initiative hören. Es
ist
mir natürlich bewusst, dass Lärm und im besonderen
Fluglärm für viele ein echtes Problem darstellt.
Fluglärm kann die Lebensqualität ordentlich
beeinträchtigen. Wir alle wissen, dass Wien inmitten Europas
ein
wichtiges pulsierendes Herz im Flugverkehr darstellt, das keinesfalls
wegzudenken ist. Wien ist Weltstadt, der Flughafen wichtiger
Wirtschaftsfaktor, davon profitiert unser Land, wir alle. Verhandlungen
über Flugverkehrsrouten sind von den Verantwortlichen daher
gerade
wenn der Flugverkehr deutlich ansteigt immer auch so zu
führen,
dass sie Lärmbeeinträchtigungen bestmöglich
mitberücksichtigen.
Damit wir hier beste Lösungen auch für die Anrainer
umsetzen, ist immer der Dialog zu führen. |
Dr.
Alexander Van der Bellen |
14.4.2016
+++ |
Der
regierungspolitische und luftfahrtbehördliche Umgang mit
diesem
Anliegen Ihrer Bürgerinitiative ist nach Ihren Darstellungen
und
den uns vorliegenden Informationen tatsächlich sehr
kritikwürdig. Es ist selbstverständlich
unzulässig, im
Vertrauen auf informelle und oder privatrechtliche Lösungen
durch
Dritte auf gesetzlich gebotene behördliche Schritte
"verzichten"
zu wollen.
Wie Ihnen sicher bekannt ist, ist im
verfassungsgemäßen
staatlichen Aufbau der Republik Österreich aber keinerlei
Durchgriffs- oder sonstiges Initiativrecht eines
Bundespräsidenten
gegenüber der Bundesregierung sowie der Bundesverwaltung
vorgesehen, wenn diese es an der Beachtung eines materiengesetzlichen
Rahmens mangeln lässt, sondern die Verantwortung
dafür liegt
allein bei der Bundesregierung und ihren Mitgliedern sowie bei der
Kontrolle durch Parlament und Judikative. Dem Präsidenten ist
von
der Bundesverfassung weder eine Rolle als Über-Minister noch
als
Über-Volksanwalt oder "Oberlehrer der Nation" zugewiesen. Wir
alle
in Österreich wollen wohl auch keine präsidiale
Kraftmeierei
über Dekrete, Notverordnungen oder ähnliches, wie in
manch
präsidial geführtem Staat in Europa zeitweise zu
beobachten.
Österreich ist anders verfasst, und diese Balance hat sich
unter
dem Strich über bald 100 Jahre zumeist sehr gut
bewährt.
Die Vorstellung von Alexander Van der Bellen von einer konstruktiven,
bürgernahen und zeitgemäßen
Amtsführung eines
Bundespräsidenten ist es aber selbstverständlich,
auch
laufenden Austausch mit der Regierung und ihren Mitgliedern zu pflegen.
Grundlegendere Angelegenheiten und auch Fehlentwicklungen der von Ihnen
angesprochenen "systematischen" Art sollten im Rahmen dieser
Gespräche und Kontakte thematisiert werden, um das Bewusstsein
der
Verantwortlichen zu schärfen und ihre Bereitschaft zu
Veränderungen zu unterstützen bzw.
anzustoßen.
So wäre aus unserer Sicht ein Beitrag zu Ihrem Anliegen
möglich.
|
Dr.
Irmgard Griss |
14.4.2016
- |
Wir
müssen Ihnen nach Studium Ihres Anliegens leider mitteilen,
dass
Irmgard Griss sich Ihrer Sache nicht annehmen kann. Eine
Lösung in
dieser Sache könnte Frau Griss weder als
Bundespräsidentin
schaffen, noch als bloße Kandidatin um dieses Amt. In Ihrer
Sache
sind andere Personen gesetzlich vorgesehen eine
Lösung
für Sie zu finden.
Anmerkung: bei
obigen Text
handelt es sich um eine mehrfach verwendete
Standardformulierung
vulgo Schimmelbrief. Eine Rückfrage vom 14.4., wer die anderen
Personen sein sollen, die eine gesetzlich vorgesehene Lösung
finden sollten, wurde bis dato nicht beantwortet. |
Rudolf
Hundstorfer |
-
- |
Anmerkung: trotz
Nachfragen noch immer keine Antwort. |
Ing.
Richard Lugner |
-
-
|
Anmerkung: keine
E-Mail Adresse gefunden, Ersuchen um E-Mail-Adresse auf Facebook Seite
nicht beantwortet, Anfrage selbst über Facebook nicht
erfolgreich
möglich. Thema vielleicht auch nicht lustig genug? |
28.3.2016 Stellungnahme der BI "Liesing gegen Fluglärm" zur
EU-Umgebungslärmrichtlinie
Der
EU will von ihren Bürgern wissen, was sie von der
Umgebungslärmrichtlinie und deren Umsetzung hält und
hat
dafür einen entsprechenden Fragebogen erstellt, der auch von der "BI Liesing gegen
Fluglärm" beantwortet wurde. Kurz
zusammengefasst muss man feststellen, dass die
EU-Umgebungslärmrichtlinie vielleicht gut gemeint ist, die
nationale Umsetzung aber leider als Ausrede verwendet wird, warum das
Minimierungsgebot im Luftfahrtgesetzt nicht eingehalten werden braucht,
was genau das Gegenteil des beabsichtigten Zwecks ist. Mehr
dazu in dem der EU im Rahmen des Fragebogens übermittelten
Dokument.
5.3.2016 Steueroase
Flughafen ist kein Wirtschaftsmotor und schafft auch keine neuen
Arbeitsplätze
Das bestätigt eine
wissenschaftlich Studie mit dem Titel
„Wirtschaftliche Effekte des Luftverkehrs in
Österreich“ die das Institut für
Luftverkehrsforschung der TU Chemnitz unter der Leitung von Prof.
Friedrich Thießen im Auftrag von Taming
Aviation
erstellt hat. Beispielsweise
spielt das Vorhandensein eines
Verkehrsflughafen weder für die Arbeitslosigkeit noch
für das Wirtschaftswachstum eine Rolle.
In
der Studie der TU Chemnitz werden auch
die Studien im Auftrag der Flugverkehrslobby und deren
Verwendung
analysiert. So wird festgestellt, dass diese
Gefälligkeitsgutachten
typischerweise nur einen
Teil des Wirtschaftskreislaufs betrachten. Die darin
aufgelisteten Impulse für die Volkswirtschaft werden dann so
verkauft, als ob
diese von der Flugverkehrswirtschaft selbst generiert werden
würden. Tatsächlich
werden diese jedoch nur weitergegeben. Beispielsweise muss das Geld,
das für
Flugreisen ausgegeben wird, erst einmal verdient werden.
Negative Effekte der besseren Verkehrsanbindung wie die Abwanderung von
Arbeitsplätzen und Kaufkraft ins Ausland aber auch die
Umweltbelastung und
Gesundheitsschädigung werden in den
Auftragsstudien der Flugverkehrslobby gleich
von vorne
herein weitgehendst
ignoriert. Damit wird nicht nur der
Öffentlichkeit sondern auch den Entscheidungsträgern
in der Politik ein
völlig unrealistisches Bild vermittelt. Dieses wird dann dazu
verwendet um
Partikularinteressen der Flugverkehrswirtschaft so darzustellen, als ob
diese
im Interesse der Bevölkerung wären.
Ein sehr gutes Beispiel ist die Abschaffung
der Ticketsteuer, der
volkswirtschaftlich positive Effekte angedichtet werden,
die nur dann
eintreten, wenn die Steuern nicht von jemand anderen bezahlt werden
müssen.
Aber das verschweigen Studien, die von Instituten erstellt werden,
welche damit
werben, entsprechende Gefälligkeitsstudien anzubieten
geflissentlich.
In Wahrheit ist der
grundsteuerbefreite Flughafen schon jetzt so etwas wie eine
innerösterreichische Steueroase. Die Verlagerung von Unternehmen dorthin
ist volkswirtschaftlich
ein Verlustgeschäft.
10.2.2016
Monatliches
Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
Bei
dem Treffen ging es vor allem um die Gespräche mit Politikern
und
was diese unternehmen, damit die Austro Control ihren gesetzlichen
Verpflichtungen zur Berücksichtigung des Minimierungsgebot
nachkommt. Entsprechende Lösungsvorschlägen
für das
Fluglärmproblem sind im Grunde unstrittig.
Aber auch der
Ablenkungsversuch Dialogforum dürfte langsam ausgedient
haben. Glaubt man Aussagen aus dem Infrastrukturministerium, so hat man
auch bei dem im Grunde völlig kompetenzlosen Verein erkannt,
dass
die Rechtskurve von der Piste 29, das Fluglärmproblem in
Liesing
nicht lösen dürfte. Etwas worauf die BI "Liesing
gegen
Fluglärm und die 3. Piste" bereits vor mehr als 5(!) Jahren in
einer Presseaussendung aufmerksam
gemacht hat.
Titel: Neue Flugroute
für Propellerflugzeuge und kleine Jets
Untertitel: Therapie
für das Fluglärmproblem in Liesing oder neues Placebo
aus der Hausapotheke des Dialogforums?
Kernsatz: Will man im Interesse der Allgemeinheit die
Anzahl der
vom gesundheitsschädlichen Fluglärm Betroffenen
tatsächlich massiv reduzieren und Wien weitgehend vom
Fluglärm entlasten, wäre das auch kurzfristig
möglich.
So würde es reichen, den Pistenbelegungsplan dahingehend zu
ändern, dass bei Windstille auch so wie jetzt schon bei
Nordwestwind geflogen wird. Damit würde sowohl der
Großteil
der Landungen als auch der Großteil der Starts über
dem
dicht besiedelten Wien schlagartig entfallen.
7.2.2016
Starts
nach Amerika über besonders dicht besiedeltem Gebiet
als Bedachtnahme auf möglichst wenig
Fluglärmbetroffene?!
Wie
weit berücksichtigt eigentlich die Flugroutenfestlegung der
Austro
Control die im Gesetz dafür vorgesehene
Bedachtnahme auf
möglichst geringe Immissionen? Scheinbar so gut wie
gar nicht. Wie
sonst wäre es möglich, dass ausgerechnet bei Windstille
sämtliche der besonders lauten Langstreckenflugzeuge
nach Amerika ausgerechnet
auf der Abflugroute Liesing starten? Und das obwohl es
dafür nachweislich Alternativen
gibt, wo um Größenordnungen weniger Menschen von den
schädlichen
Lärmimmissionen betroffen sind.
Für die
Flugverkehrslobby ist die damit erreichte - in Bezug auf
die Gesamtstrecke verschwindend geringe - Einsparung vielleicht eine
Punktlandung. Berücksichtigt
man aber auch
die Lebensqualität der Wohnbevölkerung und
die Interessen
des Steuerzahlers nach Vermeidung unnötiger Gesundheitskosten
und die Folgen eines Absturzes, so
stellt sich die Frage, ob es sich nicht um so etwas wie einen
vorsätzlich herbeigeführten Absturz handelt.
Symptomatisch für viele
andere im
Mediationsverfahren hinter verschlossenen Türen ausgehandelten
"Lösungen", die dazu geführt haben, dass noch um
einiges
rücksichtloser über die Interessen der
Bevölkerung
drüber gefahren bzw. geflogen wird, als früher. So
zeigen die Flugspuren der Austro Control, dass Starts Richtung Westen bei
Windstille auf jene Flugrouten konzentriert wird, die Wiener
Stadtgebiet betreffen.
Daran
ändert auch die Ausrede Dialogforum, wo diese
Fragen seit mehr als 10 Jahren angeblich diskutiert werden
können sollten, genau gar nichts.
Vielmehr ist es Aufgabe
der Politik dafür zu sorgen, dass
gesetzliche Regelungen zum Schutz der Bevölkerung von der
Austro
Control ohne Wenn und Aber umgesetzt werden!
6.1.2016 Anfragebeanwortungen
durch das Verkehrsministerium: Uminterpretation von Gesetzen und
Realitätsverweigerung statt Wahrnehmung der Kontrollfunktion?
Obwohl das Verkehrsministerium
entsprechend dem Luftfahrtgesetz
§120c die Arbeit der Austro Control kontrollieren sollte,
entsteht
der Eindruck, dass stattdessen die Flugverkehrslobby die
Luftfahrtabteilung im BMVIT kontrolliert. So werden zahlreiche Anfragen
warum entgegen dem Minimierungsgebot im Luftfahrtgesetz noch immer
über auf der Abflugroute Liesing geflogen wird und nicht
stattdessen die vorhandenen
Alternativen über weniger dicht besiedelten Gebiet
verwendet werden, konsequent mit einer ganzen Reihe an nicht
nachvollziehbaren Ausreden beantwortet, die oft völlig
an der eigentlichen Fragestellung vorbeigehen.
Beispielsweise
werden Abflugrouten in Niederösterreich, die dort
über
überdurchschnittlich dicht besiedeltes Gebiet verlaufen, als
Begründung verwendet, warum auch besonders dicht
besiedeltes
Wiener Stadtgebiet Gebiet ohne Notwendigkeit verlärmt werden
darf. Dass
im Gesetz nicht die Bedachtnahme auf eine möglichst
gleichmäßige Verteilung sondern stattdessen auf eine
Minimierung der Betroffenen vorgesehen ist, wird scheinbar einfach
ignoriert. Zudem
kann ja
auch eine mögliche Nichteinhaltung des Gesetzes in
Niederösterreich auch keine ausreichende Rechtfertigung
für eine Nichteinhaltung eines Gesetzes in
Wien sein.
Auch
fallen Flüge ab einer bestimmten Flughöhe nach
Meinung des
BMVITs scheinbar nicht mehr unter die gesetzliche Bedachtnahme auf
möglichst wenige Betroffene, obwohl diese im
Luftfahrtgesetz
nicht nur für Starts und Landungen sondern explizit auch
für
den Streckenflug festgelegt wurde. So steht im Luftfahrtgesetz:
§ 120a. (1)
Die Austro Control GmbH hat die zur sicheren, geordneten und
flüssigen
Abwicklung des Flugverkehrs erforderlichen An- und Abflugverfahren und
Verfahren für den Streckenflug festzulegen. Es
ist dabei auf die Abwehr von den der Allgemeinheit aus dem Luftverkehr
drohenden Gefahren, wie insbesondere auf eine möglichst
geringe
Immissionsbelastung, Bedacht zu nehmen.
Weiters
wird seitens des BMVIT auch so getan, als ob die Umsetzung des
Luftfahrtgesetzes den Konsens der Betroffenen und der Flugverkehrslobby
erfordern und Flugrouten mit möglichst wenig
Betroffenen daher nur in im Rahmen des ohne formale
Kompetenzen
agierenden privaten Vereins Dialogforum festgelegt werden
können.
Auch davon ist im Gesetz nichts zu finden. Wäre dem so, so
wäre die Abflugroute Liesing alleine schon wegen der fehlenden
Information der Bevölkerung und der Ablehnung durch einige in
der
Flughafen-Mediation vertretenen Verfahrensparteien als illegal
einzustufen.
In den Stellungnahmen des BMVITs finden sich aber auch andere
abenteuerliche Behauptungen:
So
wird behauptet dass Starts mit Rechtskurve von der Piste 29 zu
höheren Immissionen führen würden, als
Starts mit einer
Linkskurve.
Für Liesing
wird Nachtruhe ab 21 Uhr behauptet,
obwohl es nur eine Nachtflugregelung gibt, die erst Recht dazu
führt, dass zwischen 21 und 7 Uhr große
Teiles des
Bezirks durch die Bumerang-Nachtflugroute verlärmt werden.
Dass
diese falsche Behauptung mit
ungeeigneten Kennzahlen aus einer unzulänglichen
Lärmmessungen des Flughafens begründet
wird, der nur eine einzige Lärmmessstation im ganzen Bezirk
betreibt, welche nur einen kleinen Teil des Bezirks erfasst, zeigt
exemplarisch, wie die Optimierung von Halbwahrheiten im Interesse der
Flugverkehrslobby letztlich immer wieder zu Darstellungen
führt, die nicht mehr mit der Realität in Einklang zu
bringen
sind und die daher auch keine geeignete Diskussions- und
Entscheidungsgrundlage sein können.
Die Behauptung, die angebliche Nachtruhe sei ein Erfolg der
Flughafen-Mediation, obwohl Liesing vorher weder unter Tags noch in der
Nacht merkbar überflogen wurde, treibt die provokant
wirkende Realitätsverweigerung auf die
Spitze.
Auf
Basis willkürlich herangezogener Gesetzestexte werden
Lärmgrenzwerte für den
gesundheitsschädlichen
Fluglärm angenommen, die nichts mit medizinischen Kriterien zu
tun
haben.
Ernsthafte Sachdiskussion
unerwünscht?
Beispielsweise
wird selbst die Diskussion über für jedermann
nachvollziehbare Rechenbeispiele, aus denen hervorgeht, dass ein
Umfliegen Wiens trotz Umwegs zur einer deutlichen Minimierung der
schädlichen Immissionen führt, abgelehnt.
|
|
Gesamtstrecke
ohne Umfliegen Wiens in km
|
1000
|
Strecke
über Wien in km
|
25
|
Umweg
für das Umfliegen von Wien in km
|
20
|
Breite
des Lärmteppichs in km
|
10
|
Bevölkerungsdichte
für Wien in EW/km2
|
4300
|
Bevölkerungsdichte
für das Umfliegen von Wien in EW/km2
|
100
|
Bevölkerungsdichte
für restliche Flugstrecke in EW/km2
|
100
|
Daraus
lassen sich 2 unterschiedliche Szenarien berechnen:
1. Umfliegen
von Wien: Gesamtstrecke 1020 km, 1.020.000 Fluglärm-Betroffene
2. Überflug
über Wien: Gesamtstrecke 1000 km, 2.050.000
Fluglärm-Betroffene
|
Ein Umfliegen Wiens führt entsprechend dem
gegenüber der Gesamtstrecke
vernachlässigbaren Umweg
nur zu geringfügig höheren Emissionen. |
Dem gegenüber steht selbst auf
Reiseflughöhe bereits eine
Halbierung der Lärm-Immissionen, bei Starts und
Landungen ist dieser Effekt noch um vieles größer. |
Den Rechenbeispielen zu Grunde liegende Parameter
|
Es
gibt aber auch auf viele Fragen nach wie vor keine Antwort,
während Informationen geschickt werden, die mit der
eigentlichen
Fragestellung nicht zu tun haben. Damit entsteht der
Eindruck,
dass Anfragen nur als Stichwortgeber für die Bekanntgabe der
Sichtweise der Flugverkehrslobby verwendet werden.
Zusammenfassend
lässt sich feststellen, dass sich in dem recht umfangreichen
Mailwechsel mit dem BMVIT keine einzige stichhaltige
Begründung findet, warum trotz Minimierungsgebot im
Luftfahrtgesetz weiterhin an der Abflugroute Liesing
festgehalten
wird und warum das Minimierungsgebot nicht auch für andere
Überflüge zur Anwendung gebracht wird.
So wie bereits
von den Vertretern des Flughafens bzw. seiner
Beschwerdehotline
seines Dialogforums vorexerziert, wird einer sachliche Diskussion auf
Augenhöhe konsequent ausgewichen. Ähnliches
gilt auch für die Austro Control selbst, wie was wir auch der
damaligen Infrastrukturministerin Bures
öffentlichkeitswirksam mitgeteilt haben.
Daraus lässt
sich die
Schlussfolgerung ziehen, dass wir nicht nur von der Flugverkehrslobby
sondern auch von den zuständigen Behörden nach wie
vor
für dumm verkauft werden und konstruktive
Lösungsansätze
deshalb nicht ernsthaft diskutiert werden, weil der politische Wille
für gesetzeskonforme Lösungen im Interesse
der
Bevölkerung nicht ausreichend vorhanden ist.
Egal welche Ausreden
verwendet werden, die Abflugroute Liesing kostet
dem Steuerzahler jedes Jahr weitere 18,5 Millionen Euro an
leicht vermeidbaren Gesundheitskosten. Das
sind um Größenordnungen mehr als sich die
Fluggesellschaften
dadurch ersparen. Alleine schon deshalb sollte man erwarten
dürfen, dass eine von den Steuerzahlern finanzierte
Behörde
in dieser Frage die Interessen der Steuerzahler vertritt.
Diese wären selbstverständlich über die
Interessen der
Flugverkehrslobby oder einzelner an der sogenannten Mediation
beteiligter Manager zu stellen, die dadurch angeblich ohnehin nur
zufällig vom Fluglärm entlastet wurden.
Bedenklich erscheint in diesem Zusammenhang auch der Personalaustausch
zwischen dem Luftfahrtbereich im BMVIT und der Flugverkehrsbranche. So
hat der ehemalige für die Luftfahrt zuständige
Sektionschef
Dr. Franzmayr den Flughafen öffentlich als Anwalt im
UVP-Verfahren
vertreten.
25.11.2015 Monatliches
Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm"
Beim
gut besuchten monatlichen Treffen ging es vor allem um die Frage, warum
Lösungsvorschläge seit Jahren mit Hilfe des
sogenannten
Dialogforums blockiert werden und wie lange sich das auch das Land Wien
noch gefallen lässt. Es wurden auch die nächsten
Schritte
besprochen um hier Politik und Medien zu informieren. Thema waren aber
auch die unglaublichen Antworten die man vom BMVIT auf Beschwerden und
Fragen nach der Einhaltung der Luftfahrtgesetz
erhält.
17.11.2015 Parlamentarische
BI SOS Fluglärm wurde im Petitionsausschuss des Parlaments zur
Kenntnis genommen
Mit Ihrer Kenntnisnahme haben SPÖ
und ÖVP verhindert, dass die von den Grünen
geforderte
Stellungnahme des Gesundheitsministeriums eingeholt werden konnte.
Während Nationalratsabgeordneter Georg Willi von
Grünen das Anliegen unterstützt und der Meinung ist,
Wien und
insbesondere der 23. Bezirk könnte mit ein wenig guten Fliegen
vom
Fluglärm entlastet werden, hat der
SPÖ-Nationalratsabgeordnete Hannes Weninger
mit zweifelhaften Argumenten zu beschwichtigen versucht. Einer der
vielen Volksvertreter, der unser an ihn persönlich
adressiertes
Angebot, sich bei der Infoveranstaltung beim Parlament zu informieren,
nicht genutzt hat.
Stellungnahme des
Verkehrsministeriums ignoriert Fakten, gesetzliche Schutzbestimmungen
und Forderungen
Die Stellungnahme
des Infrastrukturministeriums
erweckt den Eindruck, dass diese einseitig den Interessen der
Flugverkehrswirtschaft huldigt. Merkwürdig erscheint auch die
Konzentration auf Liesing, obwohl der 23. Bezirk in den Forderungen mit
keinen Wort erwähnt wird.
So betrachtet man dort die Forderung,
dass dicht besiedelte Gebiete umflogen werden, scheinbar schon dadurch
erfüllt, dass der Flugverkehr zwischen dem
teilweise
unterdurchschnittlich dicht besiedelten Niederösterreich und
dem
besonders dicht besiedelten Wien angeblich gerecht verteilt
wäre.
Anstatt also - so wie im Luftfahrtgesetzt vorgesehen - sich
dafür
einzusetzen, dass dicht besiedelte Gebiete in Wien und
Niederösterreich
vom Fluglärm entlastet werden (Minimierung der
schädlichen
Fluglärmimmissionen da deutlicher weniger Betroffene) meint
man dort
scheinbar, dass es
reicht, diesen Passus des Gesetzes überall zu
ignorieren.
Der Hinweis der Behörde BMVIT auf eine Mediation,
die diesen Namen in keiner Weise verdient, weil beispielsweise die
davon hauptsächlich negativ Betroffenen Liesinger nicht einmal
darüber
informiert wurden, dass dort hinter ihrem Rücken eine
Flugroute über
ihr Gebiet gelegt wurde, ist sowohl demokratiepolitisch als auch unter
dem Gesichtspunkt von Anstand und Fairness mehr als bedenklich.
Die
perfide Behauptung, dass in der Mediation lärmschonende
Flugrouten
erstellt wurden, lässt sich auch nicht mit der
Realität in Einklang
bringen lässt. So betrifft die dort geschaffene Abflugroute
Liesing
über 100.000 Menschen - um ein Vielfaches mehr als jede davor
bereits
existierende Abflugroute. Dass im Gegenzug führende Manager
privat vom
Fluglärm entlastet wurden, mag aus deren Sicht als
lärmschonend gelten.
Trotzdem widerspricht die Ausweitung der Zone mit
gesundheitsschädlichen Fluglärm auf den dicht
besiedelten 23. Bezirk
sowohl den Forderungen der parlamentarischen BI als auch dem
Minimierungsgebot im Luftfahrtgesetz diametral.
Die
Stellungnahme des BMVIT
zur Forderung betreffend Entschädigung deutet
darauf hin,
dass man dort die Begründung zur parlamentarischen
Bürgerinitiative
entweder nicht gelesen hat oder sie trotzdem nicht verstanden hat oder
nicht verstehen will.
So wird dort behauptet, dass der Fluglärm in
Liesing unter den gesetzlichen Schwellenwerten liege und deshalb keine
Grundlage für eine Entschädigung gegeben sei.
Implizit wird damit sogar
behauptet, man müsse über Liesing fliegen. Dass
verwundert insofern
besonders stark, da bereits die ehemalige Infrastrukturministerin im
Gespräch die Meinung vertreten hat, dass ein Umfliegen von
Wien und
dessen Siedlungsachsen eine Lösung für das
Fluglärmprobleme wäre. Im
übrigen ist einmal mehr zu bezweifeln, dass die
angeführten Lärmwerte
für Liesing auf vollständigen Messungen beruhen.
Zum
Nachtflugverbot führt das Infrastrukturministerium an, dass
die Anzahl
der Flugbewegungen in der Nacht bereits gedeckelt sei. Nur
hat das
leider nichts mit einem absoluten Nachtflugverbot zu tun, wenn
Fluglärmbetroffen nach Lust und Laune der Airlines alleine
zwischen
23:30 und 5:30 insgesamt 4700-mal pro Jahr aufgeweckt werden
dürfen.
Wie von anderen Stellen wird auch vom BMVIT behauptet, dass nach 21 Uhr
nicht über Liesing gestartet werden würde. Mit
Flugspuren belegte
Hinweise an das BMVIT, dass
das nicht der Realität entspricht werden,
werden seit Jahren ignoriert.
Zur Wichtigkeit der 3.
Piste
verweist das Infrastrukturministerium auf die sogenannte Roadmap des
Ministeriums. Unerwähnt bleibt, dass gerade die dort
angeführten
Prognosen über die Anzahl der Flugbewegungen, mit denen der
Bedarf
begründet wird, sich als
völlig falsch herausgestellt haben. Statt der
vorhergesagten Zunahme gab und gibt es seit Jahren eine Abnahme der
Anzahl der Flugbewegungen.
Interessante
Stellungnahme des Umweltministeriums
Weit erfreulicher ist hingegen die Stellungnahme
des Umweltministeriums.
Darin wird darauf verwiesen dass die Schwellwerte für den
Fluglärm aus
umweltmedizinischer Sicht zu hoch sind und dass in UVP-Verfahren die
Festlegung von Flugrouten mitzuregeln ist. Der Hinweis, dass laut
Statistik Austria im südlichen Wiener Umland 23% der befragten
von
Fluglärm gestört fühlen, zeigt dass es sich
hier um ein Problem
handelt, bei dem es entgegen den Beschwichtigungen des BMVIT akuten
Handlungsbedarf gibt.
Bedauerlich ist, dass scheinbar nicht
vorgesehen ist, dass Bürgerinitativen zu den
Stellungnahme der
Ministerien einen Kommentar abgeben dürfen. Ob es zu den
Themen von
SOS-Fluglärm noch eine Debatte im Nationalrat gibt, ist noch
nicht klar.
616 elektronische
Zustimmungserklärungen
In
den 5 Monaten seit der Übergabe über 600 Personen
diese in
elektronischer Form unterschrieben. Berichte in den Printmedien, die
auf diese Möglichkeit hingewiesen hätten, gab es
leider keine.
01.11.2015 Norah-Studie
- Unzulässige Verharmlosung von Fluglärm auf Basis
systematischer Schummelei?
Auf Basis der jüngst
veröffentlichten Norah-Studie
die im Auftrag des von der Flugverkehrslobby dominierten Gemeinnützige
Umwelthaus GmbH (UNH) erstellt wurde, behauptet der Frankfurter Flughafen, dass
Fluglärm lange nicht so gesundheitsschädlich sei, wie
bisher angenommen.
Unter anderem wird darauf hingewiesen, dass kein signifikanter
Zusammenhang zwischen Fluglärm und Bluthochdruck gefunden
wurde.
Anerkannte
Wissenschaftler haben bereits einen Tag nach Veröffentlichung
der
Studie darauf hingewiesen, dass es nicht nur in diesem Punkt schwere
methodische Mängel gibt. Damit stellt sich die
Frage, ob nicht
das Studiendesign gezielt so gewählt wurde, dass viele der
gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Fluglärm
nicht oder
nur teilweise gemessen werden konnten. Daraus dann den Schluss zu
ziehen, dass es das untersuchte Problem gar nicht gibt, erinnert doch
irgendwie an jene Abgasmessungen, bei denen die Parameter per Software
so umgestellt wurden, dass völlig realitätsfremde
Ergebnisse
erzielt werden konnten.
14.10.2015 Treffen der BI "Liesing gegen
Fluglärm und die 3.Piste"
Beim Treffen das im neuen
Restaurant WOK TIME
in der Perfektastr. stattfand, wurde das Wahlergebnis
diskutiert.
Erfreulich daran ist, dass der Stimmenanteil der Parteien die sich klar
gegen eine Abflugroute Liesing und gegen eine 3. Piste ausgesprochen
haben, deutlich gestiegen ist. Jetzt geht es darum, die Parteien an
ihre Stellungnahmen vor der Wahl zu erinnern. Bei der ÖVP ist
zu
hoffen, dass nach der Wahlniederlage auf Landesebene wieder eine
Rückbesinnung auf die Interessen der Bevölkerung
stattfindet
und man dort jetzt auch bereit ist, sich wieder mit den Fakten
auseinanderzusetzen anstatt Klientelpolitik für eine
Minderheit zu
betreiben. Spannend wird aber auch, ob der Wiener
Bürgermeister
bei seiner im Wahlkampf demonstrativ geäußerten
Meinung
bleibt, dass der Flughafen keine 3. Piste braucht.
Thema war auch die gemeinsame
Presseaussendung
mit der AFLG und der BI Lärmschutz Laaberg, die auch von BI
Stop-Fluglaerm Wien Südwest unterstützt wird und bei
der es
einmal mehr um die Umsetzung der Flugroutenvorschläge im
Interesse
der Bevölkerung geht.
24.9.2015 Podiumsdiskussion "Wieder
mehr Lebensqualität oder Vervielfachung des
Fluglärm-Terrors durch 3. Piste?"
Bei der Veranstaltungen ging es hauptsächlich um die
Themen,
wie vernünftig geflogen werden sollte "Flugrouten im Sinne des
Immissionsminimierungsgebots" und die fatalen Auswirkungen, die eine 3.
Piste für den gesamten Südwesten Wiens
hätte. Nach
kurzen Vorträgen der BI "Liesing gegen Fluglärm und
die 3.
Piste" bei denen unter anderem ein ehemaliger Pilot
überzeugende
Konzepte zur Entlastung dicht besiedelter Gebiete
präsentierte,
waren Politiker und Publikum am Wort. Rund
250 Teilnehmer - nicht nur aus Liesing - zeigten mit ihren
kritischen Fragen an die Politiker, das nach wie vor lebhafte Interesse
an Lösungen für die Fluglärmproblematik
besteht.
Vorträge:
Wieder mehr
Lebensqualität?
Im Prinzip waren sich die Vertreter aller vertretenen Wiener Parteien
einig, dass die Fluglärmsituation in Liesing stark
verbesserungswürdig ist. Toni
Mahdalik (FPÖ), Rüdiger
Maresch (Grüne) und Dr. Anna Kreil (Neos) forderten einmal
mehr
die schnellst mögliche Abschaffung der Abflugroute Liesing.
Bei Koalitionsverhandlungen wollen sie sich für die
schnellst
mögliche Einstellung der Abflugroute Liesing einsetzen.
Der
Verkehrssprecher der Wiener ÖVP, DI Roman Stiftner, der nicht
mehr
für den Gemeinderat kandidiert, verwies stattdessen zuerst
einmal auf den Mediationsvertrag. Er vertrat aber auch die
Meinung,
dass eine Einstellung der ohne Mitwirkung der Betroffenen nach Liesing
verschobenen Abflugroute durchaus legitim sei. Nicht erwähnt
wurde
von ihm, dass der Mediationsvertrag noch nie eingehalten wurde. Ein
entsprechender Ausgleich der bisherigen Überschreitungen
müsste dazu führen, dass 2 Jahre lang gar nicht
über
Liesing
geflogen wird.
Von Dr. Kreil kam der Vorschlag von Gesundheitsstudien
zur Fluglärmbelastung in Liesing, ein Anliegen dass auch von
den
Grünen nach wie vor unterstützt wurde. Diskutiert
wurde auch,
dass die Festlegung von Flugrouten in die Kompetenz der Austro Control
fällt und dass entsprechende Verhandlungen der Wiener
Stadtregierung
auf Initiative der Grünen an der fehlenden
Unterstützung aus
dem Infrastrukturministerium gescheitert sind.
Als Gast im Publikum war auch Mag. Marschall, Vertreter der
EU-Austrittspartei, der erklärte dass es für den
Nachweis der
Gesundheitsschädlichkeit von Fluglärm keine weiteren
Studien
braucht. Statt weiterer Diskussionen forderte er eine sofortige
Flugverbotszone
für ganz Wien, was Starts und Landungen über das
Wiener Stadtgebiet auf absolute Notfälle beschränken
sollte.
Aus dem Publikum kam auch die Frage, ob die Verschiebung der
Flugrouten, mit der auch einer der beiden Austro Control Chefs
entlastet wurde, nicht unter Amtsmissbrauch fällt. Eine Frage
der
sich auch die Grünen annehmen wollen.
Vervielfachung des
Fluglärm-Terrors durch 3. Piste?
Beim Thema 3. Piste waren sich die Vertreter der Parteien zwar einig,
dass diese derzeit nicht benötigt wird, eine klare Absage an das
extrem umweltUNverträgliche und klimaschädliche
Projekt war hingegen nur von FPÖ,
Grünen und NEOS zu hören. In diesem
Zusammenhang wurde auch
ein entsprechender Antrag der Grünen im Parlament
erwähnt,
dem aber nur Grüne und NEOS zugestimmt hatten. Dazu
erklärte
der Wiener Verkehrssprecher und Landesparteisekretär der
FPÖ,
dass es im Wahlkampf manchmal Koordinationsprobleme gäbe.
Bedauerlich war, dass niemand von der Landes-SPÖ
zu kommen bereit
war, obwohl gerade dort - wie
auch aus dem E-Mail der
Umweltstadträtin ersichtlich
- massive
Wissenslücken und
Fehleinschätzungen gepflegt werden. So wird
behauptet der Wind sei
schuld, wenn über Liesing geflogen wird. Nicht wirklich
schlüssig, wenn auch aus dem
Pistenbelegungsplan der Austro Control hervorgeht, dass vor allem bei
Windstille über Liesing geflogen wird. Dass weniger
über
Liesing gestartet wurde wie im Vorjahr ist erfreulich, dass selbst der
Sollwert des Mediationsverfahrens von 6.9% zum 11. Mal in Folge
überschritten wurde, wird nicht erwähnt. Die
Behauptung
für Liesing gebe es ein "Nachtflugverbot" von 21:00- 7:00, hat
mit
der Realität leider auch nichts zu tun....
Erfreulich war hingegen
die Anwesenheit des SPÖ-Bezirksvorstehers als auch vieler
anderer Politiker aus dem 23. Bezirk.
Sie hatten damit eine gute Gelegenheit, sich aus erster Hand und
ungeschönt zu informieren sowie den Unmut der Betroffenen
unmittelbar zu spüren!
Versuch einer
Zusammenfassung der
Stellungnahme zu den Fragen und Beurteilung des Einsatzes der
Landespartei für die Interessen der
Fluglärmbetroffenen
Podiumsdiskussion "Wieder mehr Lebensqualität
oder Vervielfachung des Fluglärm-Terrors durch 3. Piste?" |
|
|
|
|
|
Partei, Vertreter bei Podiumsdiskussion |
SPÖ, kein Vertreter |
FPÖ, Toni Mahdalik |
ÖVP, DI
Roman Stiftner |
Grüne, Mag.
Rüdiger Maresch |
NEOS, Dr. Anna Kreil |
Für Abschaffung Abflugroute Liesing |
? |
ja! |
ja? |
ja! |
ja! |
Gegen 3. Piste |
nein* |
ja! |
nein** |
ja! |
ja! |
Einsatz der Landespartei für
Fluglärmbetroffene |
noch
völlig unzureichend,
kein Interesse an objektiven Informationen? |
ausgezeichnet |
stark
verbesserungswürdig,
wenig Interesse an objektiven Informationen? |
sehr
gute Ansätze aber Engagement noch verbesserungswürdig |
noch
nicht im Gemeinderat aber sehr gute Ansätze |
* laut Bürgermeister
Dr. Häupl und ORF-Wien Chefredakteur Dr. Tesarek sieht der
Flughafen keine Notwendigkeit mehr
** Wiederholte Forderungen des
Wiener ÖVP-Spitzenkandidats Mag. Juraczka, entspricht nicht der Position der
Liesinger ÖVP wo sich Herr Paleta auch besonders vehement
für die Einstellung der Flugrouten über Liesing
einsetzt.
Anmerkung:
obige Darstellung
bezieht sich nur auf die Landes, nicht aber auf die Bezirks- oder
Bundespartei und soll niemanden davon abhalten, sich selbst
ein
Bild über die Arbeit der Parteien machen, die Suche nach
Anträge und Presseaussendungen zur
Fluglärmproblematik
im Internet wäre ein möglicher Ansatzpunkt.
24.9.2015 Debatte im Nationalrat
über schriftliche Anfragebeantwortung betreffend
Anflugverfahren am Flughafen Wien
Trotz des ausgezeichnet
vorgetragene Statement des Nationalratsabgeordneten der Grünen
in dem er mit Verweis auf die Gesundheitsschädlichkeit von
Fluglärm und die Einhaltung des Minimierungsgebots im
Luftfahrtgesetz den gekurvten Anflug für die
Westeinflugsschneise sowie die Einstellung der Abflugroute Liesing
gefordert hat, gab es keine ernsthafte Diskussion über die
Fakten.
So verwies der Infrastrukturminister Stöger, dass die Austro
Control ohnehin den ersten Teil des §120a einhält,
verschwieg
aber geflissentlich das dort
enthaltene Minimierungsgebot. Stattdessen wurde den
Grünen vorgehalten, dass es sich hier nur um Vorwahlpopulismus
handelt, da ja die Grünen selbst in der Wiener Stadtregierung
gegen einen Antrag für den gekurvten Anflug gestimmt
hätten.
Über bleiben die Bürger deren Anliegen und
Lösungsvorschläge nicht mit der nötigen
Faktenorientiertheit diskutiert wurden. Gesamte
Debatte zum Nachhören.
13.9.2015 Alle Parteien im 23. Bezirk
für Verlegung der Flugrouten aus Liesing
Wie erst vor kurzem bekannt
wurde, wurde ein Antrag
der ÖVP mit einem Ersuchen an die Wiener Stadtregierung, im
Interesse der Gesundheit der in Liesing lebenden Menschen, die
Verlegung der seit 2004 über Liesing führenden
Flugrouten mit
Nachdruck zu betreiben, von allen Parteien im Bezirk
unterstützt. Also auch von der Liesinger SPÖ, die
auch
bereits eine vom Flughafen unabhängige Lärmmessung
des Fluglärms
befürwortet hat.
Die gut
formulierte Antwort der zuständigen Stadträtin Ulli
Sima,
erscheint nur bei sehr oberflächlicher Betrachtung
nachvollziehbar. So ist
es zwar richtig, dass die Austro Control (ACG) für den
Flugverkehr
zuständig ist, gleichzeitig
behauptet die ACG aber sich an dem von Land
Wien und Niederösterreich politisch beeinflussten
Mediationsvertrag zu orientieren.
Dass erst der Mediationsvertrag 2004 zu der Abflugroute Liesing und
2006 zu einer neuen Landeroute über den Bezirk
geführt hat,
wird in der Antwort der Stadträtin genauso geflissentlich
verschwiegen, wie dass diese Flugrouten im Widerspruch zu den gesetzlichen Regelungen
stehen. Dass das Flugbeschränkungsgebiet weder Starts
über Liesing noch Landungen über Wien verhindert,
sollte
bereits hinlänglich bekannt sein.
Auch scheint der Umweltstadträtin entgangen zu sein, dass ein stadtnaher
Flughafen sehr wohl einen wesentlichen Beitrag zur
Gesundheitsgefährdung
durch Ultra-Feinstaub leistet. Dazu muss man allerdings auch
die
Partikelanzahl messen, etwas was man bei der MA-22 genauso
verweigern
dürfte, wie die vollständige
und objektive Messung von Fluglärm. Um diese Fragen
zu diskutieren haben wir Mag.
Ulli Sima mehrfach zur Podiumsdiskussion am 24.9. eingeladen
- bisher ohne Antwort.
9.9.2015 19h Offenes Treffen der BI Liesing zum
Austausch von Informationen und Informationsmaterial
Bei dem sehr gut besuchte
Treffen wurden Infos und Informationsmaterial ausgetauscht. Thema war
auch das Engangment der ÖVP auf Bezirksebene
gegen die Abflugroute Liesing,
dass sich leider in der Landespartei (noch) nicht adequat wiederfindet.
Stattdessen fordert die Wiener ÖVP eine 3. Piste. Warum die
vielen
Fakten die gegen den Bau einer 3. Piste sprechen von der Wiener
ÖVP ignoriert werden, wird eine der spannenden Fragen bei der
Podiumsdiskussion am 24.9. sein.
23.7.2015 monatliches Treffen der BI
Liesing gegen Fluglärm
Wichtigstes
Thema war die für Ende September geplante
Fluglärm-Podiumsdiskussion zu der Vertreter der derzeitigen
und
zukünftigen Rathausparteien eingeladen werden. Im Mittelpunkt
steht dabei die Rolle der Wiener Flugverkehrspolitik der letzten und
der nächsten 5 Jahre und die Frage, ob - und wenn ja - warum,
die
Interessen der Flugverkehrslobby über die Interessen der
Bevölkerung gestellt werden.
27.6.2015 Gesundheitsrisiko durch
Ultra-Feinstaub im weitem Umfeld eines Flughafens wie direkt neben
einer viel befahrenen Autobahn
Eine
Berechnung auf Basis der für den Flugverkehr nach
Brüssel
gemeldeten Menge an Feinstaubpartikel zeigt, dass der am Flughafen
Schwechat lokalisierte Flugverkehr so viel Ultrafeinstaubpartikel
erzeugt wie der gesamte PKW-Verkehr von Wien und
Niederösterreich zusammen. Dass es hier nicht nur um
theoretische Werte geht, belegen neue Studien aus Amsterdam
und Los
Angeles.
Beide Studien zeigen: kommt der Wind vom Flughafen leiden
große
Teile des Stadtgebiets unter erhöhten Feinstaubimmissionen.
Dazu
kommt dass die krebserregenden
Ultrafeinstaubartikel aus dem Flugverkehr besonders klein sind und
daher besonders tief in die Lunge eindringen, wo sie
akkumuliert werden.
Statt eine 3. Piste zu bauen sollte man den Flughafen zur Minimierung
der Immissionsbelastung durch Ultrafeinstaub von Wien weg - auf
möglichst unbesiedeltes Gebiet - verlegen.
19.6.2015
Elektronische Zustimmung zur parlamentarischen BI SOS-Fluglärm
ab sofort möglich
Die parlamentarische BI
SOS-Fluglärm befindet sich bereits online
auf der Parlamentshomepage und kann ab sofort elektronisch
unterschrieben werden!
Die Zustimmung kann auch vertraulich erfolgen und ist recht einfach
möglich. Dazu ist nur eine E-Mail Adresse erforderlich. Die
Parlamentshomepage ist hier weitgehend selbsterklärend - in
dieser Anleitung sind die erforderlichen 4 Schritte nochmals
leicht nachvollziehbar zusammengefasst.
17.6.2015 Übergabe der 1700
Unterschriften mit den Forderungen von SOS-Fluglärm an die
Nationalratspräsidentin
Um
auf die hohen Kosten aufmerksam zu machen die der Fluglärm im
dicht
besiedelten Gebiet verursacht wurden der Frau
Nationalratspräsidentin
Doris Bures nicht nur die rund 1700 Unterschriften übergeben
sondern auch ein Bild mit den 185 Millionen Euro als
Kisten
vor dem
Parlament. Jenes Geld welches alleine 10 Jahre Abflugroute
Liesing
den
Steuerzahler an leicht vermeidbaren Gesundheitskosten verursacht hat. 2
dieser Kisten wurden auch symbolisch übergeben. Eine
für
Nationalratspräsidentin selbst und eine mit der Bitte diese an
den
Finanzminister weiterzuleiten, der verzweifelt auf der Suche nach
Geldquellen sein dürfte. Zur Sprache kam auch, dass die
Umwegkosten für
die Airlines und die Klimakosten gemeinsam nur ein 1/100 jenes Betrags
ausmachen, der durch die Einstellung der Abflugroute Liesing eingespart
werden könnte. Dass dicht besiedeltes Gebiet generell umflogen
werden
sollte, wurde aber auch am Beispiel der Westeinflugsschneise
aufgezeigt, wo sich in den übergebenen Unterlagen ebenfalls
ein
Alternativvorschlag findet. Ab Mitte nächster Woche
dürfte es
auch möglich sein, die parlamentarische BI online zu
unterschreiben!
10.6.2015 Monatliches
Treffen der BI "Liesing gegen Fluglärm"
Bei
dem sehr gut besuchten Treffen beim Gösser Schlössl
Mauer
wurde die Übergabe der Unterschriften an die
Nationalratspräsidentin besprochen. Ein weiteres Thema war die
per
E-Mail geführte Diskussion mit dem BMVIT, wo scheinbar die
höchst eigenartige Rechtsmeinung vertreten wird, dass die
Einhaltung eines Flughafen-Mediations Vertrags, der zu deutlich mehr
Fluglärmbetroffenen geführt hat, bereits
die Einhaltung des Minimierungsgebots im Luftfahrtgesetz darstellt.
Diskutiert wurde auch darüber, dass wir im Herbst wieder eine
groß Podiumsdiskussion veranstalten wollen, wofür
aber noch
zeitnah zusätzliche Geldmittel benötigt werden. Die Kontonummer findet sich unter Kontakt.
30.5.2015 Infoveranstaltung der
parlamentarischen BI "SOS-Fluglärm" beim Parlament
Insgesamt
über 100 Teilnehmer aus verschiedenen Wiener Bezirken und aus
einigen niederösterreichischen Gemeinden kamen trotz des
für
viele ungünstigen Termins zum Parlament um auf das nach wie
vor
ungelöste Fluglärmproblem aufmerksam zu machen.
In den Diskussionen wurde von den Fluglärmbetroffenen immer
wieder
völliges Unverständnis darüber
geäussert, warum die
Austro Control nicht entsprechend der Gesetzeslage so fliegt, dass es
möglichst wenig Betroffene gibt. Exemplarisch waren auch die
185
Millionen Euro an Gesundheitskosten auf den Stiegen des Parlaments
ausgestellt, die alleine 10 Jahre Abflugroute Liesing den Steuerzahler
verursacht haben.
So begeistert die Betroffenen über die Veranstaltung sonst
waren,
so wenig Begeisterung gab es darüber, dass von 60 per E-Mail
und
telefonisch eingeladenen Nationalratsabgeordneten nur 2 zugesagt
hatten, die dann aber einfach nicht erschienen sind. Immerhin kamen die
Wiener Verkehrssprecher von ÖVP und FPÖ, sowie der
Liesinger
Klubobmann der FPÖ und ein Liesinger Bezirksrat der
ÖVP, um
sich der Diskussion zu stellen. Die
FPÖ hat auch ein Presseaussendung zu der Veranstaltung
herausgegeben.
Die Grünen hatten bereits im Vorfeld darauf hin verwiesen,
dass
deren Verkehrssprecher auf Bundes- und Wiener Landesebene am 17.6. zu
einem Fluglärm-Infoabend nach Liesing kommen.
Am 17.6.2015.
werden die Unterschriften der Nationalratspräsidentin und
Ex-Verkehrsministerin Doris Bures übergeben. Einige Tage
danach
kann die parlamentarische BI SOS-Fluglärm online
unterschrieben
werden.
6.5.2015 Monatliches Treffen der BI
"Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
bei dem gut besuchten
Treffen
ging es fast ausschlieslich um die Vorbereitung der Infoveranstaltung
zur parlamentarischen BI SOS-Fluglärm beim Parlament und die
dafür erforderliche Arbeitsaufteilung.
23.4.2015 Infoabend zum Thema
Fluglärm
Der
von der Liesinger ÖVP organisierte Infoabend war von der
Präsentation der aktuellen Zahlen, Daten und
Fakten zur aktuellen Fluglärmsituation und der
dadurch verursachten enormen Gesundheitskosten durch Vertreter der BI
"Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" geprägt.
Die von dem am
Podium anwesenden Piloten vorgeschlagene Alternativen
zu den auf Basis
einer Scheinmediation überfallsartig über Liesing
gelegten Flugrouten (Vortrag als PDF) waren ebenso Thema, wie
dass es Aufgabe
der Austro Control ist, auf eine möglichst geringe
Immissionsbelastung und damit möglichst wenig Betroffene
Bedacht
zu nehmen (Vortrag als PDF) - also Flugrouten festzulegen die
über möglichst unbesiedeltes Gebiet gehen.
Im 2. Teil
ging es um das Drohszenario
3.
Piste
welche in absehbarer Zeit zu einer weiteren massiven
Verschlechterung der Fluglärmsituation in Wien und dessen
dicht
besiedelten Süden - insbesondere aber auch in Liesing
führen
wird, wenn sich an der
Luftverkehrspolitik nichts grundsätzlich ändert.
Thema waren
auch die Tricks im UVP-Verfahren, dass sich eine 3.
Piste wirtschaftlich nicht rechnet
und das nächste Steuergeld-Milliardengrab werden
könnte,
während damit gleichzeitig die Bemühungen
Österreichs
doch noch die Klimaschutzziele zu erreichen, ausgehebelt werden
würden. Ergänzt wurde das durch einen
Vortrag des Anwalts der AFLG
über die bisherigen rechtlichen Bemühungen, die den
Schluss zulassen, dass der Unterschied zwischen Recht haben und Recht
bekommen, beim Thema Fluglärm in Österreich in
besonders stark ausgeprägt ist.
Es kam aber auch die
politische Diskussion nicht zu kurz. Dabei war man sich einig, dass es
besser wäre, wenn sich die Politik aus der
Flugroutendiskussion heraushält und stattdessen endlich auf die
Einhaltung der Gesetze durch die Austro Control achtet,
die
entsprechend der im
Luftfahrtgesetz festgelegte Bedachtnahme auf
möglichst geringe Immissionsbelastung und damit
möglichst wenig Betroffene agieren sollte.
15.4.2015 monatliches Treffen der BI
"Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
Beim
dem ebenso gut besuchten wie langen Treffen wurden neben
aktuellen politischen Fragen die Aktivitäten
der nächsten Monate diskutiert:
- Aktive
Teilnahme an dem von der ÖVP-Liesing veranstalteten Infoabend
zum Thema Fluglärm am 23.4 um 18:30,
dabei werden Vertreter unserer BI am Podium für Fragen zur
Verfügung stehen u.a. auch ein ehemaliger Pilot und der
Jurist,
welche die AFLG im UVP-Verfahren zur 3. Piste vertritt. Weiters wird es
auch die Möglichkeit geben, sich Infomaterial mitzunehmen und
für parlamentarische BI sos.fluglaerm.at zu unterschreiben.
- Infoveranstaltung beim
Parlament zur parlamentarischen BI sos.fluglaerm.at am
Samstag den 30.5. um 10h
- Veranstaltung
einer Podiumsdiskussion
im Herbst
bei der es um die Bemühungen
der Wiener Landespolitiker gehen soll, dass Fluglärmproblem in Wien
endlich in den Griff zu bekommen.
Thema war aber auch die
Möglichkeit jederzeit online unter http://flightradar24.com
am PC oder Handy nachzuschauen, wer der Verursacher des Krachs von oben
ist - Fluggesellschaft, Maschine, Flughöhe und so weiter
lassen
sich online oder bis zu 7 Tage im Nachhinein feststellen. Eine gute
Zusammenfassung der Starts und Landungen im
Großraum Wien
liefert auch die neu gestaltete Seite der Austro Control http://flugspuren.at
bei
der viele Informationen aus
"Date3nschutzgründen" immer noch
verheimlicht werden, die aber eine deutliche Verbesserung
gegenüber der Vorgängerversion darstellt. Dazu gibt
es sogar eine Bedienungsanleitung.
Nicht zuletzt wurde auch darüber diskutiert, dass die
Abflugroute
Liesing und das gleichmäßige Verteilen der Landungen
über
ganz Wien im Widerspruch zu den gesetzlichen Regelungen stehen, welche
der Austro Control seit 2013 die
Bedachtnahme auf eine
möglichst geringe Immissionsbelastung - also
möglichst wenig Betroffene - vorschreiben. Beschwerden
darüber sind an das BMVIT zu richten.
21.3.2015 10h Maurer Hauptplatz
Infoveranstaltung der BI
"Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
wie
einige andere BIs wurde auch die BI "Liesing gegen Fluglärm
und
die 3. Piste" von der ÖVP-Liesing eingeladen, an einer
gemeinsamen
Infoveranstaltung am Maurer Hauptplatz teilzunehmen. Bei unserem
Infostand haben auch wieder zahlreiche Menschen Infomaterial
mitgenommen und die parlamentarische BI sos.fluglaerm.at
unterschrieben.
Auf diese parlamentarische BI, die wir im noch im Juni ins Parlament
einbringen möchten, haben auch die Liesing
Grünen in ihrer Grünblick-Zeitung aufmerksam gemacht.
Dort ist auch die für uns zentrale Forderung nach Einstellung
der
Abflugroute Liesing zu finden, eine Forderung, die auch von der Liesinger
ÖVP aber auch dem Verkehrs-Sprecher der Wiener FPÖ
aktiv unterstützt wird. Auch auf Bundesebene sind alle
Parteien bis auf die SPÖ und dasTeam Stronach für
eine rasche
Einstellung der Abflugroute Liesing.
An dieser Stelle ist auch noch zu erwähnen, dass die
Abflugroute
Liesing nicht nur den 23. und 10. Bezirk sondern auch in
Niederösterreich weit mehr Menschen trifft, als die von einem
Piloten vorgeschlagenen
Alternativen.
Aus dem Gesprächen mit den Betroffenen war aber auch der Frust
darüber, dass sich an der Belastung durch Fluglärm im
23.
Bezirk trotz diverserster Versprechen
- auch der Wiener SP Umweltstadträtin Ulli Sima - in
den letzten Jahren nichts verbessert hat, deutlich zu
hören. Dass Gesetze nicht
eingehalten werden, die ein Umfliegen dicht besiedelten Gebieten im
Interesse der Allgemeinheit vorsehen,
erklären sich viele Fluglärmbetroffene mit
einer auf
Machterhalt und ihr persönliches Wohlergehen
fokussierten
Beschränktheit der entscheidenden Politiker.
19.3.2015 monatliches Treffen der BI
"Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
Beim
dem sehr gut besuchten monatlichen Treffen wurde beschlossen, die
Podiumsdiskussion zu der Politiker der derzeitigen und vorrausichtlich
zukünftigen Wiener Rathausparteien eingeladen werden, im
September
durchzuführen. Die Unterschriften der parlamentarische BI
sollen
den Politkern noch vor dem Sommer überreicht werden.
15.3.2015 Verhandlungsprotokoll
zur 3. Piste online
Das
Verhandlungsprotokoll zu der am 7.-9.1. stattgefundenen Verhandlung
beim Bundesverwaltunggericht ist auch online verfügbar (58 MB)
24.2.2015 Flughafen-Propagandasendungen
auf Kosten der ORF-Gebührenzahler?
Flughafen
mehr Mitarbeiter als die Gemeinde Wien?!
Geht
es nach dem niederösterreichischen
ORF, dann ist der Flughafen Schwechat laut dem Beitrag am
21.2. in
Bundesland heute, der größte Arbeitgeber
Ostösterreichs. Zum
Vergleich - die Flughafen Wien AG beschäftigt laut
letztem Geschäftsbericht 4.399 Mitarbeiter (laut letztem
Quartalsbericht - der Flughafen ist ja laut dem Beitrag im
Aufwind - sind
es nur noch 4.210) während beispielsweise die
Gemeinde Wien nach eigenen Angaben rund 65.000 Mitarbeiter
beschäftigt.
Eine
Studie
die im Auftrag des Verkehrsministeriums (auf Kosten der Steuerzahler?!)
erstellt wurde
behauptet ebenfalls, dass der Flughafen der größte
Arbeitgeber Ostösterreichs sei - Punkt 4.7.. Dabei wird
vorgerechnet, dass neben 15.300 Mitarbeitern am Flughafen und bei den
Airlines, 12.350 indirekte bei den Zulieferen und 12.370 durch die
Ausgaben der Mitarbeiter induzierte Arbeitsplätze ins Summe
rund
40.000 Arbeitsplätze ausmachen. Dass die in Summe rund 40.000
errechneten Arbeitsplätze noch immer weniger sind, als die
65.000,
die auch ohne Rechentricks bei der Gemeinde Wien arbeiten, scheint den
Studienautoren entgangen zu sein.
Arbeitsplätze
und Wirtschaftsleistung großteils nur verlagert
Es gibt aber auch eine interessante Publikation
des renommierten niederländischen CE Delft
Instituts, die
aufzeigt, dass der Flugverkehr in Wahrheit kaum zusätzliche
Arbeitsplätze oder Wirtschaftsleistung schafft, sondern dass
es
sich vielmehr um eine Verlagerung vvon diesen handelt.
Beispielsweise
würden Essen und Getränke die am Flughafen oder
während
eines Fluges konsumiert werden, sonst einfach anderswo konsumiert. Geld
das für Flugreisen ausgegeben wird, würde nahe
liegender
Weise entweder für andere Reisen oder im Inland ausgegeben.
Auch
die Bedeutung für die Industrie ist entsprechend kritisch zu
hinterfragen. So werden mi dem Flugzeug nicht nur zusätzlich
hergestellte Waren exportiert, sondern im Gegenzug auch weniger Waren
bei uns hergestellt, weil diese mit dem Flugzeug importiert werden.
Weiters gibt es auch umweltfreundlichere Transportmittel als
das
Flugzeug, die genauso Arbeitsplätze garantieren und die in
direkter Konkurrenz damit stehen.
Arbeitsplätze im
Flugverkehr überproportional subventioniert
Dazu
kommt dass der Steuerzahler die Arbeitsplätze im Flugverkehr -
wider Willen - großzügig subventioniert. So
ist der
Flugverkehr von Grundsteuer, Mehrwertsteuer und
Mineralölsteuer
weitgehend befreit, verursacht aber gleichzeitig hohe
Gesundheits- und Umweltkosten. Das wirkt sich nicht nur auf
das Leben der mehr
als 500.000 direkt betroffenen Menschen negativ aus,
auch die anderen Österreicher merken den Effekt im
Geldbörsel
oder bei Sozialleistungen, Bildung und medizinischer Betreuung, wo es
an allen Ecken und Enden fehlt. Die Milliarden welche die
Lufthansa/AUA auf dem Umweg über die ÖIAG
und den
negativen Kaufpreis
erhalten hat, sind ein weiteres Beispiel für eine
verfehlte
Luftverkehrspolitik.
Propagandasendung zur
Durchsetzung einer 3. Piste?
Vor diesem Hintergrund und einer am Flughafen Schwechat seit Jahren
rückläufigen Anzahl an Flugbewegungen, wirkt die
24-minütige Fernsehsendung, die in Österreich-Bild am
22.2.
ausgestrahlt wurde und die im wesentlichen aus einer Aneinanderreihung
von Halbwahrheiten und Lobeshymnen auf den Flughafen
Schwechat
besteht, wie eine Propagandasendung, die den Eindruck
vermitteln
soll, dass der Flughafen der Wirtschaftsmotor der Region schlechthin
ist.
Dass in der ORF-Produktion bekannte Probleme und Skandale nicht einmal
erwähnt oder, wie im Falle der Fluglärmproblematik,
mit einem
angeblich vorbildhaften Dialogforum u. ä. abgetan wurden,
verstärkt den Eindruck, dass damit positive Stimmung
für die
3. Piste gemacht werden sollte. Dass dieses angeblich 2,5 Milliarden
teure Bauwerk aus wirtschaftlicher Sicht eine Schnapsidee ist und mit
der Fokussierung des Fluglärms auf den Wiener Zentralraum und
dessen dicht besiedelten Süden eine umweltpolitische
Katastrophe
darstellt, hat sich entweder noch nicht bis zu den Verantwortlichen
durchgesprochen oder die überwiegend negativen Konsequenzen
für die Region werden auf Grund anderer Interessen bewusst in
Kauf
genommen.
12.2.2015 Treffen der BI "Liesing gegen
Fluglärm und die 3.Piste"
Bei
dem Treffen wurde beschlossen, dass wir die Forderung nach einem
Umdenken der österreichischen Luftfahrtspolitik
unterstützen,
dafür aber keinen neuen Zusammenschluss von
Bürgerinitiativen
für sinnvoll halten. Weiters wurden die möglichen
Aktivitäten im Zusammenhang mit der Wiener Wahl diskutiert und
beschlossen, Infoveranstaltungen und Podiumsdiskussionen auf Bezirks-
und Landesebene sowie das Verfahren zur 3. Piste gegenüber der
Übergabe der Unterschriften der parlamentarischen BI sos.fluglaerm.at zu
priorisieren.
7.1.2015
- 9.1.2015 Mündliche
Verhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht zur 3. Piste
Als
Verfahrenspartei war die BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3.
Piste" zu einer mündlichen Verhandlung vor dem
Bundesverwaltungsgericht eingeladen, die beim magistratischen
Bezirksamt für den 3. Bezirk, Karl-Borromäus-Platz 3
im Festsaal im 2. Stock stattfand. Laut Einladung sollte es dabei am 7.
Jänner 2015 um die Lärmimmissionen, am 8.
Jänner um
Luftschadstoffe und sonstige Fragebereiche gehen.
Unten stehend findet sich
eine kurze Zusammenfassung der 3 Verhandlungstage,
interessant sind dazu aber auch die vielen Medienberichte die sich unter
Presse finden.
Am 7.1.
ging
es erwartungsgemäß um das Thema
Lärm,
überraschender Weise aber nicht um dessen
medizinischen
Auswirkungen. Es wurde nach 2 Anmerkungen dazu klargestellt, dass keine
weiteren Wortmeldungen zu diesem Thema mehr zugelassen sind.
Allerdings wurde darauf verwiesen, dass diese
Themenstellungen am
8.1. behandelt würden. Weiters war es dem
Sachverständigen der AFLG nicht möglich, die
Lärmberechnung zu überprüfen, weil der
Flughafen diese
Daten mit der nicht nachvollziehbaren Behauptung, diese enthielten
Betriebsgeheimnisse, nicht zur Verfügung stellt. Eine
ernsthafte
Diskussion über diese Frage wurde nach einer kurzen
Stellungnahme des Flughafens nicht mehr zugelassen. Damit sind
auch Behauptungen des Gutachters, dass der Fluglärm in
Liesing mit einer 3. Piste unter 45 dBA bleiben sollte, nicht
nachprüfbar. Tatsächlich ist zu befürchten,
dass der
Fluglärm in Liesing mit einer 3. Piste unter Tags um die 50
dBA
Dauerschallpegel
erreicht. Damit
entstand der Eindruck, dass es sich
um ein ausreichend faires Verfahren handelt.
Das als Vorzeigeprojekt präsentierte
Lärmmonitoring zur
Minimierung der Betroffenenminimierung mit einer 3. Piste,
beschränkt sich auf jene unmenschlich hohen
Fluglärmwerte von
62 dBA Dauerschallpegel unter Tags, bei denen der Flughafen jedenfalls
Lärmschutzfenster zahlen muss. Dass die neuen Auswertung des
Sachverständigen zwar die menschenverachtenden
Lärmschwellwerte die extra für das UVP-Verfahren
verordnet
wurden, nicht aber die tatsächliche Betroffenheit wieder
geben,
entspricht der von der Flugverkehrslobby gewohnten
Realitätsverweigerung.
Die BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" hat neben
zahlreichen anderen fachlichen Kritikpunkte einen vernünftigen
Variantenvergleich gefordert und den Antrag darauf gestellt, dass -
für den Fall, dass die 3. Piste doch genehmigt werden sollte -
eine Auflage erstellt wird, dass
wenigstens die Anzahl der Betroffenen die unter Tags mehr als 40 dBA
Fluglärm ausgesetzt sind, durch entsprechende Flugrouten und
Flugroutenbelegungen minimiert wird.
Ein weiteres viel diskutiertes Thema war der Geradeausanflug auf
die geplante 3. Piste über Wien. Dieser wurde zwar vom
Vertreter
der Austro Control, Herrn Woborsky ausdrücklich
ausgeschlossen,
Garantien gibt es aber keine dafür. Ein
entsprechender
Antrag im Fall der Genehmigung eine entsprechende Auflage zu
erteilen, die das verhindert, wurde so gut wie von allen im Verfahren
vertretenen BIs und
Einzelpersonen unterstützt.
Am 8.1.
durften die
medizinischen Auswirkungen von Lärm schon
wieder nicht diskutiert werden. Die Begründung, diese
wären
bereits am 7.1 diskutiert worden, legt Dr. Proksch als Befangenheit der
Richter aus. Ein entsprechender Antrag die Verhandlung bis zur
Klärung
dieser Frage auszusetzen wurde übergangen.
Stattdessen ging die Diskussion bis am späten Abend
über Themen
wie die Erhöhung der
Luftschadstoffimmissionen, die im
Widerspruch zu den Klimazielen stehende Klimaschädlichkeit des
mit
einer 3. Piste möglichen zusätzlichen Flugverkehrs
und die
Frage, ob wirklich ein öffentliches Interesse an einer
zumindest
durch Steuerprivilegien quersubventionierten 3. Piste bestehen
könne, die vor allem - wenn nicht ausschließlich -
zusätzlichen Umsteigeverkehr dient. Ein weiteres Thema war das
Absturzrisiko.
Weiters hat die BI
"Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" im
Zusammenhang mit der lufthygienischen Beurteilung, den
Antrag gestellt, dass die offensichtlich international übliche
Betrachtung bis 915m nicht Bewertungsgrenze des Verfahrens ist.
Am 9.1.ging
es wieder um die
Frage ob es ein öffentliches Interesse an der Genehmigung
einer 3.
Piste gibt. Ein weiteres Thema war der Schutz der Bienenfresser.
Zum Schluss hat die BI "Liesing gegen Fluglärm und
die 3. Piste" für
den Fall der Genehmigung einer 3. Piste, die
folgenden Anträge gestellt:
- dass
Flugrouten und deren Belegung so zu planen sind, dass die Anzahl der
Betroffen ab 40 dB Fluglärm mit Verweis auf WHO und
Greiser-Studien, möglichst gering gehalten wird (Anmerkung -
diese
Frage ist auf Grund der Gesundheitsschädlichkeit
von Fluglärm ab 40 dBA und der daraus resultierenden
hohen Gesundheitskosten auch von volkswirtschaftlicher
Bedeutung).
- geeignete
Auflagen zu finden, die sicherstellen, dass das ILS für den
Parallelanflug über Wien nicht kommt.
Weiters
wurde reklamiert, dass eine Parteienstellung nur zur Rev. 03 der UVE im
Jahr 2008 erlangt werden konnte. Dies war mit Rev. 05 die eine
Verzehnfachung der Starts über Liesing gegenüber Rev.
03
bedeutet gar nicht mehr möglich.
7.1.2015 8 Uhr bis 9 Uhr Infoveranstaltung
zum UVP-Verfahren
vor
dem magistratischen
Bezirksamt für den 3. Bezirk, Karl-Borromäus-Platz 3
Berichterstattung in Wien-Heute
Infos
5.1.2015 Sachverhaltsdarstellung
an die Korruptionsstaatsanwaltschaft - Prämien für 3.
Piste?
Die BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" hat der
Korruptionsstaatsanwaltschaft am 4.1.2015 den folgenden Sachverhalt zur
Kenntnis gebracht:
Am
20.11.2014 hat die Schwechater Gemeinderätin Brigitte Krenn
auf
der Homepage der Schwechater Grünen darauf hingewiesen, dass
die
Gemeinde Schwechat eine Zahlung von 3.4 Millionen Euro der Flughafen
Wien A.G. (FWAG) für ihr Budget 2015 eingeplant habe, welche
nur
dann erfolge, wenn es für die 3. Piste bis 2015 einen
positiven
Bescheid gäbe. Im
gleichen Homepageeintrag weist Gemeinderätin Krenn darauf hin,
dass vom
Umweltfonds des Flughafen Wien-Schwechat seit mehreren Jahren Zahlungen
an die Anrainergemeinden geleistet werden.
Dies
ist insbesondere in Zusammenhang mit der prekären finanziellen
Situation der Gemeinde Schwechat von Interesse, wie sie u. a. in einem
Artikel im Standard, vom 28. Dezember 2014, beschrieben ist.
Im
Rahmen des anhängigen UVP Verfahrens zur 3. Piste findet am 7.
und
8. Jänner 2015 eine erstmalige mündliche Verhandlung
zu den
im Auftrag des Bundesverwaltungsgerichts neu erstellten Gutachten
statt. Das Verfahrensende ist also bis dato gar nicht absehbar.
Vertragsgrundlage
für diese Zahlungen dürfte der Vertrag zwischen den
Gemeinden
rund um den Flughafen und der FWAG über die
Prämienzahlungen
für die 3. Piste (Leistungsvertrag Umweltfonds -FWAG) sein.
Daraus
ist auch erkennbar, dass das Ausmaß der weiteren Zahlungen
stark
davon abhängig gemacht wurde, ob bis 31.12.2015 ein
Baubeschluss
gefasst wird, was wiederum das rechtzeitige Vorliegen eines
rechtsgültigen positiven Genehmigungsbescheides voraussetzen
dürfte. Zusätzlich
ist im Punkt 5 des Mediationsvertrags zwischen der Flughafen Wien A.G.
und den Gebietskörperschaften bzw. Bürgerinitiativen
die
diesen Vertrag selbst oder über den Umweg über den
Verein
"Arbeitsgemeinschaft von Bürgerinitiativen und Siedlervereinen
um
den Flughafen Wien" akzeptiert haben, festgelegt, dass diese keine
verfahrensverzögernden Schritte setzen und keine Rechtsmittel
gegen einen Genehmigungsbescheid ergreifen dürfen.
Punkt 15 aus dem Leistungsvertrag sieht bei Zuwiderhandlung der
Anrainergemeinden entsprechende Zahlungsverkürzungen vor.
Damit
stellt sich die Frage in wie weit hier Druck auf
Gebietskörperschaften ausgeübt werden sollte, damit
diese in
der Frage der 3. Piste nicht die Interessen der betroffenen
Bürger, sondern viel mehr die der FWAG
vertreten. Bemerkenswert
daran ist, dass der Mediationsvertrag bereits 2005 unterzeichnet wurde,
also zu einem Zeitpunkt, wo wesentliche Fakten betreffend der
Umweltauswirkungen einer 3. Piste mangels
Umweltverträglichkeitserklärung und entsprechenden
Gutachten
noch nicht bekannt gewesen sein dürften.
3.1.2015
Wie der
Gesetzgeber
den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung im UVP-Recht
für
die 3. Piste mit einer menschenverachtenden "Schutzverordnung"
ausgehebelt hat
Statt die
Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, ist es den
beiden
ehemaligen Großparteien gemeinsam gelungen, das UVP-Gesetz so
anzupassen, dass damit Gesundheitsgefährdung durch eine 3.
Piste
legalisiert wird. Doch der Reihe nach. 2008
hat man im UVP-Gesetz die dort sinnvoller Weise vorgesehene Vermeidung
der Gesundheitsgefährdung und unzumutbaren
Belästigung
überfallsartig (per Abänderungsantrag) durch
besondere
Schutzbestimmungen ersetzt. Ein Schelm wer sich dabei
Böses
denkt. Danach hat das Verkehrsministerium ein Gutachten eingeholt,
dessen Ergebnis die fachlich nicht nachvollziehbare Festlegung von viel
zu hohen Grenzwerten war. Nachdem diese Werte Anfang 2010 bekannt wurde
gab es heftige Kritik daran - nicht nur von
zahlreiche
Bürgerinitiativen sondern auch von der AK, dem
Bundesumweltamt und allen Parteien. Jahre später wurden diese
Ende
Oktober 2012 trotzdem und von der Öffentlichkeit unbemerkt per
Verordnung der Verkehrsministerin für zumutbar
erklärt.
Darüber hinaus wurde dort auch noch festgelegt, dass
für
höhere Grenzwerte noch immer keine Einschränkungen
für
den Flugverkehr gelten, sondern dass stattdessen passive
Lärmschutzmaßnahmen ausreichen. Welche
Risikoerhöhung
Betroffene damit jedenfalls trotz einem so genannten
Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren in
Österreich
ausgesetzt werden dürfen, zeigt eine
Abschätzung auf Basis der bisher umfangreichsten Studien von
Prof. Greiser exemplarisch:
Erhöhung des relativen
Erkrankungsrisikos durch einen Dauerschallpegel von 61,9 dBA unter Tags
(60,14 dBA 24h Dauerschallpegel)
|
Sämtliche
Herz- kreislauferkrankungen |
koronare
Herzkrankheit |
Schlaganfall |
Depression |
Brustkrebs |
+ 77%
(Männer),
+
82
% (Frauen) |
+ 65%
(Männer),
+
110
% (Frauen) |
+102%(Männer),
+131%
(Frauen) |
+ 226%
(Frauen) |
+ 134%
(Frauen) |
Im Bereich Liesing entspricht der
in der "Luftverkehrs-Immissionsschutzverordnung" als zumutbare verordnete
Lärm rund 3000 dröhnenden Starts pro Tag!
Für
die Nacht
wurde durchschnittlich 6 * 68 dBA ebenfalls als zumutbar
erklärt d.h. 6 sehr laute Flugzeuge die mit hoher
Wahrscheinlichkeit zum Aufwachen führen, hält man
ebenso für zumutbar wie eine
unbegrenzte Anzahl nicht ganz so lauter Flugzeuge!
Inzwischen hat man im UVP-Verfahren sogar ein eigenes schalltechnisches
Gutachten auf Basis dieser ganz legal gesundheitsgefährdenden
Werte erstellt. Dazu
hat nicht zuletzt unsere BI eine fachlich ausführlich
begründete Stellungnahme abgegeben.
27.12.2014
Wiener
Landes-ÖVP verkauft Fluglärmbetroffene
weiterhin für dumm
Auf
die zahlreichen Protestschreiben Fluglärmbetroffener aus
verschiedenen Wiener Bezirken gegen die Forderung der ÖVP nach
sofortigen Realisierung einer 3. Piste, hat die Wiener ÖVP
einen
Schimmelbrief verschickt, in dem sie sich vom Vorwurf, dem
UVP-Verfahren vorzugreifen, distanziert. Warum
sie dann ausgerechnet jetzt eine 3. Piste fordert wird darin
ebensowenig beantwortet wie viele anderen begründete Fragen
und
Zweifel. Auch auf explizite Nachfragen gibt es bisher noch keine
Antwort.
Damit verfestigt sich der Eindruck, dass die Partei
auf
Landes- und Bundesebene mehr die Interessen einer Lobby und als die der
Bürger vertritt. Bemerkenswert ist jedenfalls, dass es keine
persönliche Stellungnahme von DI Stiftner gibt, war doch
dieser
sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene bei diesem Thema bisher
federführend.
Protestnote des Liesinger
Bezirksobmanns Paleta gegen die Forderung nach dem Bau der 3. Piste
Dafür wurde der BI "Liesing gegen Fluglärm" eine
Protestnote
des Liesinger Bezirksobmanns vom 4.12. zugespielt, die aber bisher auch
noch zu keinem Umdenken in der Landespartei geführt
haben
dürfte. Stattdessen wird auf der Homepage der Wiener
Landes-ÖVP nach wie vor für die 3. Piste geworben:
Dort steht auch noch am 27.12., dass die 3. Piste zu einer Entlastung
Liesings führen würde. Eine Behauptung die
nicht nur den
Denkgesetzen und den bisherigen Erfahrung mit der
österreichischen
Flugverkehrspolitik widerspricht sondern die auch im Detail durch die
Einreichunterlagen des Flughafens widerlegt wird, laut denen von der 3.
Piste direkt über Liesing gestartet wird (siehe auch unten
stehenden Beitrag vom 7.12.). Damit entsteht der Eindruck, dass man die
Bürger - ähnlich wie bei der Hypo - lieber
über die
wahren Sachverhalte hinwegtäuschen möchte.
27.12.2014
Alle Parteien in Liesing für von Flughafen
unabhängige Fluglärmmessung
Erfreulicher
Weise haben am 18.12. haben alle 4 Liesinger Parteien den Antrag dem
entsprechenden Antrag der ÖVP auf "Einrichtung
von
Lärmmessstellen
analog dem Messstellensystem beim Flughafen Frankfurt zur Erfassung der
tatsächlichen Fluglärmbelastung tausender
LiesingerInnen" zugestimmt. Ob die Gemeinde Wien diese Forderung des
Bezirks auf Lärmmessstellen analog wie in
Frankfurt auch entsprechend umsetzt und ob dabei alle Empfehlungen
der BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
berücksichtigt werden, werden die nächsten Monate
zeigen.
7.12.2014 Wiener
ÖVP behauptet Entlastung Liesings durch 3. Piste
Spätestens
seit dem Hypo-Kommissionsbericht ist klar, wie das Bestreben Probleme
zu verharmlosen statt zu lösen, weitreichende
negative Folgen
für die Bevölkerung hat. In die gleiche Kategorie
dürften Behauptungen der Wiener Landes-ÖVP
fallen, dass mit einer 3. Piste Liesing vom Fluglärm entlastet
werden würde.
Konkret wird im Rahmen eines Infrastrukturpakets für Wien,
behauptet, dass Wien mit einer 3. Piste für
Fluglinien,
Geschäftsreisende und Touristen wieder interessant werde und
dass
diese auch zur einer Entlastung des Fluglärms für
Liesing
führe, weil die Flugroute weiter von der Stadt entfernt sein
wird.
Erklärungen für diese Behauptungen gibt es
keine.
Abgesehen davon dass die Formulierung von einer "Entlastung des
Fluglärms für Liesing" genauso merkwürdig
wie das Valentin'sche "Flugnachtverbot"
ist, fehlt auch jede Begründung, warum die
Flugroute
weiter von der Stadt entfernt sein sollte. Bereits ein kurzer Blick auf
die Landkarte zeigt, dass die 3. Piste näher an Liesing
wäre
als die jetzigen Pisten. Und laut der Letztfassung der offiziellen
Einreichunterlagen des Flughafen zum UVP-Verfahren zur 3. Piste, ist
damit mit einer Vervierfachung der Starts über Liesing zu
rechnen,
von denen knapp die Hälfte dann auch von der 3.
Piste
wegfliegt. Diese Flugzeuge wären also noch um einiges tiefer
und
lauter als die jetzigen.
Statt scheinbar völlig unprofessioneller Behauptungen
über
zukünftige Verbesserungen für Wien durch eine 3.
Piste
Richtung Wiener Zentralraum in die Welt zu setzen, wäre ein
Partei
im Wahlkampf vielleicht gut darin beraten, konkrete Schritte zur
Einhaltung der Versprechen
vor der letzten Wahl zu setzen und sich
beispielsweise für die Abschaffung der Abflugroute Liesing
einzusetzen. Die Forderung nach einer offiziellen Lärmmessung
im
Bezirk geht da in die richtige Richtung, gefragt wären aber
auch
Initiativen auf Landes- oder Bundesebene, die dazu führen,
dass
nicht so wie jetzt, unnötig viele Menschen von
gesundheitsschädlichem Fluglärm betroffen sind. Die
Forderung, eine 3. Piste, die noch nicht einmal genehmigt ist,
endlich zu bauen, lässt hingegen den Schluss zu, dass man aus
dem
Hypo-Desaster nichts gelernt hat und von rechtsstaatlichen
Verfahren wie einer Umweltverträglichkeitsprüfung
auch nicht
viel hält.
1.12.2014
Stellungnahme im
Bezirksumweltausschuss zum Antrag auf Lärmmessung im Bezirk
analog Frankfurt
Bei
der
außerordentlichen Sitzung des Umweltausschusses der
Bezirksvertretung konnte
dem Bezirksvorsteher und den anwesenden
Bezirksräten eine ausführliche Stellungnahme
zum Antrag der ÖVP-Liesing auf "Einrichtung von
Lärmmessstellen
analog dem Messstellensystem beim Flughafen Frankfurt zur Erfassung der
tatsächlichen Fluglärmbelastung tausender
LiesingerInnen" schriftlich übergeben werden.
Auf Grund des knapp 2 Stunden dauernden Vortrags des Flughafens konnte
diese Empfehlungen dann nur
noch kurz erläutert werden. Es war aber immerhin recht gut
möglich, den dargebrachten
Schönfärbereien der beiden Flughafenvertreter von
Zeit zu Zeit sachlich
fundiert zu widersprechen.
23.11.2014
UVP-Verfahren zur 3. Piste
abgekartetes Spiel?
Im
Schwechater Stadtbudget sind schon angeblich 3,4 Mio. Euro vom
Flughafen Wien-Schwechat im Jahr 2015 als Einnahmen eingeplant. Diese
sollen schlagend werden, wenn ein rechtsgültiger Bescheid zur
3.
Piste des Flughafens erfolgt. "Interessant ist, dass seitens der
SPÖ schon jetzt mit dem Geld für die Stadtkassa
spekuliert
wird, obwohl ungewiss ist, dass ein solcher Bescheid
tatsächlich
im März des nächsten Jahres erstellt wird" so
Gemeinderätin Krenn von den Schwechater Grünen.
Aber vielleicht
weiß man
bei der Schwechater SPÖ schon vor der mündlichen
Verhandlung,
wie das Verfahren zur 3. Piste ausgehen wird.
Dazu ist es auch interessant zu wissen, dass die Gelder
aus dem sogenannten Umweltfond bei Nichtgenehmigung einer 3. Piste
schrittweise verfallen.
Nächste Stichtag ist der 31.12.2015. Damit wird indirekt auch
Druck auf das Bundesverwaltungsgericht ausgeübt, denn welcher
Richter will schon an den Finanzproblemen von Schwechat und anderen
Gemeinden rund um den Flughafen schuld sein? Andererseits stellt sich
hier die Frage, in wie weit ein Unternehmen wie der Flughafen
Amtsträger unter Druck setzen darf und ob solche
Verträge
nicht zumindest sittenwidrig sind.
20.11.2014 Treffen der
BI-Liesing gegen Fluglärm
Die Diskussion ging
schwerpunktmäßig um 3 Fragen:
- Antrag auf
Lärmmessung im Bezirk - die BI "Liesing gegen
Fluglärm und die 3. Piste" darf dazu eine Stellungnahme im
Umweltausschuss abgeben
- Übergabe der
Unterschriften der parlamentarischen Initiative sos.fluglaerm.at an den
Nationalrat
- mündliche
Verhandlung zur 3. Piste am 7. und 8. Jänner
2015 beim Verwaltungsgerichtshof - die BI "Liesing gegen
Fluglärm
und die 3. Piste" ist dort nicht nur Verfahrenspartei, wir wollen die
Gelegenheit auch nützen auch die Öffentlichkeit
über die
katastrophalen Auswirkungen der auch wirtschaftlich unsinnigen 3. Piste
zu informieren.
16.11.2014
Übergabe der
Unterschriften sos.fluglaerm.at an
Nationalratspräsidentin auf Grund fehlender Antwort
verschoben
Seit
Ende Oktober haben wir in mehreren Mails an die Parlamentsdirektion um
einen Termin zur Übergabe der Unterschriften der
parlamentarischen
Bürgerinitiative sos.fluglaerm.at
an die Nationalratspräsidentin ersucht. Bis auf die
Information
der Weiterleitung an das Büro der
Nationalratspräsidentin gab
es bislang keine Rückmeldung.
Da die Übergabe der Unterschriften nicht in der hektischen
Adventszeit sondern zu einem Zeitpunkt erfolgen sollte, wo auch
möglichst viele die das Anliegen unterstützen dabei
sein
können, dürfte der nächste sinnvolle Termin
erst im
März sein. Mit einer Vorlaufzeit von mehr als 3 Monaten sollte
auch Nationalratspräsidentin Bures eine
"bürgerfreundliche"
Lücke im ihrem Terminkalender finden können.
Diejenigen
welche die parlamentarische Bürgerinitiative unterschrieben
haben,
werden zeitgerecht per Post vom Übergabetermin informiert.
15.11.2014 BI-Liesing gegen
Fluglärm offizielles Mitglied der Plattform
Bürgerinitiativen und Aktion 21
Die
BI "Liesing gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste" ist am
8.11.2014 offiziell der "Plattform Bürgerinitiativen"
beigetreten, einer Dachorganisation mit
deren Hilfe die verschiedenen Anliegen bessere Verbreitung und
mehr mediales Gewicht erlangen sollen. Gleichzeitig erfolgte der
Beitritt zur Aktion 21-
Pro Bürgerbeteiligung.
2.10.2014 Treffen der
BI-Liesing gegen Fluglärm
Bei
dem wieder sehr gut besuchten Treffen ging es neben aktuellen
Entwicklungen wie der Diskussion um eine unabhängige Messung
des
Fluglärms in Liesing vor allem um die geplante
Übergabe der
Unterschriftslisten der parlamentarischen BI sos.fluglaerm.at
an den Nationalrat, die in den nächsten Wochen stattfinden
soll.
Sobald es einen entsprechenden Termin gibt, wird dieser auch auf dieser
Homepage veröffentlicht.
19.9.2014
Dritte
Piste am Flughafen Wien wäre auch klimapolitisch eine
katastrophale Fehlentwicklung
Die
Genehmigung einer 3. Piste am Flughafen Wien würde in
diametralen
Gegensatz zur Einhaltung aller Klimaschutzziele und Verpflichtungen
stehen. Das macht unten stehende Grafik deutlich, welche die aliquoten
Einsparungen für den Flugverkehr laut EU-Zielen mit
der
gegenteiligen Entwicklung durch eine 3. Piste und Einsparung durch
Wind- und Wasserkraft vergleicht.
Abschätzung
im Detail
1.9.2014 Realitätsverweigerung
und knallharte Unterstützung der Flugverkehrslobby als
moralische
Qualifikation für zweithöchstes Amt im Staat?
Die Antwort von (Ex)-Verkehrsministerin Bures
auf eine parlamentarische Anfrage
erweckt wieder einmal den Eindruck, dass Realitätsverweigerung
ein
wichtiger Bestandteil der österreichischen
(Luftverkehrs-)Politik
ist.
Doch der Reihe nach. Vor mehr als einem Jahr wurde das Luftfahrtgesetz
um die Bedachtnahme auf eine möglichst geringe
Immissionsbelastung
bei der Festlegung von An- und Abflugverfahren ergänzt. Wer
geglaubt hat, dass Flugrouten von der Austro Control nun so festgelegt
werden, dass auch möglichst wenig Menschen von
gesundheitsschädlichem Fluglärm betroffen sind, hat
sich
wieder mal geirrt.
Daher wollten auch die Grünen wissen, welche Rolle BMVIT und
Austro Control (ACG) bei der für die
Fluglärmbelastung
entscheidenden Festlegung von Flugrouten spielen. Weiters
wie die Verlegung einer Abflugroute auf dichtest besiedelten Gebiet wie
Liesing mit der bestehenden Gesetzeslage in Einklang zu bringen ist
(Frage 10). (Link zur parlamentarischen Anfrage http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/J/J_01826/index.shtml)
Laut Antwort der (Ex-)Verkehrsministerin entspricht die Abflugroute
Liesing der Bedachtnahme auf eine möglichst geringe
Immissionsbelastung – führt also zu
möglichst wenig
Fluglärmbetroffenen. Nur dass sich diese Behauptung auch beim
besten Willen nicht mit der Realität vereinbaren
lässt. So
gibt es dadurch alleine im 23. Bezirk, Perchtoldsdorf und Breitenfurt
rund 100.000 von gesundheitsschädlichem Fluglärm
Betroffene.
Und entgegen den Behauptungen von Dr. Sommerbauer, Chef der Austro
Control gegenüber seiner Ministerin, geht die Abflugroute
Liesing
auch nicht die ersten 17 km über unbesiedeltes Gebiet, sondern
verlärmt zahlreiche Ortschaften in Niederösterreich
und den
Randbereich des 10. Bezirks, bevor sie den dicht besiedelten 23. Bezirk
der Länge nach quert.
Die Situation ist umso kurioser, als es zahlreiche
Vorschläge für Alternativrouten gibt.
Routen, wo um Größenordnungen weniger Menschen von
gesundheitsschädlichem Fluglärm betroffen
wären, was
auch die durch Fluglärm verursachten Gesundheitskosten
gegenüber einer Abflugroute Liesing entsprechend senken
würde. Diese Vorschläge für
vernünftigere
Flugrouten wurden aber unter der Amtsführung von Frau
Bundesministerin Bures konsequent ignoriert. Der Lärm und die
damit verbundenen Schäden dürfen daher weiter von der
Bevölkerung erduldet werden.
Und was sagt der „zuständige“ Wiener
SPÖ Gemeinderat Valentin dazu? Er
vertritt die Meinung, dass das Gebot der Immissionsminimierung dazu
führen müsste, dass mit der 3. Piste Flugrouten
gefunden
würden, die Wien insgesamt entlasten sollten.
Offensichtlich gibt es hier eine situationselastische Auslegung des
Gesetzestextes. Dieser dient in Wahlkampfzeiten der
Bürgerbeschwichtigung, wird aber scheinbar von Austro Control
und
Verkehrsministerium so interpretiert, dass Vereinbarungen in
Privatveranstaltungen des Flughafens wie dem Dialogforum bereits
ausreichend sind, sich über diesen Beschluss des Nationalrats
hinwegzusetzen.
Im Übrigen ist auch die Behauptung, die Abflugroute Liesing
würde den Vorgaben der ICAO entsprechen (Punkt7),
nicht nachvollziehbar, sehen diese doch auch das Umfliegen dicht
besiedelter Gebiete vor.
Aufforderung
an den neuen Verkehrsminister, neue Flugrouten festzulegen, welche die
Anzahl der Betroffenen tatsächlich minimieren.
Schlussendlich
bleibt zu hoffen, dass der neue Verkehrsminister seine Erfahrungen im
Gesundheitsbereich auch in sein zukünftiges
Amtsverständnis
einfließen lässt. Schließlich ist es
längst an
der Zeit, im Interesse der Wähler und der vielen leicht
vermeidbaren Fluglärmopfer neue Flugrouten festzulegen, die
auch
tatsächlich dem Minimierungsgebot im Luftfahrtgesetz
entsprechen.
11.7.2014
Vertreter
des Wiener Bürgermeisters hält
Fluglärmbetroffene weiterhin am Schmäh
Obwohl
Herr Gemeinderat Valentin bereits ausdrücklich
darauf hingewiesen wurde, dass die Rechtskurve in
der geplanten Form das Fluglärmproblem in Liesing nicht
lösen können wird, versucht es der
Fluglärm-Beauftragte
des Wiener Bürgermeisters
weiterhin mit diesem Placebo und einer ebenso beschwichtigenden wie
fantastischen Interpretation von Zahlen.
Daher hat die BI "Liesing gegen Fluglärm" in einer
Presseaussendung mit dem Titel "Sofortige
Lösungen im
Interesse des Steuerzahlers statt endlosen Diskussionen über
Placebos!" erneut die Einstellung der Windstille-Abflugroute
Liesing
gefordert.
Aber der Reihe nach. Wenn sich nach 10 Jahren Abflugroute Liesing viele
Menschen in dem
zuvor fluglärmfreien Gebiet nicht mehr ganz so oft beschweren,
ist das nicht unbedingt einer realen Verbesserung der Situation
zuzuschreiben. Vielmehr ist die Ursache darin zu finden, dass der
Wiener Bürgermeister und seine Parteifreundin im
Verkehrsministerium das von ihnen zu verantwortende Problem scheinbar
konsequent auszusitzen versuchen. Weiters werden auch die Antworten der
zuständigen Stellen – soweit es welche gibt
– als Zumutung empfunden. Beispielsweise verweist die
zuständige Behörde Fluglärmbetroffene an das
flughafeneigene Dialogforum, in dem politisch gewollter Stillstand zu
herrschen scheint. So wird die Frage der Rechtskurve in dem
Plauderverein angeblich bereits seit 2006 diskutiert. Konkretes
Ergebnis gibt es bis heute keines.
Und selbst wenn die - von Herrn Gemeinderat Valentin als
Lösung des Fluglärmproblems in Liesing verkaufte -
Rechtskurve von der Piste 29 tatsächlich irgendwann kommen
sollte, würde es deswegen in Liesing nicht unbedingt leiser
werden. So kommt diese nur für kleinere Flugzeuge in Frage,
während der Trend aber zu größeren und
damit lauteren Flugzeugen geht. Damit würde auch die
erstmalige(!) Einhaltung des Mediationsvertrags für Liesing
dort keine merkbare Verbesserung bringen. Statt also die
Bürger weiterhin mit Placebos zu foppen, sollte entsprechend
der geltenden Gesetzeslage, die Windstille-Abflugroute Liesing
durch
Alternativen über weitgehend unbesiedeltes Gebiet ersetzt
werden. Damit könnten auch ab
sofort 18 Millionen Euro an
Fluglärm-Gesundheitskosten pro Jahr eingespart werden.
Sollte die Abflugroute Liesing hingegen weiter bestehen bleiben, so
dürfte auch Herrn Gemeinderat Valentin, einem euphorischen
Befürworter der 3. Piste, bekannt sein, dass der Flughafen
damit eine Vervierfachung der Abflüge über Liesing
eingereicht hat.
Nachdem aber der Wiener Gemeinderat Valentin aber bereits bei einer
Veranstaltung vor rund 300 Fluglärmbetroffenen in Liesing
eindrücklich erklärt hat, für die
Flugroutenproblematik formal gar nicht zuständig zu sein, hat
die BI „Liesing gegen Fluglärm und die 3.
Piste“ die parlamentarische Bürgerinitiative
sos.fluglaerm.at gestartet. Diese sollte dazu führen,
dass auch im Nationalrat einmal grundsätzlich über
den vernünftigen Umgang mit dem Verkehrsmittel Flugzeug
diskutiert wird.
Im übrigen dürften ander
Bürgerinitiativen die Situation ähnlich
einschätzen.
4.7.2014 Infoveranstaltung bei der
Endstation der Straßenbahnlinie 67 - gegenüber
Hansson-Zentrum
Beim
der Infoveranstaltung an dem heißen und windigen
Sommernachmittag
haben zahlreiche Menschen Infomaterial mitgenommen und viele davon auch
gleich für den vernünftigen Umgang mit dem
Verkehrsmittel
Flugzeug unterschrieben. Warum das
Verkehrsministerium Sicherheitsbedenken plagen, wenn Flugzeuge
über die Borealis starten sollen, die Verkehrsministerin aber
kein
Problem zu sehen scheint, wenn im Minutentakt über die Stadt
geflogen wird, läßt sich an solchen Standort
besonders
schwer nachvollziehen.
2.7.2014 19
Uhr Treffen der BI
zum
Informationsaustausch und zur Planung von gemeinsamen Aktionen
Neben
der Diskussion der aktuellen Ereignisse und Überlegungen zu
weiteren juristischen Schritten wurde am volbesetzten runden
Tisch beschlossen, 2 Arbeitsgruppen für die Übergabe
der
Unterschrifen zur parlamentarischen BI sos.fluglaerm.at im Oktober
einzurichten. Das 1. Treffen dazu ist für den 16.7. um 19 Uhr
geplant.(Nähere Infos per email liesing@fluglaerm.at)
28.6.2014 Stellungnahmen der
UVP-Verfahrenspartei BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3.
Piste" zu den neuen Gutachten zur 3. Piste
Unsere
Bürgerinitiative hat zu den neuen Lärm- bzw.
Luftschadstoffgutachten je eine entsprechende Stellungnahmen erstellt.
Hauptkritikpunkte sind, dass die Gutachten auf völlig
falschen Grundlagen aufbauen und daher
nicht geeignet
sind, die Frage der
Umweltverträglichkeit einer 3. Piste ernsthaft zu
überprüfen. Unsere Stellungnahmen werden dem
Bundesverwaltungsgericht fristgerecht übermittelt.
25.6.2014 Rolle von BMVIT und Austro
Control (ACG) bei der für die Fluglärmbelastung
entscheidenden Festlegung von Flugrouten Thema einer parlamentarischen
Anfrage
Bei der Anfrage des Verkehrssprechers der
Grünen
geht es um die Frage, inwieweit das Vorgehen der Austro Control (ACG)
im
Zusammenhang mit Flugrouten und dergleichen gesetzes- und
EU-rechtskonform ist und welche Rolle das BMVIT hier einnimmt. Dazu
werden detailiert Fakten und widersprüchliche Aussagen
aufgelistet
und zahlreiche Fragen gestellt, deren Beantwortung Licht in
die
mysteriösen Vorgänge rund um die noch immer nicht
erfolgte
Einstellung der Abflugroute Liesing bringen sollten. Dafür
hat die Verkehrsministerin auch bis 28. August Zeit.
12.6.2014 Fühlen sich wirklich
nur 51,5% der LiesingerInnen von Fluglärm betroffen?
Was
hat Churchill mit der Umfrage der Wiener Bezirkszeitung gemeinsam? Die
Erkenntnis, nur solche Statistiken zu glauben, die man selbst erstellt
hat! Ohne die Basisdaten offen zu legen, ist eine valide Aussage
generell schwierig. Völlig verwirrt bleibt man
zurück, wenn
sich das Stimmverhalten quasi über Nacht sprunghaft
ändert.
Und dann endet die Abstimmung genau beim Erreichen eines "ausgewogenen"
Ergebnisses. Hier der Versuch, die Fakten aus Sicht der BI zu
beleuchten.
Fühlen Sie sich vom Fluglärm in Liesing
belästigt?
Darüber konnten die LeserInnen abstimmen. Dazu gab es Dienstag
Abend ein recht klares Votum mit 96,4% ja, das auf bereits rund 5000
abgegebenen Stimmen oder mehr beruht haben dürfte, wie aus der
Änderungen der % Sätze zu diesem Zeitpunkt zu
schließen
war.
Ein anderes Bild dann am Mittwoch: Nur noch 70% ja Stimmen und
insgesamt vermutlich nur noch 700 Stimmen. Eine ähnliche
Verschiebung zu Lasten von ja-Stimmen, die scheinbar aus der
Wertung genommen wurden, konnte auch am Donnerstag beobachtet werden.
Auch auffällig: Donnerstag werden bis spät in die
Nacht sehr
viele Nein-Stimmen abgegeben. Manche hatten sogar den Eindruck, dass
ihre Ja-Stimme als Nein gewertet wurde. Insgesamt mehr als
bemerkenswert, da nicht betroffene Personen
erfahrungsgemäß
eher NICHT abstimmen. Ein Liesinger Wunder oder doch eine gesteuerte
Aktion?
Für letzteres spricht, dass die verantwortlichen
PolitikerInnen
seit 10 Jahren versuchen, das von ihnen geschaffene Problem
„Abflugroute über Liesing“ zu
verniedlichen bzw.
schön zu reden. Da kann eine
„fehlgeleitete“ Aussage
einer Befragung schon Kopfzerbrechen veranlassen. Oder man bedient sich
professioneller Hilfe beim Abstimmen. So etwas soll ja schon
im
Dunstkreis des SPÖ Kanzlers vorgekommen sein. Zum
nachlesen: Artikel
zum politischen Einsatz von Facebook und Leserbriefen
Dann das abrupte Ende der Abstimmung am Freitag, während
andere
Abstimmungen plangemäß weitergelaufen sind.
Schließlich wurden aus dem Letztstand von 51,61% Betroffene
51,5%, was auch nicht der sonst üblichen Rundungslogik der
Bezirkszeitung entsprechen dürfte.
Aussagen über den wahren Prozentsatz der Betroffenheit sind
aus
einer solchen Abstimmung jedenfalls nicht abzuleiten. Bemerkenswert ist
aber, wie umkämpft dieses Thema ist. Offensichtlich gibt es
bestimmte Gruppen, die an einer Abflugroute zu Lasten
möglichst
vieler Menschen genauso Interesse haben, wie daran, dass eine 3. Piste
Richtung Wiener Zentralraum gebaut werden kann.
28.5.2014 Treffen der
Bürgerinitiative zum Informationsaustausch und zur Planung
gemeinsamer Aktivitäten
Themen
waren die gelungenen Infoveranstaltungen, der Beitritt zur Plattform
"Bürgerinitiativen", der Umgang mit offensichtlich
verschleppten
Anzeigen wegen Verstoss gegen die Luftverkehrsregeln und die Arbeiten
an den Stellungnahmen zur 3. Piste.
24.5.2014 Infoveranstaltung beim Merkur
Atzgersdorf
Enttäuschung über die Politik
Wie auch bei den
Infoveranstaltungen davor
war auch dieses Mal die Enttäuschung über die Politik
nicht
zu überhören. So herrscht der Eindruck vor,
dass die
Politiker alle möglichen Interessen vertreten, nur nicht die
der
Bevölkerung. Die Idee mit einer Rechtskurve von der Piste 29
über deutlich weniger dicht besiedeltes Gebiet zu fliegen,
wird
von manchen als Hintehaltetaktik aufgefasst, die dazu dienen
soll, die Bevölkerung ruhig zu stellen, bis mit einer
3.
Piste erneut vollendete Tatsachen geschaffen sind.
Auch das Thema Korruption kam mehrfach zur Sprache. An den Wiener
Grünen wurde hingegen kritsiert, dass diese sich mehr um das
umstrittene Prestigeprojekt Mariahilferstrasse statt um die
Umsetzung der den Fluglärmbetroffenen gegebenen
Wahlversprechen
kümmern.
Zahlreiche Unterschriften
für SOS-Fluglärm
Weitere 70 Unterschriften für die
Initiative sos.fluglaerm.at
alleine bei den letzten beiden Infoveranstaltungen machen aber auch
deutlich, dass die Forderung an die Politik, endlich für
vernünftige Flugrouten zu sorgen, zunehmend
Unterstützung
erhält.
23.5.2014 Infoveranstaltung am Mauer
Hauptplatz
9.5.2014 Infoveranstaltung
10 Jahre Windstille-Abflugroute Liesing zu Lasten der
Gesundheit
der Bevölkerung und des Steuerzahlers!
Aufsehen am Liesinger Platz
Die
Infoveranstaltung 10 Jahre Abflugroute
Liesing bei der S-Bahn dürfte für einiges Aufsehen
bei den
Passanten gesorgt haben. So waren die 25 Kisten welche - würde
man
sie mit 500 Euro Scheinen vollstopfen - 185 Millionen Euro entsprechen,
nicht zu übersehen. Noch größer war die
Verwunderung
aber bei jenen, die sich darüber informiert haben, ob diese
Gesundheitskosten die der Fluglärm von 10 Jahren Abflugroute
Liesing verursacht hat, nicht vermeidbar gewesen wären. Dass
nach
10 Jahren Widerstand und entgegen jeder Vernunft noch immer
über
das dicht besiedelte Liesing gestartet wird, weil offensichtlich der
politischen Wille der Verantwortlichen fehlt, im Interesse der
Bevölkerung auch tatsächlich tätig zu
werden, ist
naturgemäß auf wenig Begeisterung
gestoßen. Nachdem das
Geld ohnehin an allen Ecken und Enden fehlt, besteht ja alleine schon
deshalb dringender Handlungsbedarf. So gut wie alle unsere
Gesprächspartner, nahmen sich daher dann auch noch die Zeit,
die parlamentarische
BI "SOS-Fluglärm" mit ihrer Unterschrift zu
unterstützen.
Liesinger
Bezirksvorsteher hofft auf Lösung die zu einer Minimierung der
vom Fluglärm Betroffenen führt
Erfreulich war auch der Besuch des Bezirksvorsteher Gerald
Bischof. Er bestätigte die Stellungnahme von Herrn Gemeinderat
Valentin, dass - sollten die niederösterreichischen
Kleingemeinden
im Dialogforum weiterhin vernünftige Lösungen
blockieren -
die Behörde Austro Control entsprechend der gesetzlichen
Grundlagen entscheiden muss. Und diese sehen
unmissverständlich
vor, dass so geflogen werden muss, dass möglichst wenig
Menschen
betroffen sind. Dazu ist anzumerken, dass in der Mediation und im
Dialogforum in 1. Linie die Interessen der Flugverkehrs oder von wem
auch immer im Vordergrund gestanden sind, während die
Optimierungen dort, insgesamt zu mehr von
gesundheitsschädlichen Fluglärm Betroffenen
geführt hat.
Vereinbarungen die diese Verschlechterungen teilweise
zurückgenommen haben, werden von der Austro Control nur sehr
unvollständig umgesetzt
und wenn es die Austro Control für erforderlich hält,
setzt
man sich dort auch über die anderen Vereinbarungen hinweg.
Auch einige engagierte Mitarbeiter der
Grünen haben
sich die Zeit genommen, uns bei der Infoveranstaltung zu besuchen und
mit den Betroffenen zu diskutieren.
Bericht
in der Bezirkszeitung
Fakten zur Abflugroute Liesing
24.4.2014 Stadtkonferenz des Dialogforums
Möglichst
wenig Fluglärmbetroffene in Wien als neues Ziel der
SPÖ?
In
der ersten Stadtkonferenz seit
3 Jahren hat Herr Gemeinderat Valentin mit der Meinung aufhorchen
lassen, dass er die seit 2013 im Luftfahrtgesetz verankerte Minimierung
der Immissionsbelastung auf die Anzahl Betroffene bezieht. Daher
möchte er unter anderem die Rechtskurve von der Piste 29 im
Flughafen-Dialogforum durchsetzen, wovon er sich eine deutliche
Entlastung der Abflugroute Liesing erhofft. Außerdem erwartet
er,
dass die Gesetzesänderung dazu führt, dass die noch
festzulegenden neuen Flugrouten für die 3. Piste nicht Wiener
Wohngebiet betreffen. Auf die Frage, ob man nicht auch die
bestehenden Flugrouten so legen müsste, dass es
möglichst
wenig Fluglärmbetroffene gibt, verwies er auf die bestehende
Betriebsbewilligung für den Flughafen.
Minimierungsgebot im Luftfahrtgesetz:
§ 120a. (1)
Die Austro Control GmbH hat die zur sicheren, geordneten und
flüssigen Abwicklung des Flugverkehrs erforderlichen An- und
Abflugverfahren und Verfahren für den Streckenflug
festzulegen. Es
ist dabei auf die Abwehr von den der Allgemeinheit aus dem Luftverkehr
drohenden Gefahren, wie insbesondere auf eine möglichst
geringe
Immissionsbelastung, Bedacht zu nehmen.
(2)
Die Austro Control GmbH und die gemäß
§ 120
Abs. 2 betrauten Flugsicherungsorganisationen können
im
Rahmen der Wahrnehmung der ihnen übertragenen
Flugsicherungsaufgaben die zur sicheren, geordneten und
flüssigen
Abwicklung des Flugverkehrs erforderlichen allgemeinen Anordnungen
treffen. Es ist dabei
auf die Abwehr
von den der Allgemeinheit aus dem Luftverkehr drohenden Gefahren, wie
insbesondere auf eine möglichst geringe Immissionsbelastung,
Bedacht zu nehmen.
(3)
Die Regelungen gemäß Abs. 1 und 2 sind in
luftfahrtüblicher Weise kundzumachen.
Anmerkung:
Würde
man die die Änderungen im Luftfahrtgesetz ernst nehmen,
dürfte nicht mehr über Liesing gestartet werden. Aber
auch
die neuen Flugrouten für eine 3. Piste sollen entsprechend dem
Mediationsvertrag und dem
Genehmigungsbescheid 1. Instanz erst dann diskutiert werden, wenn die
Betriebsbewilligung für die 3. Piste bereits vorliegt. In dem
Zusammenhang ist in Erinnerung zu rufen, dass Versprechen dass es in
Zukunft weniger Fluglärm geben werde, noch nie eingehalten
wurden.
So wurde für die Finanzierung der 2. Piste durch den
Steuerzahler
damit argumentiert wurde, dass Wien dann nur noch im Notfall
überflogen werden würde. Auch die Behauptungen der
Austro
Control, dass Wien 2007 fluglärmfrei sei, wurden durch die
Verlegung einer Abflugroute über Liesing in ihr Gegenteil
verkehrt. Die Versprechen von Umweltstadträtin Sima, dass es
durch
die Abflugroute Liesing zu keiner zusätzlichen
Lärmbelastung
kommen sollte, wird dort täglich
widerlegt. Der
für die Einführung der Transition-Arrivials, die
Liesing seit
2006 zusätzlich belasten, in Aussicht gestellte
lärmarme Anflug wird bis heute nicht geflogen. Auch
die
Annahme von Herrn Gemeinderat Valentin, es werde aus Sicht der
Bevölkerung nicht
schildbürgermäßig geflogen
werden, ist ein gut gemeinter Zukunftswunsch, der nichts mit der
täglichen aber nächtlichen Realität zu tun
hat (Starts
wo am meisten Menschen betroffen sind, Landungen über die
gesamte
südliche Siedlungsachse, Boomerang-Nachtflugroute...)
Zur geplanten Rechtskurve von der Piste 29
teilte Herr
Woborsky von der Austro Control zudem mit, er habe nun auch die
schriftlich Stellungnahme des BMVIT, dass Luftfahrzeuge keinesfalls
über OMV oder Borealis fliegen dürfen. Daher kommt
die Rechtskurve
von der Piste 29 nur für die wenigen Flugzeugtypen in Frage,
welche die Kurve vor der Borealis auch noch nach Ausfall
eines
Triebwerks schaffen. Dabei dauert der Überflug
über
die ÖMV/Borealis nur etwa 2 Sekunden, während das
dicht
besiedelte Wien bis zu 2 min lang überflogen wird. Damit
lässt diese Festlegung des BMVIT die Schlussfolgerung zu, dass
Industrieanlagen
für die Verkehrsministerin 60-mal schützenswerter
sind als Menschen.
Aber auch in
anderen Bereichen gab es Interessantes: Der
Anwalt der Gemeinde Wien für das UVP-Verfahren zur 3. Piste
überraschte mit der Aussage, dass die Oberste
Zivilflugbehörde im BMVIT die Flugrouten genehmigen muss. Dazu
folgt die Frage aus dem Auditorium, wie dies mit der Aussage der
Vertreterin des BMVIT, Frau Mag. Landrichter bei der Podiumsdiskussion
am 11.9.2013 in Einklang zu bringen sei. Frau Mag.
Landrichter
stellte damals fest, dass die ACG Flugrouten eigenständig und
ohne
Weisungen durch das BMVIT festlegt. Herr Dr. Hecht sieht da
keinen Widerspruch, ist doch die Austro
Control als beliehene Behörde Teil des BMVITs. Auf
Grund des
damit definierten Dienstwegs braucht es nicht einmal Weisungen, damit
die Infrastrukturministerin auf die Entscheidungen der Austro Control
Einfluss nehmen kann.
Antworten
auf Anfragen an die Austro Control?
Auf Fragen eines
Fluglärmbetroffenen warum er trotz
gegenteiliger Zusicherung keine Antwort auf seine Mails vom Herbst 2013
erhalten hat, in dem es um Unterschiede zwischen den Flugspuren auf www.Flightradar24.com
und jenen der Austro Control ging, wurde von Herrn Woborsky nur
festgestellt, dass er keine
Zweifel an den Flugspuren
der Austro Control habe.
Durchflüge durch das Flugbeschränkungsgebiet Wien
wurden von
ihm als Ausnahmen im Fall eines Gewitters gerechtfertigt. (Anmerkung:offensichtlich
bezieht sich dass darauf, dass die Austro Control aus
Gründen der Sicherheit einzelne sonst nicht erlaubte
Flüge
durch das Flugbeschränkungsgebiet Wien erlauben
kann.
Nachdem an dieser Stelle des Gesetzes zum Unterschied von anderen weder
von Verkehr noch von Wetter die Rede ist, darf bezweifelt werden, dass
eine systematische Freigabe von Flügen durch das
Flugbeschränkungsgebiet Wien dem Gesetzestext entspricht. Noch
dazu wo davon auszugehen ist, dass es sicherer wäre erst gar
nicht
Richtung Gewitter zu starten.)
Keine
Greise-ähnliche Studie für Wien auf Grund falsch
verstandener Methodik?
Für Verwunderung haben die Ausführungen von Herrn
Gemeinderat
Valentin zur Nichtdurchführung der im
Koalitionsübereinkommen
der Stadtregierung festgelegten Greiser ähnlichen Studie
für
Wien gesorgt. Angebliche Antworten von Experten, dass eine solche
Studie nicht möglich wäre, werden geheim
gehalten. Von
Herrn Gemeinderat Valentin wurde ausgeführt, dass es in Wien
zu
wenig vom Fluglärm Betroffene gebe. Wie viele Menschen in Wien
einem 24-Stunden 35 dBA-Dauerschallpegel oder mehr ausgesetzt sind,
konnte er aber auch nicht beantworten.
Der Lärmexperte und stellvertretende Leiter der MA22 Ing.
Khutter
hat die Nichtdurchführbarkeit einer Greiser Studie
ähnlichen
Studie in Wien mit dem gleichzeitigen Vorhandensein von
Straßenlärm und der dadurch nicht überall
gegebenen
Messbarkeit von Fluglärm zu erklären versucht. Dass
der
Fluglärm in der Greiser Studie berechnet wurde und
der
Straßenlärm auch in Köln Bonn weit mehr
Menschen
betrifft als der Fluglärm, scheint dem Experten entgangen zu
sein.
Zusätzlich hat der Experte auch noch darauf verwiesen, dass es
nicht möglich sei die Gesundheitsdaten entsprechend genau zu
erhalten. (Anmerkung: Zumindest die
Sozialversicherungsträger wie die WGKK verfügen
über die
Krankenhausentlassungsdiagnosen aller ihrer Versicherten und damit
über adressgenaue Daten.)
Insgesamt
vermittelten diese Aussagen den Eindruck, dass man sich nicht ernsthaft
darum bemüht war, eine Greiser ähnliche Studie in
Wien
durchzuführen. Positiv ist aber zu vermerken, dass der Experte
der
MA22 trotzdem alle Bemühungen nach einer Minimierung der
Fluglärmbetroffenen unterstützt.
Einwände
dass die Schaffung und Aufrechterhaltung der Abflugroute Liesing diesem
Ansatz widerspricht, wurden mit dem Verweis auf das Dialogforum und die
anderen dort vertretenen zu beantworten versucht.
Verkehrszahlen
der FWAG lassen keine Notwendigkeit für eine 3. Piste
erkennen, für eine Abflugroute Liesing fehlt jede
Rechtfertigung
Abschließend wurden von Herrn Ing. Jöchlinger Zahlen
zur aktuellen Flugverkehrsentwicklung aus dem
Geschäftsbericht
der FWAG
präsentiert. Die Anzahl der Flugbewegungen ist durch den
Einsatz
größerer und besser genützter Flugzeuge in
den letzten
Jahren massiv zurückgegangen. Die Anzahl der
Flugbewegungen im 1. Quartal 2014 ist damit auf das Niveau vom
1. Quartal
Jahr 2004 zurückgefallen.
Anmerkung: Damit
fehlt den ohnehin nicht nachvollziehbaren Behauptungen, der Flugbetrieb
käme nicht ohne die erst im 2. Quartal 2004 erstmals
verwendete
zusätzliche Abflugroute Liesing aus, jede Grundlage.
Weiters
verwies Herr Ing. Jöchlinger auch auf die vereinbarte
Reduktion der nächtlichen
Flüge, die nach Ansicht des Flughafenmitarbeiters dazu
geführt hat, dass aus Wien sich nicht zu einem Frachtflughafen
entwickelt hat. Die Anzahl der nächtlichen
Überflüge ist
aber selbst in der Zeit zwischen 23:30 und 5:30 so hoch, dass die davon
Betroffenen im Schnitt mit mehr als 10 Weckflügen rechnen
müssen.
3.4.2014 Treffen der
Bürgerinitiative zum Informationsaustausch und zur Planung
gemeinsamer Aktivitäten
Am
auf Grund der vielen Teilnehmer schon etwas zu kleinen runden Tisch
ging es neben der persönlichen Betroffenheit und den
unrühmlichen Erfahrungen mit Politikern bei ähnlichen
Fragestellungen um folgende
Themen:
- Stellungnahme
zu den neuen stark beschönigende Gutachten zur 3. Piste - das
für den Lärm beruht auf der Verordnung von schwerst
gesundheitsschädlichen Fluglärm durch die
Verkehrsministerin
- Rückblick
Pressekonferenz von 18.3.2014
- Infos
über das Treffen mit anderen BIs und Politikern
- Besprechung Aktivitäten
zu 10 Jahre Abflugroute-Liesing - dazu sind -
vorbehaltlich es regnet nicht - die folgenden Termine für
Infoveranstaltungen festgelegt worden
- Freitag,
25.4.2014 am Maurer Hauptplatz - ab etwa 15 Uhr - wird wegen Schlechtwetters
verschoben
- Freitag,
9.5.2014 am Liesinger Hauptplatz - ab
etwa 15 Uhr
- Übergabe
der Unterschriften für die Initiative sos.fluglaerm.at an
das Parlament
18.3.2014 Pressekonferenz - Skylink
Millionengrab – 3. Piste Milliardengrab für den
Steuerzahler??
Thema der Pressekonferenz, die vom Dachverband der
Fluglärmbetroffenen organisiert wurde, war die fehlende
Kostenwahrheit im Flugverkehr. Die dort dazu mit
medizinischen, juristischen und volkswirtschaftlichen Details belegten
Kosten summieren sich zu enormen Summen die in den
Milliardenbereich gehen:
Laut VCÖ Fact-Sheet - Ist-Kosten
in Millionen Euro pro Jahr
• Förderung im
Flugverkehr € 345 Mio. /Jahr
• Ungedeckte Infrastrukturkosten
€ 39 Mio. /Jahr
• Externe Unfallkosten
€ 40 Mio. /Jahr
• Lärmkosten €
128 Mio. /Jahr
• Schadstoffkosten € 74
Mio. /Jahr
• Klimakosten € 415
Mio. /Jahr
Für 2005 also in Summe € 1.041 Mio. -
inflationsbereinigt
also € 1.225 Mio. /Jahr derzeit. Dazu kommen 450
Millionen
Euro an Ausgleichszahlungen für Grundentwertung analog dem
Flughafen Zürich. Mit der 3. Piste ist eine Verdoppelung aller
diese Kosten zu erwarten.
Es gibt daher die gemeinsame Forderung einer seriöse
Gesamtrechnung
für das Projekt 3.Piste und eine Überprüfung
der
tatsächlichen Wirtschaftlichkeit dieses Projektes.
Vorträge und
Zusammenfassungen
27.2.2014 Monatliches
Treffen
der BI
"Liesing gegen Fluglärm"
Bei
der Diskussion am vollbesetzten runden Tisch ging es vor allem um die
Frage, warum jene Politiker, die an der Macht sind, nicht bereit oder
nicht in der Lage sind, endlich wirklich etwas an der unzumutbaren
Situation der Fluglärmbetroffene in dicht besiedelten Gebiet
etwas
zu ändern. Dass verwundert umso mehr, als doch allen
mit der
Situation halbwegs vertrauten klar ist, dass die derzeitigen Flugrouten
zu Lasten der Allgemeinheit gehen. Zu diesem Thema und zu den sonstigen
Kosten die uns der Flugverkehr
aufbürdet, ist am 18.3.2014 eine Pressekonferenz geplant.
23.2.2014 Neue Gutachten zur 3. Piste auf
Basis unzulässig verharmlosender Annahmen
Jene
die gegen den Genehmigungsbescheid des Amts der
NÖ-Landesregierung
zum Bau der 3. Piste berufen haben, haben vor einigen Wochen Post vom
Bundesverwaltungsgericht erhalten. Inhalt waren zwei Gutachten welche
noch vom unabhängigen Umweltsenat in Auftrag gegebene wurden.
Das den UVP-Verfahrensparteien (bisher) nur unvollständig
zugeschickte Gutachten zum Thema Lärm begrenzt sich auf jene
Gebiete, wo die von Verkehrsministerin Bures verordneten, schwer
gesundheitsschädlichen Fluglärmgrenzwerte,
überschritten
werden. Die Frage ob es zulässig sein kann, Menschen jede
Nacht
Durchschnittlich 6 mal aufzuwecken, wird in dem neuen Gutachten nicht
einmal diskutiert.
Das neue Gutachten zum Thema Luftschadstoffe beschäftigt sich
mit
einer Reihe von kritischen Fragen. Der Gutachter stellt darin jede
zusätzliche Belastung des Feinstaubsanierungsgebiets durch
eine 3.
Piste als irrelevant dar und erklärt, dass dies der
Gesetzeslage
entspricht. Er bedient sich dafür der gesetzlichen Grenzwerte,
aber nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft und nicht den
Empfehlungen der WHO.
Selbstverständlich werden wir die Möglichkeit zur
Stellungnahme dazu nutzen, um einmal mehr auf die - vorsichtig
ausgedrückt - völlig unzureichende Prüfung
der
Umweltverträglichkeit einer 3. Piste hinzuweisen. Weiter
werden
das Problem aber auch in einer Pressekonferenz thematisieren.
18.1.2014 Regelmäßige
Weckflüge vor 7 Uhr
Obwohl
sich der Vertreter Wiens im Flughafen-Dialogforum wiederholt der
"vorbildlichen Nachtflugregelung"
rühmt, welche
Starts über Liesing zwischen 7 und 21
Uhr unmöglich machen sollte, schaut die
Realität
völlig anders aus. Denn statt das die Flugzeuge die
Nachtflugroute
ausfliegen, schwenken diese bereits in 2 Kilometer Höhe
Richtung
Wien ab und verlärmen nicht nur den 23. Bezirk sondern auch
die
gesamte südliche Siedlungsachse. Besonders unangenehm sind
dabei
die lauten Turbo-Props, wie die Dash-8-400
der AUA, die um 6:25 Richtung Leipzig startet und sich offensichtlich
immer wieder bereits wenige Minuten später als Weckflieger
für das dichtest besiedelte Gebiets Österreichs
betätigt.
Rechtskurve kann
Fluglärmproblem in Liesing nicht lösen
An diesem Beispiel wird deutlich, dass die seit
vielen Jahren
diskutierte Rechtskurve von der Piste 29 vor der ÖMV/Borealis
noch
lange keine Lösung für das 2004 geschaffene
Fluglärmproblem darstellt. Denn gerade die lauten Turbo-Props
können diese heute schon fliegen. Trotzdem fliegen sehr viele
davon selbst zu Zeiten,
wo es nur sehr wenige Landungen gibt,
ausgerechnet über dicht besiedelten Gebiet. Was offensichtlich
fehlt, ist der politische Auftrag an die Austro Control, den in den Luftverkehrsregeln festgelegten Schutz
dicht besiedelter Gebiete jene Priorität
einzuräumen, welche die volkswirtschaftliche
Vernunft gebietet.
16.1.2014 Monatliches Treffen zum
Informationsaustausch
Beim
wieder gut besuchten monatlichen Treffen ging es um die
geplanten Aktivitäten für die nächsten Zeit.
Für
2013 stehen das Einbringen der parlamentarische
Bürgerinitiative
für vernünftiges Fliegen, Gespräche mit
Politikern aller
Parteien und Infoveranstaltungen am Programm. Für 2014 ist
wieder
eine Podiumsdiskussion geplant, bei der er es auch um die Einhaltung
der Wahlversprechen vor der letzten Wienwahl gehen wird.
18.12.2013 Neue Regierung will
Lärm reduzieren, unterstützt aber den Flugverkehr auf
Kosten der Umwelt und Bevölkerung
Das
wenige Positive zuerst. Im neuen Regierungsprogramm
findet sich unter der Umwelt
schützen und nachhaltiges Wachstum auf Seite 37
der Hinweis, dass zu ökosozialem Handeln auch die Verringerung der Belastung durch
Schadstoffe und Lärm gehört. Statt
konkreter Maßnahmen zur Reduktion der Belastung durch den
Flugverkehr findet sich unter Verkehr
und Infrastruktur jedoch der Satz: "Die
Drehscheibenfunktion des Flughafens Wien ist zu erhalten und zu
stärken - (bei
Bedarf Unterstützung des Baus einer dritten Piste)."
Konkret hat man sich auch noch auf die "offensive
Fortführung der Road Map „Luftfahrt 2020"
" festgelegt, die unter Federführung
des Verkehrsministeriums
ohne Bedachtnahme auf Klimaziele und ohne jede Beteiligung der
Bürger erstellt wurde.
Die
Entwicklung des Flughafens fußt laut Roadmap Luftfahrt auf
der Steigerung der
Umstiegspassagiere - die Airlines bringen die Passagiere, angelockt
durch ein
aggressives Boni-System des Flughafens, zum Umsteigen nach Wien. Es
liegt auf
der Hand, dass diese als Hub oder
Drehscheibe bezeichnete Strategie
nichts mit Nachhaltigkeit und volkswirtschaftlicher Sinnhaftigkeit zu
tun hat.
Was man unter "bei
Bedarf Unterstützung
des Baus einer dritten Piste verstehen
darf", ist nicht näher erklärt. Es darf also
spekuliert
werden, ob man seitens der Regierung darunter politische Einflussnahme
auf das UVP-Verfahren oder die Bereitstellung von Steuergeld zum Bau
des auch wirtschaftlich unsinnigen Projekts versteht oder beides?
Unklar ist auch, ob der Bedarf der Regierung
an volkswirtschaftlichen und nicht parteipolitischen Kriterien
gemessen wird. Die Frage der "richtigen" Interpretation könnte
also erfolgsorientierte Beamte in einen Gewissenskonflikt
führen.
Ob
sich die Interessen der Allgemeinheit im Regierungsprogramm
wiederfinden, stellt sich auch bei der Frage der in Aussicht gestellten
Abschaffung der Ticketsteuer während gleichzeitig beschlossen
wurde, Massensteuern zu erhöhen.
17.12.2013 Heimliches
nächtliches Fuel-Dumping im Großraum Wien und
unglaubwürdige Beschwichtigungen der Austro Control
Wie der breiten Öffentlichkeit erst durch oben stehenden Artikel in der Kronenzeitung
bekannt wurde, hat am 28.11.2013 ein A-340 angeblich 52 Tonnen
für
Mensch und Umwelt giftiges Kerosin in die Luft geblasen, um in Wien
eine Notlandung durchführen zu können. Grund war ein
medizinischer
Notfall.
Es
ist davon auszugehen, dass - entgegen den verharmlosenden
Aussagen der Austro Control im ORF (ab 3:30)
- ein bei dieser Menge nicht zu vernachlässigender
Teil des
freigesetzten Kerosins am Boden angekommen ist - laut http://de.wikipedia.org/wiki/Fuel_Dumping immerhin
8%. Auch ob
das Fuel-Dumping tatsächlich erforderlich war oder ob man nur
keine teuren Verzögerungen durch eine eventuell notwendige
Überprüfung oder gar Reparatur des
Fahrwerks riskieren wollte, ist nicht bekannt. Bekannt ist, dass bei
einem ähnlichen Vorfall in
München ein vollbetankter A-340 mit Ziel Indien ohne
Fuel-Dumping gelandet ist.
Was
neben der Gesundheits- und Umweltbelastung bleibt, ist das Unbehagen über
die ursprünglich
nicht ausreichend vorhandene
und jetzt offensichtlich mit unzulässigen Vereinfachungen
versehene Information der Öffentlichkeit durch die
Behörden. Im Vergleich zu diesem Notfall ist der
künstlich angelockte Umsteigeverkehr, der auf Flugrouten, die ohne Notwendigkeit
über dicht besiedeltes Gebiet gehen, 100.000e
Menschen mit Fluglärm, krebserregenden
Feinstaubpartikeln
und anderen schädlichen Immissionen in ihrer Gesundheit
schädigt, das eigentliche Problem. Die wenig
vertrauenserweckenden Verhaltensmuster der Verantwortlichen sind leider
da wie dort die gleichen.
4.12.2013, 19 Uhr monatliches Treffen der BI
Liesing gegen Fluglärm
Für
Diskussionstoff bei dem gut besuchten Treffen sorgte nicht zuletzt die Verkehrsministerin
Bures, die im Report-Interview
zur Diskussion um die Landerichtung am Salzburger Flughafen wortreich
ihre Unzuständigkeit für Flugrouten
erklärte. Dass
im Luftfahrtsgesetz
in diesem Zusammenhang im §120 c ausdrücklich von
einer
Aufsicht des Ministeriums gegenüber der ihr nachgeordneten
Dienststelle festgelegt ist, war nicht zu hören.
Dafür
ließ die Feststellung der Verkehrsministerin, dass am
Flughafen
Salzburg die Abflüge alle über den Süden
erfolgen
würden, aufhorchen. Auch wenn niemand erwartet, dass die
Verkehrsministerin die Fachkompetenz eines Piloten oder Fluglotsen
aufweist, so verwundert diese den Fakten diametral entgegen stehende
Belehrung der Österreicher. Denn selbst
in Wikipedia ist nachzulesen, dass in Salzburg üblicherweise
Richtung Norden gestartet wird (Opposite Runway Procedure).
Die
aktuellen Flugspuren der Abflüge bestätigen diesen
Widerspruch zwischen der Behauptung im Interview und der
Realität.
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Samstag 30.11.2013, 17
Uhr im Stadtsaal Mistelbach Tag der BürgerInnen
& Initiativen - Bürgerrechte statt Buckeln
vor den Lobbys!
bei
dem Treffen soll es auch darum gehen, darauf aufmerksam zu machen, dass
sehr unterschiedliche Initiativen mit ähnlichen,
demokratiepolitisch bedenklichen Tricks konfrontiert sind:
- Entscheidungen
werden hinter verschlossenen Türen zwischen Regierungsstellen
und
Lobbyorganisationen der Wirtschaft getroffen.
- Es
findet keine
volkswirtschaftliche Kosten/Nutzenrechnung statt d.h. die Interessen
der Allgemeinheit (Nachhaltigkeit, Umweltschutz,
Gesundheitsschutz…) werden hinter Partikularinteressen
gestellt.
- Die Bürger werden vor vollendete
Tatsachen gestellt.
- Informationen,
welche eine objektive oder zumindest sachorientierte Beurteilung der
getroffenen Entscheidungen ermöglichen könnten,
werden
verweigert oder durch Falschauskünfte ersetzt.
- Die
eigentlichen Entscheidungsträger verweigern den politischen
und
sachlichen Dialog mit der Bevölkerung und/oder
erklären sich
selbst für unzuständig.
- Die
mediale Darstellung von
problematischen Projekten durch Politiker und Lobbyisten entspricht
nicht annähernd der Realität.
- Scheinmediationen
und
Scheindialogforen werden dazu verwendet, Bürger in
endlose
Diskussion zu verstricken.
In
den Vorträgen soll aufgezeigt werden, wie es auch anders gehen
kann. Davor und danach gibt es ein interessantes Rahmenprogramm
(Elektro-Auto-Ausstellung, Buchpräsentation "...der
Energierebell") und die Möglichkeit zum
Informationsaustausch. Auch für das leibliche Wohl ist
gesorgt. - weitere
Details finden sich in der Einladung
Bericht über die Veranstaltung in
Ökonews
Zusammenfassung
der Veranstaltung durch Vereins für Energieautarkie
Vortrag
der BI "Liesing gegen Fluglärm" zur parlamentarischen BI
"SOS-Fluglärm" bei der Veranstaltung
20.11.2013, 19 Uhr monatliches
Treffen
Beim
gut besuchten monatlichen Treffen wurde beschlossen, dass wir uns als
Bürgerinitiative der an das EU-Parlement gerichteten Taming Aviation
Initiativeanschliessen.
Dabei geht es um ein absolutes Nachtflugverbot, die Beseitung der
ebenso zahlreichen wie ungerechten Steuerausprivilegien des
Flugverkehrs und das Verbot von Incentives und damit auch ein Verbot
der auch am Flughafen Wien zur Förderung des
Flugverkehrs seit vielen Jahren üblichen Wachstums- und
Transferincentives, die zu einer künstlichen
Steigerung des Flugverkehrs führen.
Weiters
wurde beim Treffen auch die Verlängerung der Unterschriftensammelaktion
für die parlamentarische BI sos.fluglaerm.at bis Ende des Jahres besprochen. Grund
ist, dass erst nach der offensichtlich recht langwierigen Bildung der
neuen Regierung die entsprechenden Ansprechpartner für dieses
Thema feststehen.
24.10.2013, 19 Uhr monatliches
Treffen
Beim
gut besuchten Treffen im gemütlichen Keller der Pizerria Casa
Mia ging es u.a. um folgenden Themen:
- Unterschriftenlisten
für die Parlamentarische Bürgerinititative sos.fluglaerm.at, wo
wir mit den zum Treffen mitgebrachte bereits mehr als 1000
Unterschriften erhalten haben! Wir wollen diese Unterschriftenlisten
dem Parlament vorlegen und parallel dazu weiter
Unterschriften
sammeln.
- Vernetzung
mit anderen BIs, dazu ist die Teilnahme am Tag der
Bürger/innen & Initiativen am 30.11.2013 in Mistelbach
geplant
(Samstag - vorrausichtlich ab 17:00)
- Informationsaustausch
mit den Fluglärmbetroffenen im Raum Maria Enzersdorf - so wie
für die Abflugroute Liesing gibt es auch zur Abflugroute Maria
Enzersdorf Alternativen über weniger dicht besiedeltem Gebiet.
- Facebook der BI Liesing gegen
Fluglärm und die 3. Piste und Flightradar24 als
Informationsquellen
20.10.2013
Unterschriftensammelaktion Parlamentarische
Bürgerinitiative
Nochmals
zur Erinnernung: mit dem Instrument der
parlamentarischen Bürgerinitiative
wollen wir Verbesserungen der Fluglärmsituation erreichen, die
weit über Bezirks- und Landesgrenzen hinausgehen und
die auch im Interesse der Allgemeinheit bzw. des Steuerzahlers
sind:
- Flugrouten,
die so weit als möglich über unbesiedeltes Gebiet
verlaufen
– dicht besiedelte Gebiete wie Wien und seine Siedlungsachsen
müssen großräumig umflogen werden!
- wo
ein Umfliegen nicht möglich ist, müssen Betroffene
fair entschädigt werden!
- die
gesetzliche Verankerung eines absoluten Nachtflugverbots!
- keine
3. Piste am Flughafen Wien – kein weiterer Ausbau als
Umsteigeflughafen!
Unterschriftenlisten
und
weitere Infos unter sos.fluglaerm.at Derzeit
haben wir bereits rund 950 Unterschriften aus vielen Bezirken Wiens und
Niederösterreichs erhalten. Im November wollen wir die
Unterschriften dem Nationalrat vorlegen, der unser Anliegen in den
entsprechenden Ausschüssen behandeln muss. Daher die Bitte
auch
nur teilweise ausgefüllte Unterschriftenlisten bis
Ende Oktober/ Anfang November bei einer der Abgabestellen
abgeben oder an die BI Liesing gegen Fluglärm Postfach 11 1238
Wien schicken.
23.9.2013
Entscheidungshilfe für die Nationalratswahl für
Fluglärmbetroffene
Als
Entscheidungshilfe für Fluglärmbetroffene, die ihre
Wahl auch
von den Lösungsansätzen
der Parteien zur Fluglärmproblematik abhängig machen
wollen,
haben wir die Bundesparteien um Antworten zu 8 Fragen gebeten. Eine
Zusammenfassung und Einschätzung findet sich in der unten
stehenden Tabelle (Grüner Hintergrund = Positiv, Roter
Hintergrund
= Negativ,
Gelber Hintergrund = weiterer Diskussionsbedarf bzw. unklare Antwort).
* = derzeit keine
Notwendigkeit
für 3. Piste
Die
Tabelle ist der Versuch einer vergleichenden Gegenüberstellung
der
Standpunkte. Zur eigenständigen Meinungsbildung
wird ein
Lesen der Antworten selbst empfohlen:
Anmerkungen:
Derzeit
sind keine signifikant leiseren Flugzeuge verfügbar sind. Und
selbst wenn diese einmal verfügbar sein sollten,
würde
es Jahrzehnte dauern, bis die Fluglinien ihre Flugzeugflotten
komplett erneuert hätten. Daher
ist die Politik gefragt, Lösungen zu finden,
die bereits jetzt
funktionieren können. Das geht nur über
die Schaffung
geeigneter gesetzlicher Rahmenbedingungen bzw. der Durchsetzung der
vorhandenen Schutzbestimmungen gegenüber den
Partialinteressen der Flugverkehrswirtschaft. Ein Verweis auf
wünschenswerte
zukünftige Entwicklungen kann kein Ersatz dafür sein.
18.9.2013 Monatliches
Treffen
der BI
"Liesing gegen Fluglärm"
Politik, Sammelklage und
Sicherheitszone
Beim
dem vom mehr als 20 Teilnehmern besuchten Treffen sorgte neben der
unverständlichen Haltung der Verkehrsministerin zur
Fluglärmproblematik, die grundentwertenden Sicherheitszone
und die Sammelklage für Diskussionstoff. Fragen zur
Teilnahme
an der Sammelklage werden am Donnerstag den
26.9.2013 um 18:30 bei einem Infoabend im Gasthaus Koci (Kolbegasse 39)
von Dr. Proksch beantwortet. Die
für Landungen auf die 3. Piste
geplante Sicherheitszone
betrifft - so wie bei der Podiumsdiskussion angesprochen vor allem
Erlaa und Inzersdorf. Der Fluglärm durch
die geplante
Vervierfachung der Starts auf über 100 pro Tag und die
zusätzliche Landeroute und ihre Zubringer würden aber
den gesamten 23. Bezirk betreffen, womit im gesamten Bezirk mit einer
entsprechenden Grundentwertung zu rechnen ist.
Arbeitsplätze-Schmähs
des Flughafens
Ein
weiteres Thema war die intensive Werbekampagne des Flughafens
für
weitere Ausbauten, die nicht zufällig mit dem Termin der
Podiumsdiskussion zusammenfallen dürfte. Dass dafür
bei
rückläufigen Flugbewegungen (-5,8%
in den ersten 8 Monaten gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres)
weder eine absehbare Notwendigkeit noch eine wirtschaftliche
Sinnhaftigkeit gegeben ist, wird dort geflissentlich verschwiegen. Auch
die angeblichen induzierten Arbeitsplätze, die ein Vielfaches
der
Arbeitsplätze am Flughafen selbst ausmachen, sind nicht
annähernd nachvollziehbar. Insbesondere wenn man
berücksichtigt, dass nur ein Sechstel der Passagiere
Touristen sind, von denen viele genauso gut mit der Bahn
anreisen könnten.
Umfrage unter den Parteien
Kurz
angesprochen wurde auch die Gegenüberstellung der Standpunkte
der
einzelnen Nationalratsparteien zu der für
Fluglärmbetroffene
wichtigen Themen, wie die Optimierung von Flugrouten und die damit zu
erwartende Einstellung der Abflugroute Liesing, die 3. Piste und
Nachtflugverbote. Die ersten Stellungnahmen sind bereits eingelangt,
die Veröffentlichung der bis dahin erhaltenen Stellungnahmen
erfolgt eine Woche vor der Wahl auf unserer Homepage.
11.9.2013 Podiumsdiskussion
"Gesundheitsschädlicher Fluglärm - Sinnvolle
Lösungen
oder weiterhin nur Placebos zu Lasten des Steuerzahlers?"
mit
Vertretern der Bundesparteien, 19 Uhr - VHS Liesing - Haus der Begegnung - Perchtoldsdorfer
Straße 1
Ausgangssituation
Spätestens
seit 2004 ist es klar, dass die Lösungen, welche man sich in
einem
so genannten Mediationsverfahren am Flughafen Wien - ohne
Beteiligung der davon negativ betroffenen - ausgedacht hat,
hauptsächlich Optimierungen für den
Flugverkehr sind,
die für die Bevölkerung bestenfalls Placebo-Charakter
haben.
Statt die Flugrouten so
zu
optimieren, dass möglichst wenig
Menschen von den gesundheitsschädlichen Auswirkungen des
Flugverkehrs betroffen sind, fliegt man nicht auf der neu geschaffenen
Abflugroute Liesing sondern auch über andere dicht
besiedelte
Gebiete im Süden
Wiens ohne erkennbare Notwendigkeit. Weiters hat
man damals eine
Nachtflugregelung getroffen, bei der die Flugzeuge zwar zuerst Richtung
Süden fliegen, dann aber wie ein Bumerang
zurückkommen
und die ganze
südliche Siedlungsachse inklusive Teilen von Wien bis
spät in
die Nacht verlärmen. Und selbst den dort getroffene
Regelungen, welche die
Auswirkung dieser Verschlimmbesserungen minimieren sollten,
fehlt
jede gesetzliche Grundlage, sodass
diese auch nur
dann eingehalten werden, wenn sich daraus für den
Flugverkehr
keine Nachteile ergeben.
Lösungsvorschläge
von Fachleuten, die ein großräumiges
Umfliegen dicht besiedelter Gebiete
vorsehen und die dazu führen würden, dass es
tatsächlich
weniger Betroffene gibt, wurden von der Verkehrsministerin bisher mit
dem Hinweis auf Kosten und CO2-Emissionen abgetan. Sieht
man sich die tatsächlichen Mehrkosten für die
Airlines zum
Umfliegen dicht besiedelter Gebiet an, kann man aber sehr schnell
feststellen, dass diese gegenüber den Gesundheitskosten, die
für die Allgemeinheit anfallen vernachlässigbar sind.
Und
CO2-Emissionen ließen sich effizient durch mehr
Kostenwahrheit im
weitgehend steuerbefreiten Flugverkehr reduzieren oder in dem man auf
das auch wirtschaftlich nicht tragfähige und umweltpolitisch
katastrophale Projekt 3. Piste
verzichtet.
Dass die von der Regierung forcierte 3.
Piste ausgerechnet auf den Wiener Zentralraum und dessen dicht
besiedelten Süden ausgerichtet ist, würde
dazu führen,
dass dort auch der Flugverkehr konzentriert wird, während die
aus
Steuermitteln zur Entlastung Wiens gebaute 2. Piste einfach stillgelegt
wird. Die Folge sind neben einer weiteren Maximierung der von
gesundheitsschädlichen Fluglärm Betroffenen
auch eine
damit in Zusammenhang stehende unnötige Belastung unseres
Gesundheitssystem sowie eine massive Vernichtung von Eigentum. In
diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass der Flughafen hier
im
Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung bereits
Grundstückslisten für die
entschädigungsfreie Eintragung
einer "Sicherheitszone" ins Grundbuch bekannt gegeben hat.
Am Podium
• BMVIT:
Verkehrsministerin Doris Bures – sieht offensichtlich keine
Verantwortung
für den Fluglärm - die bereits im März um
Terminvorschläge gebetene SPÖ-Politikerin
konnte trotz insgesamt 9
verschiedenen Terminen aus "terminlichen Gründen" nicht kommen,
ihr Platz blieb daher leer. Stattdessen
hat uns die Kabinettschefin Mag. Kubitschek mitgeteilt, dass
als politischer Vertreter der SPÖ, der
Verkehrssprecher der SPÖ an der Podiumsdiskussion teilnehmen
werde.
•
ÖVP:
DI Roman Stiftner, Wiener Verkehrssprecher (spricht an Stelle von Dr.
Bartenstein für die Bundes-ÖVP)
•
FPÖ:
DI Gerhard Deimek, Verkehrssprecher
•
Grüne:
Dr. Gabriela Moser, Verkehrssprecherin
•
BZÖ:
Mag. Michael Tscharnutter, Wiener Landesobmann (spricht für
die Bundespartei)
• Team Stronach: Mag.
Gerald Zelina, Bundesrat (spricht für die Bundespartei)
•
SPÖ:
Herr
Heinzel, Verkehrssprecher der SPÖ
und Vorsitzender des Verkehrsausschuß im Nationalrat
•
BI „Liesing
gegen Fluglärm und gegen die 3. Piste“:
Dr. Martin Tögel, Dr. Wolfram Proksch, Karl Schiebl
Moderation:
Wolfgang
Bachschwell
Ablauf
Nach
der Begrüßung der rund 350 Teilnehmer und einer
Kurzbeschreibung der
Ausgangssituation folgten Vorträge zu:
Danach
präsentierten die Politiker die
Lösungvorschläge ihrer
Bundespartei. Anschließend folgte eine bis 22h45 dauernde
Diskussion zwischen dem Podium und den rund 350 Teilnehmern im
Publikum,
unter denen überraschender
Weise auch hochrangige Beamte
des Verkehrsministeriums und der Austro Control befanden.
Zusammenfassung
der Diskussion
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Gähnende
Leere am Platz der auch für die Road-Map 2020
verantwortlichen Ministerin Bures. |
DI
Stiftner
(ÖVP) kämpft für die Rücknahme der
überfallsartig auf Liesing verlegten Flugroute. |
DI
Deimek (FPÖ) kritisiert Schönwetterflugroute
über Liesing und will bewohntes Gebiet umfliegen lassen. |
Dr.
Moser (Grüne) hat einen klaren Plan wie man weg von
Floriani zu möglichst wenig Betroffenen kommt. |
Mag.
Tscharnutter (BZÖ) will gleiche Lösung wie
Dr. Moser - Weisungen an die ACG - und kritisiert die so genannte
Mediation. |
Mag. Zelina (Team Stronach) will
optimale Flugrouten, die nicht über dicht besiedeltes Gebiet
gehen. |
Herr Heinzl (SPÖ) erklärt
die Verkehrsministerin für unzuständig und verweist
auf Austro Control und Dialogforum der FWAG. |
Alle Parteien mit Ausnahme der
SPÖ für andere Flugrouten mit möglichst
wenig Betroffenen
Die Vertreter von ÖVP,
FPÖ, Grüne, BZÖ und Team-Stronach
waren sich einig, dass die Flugrouten so geändert werden
müssen, dass diese nicht mehr nach dem Floriani-Prinzip oder
den Interessen der Flugverkehrswirtschaft optimiert werden, sondern
dass diese so zu legen sind, dass es möglichst wenige
Fluglärmbetroffene gibt. Hier wurde die Verantwortung der
Verkehrsministerin eingemahnt, die der Austro Control entsprechende
Weisungen geben könnte.
Die Vertreter von
ÖVP, FPÖ,
Grüne, BZÖ kritisieren auch das sogenannte
Mediationsverfahren als unfair und ungeeignet, die Interessen der
Bevölkerung wahrzunehmen.
3 .Piste für die
Mehrheit der Parteien nicht notwendig
Die
Vertreter von FPÖ, Grüne, BZÖ und Team
Stronach sehen keine Notwendigkeit für eine 3. Piste.
SPÖ weder formal
noch
politsch verantwortlich?
In
scharfem Gegensatz dazu ging der politische Vertreter der SPÖ
auf Vorschläge für vernünftige Flugrouten
nicht einmal ansatzweise ein und erklärte, dass dafür
ausschließlich die (dem Verkehrsministerium nachgeordnete
Dienststelle) Austro Control und nicht die Ministerin
zuständig sei. Weiters behauptete er, dass Frau
Bundesministerin Bures sich erst vor wenigen Wochen/ Monaten 2 Stunden
Zeit genommen habe, um mit der Bürgerinitiative das
Lärmproblem zu diskutieren und Nachfolgetermine organisiert
habe. Wahr ist, dass dieser Termin vor eineinhalb Jahren stattgefunden
hat und
dass die Nachfolgetermine offensichtlich dazu dienen sollten, die
Verantwortung vom Verkehrsministerium wegzuschieben.
Auch
verteidigte der SPÖ-Vertreter das Mediationsverfahren und
forderte die BI „Liesing gegen Fluglärm“
auf, sich daran beteiligen. Unsere Antwort, dass eine Beteiligung
unserer BI daran nicht notwendig sei, weil es ohnehin schon einen
Vertreter einer BI aus Liesing dort gebe und wir vor allem nicht bereit
seien, dafür der Abflugroute über Liesing
zuzustimmen,
wurde mit starken Applaus quittiert.
Zahlreiche fundierte
Stellungnahmen aus dem Publikum
Die zahlreichen
meist auch fachlich sehr fundierten Stellungnahmen aus dem Publikum
griffen die enorme Fluglärmbelastung durch die Flugroute
Liesing - auch in den Tagesrandstunden, die kalte Enteignung
durch die Eintragung der Sicherheitszone für den Flugverkehr
ins Grundbuch, das Sicherheitsrisiko durch einen Flugzeugabsturz und
vor allem die unverständliche
Abwesenheit der zuständigen Verkehrsministerin Bures auf.
Auch
auf die Verantwortung der "Landesfürsten" von Wien
und Niederösterreich wurde
hingewiesen. Ein weiteres Thema war die 3. Piste und die
Diskriminierung der Betroffenen im UVP-Verfahren, wo beispielsweise die
öffentliche Zurechtweisung von Gegnern des Projekts durch
Landesbeamte nicht mitprotokolliert wurden.
Auf
die Anmerkung eines Teilnehmers aus dem Publikum, dass das minutenlange
Überfliegen eines großen Stadtgebietes nicht
gefährlich
sei, meinte Herr Woborsky „dass man das eben international in
Kauf nehme“. Damit stellt sich die Frage, warum nur jene
Flugzeuge die Rechtskurve von der Piste 29 fliegen dürfen, die
ganz sicher nicht über die Borealis fliegen, wo der
Überflug
dort nur wenige Sekunden dauern würde. Offensichtlich sind den
Verantwortlichen Industrieanlagen um vieles wichtiger als
Wohnhausanalgen.
Beamte bestreiten
Verantwortung
der Ministerin
Offensichtlich
im Auftrag der
Ministerin Bures waren die Kabinettschefin (Mag. Kubitschek), eine
Luftfahrtgruppenleiterin (Mag. Landrichter), ein weiterer
Kabinettsmitarbeiter (Mag. Schitnig), sowie ein hochrangiger Austro
Control Mitarbeiter (Herr Woborsky) anwesend.
Frau Mag.
Landrichter betonte den §120(a) Luftfahrtgesetz, aus dem ihrer
Meinung
nach hervorgehe, dass die Austro Control die Abflugrouten im Alleingang
festlege und genehmige. Warum auf der Homepage
des Flughafens
hingegen festgestellt wird, dass die Oberste Zivilluftfahrtbehörde (=
Verkehrsministerium) eine neue Flugroute genehmigen muss
(Punkt 7),
konnte sie nicht erklären.
Herr
Woborsky von der Austro Control erklärte
hingegen überzeugend, dass die Austro Control ganz alleine
für
die Flugroutenerstellung zuständig sei und die Ministerin die Flugrouten nicht
genehmigen müsse. Was inzwischen beinahe in
Vergessenheit geraten ist, dass er 2010 bei
der Stadtkonferenz des Flughafen-Dialogforums –
genauso
überzeugend –
seine Machtlosigkeit
gegenüber der Ablehnung der Borealis-Flugroute durch seine
vorgesetzte Behörde (Verkehrsministerium)
dargestellt hat. Diese erfolgte damals aber angeblich nicht
schriftlich, was vielleicht erklärt, warum kein
entsprechender
Bescheid ausgestellt wurde und die Frage aufwirft, inwieweit man
dadurch Transparenz vermeidet.
Die Frage ob es
entsprechende
Weisungen zu den Flugrouten gebe, konnte Herr Woborsky nicht
beantworten, da diese
nur an den Austro Control Vorstand gingen. Klar ist, dass die Austro
Control eine nachgeordnete Dienststelle des BMVIT ist und das
Infrastrukturministerium somit die Oberaufsicht über die
Austro
Control hat und daher auch Weisungen erstellen kann und soll.
Auf
die Frage eines
Fluglärmbetroffenen aus Liesing, warum die Austro Control
ihre angebliche Alleinverantwortung für Flugrouten nicht dazu
nütze, diese im Interesse der Bevölkerung zu
optimieren, verwies Herr Woborsky auf das Mediationsverfahren und die
dort vertretenen Gebietskörperschaften. Womit sich der Kreis
zur Wiener SPÖ schließt.
Dazu
merkte Herr Mag. Tscharnutter vom BZÖ an, dass die Behauptung,
das Mediationsverfahren sei ein fairer Kompromiss, eine Frechheit sei
und dass für den Flughafen Wien dringend eine Trennung
zwischen Besitzstruktur und Gemeininteressen erforderlich sei.
Herr
DI Stiftner (ÖVP) bezeichnete die Art, wie hier mit dem
Fluglärmproblem seitens der Verantwortlichen umgegangen
werde, als Musterbeispiel der österreichischen
Realverfassung und Herrn
Woborsky als von der Austro Control für solche Veranstaltungen
bezahlten Lobbyisten, der „die Worte
verdreht“. Die Behauptung, die Austro Control agiere
unabhängig vom Ministerium widerspricht seiner Meinung nach
demokratiepolitischen Grundregeln, da ja eine gewählte
Regierung die Kontrolle über staatliche Organisation wie die
Austro Control haben müsse. Weiters wies er nochmals auf die
Unfairness der Flugroute Liesing hin und dass für
die Flugrouten ein UVP-Verfahren notwendig sei, bei dem die
bereits im Mediationsverfahren getroffenen Entscheidungen aufzurollen
seien.
Gesprächsbereitschaft
der Nationalratsabgeordneten und Bezirksvorsteher
SPÖ
Verkehrsprecher Heinzl betonte ebenso wie Verkehrssprecherin
Dr. Moser von den Grünen die
Gesprächsbereitsschaft gegenüber unserer BI.
Abschließend
wies der bis zum Schluss anwesende Bezirksvorsteher auf die gemeinsame
Zielrichtung zwischen ihm und den beiden BIs, welche die Einstellung
der Abflugroute Liesing fordern, hin.
21.8.2013 Monatliches Treffen der BI
Liesing gegen Fluglärm
Beim
monatlichen Treffen ging es vor allem die Verteilung der
60.000 Einladungen
für die Podiumsdiskussion am 11.9. Themen waren aber
auch der Evaluierungsbericht des Dialogforums, die Rolle die das Thema
Fluglärm im Wahlkampf spielt und die Möglichkeit
einer
für den einzelnen Betroffenen risikolosen Sammelklage.
21.8.2013 Erneute
massive Überschreitung des in der Flughafen-Mediation
vereinbarten
Zielwerts für die Abflugroute Liesing! - Windstille und
Floriani-Prinzip zu Lasten der Steuerzahler als Ursache?
Aus
der Veröffentlichung des Evaluierungsberichtes
des Flughafen-Dialogforums
für das Jahr 2012 geht hervor, dass die von
dröhnenden Starts
im Südwesten Wiens Betroffenen ihr Gefühl nicht
getäuscht hat. Zum 8. Mal in Folge wurde die 2005 vereinbarte
Reduktion auf der Abflugroute Liesing nicht eingehalten. Und das obwohl
die Flugroute erst 2004 überfallsartig auf den 23. Bezirk und
andere dicht besiedelte Gebiete verlegte wurde.
Windstille und
Floriani-Prinzip
zu Lasten der Steuerzahler als Ursache?
Als
Ursache für die Überschreitung des Zielwerts um mehr
als 25%
wird im Evaluierungsbericht des Flughafen-Dialogforums Windsstille(!)
und die Entlastung deutlich weniger dicht besiedelter Gebiete
angegeben. Damit bestätigt sich einmal mehr, dass die Starts
auf
der Windstille-Abflugroute Liesing nicht technisch sondern politisch
motiviert sind, aber auch, dass die privatrechtlichen Vereinbarungen am
Flughafen von der Austro Control nicht notwendigerweise eingehalten
werden müssen. Dass man die jahrelange Mehrbelastung des
Steuerzahlers durch unnötig hohe
Fluglärm-Gesundheitskosten
im Bericht des vom Flughafen gesponserten Plaudervereins ziemlich
passiv zur Kenntnis nimmt, ist daher auch wenig verwunderlich.
Nichteinhaltung der
Abflugrouten
ohne Konsequenzen
Höchst
amüsant liest sich hingegen die Liste der
Ausnahmen für die Nichteinhaltung der Abflugstrecken.
So wurden diese 6725-mal nicht eingehalten, wofür zum Teil das
Wetter verantwortlich gemacht wurde. Die Austro Control
schließt
hier auch wetterbedingte Staus mit ein. Wenn das Wetter nicht schuld
ist, darf die Austro Control laut Mediationsvertrag zusätzlich
10
Starts pro Tag einfach anders fliegen lassen. Am Ende bleiben trotz
aller Ausnahmen über 500 Abweichungen ohne Konsequenz, was
nicht
zuletzt daran liegen dürfte, dass sich hier die
Flugverkehrslobby
selbst kontrolliert. Vermutlich ist das auch die Erklärung
dafür, warum es keine Betroffenenzahlen für
Windstille
sondern nur für Westwind und Südostwind gibt, obwohl
der
Pistenbelegungsplan der Austro Control hier 3 und nicht 2 Windlagen
unterscheidet.
Unvollständig
ermittelte Dauerschallpegel beschönigen tatsächliche
Betroffenheit
Und so wie jedes Jahr und entgegen
aller übermittelten Nachweise
führen die grob unvollständigen
Lärmmessungen –
zumindest für Liesing - zu unrealistisch niederen
Dauerschallpegeln. Erneut wurde der Frage, warum lauter gerechnet als
gemessen wurde, nicht nachgegangen - wozu auch, da wäre der
Fehler
ja offenkundig. Auch die vom Umlandkoordinator des Flughafens bereits
2012 in Aussicht gestellte Richtigstellung dürfte es erneut
nicht
in den Evaluierungsbericht geschafft haben. Umso interessanter, dass
für die Nacht eine Lärmzone von 40dB berechnet werden
kann,
während sich diese für den Tagfluglärm
angeblich nicht
vernünftig berechnen lässt. Womit es laut
Evaluierungsbericht
2012 keine Betroffenen im gesamten 23. Bezirk, Perchtoldsdorf und
Breitenfurt gibt.
Sinnlose Statistiken der
Beschwerdehotline
Dass
die Mehrzahl der vom Flughafen erfassten Beschwerden 2012 nicht mehr
aus dem 23. Bezirk gekommen sind, kann hingegen nicht verwundern. Aufgrund
von falschen, als diffamierend empfundenen Antworten und der
Unveränderlichkeit des Problems durch das Dialogforum hat die
BI
„Liesing gegen Fluglärm“ bereits im
Februar 2012
empfohlen, Beschwerden direkt an die formal zuständige Stelle
-
das Infrastrukturministerium, allen voran die zuständige
Verkehrsministerin - zu richten. Dass nunmehr auch das
Infrastrukturministerium trotz der von uns übersandten
Nachweise mit
den falsch ermittelten Dauerschallpegeln des Flughafens argumentiert,
ist bedauerlich, ändert aber nichts an der formalen
Verantwortung
für die unsinnige Abflugroute über Liesing, die eines
der
Themen der Podiumsdiskussion
am 11.9.2013 sein wird.
14.7.2013 Infrastrukturministerium
beschwichtigt mit grob falsch ermittelte Dauerschallpegeln
Wie
aus einer Beschwerdebeantwortung im Namen der Frau Bundesministerin
hervorgeht, versucht man seitens des Infrastrukturministeriums
Fluglärmbetroffenen in Liesing mit unrealistisch niedrigen
Dauerschallpegeln die Betroffenheit durch Fluglärm
abzusprechen.
Die
BI "Liesing gegen Fluglärm" hat dem Dialogforum und dem
Verkehrsministerium mehrfach Nachweise übermittelt, dass der
laut
Flughafenauswertungen niedrige Fluglärm-Dauerschallpegel in
Liesing darauf
zurückzuführen ist, dass der
bei weitem überwiegende Teil
der Überflüge gar
nicht erfasst wird. Trotz
gegenteiliger Zusage erfolgte im Evaluierungsbericht des
Flughafen-Dialogforums
bislang keine Korrektur. - Dies erscheint logisch, da
der Flughafen seine Interessenslage dem Dialogforum
bereits in dessen Statuten und einem Kooperationsvertrag
vorgegeben hat und außerdem die
Mitarbeiter dort auf der Gehaltsliste des Flughafens stehen.
Wenn
aber das BMVIT, als eine aus Steuergeld finanzierte Behörde,
ebenso faktenresistent agiert und auf Basis dieser falsch ermittelten
Dauerschallpegel behauptet, die Bevölkerung in Liesing
wäre
gar nicht nennenswert vom Fluglärm betroffen, erscheint dies
unverantwortlich. Gleiches
gilt wohl auch für die permanenten Versuche, insbesondere der
Kabinettschefin von Frau Bundesministerin Bures,
die Verantwortung
für die Gestaltung des Flugverkehrs auf das Dialogforum des
Flughafens abzuschieben.
17.7.2013 Stellungnahme
zum Umgebungslärmaktionsplan Österreich 2013 Teil 16
Großflughafen Wien-Schwechat
Trotz
dem - wie bei Fluglärmeinsprüchen leider
üblichen -
sommerlichen Abgabetermin und einer nicht gerade von besonderen
Bemühen geprägten Information der
Öffentlichkeit, hat
die BI "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste" eine Stellungnahme
zum Umgebungslärmaktionsplan Österreich 2013 Teil 16
Großflughafen Wien-Schwechat abgegeben.
Zusammenfassend ist
festzustellen, dass dieser
Teil des Aktionsplans völlig unzureichend ist. Es
ist zu fordern, dass Standardabflugrouten über
möglichst
unbesiedeltes Gebiet verlaufen. Statt diese so wie im Aktionsplan
generell als Maßnahmen zur
Lärmminderung darzustellen, sind jene, die so wie die
Abflugroute Liesing
über dicht besiedeltes Gebiet verlaufen, umgehend durch
Alternativen mit
deutlich weniger Betroffenen zu ersetzen
Auch
die Arbeiterkammer kritisiert die Aktionspläne in einem uns
vorliegenden Positionspapier als im Verdacht stehend, nicht einmal den
Mindestanforderungen gemäß der
EU-Umgebungslärmrichtlinie bzw. gemäß den
österreichischen Regelungen zu entsprechen.
30.6.2013 Infoveranstaltung
im 10. Bezirk
Auch in Rothneusiedl,
Ober- und Unterlaa ist man von der Abflugroute Liesing stark betroffen.
Von Betroffenen durchgeführte Lärmmessungen nach dBA
und dBC bestätigen, dass der Spitzenschallpegel dort
durchschnittlich höher als im 23. Bezirk ist. Entsprechend
hoch ist auch das Interesse der Betroffenen im 10. Bezirk an einer
Lösung, bei der dicht besiedelte Gebiete umflogen werden. Auf
naturgemäß sehr wenig Verständnis
stößt hingegen die Behauptung des
Austro
Control Chefs Dr. Sommerbauer
gegenüber Verkehrsministerin Bures, dass "die
Flugroute über
Liesing deshalb ein großer Wurf sei, weil diese vorher 17 km
über unbesiedeltes Gebiet geht."
26.6.2013 Treffen
beim Brandauer
Hauptthema beim vorgezogenen monatlichen Treffen war die geplante Podiumsdiskussion
am 11. September, bei der es neben der
Gesundheitsschädlichkeit von Fluglärm und den
negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen von Flugrouten
über dicht besiedelten Gebiet, auch um die juristischen
Entscheidungen auf EU-Ebene gehen wird. Diese machen deutlich, dass die
österreichische Luftverkehrspolitik des letzten Jahrzehnts von
massiven rechtlichen Fehleinschätzungen
geprägt war und alleine schon aus Gründen der
Rechtsstaatlichkeit dringend einer Korrektur bedarf.
7.6.2013 Infoveranstaltung
am Maurer Hauptplatz und monatliches Treffen beim Heurigen Steinklammer
Zur
Infoveranstaltung kamen zahlreiche Menschen um die Unterschriftenliste
für vernünftiges Fliegen zu unterschreiben. Mit mehr
als 580
Unterschriften aus Wien und Niederösterreich sollte die
parlamentarische Bürgerinitiative nicht an formalen Kriterien
scheitern, wir sammeln aber bis Ende Oktober weiter. Viele Betroffene
stellen sich die Frage, wie oft sie noch unterschreiben
müssen,
bis die Politik endlich reagiert und die
gesundheitsschädlichen
Flugrouten über Liesing endlich eingestellt werden und ob
nicht
ein Nachtflugverbot die einzig vernünftige Nachtflugregelung
ist.
Gefordert werden jedenfalls echte Lösungen und keine Placebos,
die
als Ausrede dazu dienen, warum weiterhin zu Lasten des
Steuerzahlers rücksichtlos über dicht besiedeltes
Gebiet
gestartet und gelandet wird.
6.6.2013 Unterschriftenaktion
für Parlamentarische Bürgerinitiative
SOS-Fluglärm geht weiter
Auf
Grund zahlreicher Anfragen ob
auch noch länger Unterschriften gesammelt werden
können, wird die ursprünglich nur bis Anfang Juni
geplante Unterschriftensammlung
für die parlamentarischen BI
SOS-Fluglärm
trotz der bereits jetzt absehbaren Erreichung der notwendigen
Mindestzahl an
Unterschriften bis in den Herbst (Ende Oktober) verlängert.
Danach
werden die Unterschriften dem neu konstituierten Parlament
vorgelegt werden.
2.6.2013 Kurven
in der Luft nur wenn es für die Airlines billiger ist oder der
Kapazitätserhöhung dient -
Umwege zur Reduktion der Gesundheitsbelastung der Bevölkerung
politisch unerwünscht?
Während Aussagen aus dem
Infrastrukturministerium und der Austro Control den Eindruck erwecken,
dass ein Umfliegen von Wien
und seinen Siedlungsachsen beim Abflug
den Airlines auf Grund der höheren
Treibstoffkosten und der Umwelt auf Grund des höheren CO2
Ausstoßes nicht zumutbar sind, hat man offensichtlich kein
Problem damit, wenn zur Arbeitsvereinfachung der Austro Control
und/oder Kapazitätserhöhung eine insgesamt rund 50 km
lange Schleife bis zum Neusiedlersee geflogen wird.
Kein
Problem ist es auch, wenn die Airlines einen Umweg über den billigeren
tschechischen Luftraum fliegen.
Damit dieser nicht so lang ist, wird auch zuvor über den dicht
besiedelten 23. Bezirk gestartet. Unten stehendes Beispiel zeigt
exemplarisch einen Flug nach London vom 31.5.2013 in Vergleich mit der
kürzesten Verbindung laut www.luftlinie.org.
|
|
|
Flugspuren
zeigen
Extra-Schleife bis zum Neusiedlersee (rechts unten) |
Auf
dem Weg nach London wird ein möglichst großer Teil
über
Tschechien geflogen, dazu wird dann meist über Liesing
gestartet. |
Die kürzeste
Flugroute von Wien nach London (rote Linie) würde den
tschechischen Luftraum entsprechend der
Erdkrümmung nur streifen. |
Offensichtlich
geht es also den österreichischen Behörden nur um das
Geld
der Airlines. Dafür nimmt man dort scheinbar
auch gerne die um
vieles höheren Gesundheitskosten, die durch das
unnötige Überfliegen dicht besiedelten Gebiete
entstehen, in Kauf.
Von Überlegungen, dass
der Staat die Interessen der Bevölkerung vertreten sollte und
die
Gesundheit der Bevölkerung im Interesse der Allgemeinheit ist,
scheint man weder bei der Austro Control noch in der Luftfahrtabteilung
des Infrastrukturministeriums etwas wissen zu wollen.
Und
warum ausgerechnet auf der Kosten der Gesundheit der
Bevölkerung
CO2-Emissionen eingespart werden sollten, während der Flughafen
für jeden Transferpassagier der eigentlich nicht nach Wien
will
und damit einmal mehr bei uns startet und landet als notwendig, eine
Belohnung von mindestens € 12,50 an die Airline zahlt,
ist schlicht unverständlich.
Eine
rücksichtslose Optimierung der CO2-Ausstosses durch das
Überfliegen Wiens entspricht auch nicht einer Minimierung
von schädlichen Immissionen, wie sie von der Austro Control
auch laut dem neuen Luftverkehrsgesetz zu beachten sind, da
wohl niemand ernsthaft
davon ausgehen kann, dass Flugzeuge in 1-3 km Höhe am Boden
auch
nur annähernd toxische CO2-Konzentrationen hervorrufen,
während der Fluglärm bei dieser
Überflugshöhe
auf Dauer nachweisbar stark gesundheitsschädlich ist.
29.5.2013 10
Uhr Pressekonferenz: Österreich ignoriert EU Recht -
Willkür bei Fluglärmbelastung - Betroffene
erhöhen Druck durch Sammelklage
im Presseklub Concordia - Vorträge:
Video
der Pressekonferenz
26.4.2013 Infoveranstaltung in Liesing bei
der S-Bahn
|
Bei
der Infoveranstaltung haben bereits 50 Betroffene aus Wien und
Niederösterreich die Parlamentarische
Bürgerinitiative SOS-Fluglärm
unterschrieben.
Für Verwunderung sorgt
auch immer wieder, dass
auf der
Abflugroute Liesing bei Windstille und damit nachweislich ohne
Notwendigkeit über dicht besiedeltes Gebiet geflogen
wird. |
23.4.2013 Rücksichtlose
Störung der Nachtruhe durch Flugvermessung
Zahlreiche Beschwerden aber auch objektive
Lärmmessungen die bis 80 Dezibel zeigen,
bestätigen die unzumutbare Störung der Nachtruhe
durch ein "Flugvermessungs-Flugzeug"
der Firma FCS-Flight
welches ausgerechnet zwischen 23:00 und 1:30 stundenlang über
Wien
und angrenzendes niederösterreichisches Gebiet gekreist ist um angeblich das Instrumentelandesystem zu
prüfen.
Auf telefonische Anfrage warum hier auch über Liesing geflogen
wurde, wo es
(noch) kein Instrumentenlandesystem gibt, wurde von der Austro Control
eine zu kalibrierende Einrichtung in Fischamend angeführt.
Auffällig
ist, dass konsequent entgegen der in den Luftverkehrsregeln
vorgesehene Richtung in das Flugbeschränkungsgebiet Wien
eingeflogen wurde, was auch der gängigen Praxis bei den
Landungen
quer über Liesing entspricht, die ebenfalls in Widerspruch zu
den
Luftverkehrsregeln stehen. Denn dort ist zu lesen: "Der Durchflug durch das
Flugbeschränkungsgebiet Wien ist nur zulässig (c) mit Luftfahrzeugen,
die den Flughafen Wien-Schwechat nach Instrumentenflugregeln
in Richtung Osten oder Süden anfliegen."
Trotz
Aufforderung der Verkehrssprecherin der Grünen an
Bundesministerin
Bures, solche Flüge nicht in der Nacht durchzuführen,
wird
weiter an dieser rücksichtlosen Praktik festgehalten.
Entschuldigt
hat sich die Austro Control nur einmal vor Jahren per Zeitungsartikel
wo von einem Pilotenfehlerdie Rede war, aber da ging es ja auch um den
18.
oder 19. Bezirk. Vielleicht sollte man also die Luftverkehrsregeln der
gängigen Praxis anpassen und formulieren: "Der Durchflug durch das
Flugbeschränkungsgebiet Wien ist nur zulässig (c)
mit Luftfahrzeugen, die den Flughafen Wien-Schwechat
nach Instrumentenflugregeln so anfliegen, dass sie Herrn Lauda
und
andere wichtige Personen im teuersten Bezirk Wiens nicht
nerven."
12.4.2013 Monatliches Treffen der
Bürgerinitiative Liesing gegen Fluglärm und die 3.
Piste - Infoveranstaltungen
Beim gut besuchten monatlichen
Treffen wurde die aktuelle Entwicklung diskutiert. Warum
die Alternativen zur Abflugroute Liesing nicht schon
längst verwendet werden, stößt genauso auf
Unverständnis, wie dass die Bauarbeiten am Flughafen auf den
Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden. Thema
waren auch die Beschwerdemails,
bei denen die fehlenden Antworten
leicht zum Eindruck führen, dass diese nicht gelesen werden.
Gespräche mit Politikern und Beamten zeigen jedoch, dass diese
nicht nur wahrgenommen sondern auch inhaltlich verstanden werden.
Besprochen wurden auch Fragen zur Sammelklage
und dass diese
auf Grund der letzten Erkenntnisse des EuGH und der Studie zur
Grundentwertung entlang geplanter Abflugrouten erst jetzt sinnvoll
möglich erscheint und die Frist dafür auch nicht
verjährt sein kann.
Geplante
Infoveranstaltungen
Bei dem Treffen wurden auch
Termine für die nächsten Infoveranstaltungen
vereinbart, die auch dem Sammeln von Unterschriften für die
parlamentarische
Bürgerinitiative SOS-Fluglärm dienen
sollen:
10.4.2013 Offener Brief an Frau
Bundesministerin Bures zur ungelösten
Fluglärmproblematik
Der
Brief
der BI "Liesing gegen Fluglärm" an die
Verkehrsministerin mit den eingefügten Flugrouten
wurde jetzt auch per
Presseaussendung (ohne Bild) veröffentlicht. Im
folgenden
finden sich die darin referenzierten Dokumente (ausschnittsweise und
weitgehend anonymisiert):
Mail
an die
Verkehrsministerin vom 15.4.2012
Mail an
die Verkehrsministerin
vom 12.7.2012
Gegenüberstellung Gesundheitskosten
und
Umwegkosten vom 12.7.2012
Ausschnitt
aus dem vorläufigen Protokoll der nicht öffentlichen
Bezirkskonferenz
Gänserndorf vom 17.10.2012
Privatveranstaltungen des
Flughafens kein Ersatz für vernünftigen Dialog mit
der Bevölkerung
Der
im Brief an die Verkehrsministerin angesprochene Umgang der
Austro
Control und des nicht öffentlich zugänglichen
Flughafendialogforums mit
Verbesserungsvorschlägen, ist leider kein Einzelfall. Das
zeigt
die
ausgeprägte Verzögerungstaktik
bei der Evaluierung der Rechtskurve
von der Piste 29 ebenso, wie der generelle Umgang der Austro Control
mit der Forderung der Gemeinde Wien nach vernünftigeren
Flugrouten. Dazu kommt, dass der privatrechtliche
Mediationsvertrag bei Bedarf von der Austro Control einfach ignoriert
wird. Die Aufhebung der ohnehin unzureichenden Nachtflugregelung des
Mediationsvertrags zwecks Pistensanierung, nach Gewitter oder
Schneefall und die konsequente Überschreitung der
vereinbarten Prozentsätze auf der Windstille-Abflugroute
Liesing,
sind nur 2 Beispiele dafür, wie wenig private Verhandlungen am
Flughafen die Fürsorgepflicht
der Politiker für die Gesundheit der
Bevölkerung ersetzen können.
3.4.2013 Parlamentarische
Bürgerinitiative SOS-Fluglärm - Unterschriftenaktion
Mit dem Instrument der
parlamentarischen Bürgerinitiative
wollen wir Verbesserungen der Fluglärmsituation erreichen, die
weit über Bezirks- und Landesgrenzen hinausgehen und
die auch im Interesse der Allgemeinheit bzw. des Steuerzahlers
sind:
- Flugrouten,
die so weit als möglich über unbesiedeltes Gebiet
verlaufen
– dicht besiedelte Gebiete wie Wien und seine Siedlungsachsen
müssen großräumig umflogen werden!
- wo
ein Umfliegen nicht möglich ist, müssen Betroffene
fair entschädigt werden!
- die
gesetzliche Verankerung eines absoluten Nachtflugverbots!
- keine
3. Piste am Flughafen Wien – kein weiterer Ausbau als
Umsteigeflughafen!
Dazu
benötigen wir mindestens 500 Unterschriften. Auch andere
Bürgerinitiativen sind ausdrücklich eingeladen
mitzumachen,
erste Zusagen gibt es bereits. Unterschriftenlisten und
weitere Infos unter sos.fluglaerm.at
26.3.2013 Endlosdiskussion über
die Rechtskurve von der Piste 29 als Beispiel dafür, wie die
Fluglärmbetroffenen an der Nase herumgeführt werden
Geht man
davon aus, dass Herr
Woborsky von der Austro Control im Kurierartikel
vom
25.3.2013 korrekt
wiedergegeben wurde, haben es die Verantwortlichen
auch nicht eilig, dicht besiedelte Gebiete wie Liesing und Favoriten
schnell oder gar vollständig vom Abfluglärm zu
entlasten. So
ist dort zu
lesen: „Bei der Austro Control wird derzeit berechnet, welche
Flugzeuge die Route überhaupt fliegen könnten. Mit
ersten Ergebnissen rechnet Tower-Supervisor Christian Woborsky Mitte
des Jahres.“ Das ist nicht nur deshalb
verwunderlich, weil die Diskussion bereits seit vielen Jahren
geführt
wird, sondern auch, weil im Kurier vom 5.10.2012 noch
zu lesen war: "Das steht definitiv auf unserer Agenda für
nächstes Jahr, erste
Ergebnisse sind für Februar oder
März zu erwarten“, bestätigt
Tower-Supervisor Christian Woborsky".
Was in der
Diskussion völlig untergeht, ist, dass es schon seit 2005 eine
Alternative zur Abflugroute Liesing gibt. Diese geht von der
Piste 34 über das weitgehend unbesiedelte Marchfeld
und kommt
nicht einmal in die Nähe zur Raffinerie. Trotzdem wird sie
aber nur bei Nordwestwind und nicht bei Windstille verwendet. Etwas,
was man wohl nur noch als unverständlich bezeichnen kann.
Den
Verantwortlichen scheinen jedenfalls die 18 Mio. Euro, welche die
Abflugroute Liesing den Steuerzahlern Jahr für Jahr an leicht
vermeidbaren Gesundheitskosten aufbürdet, genauso egal zu
sein, wie die unnötig vielen Betroffenen. Gleiches gilt
offensichtlich dafür, ob eine Flugroute den UVP-Richtlinien
oder dem in den Luftverkehrsregeln angeführten Schutz dicht
besiedelter Gebiete entspricht.
Rechtskurve
nicht
rechtzeitig vor Bauarbeiten
Warum
es bei der Rechtskurve in Wahrheit gehen dürfte, ist, dass man
zusätzliche Kapazitäten für eine 3. Piste
schaffen
möchte, bei der sich Starts von beiden
Parallelpisten nach
Links gegenseitig blockieren würden. Ginge es
tatsächlich um
die Lärmentlastung von dicht besiedelten Gebiet, wäre
hingegen anzunehmen gewesen, dass man die Frage vor den Bauarbeiten auf
der Piste 16/34 zu klären versucht hätte. So
dürfen wir
damit rechnen, dass sämtliche Starts nach Nordwesten bei
Windstille und auch Nordwestwind ab dem 8. April ungefähr 2
Monate
lang, jedes Wochenende über die Abflugroute Liesing
geschickt
werden und Liesing die restliche Zeit von Landungen betroffen ist.
16.3.2013 Urteil des
europäischen Gerichtshofs im Zusammenhang mit der rechtswidrig
unterlassenen Umweltverträglichkeitsprüfung
für Ausbauten der Flughafen Wien AG
In einem richtungsweisenden
Urteil hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) am 14.03.2013
(C-420/11) festgestellt, dass geschädigten Anrainern
ein
Schadenersatz für Vermögensschäden
(Grundentwertung) in einzelnen Fällen zustehen kann, wenn die
fehlende Umweltverträglichkeitsprüfung unmittelbare
Auswirkungen auf die Grundentwertung hatte.
Das
ist
insbesondere für diejenigen interessant, deren Eigentum seit
2004 durch die zusätzliche geschaffene Abflugroute
Liesing betroffen ist, die angeblich dazu gebraucht wurde, um
jene
zusätzliche Kapazität aufzunehmen, die mit den
EU-rechtswidrig ohne UVP erfolgten Ausbauten am Boden bereitgestellt
wurde. Denn das permanenter Fluglärm wertmindernd
wirkt, sagt einem schon der gesunde Menschenverstand. Dazu
trägt auch die rücksichtslose Konzentration des
Fluglärms auf die frühen Morgen und den
späten Abendstunden sowie die besonders lauten
Überflüge mit den besonders schweren
Transatlantikfliegern bei. Dass es auch Alternativen zur Abflugroute
Liesing geben würde, ändert nichts an dem Kausalzusammenhang zwischen
Flughafenausbauten und Abflugroutenerweiterung durch ein
vom Flughafen statt einer echten UVP oder Mediation
durchgeführten Scheinmediationsverfahren
ohne die in einer UVP vorgesehenen Information und Einbindung der davon
Betroffenen.
Sammelklage
in Vorbereitung
Da Schadensersatzforderung gegen
so große und gut vernetzte Unternehmen wie den Wiener
Flughafen nur schwer von Einzelnen geführt werden
können, es aber gleichzeitig sehr viele Betroffen gibt, bietet
sich die
Möglichkeit einer Sammelklage an. Dazu hat der bereits in
dieser Sache für die AFLG engagierte Anwalt Dr.
Proksch, der
selbst im 23. Bezirk wohnt, einen Fragebogen
für Interessierte im PDF-Format
verfasst. Für den 23. Bezirk gibt es hier
eine Ausfüllhilfe für die aktuelle
Fluglärmbelastung. Rückfragen und
ausgefüllte Fragebögen
bitte ausschließlich per email an sammelklage@pfr.at
oder per FAX an die Nummer +43 (1)
877 0456 schicken. Weitere Infos dazu auf der Homepage von Dr.
Proksch
Eine
Abschätzung wie hoch die Grundentwertung spätestens
mit der
Genehmigung einer 3. Piste und bei Beibehaltung der Abflugroute Liesing
sein dürfte, liefert eine Studie zur
Immobilienpreisentwicklung
für die geplanten Flugrouten für den neuen Berliner
Großflughafen BBI, mit dem Namen "Erwartete
Lärmbelastung durch Großflughafen mindert
Immobilienpreise im Berliner Süden".
Dort wurde gefunden, dass in einem Bereich von 4,5 - 1,3km Entfernung
von einem Flugkorridor jeder km den eine Wohnung oder ein Haus
näher an einem Flugkorridor liegt, eine Abnahme des
Immobilienpreise 8,8 - 9% zur Folge hat. Überträgt
man diese
Aussage auf die Abflugroute Liesing so ergibt sich ein dramatisches
Bild:
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Grundentwertung
in Abhängigkeit von der Entferung zur Centerline der
Abflugroute Liesing bei Übertragung einer umfangreichen Studie
vom Flughafen BBI. |
Kritischer Bericht zur
Schein-Ex-Post UVP vom EU-Parlament einstimmig angenommen
In
diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass sich das EU-Parlament
erst am 11. und 12.3.2013 mit der Frage der nicht einmal
nachträglich ordnungsgemäß
durchgeführten
nachträglichen UVP zu den EU-rechtswidrig ohne UVP erfolgten
Flughafenausbauten in Schwechat beschäftigt hat. Ein
Bericht zur Stellungnahme des EU-Ombudsmanns
lässt keinen Zweifel daran, dass hier nicht einmal versucht
wurde, eine ernsthafte Umweltverträglichkeitsprüfung
nachzuahmen. In diesem Zusammenhang wird auch die EU-Kommission
dafür kritisiert,
dass sie es zugelassen hat, dass dieses Verfahren trotz erkennbaren
Interessenskonflikt vom österreichischen
Infrastrukturministerium
durchgeführt wurde. Dieser Bericht wurde vom
EU-Parlament einstimmig angenommen.
7.3.2013 Treffen der BI
"Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
Themen beim gut besuchten Treffen
waren unter anderem weitere bereits abgeschickte
exemplarische Sachverhaltsdarstellungen
(Anzeigen gegen Fluglinien) welche
die zuständigen Behörden dazu bewegen sollten,
Flugrouten
über dicht besiedelten Gebiet, die offensichtlich unter
Mißachtung der
bürgerlichen Grundrechte und der Luftverkehrsregeln erlassen
wurde, einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Weiters ist
geplant, unser Lärmmessnetzwerk um 2 zusätzliche
Lärmmessstellen (eine davon im 10. Bezirk) zu erweitern.
30.1.2013 monatliches Treffen der BI
"Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste"
Beim
gut besuchten Treffen wurde beschlossen ab dem Frühjahr
zahlreiche
Infoveranstaltungen durchzuführen, um über
den aktuellen
Stand der Diskussion betreffend des Umfliegen dicht besiedelten Gebiets
zu informieren. Für September ist geplant, Verantwortliche und
Betroffene zu einer Podiumsdiskussion einzuladen.
2.1.2013 neue Flugrouten zur Entlastung
Wiens wieder Thema
Pünktlich
zum
Jahreswechsel ist die Verwendung der Rechtskurve von der Piste 29 auch
für Jets wieder Thema im ORF
Mittagsjournal und in Wien heute
Dass
ausgerechnet der Flughafen daran Interesse hat, sollte nicht
verwundern, würde doch die Rechtskurve für die Piste
29 mehr Kapazität bringen. Gerade im Zusammenhang mit der
Richtung Wien geplanten 3.
Piste, wo gleichzeitige Starts von 2 Parallelpisten mit Linkskurve
undenkbar erscheinen. Aufhänger für den Flughafen ist
aber die Entlastung Wiens (10. und 23. Bezirk) für Starts
Richtung (Nord)westen. Dem wird das Risiko eines Absturzes
über die ÖMV oder Borealis entgegen gehalten.
Absturz- und
Explosionsrisiko im
Wohngebiet
Was
dabei nicht gesagt wird, ist, dass ein Überfliegen des
Industriegebiets mit brennbaren und explosiven Stoffen nur wenige
Sekunden in Anspruch nimmt, was einen plötzlichen Absturz
praktisch ausschließt, während die mit vielen Tonnen
an
Flugbenzin vollgetankten Flugzeugen auf der 2004 nach Wien verlegten
Abflugroute Liesing über eine Minute über dicht
besiedeltes
Gebiet fliegen, ohne dass es dort im Absturzfall
Ausweichmöglichkeiten auf unbesiedeltes Gebiet gibt.
Existierende
Lösungsmöglichkeit wird hartnäckig ignoriert
Ebenfalls
nicht
erwähnt wurde die Möglichkeit auch bei Windstille
gleich auf der aktuellen Nordwestwindflugroute von der Piste 34
zu starten, was nahe liegender Weise kein technisches Problem
sein kann. Es
gibt also gar keine Notwendigkeit auf die
Schaffung eine neuer Abflugroute zu warten, um dicht besiedeltes Gebiet
möglichst bald von Fluglärm und
Absturzrisiko zu verschonen. Damit
widersprechen die Abflugrouten über Liesing und
Mödling schon jetzt den Luftverkehrsregeln. Zur
Abflugroute Liesing gibt es auch schon eine erste
Sachverhaltsdarstellung (Anzeige
gegen einen mutmaßlichen AUA-Überflug).
Frühere
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